Guten Morgen in die Runde,
Als ich gestern den Thread hier las, sind mir vor allem zwei Dinge aufgefallen:
Als erstes der von Dir verwendete Begriff "Fehltritt".
Wat n Hammer an Begriff... die volle moralinsaure gesellschaftliche Verurteilung.
Ich würde mir wünschen, dass wir als Gesellschaft und somit jeder/ jede einzelne mit der Sexualität offener umgehen!
Klar, wenn Ihr miteinander verheiratet seid, dann geht damit auch der gesellschaftlich verankerte Anspruch der Monogamie eihnher. "MEINER" oder "MEINE" ...
Und wenn dann jemand aus der Ehe heraus beginnt selbst Zärtlichkeiten mit einem anderen Menschen auszutauschen, ist das schon ganz schrecklich.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es keinen Menschen auf dieser Welt gibt, der alle unsere Bedürfnisse erfüllen kann. Ich halte daher die Ehe wegen des gesellschaftlichen und solange dieser unreflektiert übernommen wird auch wegen des individuellen Anspruchs an die Partner von vornherein massiv belastet.
Damit stellt das Ausleben eines Bedürfnisses eines Partners mit jemandem anderen dann immer gleich auch eine Verletzung des Anspruchs nach der eigenen Vollkommenheit dar.
Wäre schön, wenn es anders wäre, aber ist aktuell immer noch so...
Und es gibt ja nicht wenige Menschen, die einfach Lust auf fremde Haut haben. Sonst gäbe es Plattformen wie Joy nicht. Und diese Lust hört ja in der Ehe nicht einfach per einem "Ja ich will" und einem Treueschwur auf.
Und selbst wenn man diese Lust nicht hat, kann es passieren, dass man mit einem anderen Menschen in Fluss kommt und darin sich weiter treiben lassen will.
Was ist daran letztendlich schlimm? Darf meine Partnerin nur glückliche und erfüllende Momente mit mir haben?
Damit komme ich zum zweiten Punkt:
Du schreibst, Du hast ihr verziehen.
Tut bei Dir, wenn Du an die Situation der Entdeckung denkst nichts mehr weh? Wenn das so ist, hast Du verziehen. Wenn nicht, hast Du noch ein Thema... das virulent bleibt, solange Du es nicht angehst.
Ich will hier auf keinen Fall rumschlaumeiern! Ich versuche Deine Frage so zu beantworten, dass Du mit der Situation Frieden machen kannst und mit Deiner Frau eine solide Perspektive auf den weiteren gemeinsamen Weg entwickeln kannst. Alles Gute für Euch!
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