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Vertrauen nur gegen Informationen?

*******5_DA Mann
2.263 Beiträge
Themenersteller 
Vertrauen nur gegen Informationen?
In einem anderen Thread wurde mehrfach geschrieben, dass der Partner sich (und hier konkret frühere Erfahrungen) bitte vollständig offenlegen soll, damit Vertrauen entstehen kann. Sinngemäß.

Diese These hat mich ziemlich umgehauen, und ich habe Diskussionsbedarf.

Kann ich meinem Partner nur vertrauen, wenn er/sie sich gläsern macht?

Egal, welche Tabus, dunkle Flecken, will-nicht-drüber-redens er/sie vielleicht haben mag?

Für mich ist der Respekt vor den Don'ts meines Partners wichtiger als meine Neugier.

Wie seht Ihr das?
Mich interessiert der Mensch als Ganzes und seine Vergangenheit, sofern es für die Gegenwart relevant ist, also warum er manche Dinge sieht oder fühlt. Gläsern muss sich niemand für mich machen, weil ich es auch nicht sein möchte, sondern autark. Ich kann mit dem sich komplett alles erzählen nichts anfangen, da es für mich eine Kontrolle ist und ich vertraue entweder einem Menschen, oder lasse es, dass liegt an mir.
Wie immer ein Jein bei solchen Fragen.

Es kann auch sein das ich gerade jemanden der zuviel von sich erzählt nicht vertraue ,nämlich dann wenn dabei immer Details von Dritten bei ausgeklammert werden.

Und mit Vertrauen geht ja zumindest einer erstmal in Vorkasse sonst kommt es ja nie über ein Hallo hinaus.

Ich denke das die Dosierung von Informationen die man von sich gibt und deren Wert schon eine Menge über einen Menschen
aussagen.

Und ich muss nicht alles wissen, Dinge die unsere Beziehung nicht berühren sind uninteressant.
*******ssa Frau
5.202 Beiträge
Kommt drauf an ob jemand bewusst etwas verbirgt was für mich aber die natürlichste Sache der Welt ist preiszugeben.

Wenn ich den Partner zb frage "wo warst du?" und es käme ein "weg" und auf erneutes fragen offensichtliches Unbehagen, dann geht da was kaputt.
********onie Mann
132 Beiträge
Die schönste Reise ist von „Du kennst mich nicht“ zu, „Du weißt alles über mich“.

Und, ich liebe reisen. 😃
*******5_DA Mann
2.263 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ssa:
Wenn ich den Partner zb frage "wo warst du?" und es käme ein "weg" und auf erneutes fragen offensichtliches Unbehagen, dann geht da was kaputt.

Da bin ich komplett bei Dir.

Mir ging es bei meiner Frage um die Vergangenheit, die Zeit vor der Beziehung und Aussagen im Tenor "wenn ich nicht alles weiß, kann ich nicht vertrauen"

Ist es wirklich so schwer, die Tabus des Partners zu respektieren?
*********ebell Mann
2.535 Beiträge
Mich geht nur etwas an, was mir auch erzählt werden will. Wenn man mir etwas nicht erzählen will, gibt's dafür Gründe.
*******ssa Frau
5.202 Beiträge
Zitat von *******5_DA:
Zitat von *******ssa:
Wenn ich den Partner zb frage "wo warst du?" und es käme ein "weg" und auf erneutes fragen offensichtliches Unbehagen, dann geht da was kaputt.

Da bin ich komplett bei Dir.

Mir ging es bei meiner Frage um die Vergangenheit, die Zeit vor der Beziehung und Aussagen im Tenor "wenn ich nicht alles weiß, kann ich nicht vertrauen"

Ist es wirklich so schwer, die Tabus des Partners zu respektieren?

kommt drauf an ob offensichtliich ein Geheimnis draus gemacht wird und es mir nicht behagt, ich möchte mich in einer Beziehung nicht wie eine Fremde fühlen.
********e_68 Frau
3.146 Beiträge
Es gibt einfach Dinge in meiner Vergangenheit, über die ich vielleicht mit Niemanden auf der Welt sprechen möchte.
Auch nicht mit meinem Partner.
Oder vielleicht sogar erst Recht nicht mit meinem Partner .
Das hat nichts mit Vertrauen zu tun.
Ich bin immer noch ein eigenständiger Mensch.
Und genauso akzeptiere und respektiere ich die Privatsphäre meines Partners.
*******5_DA Mann
2.263 Beiträge
Themenersteller 
Ich glaube, dass das Vertrauen nicht da (oder schon weg) ist, wenn "nicht offen" als "nicht ehrlich" empfunden wird.

