Intimleben "wiederbelebar"???

Dich für eine Andere freizugeben, was verspricht sie sich davon? Denkt sie, du seist lustlos geworden und kämst so wieder "auf den Geschmack", um euer Sexleben wieder neu entfachen zu können? Eher würde sie dich dabei an eine andere verlieren, denke ich.

Du willst ja eigentlich dein Begehren und deine Wünsche mit IHR ausleben und sie hat ebenfalls ihr Bedürfnis nach Intimität (mit dir, oder?) bekundet. Es kann sein, dass es ihr nicht liegt, die Initiative zum Sex