Dann geht nichts mehr kaputt...
Meines Erachtens wird dabei ein wesentlicher Punkt vergessen und zwar erwarte ich in diesem Moment 100% Vertrauen in mich und das finde ich vermessen. Ich sollte meinen Partner die Möglichkeit einräumen, nur das zu erzählen, bei dem er sich wohl fühlt. Ich kann nicht voraussetzen, dass er sich wohl fühlt, ohne zu wissen, ob ich sein Vertrauen nicht missbrauche, oder gegen ihn verwende.

Ich höre jetzt schon die: Ja, aber …..
für mich gibt es kein aber. Wenn ich ihm nicht vertraue, sondern nur unter bestimmten Umständen, kann ich es von ihm nicht erwarten, noch verlangen.
Sorry für meine recht harsche Meinung.

Was Sätze wie "wenn ich nicht alles weiss, dann kann ich nicht Vertrauen" kämen, dann geht bei mir schon die Warnlampe an. Grenzt das für sich alleine doch schon an emotionale Erpressung.

Da wird Druck ausgeübt und wenn der andere dem nicht nachkommt, hat man auch direkt ein Schuldprinzip.

Jetzt kann es schon mal sein, dass da auch noch ein Grund angegeben wird, warum die Person so wurde. Das gilt es dannzu betrachten und einen Kompromiss zu finden.

Aber so alleinstehend dahingesagt würde ich schon irritiert sein.
*******5_DA Mann
2.263 Beiträge
Themenersteller 
Danke @*****use für Deine Meinung, die ich gar nicht so harsch empfinde.

Auch ich war irritiert, daher dieser Thread.

Denn ich möchte verstehen, warum manche diesen Zusammenhang herstellen
****cy Mann
4.682 Beiträge
Meine Partnerin hatte vor mir zwei Beziehungen. Darüber weiss ich alles.
In ihrer Singlezeit ist sie auch mal mit "guten Freunden" ins Bett gegangen die auch heute noch mehr an Sex mit ihr interessiert sind als an Freundschaft. Da diese Freundschaften aber schon mehr als 20 Jahre bestehen möchte sie den Kontakt nicht abreißen lassen. Sie fühlt sich stark genug, den Avancen zu widerstehen.

Ich widerspreche Treffen mit diesen Freunden auch wenn ich meiner Partnerin vertraue. Den beiden Männern vertraue ich nicht. Sie schicken anzügliche WhattsApps ("der ist eben so
.. .manchmal. Ansich ist er total nett")
Oder dehnen Umarmungen extrem aus. ("Ist mir gar nicht aufgefallen")

Ergo: ich will alles wissen damit ich mit meiner Partnerin drüber diskutieren kann. Und ein wenig mein Revier markieren kann. Gebe ich zu.
Zitat von *******5_DA:


Für mich ist der Respekt vor den Don'ts meines Partners wichtiger als meine Neugier.

Wie seht Ihr das?

Für mich auch.
Ich vertraue grundsätzlich jedem, solange ich keinen konkreten Grund habe, um misstrauisch zu werden.

Das hängt vom Verhalten der Person ab, ob sie geradlinig und kongruent handelt, nicht von irgendwelchen Infos, die möglicherweise nicht mehr dem aktuellen Stand entsprechen.
********xSix Mann
405 Beiträge
Gegenseitiges vertrauen ist wichtig.
Bin nicht der eifersüchtige Typ.

Ich möchte keine Lebensbeichte
Ablegen.
Erwarte es genauso wenig von meiner künftigen Partnerin.

Alles hat seine Zeit *sonne*
*******5_DA Mann
2.263 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****cy:
Ergo: ich will alles wissen damit ich mit meiner Partnerin drüber diskutieren kann.

Abgesehen von "ich will" (anderes Thema) stellt sich mir die Frage, ob dieses Wissen für die Vertrauensbildung erforderlich ist. Schließlich schreibst Du auch, dass Du ihr (bereits) vertraust.
*****yna Frau
1.455 Beiträge
Wirklich vertrauen tut mir ein Mensch erst, wenn er mir alles erzählen möchte, ohne dass ich ihn danach fragen muss. Einfach so...
********in75 Frau
7.267 Beiträge
Ein grundvertrauen sollte immer da sein und dieses kann sich dann festigen. Aber sowas ist nicht vom gläsern machen abhängig, sondern ob jemand authentisch ist und ich ihm glauben schenke. Liegt also auch an mir. Sobald sich jemand mir beweisen muss, hakt es mit dem Vertrauen.
*****Zwo Mann
388 Beiträge
Vertrauensbildung ist für mich eher ein intuitiver, als ein rationaler Prozess. Damit Vertrauen wachsen kann, muss ich meinem Gegenüber einen Vertrauensvorschuss einräumen. Wie sich dann das gegenseitige Vertrauen entwickelt hängt von vielen Faktoren ab, und ist sicherlich nicht immer stetig. Offenheit im Umgang miteinander ist sicher ein Indikator dafür, wie vertrauensvoll eine Beziehung ist. Allerdings bezweifle ich, dass im Umkehrschluss durch "100%ige Information" Vertrauen sofort hergestellt werden kann.
*****yna Frau
1.455 Beiträge
Vertrauen hat auch sehr viel mit Verstehen und Verständnis zu tun. Es fällt mir leichter jemandem etwas anzuvertrauen, wenn ich weiß, dass ich mit seinem Verständnis rechnen kann und nicht verurteilt werde. Ich habe eine sehr gute Freundin und trotzdem kann ich ihr nicht alles erzählen, obwohl ich ihr hundertprozentig vertrauen kann. Mit manchem wäre sie einfach überfordert.
Ich sehe die Problematik darin, dass man einfach nicht alles erzählen kann. Wir vergessen doch auch Dinge, erachten sie nicht als relevant und wenn wir uns später an sie erinnern, fühlt sich dann der Partner belogen?

Es gibt zwar das Zitat: Wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und so die Zukunft gestalten. Das gilt für mich aber eher für essentielle Dinge, Erfahrungen, die mich geprägt haben oder noch prägen.

In erster Linie für ich bei ihm nachfragen, warum er all diese Dinge wissen möchte, was passiert ist und dort ansetzen.
Ich empfinde es nicht vertrauenserweckend, mit allem Scheiß zugelabert zu werden. Würde ja bedeuten, sollte man auseinandergehen, ebenso frei „weitergelabert“ zu werden. Das wäre indiskret. Die Dosis macht das Gift.
*******5_DA Mann
2.263 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****yna:
Es fällt mir leichter jemandem etwas anzuvertrauen, wenn ich weiß, dass ich mit seinem Verständnis rechnen kann und nicht verurteilt werde.

Das halte ich für einen essentiellen Punkt: ich vertraue dem Anderen etwas an. Ich entscheide, was (und was nicht) ich meinem Partner anvertraue.

Die Voraussetzung dafür ist, dass ich darauf vertrauen kann, dass dieses Wissen nicht gegen mich gerichtet wird.

Das ist ein ganz basal wichtiger Punkt.

Wie aber steht es um die Dinge, die ich schon für mich selbst verbuddelt habe, an die ich nicht zurückdenken möchte?

Ein erlittenes Trauma, das ich vor allem mir selbst ersparen will. Ich denke, dass die meisten Menschen in meinem Alter solch dunkle Ecken haben.
*****yna Frau
1.455 Beiträge
@*******5_DA
Manchmal tut es gut, auch die Dinge, die man tief in sich vergraben hat, jemandem anzuvertrauen, ganz einfach, weil es guttut, es zu tun. Nur sollte man sich fragen, ob derjenige, dem man das erzählt, damit "belasten" kann. Mir hat mal ein Mann etwas anvertraut, was nicht mal seine Frau wusste. Als ich ihn fragte, warum er das getan hat, sagte er, weil er einfach das Gefühl hatte, es mir erzählen zu können, ohne dass ich ihn dafür verurteilen würde. Und er hatte Recht damit. Ich habe ihn ermutigt es auch seiner Frau zu erzählen, weil dieses Geheimnis sein Leben eingeschränkt hatte. Sie hat ihn deswegen verlassen, sie konnte damit nicht umgehen. Und trotzdem war er froh, dass er es getan hatte.
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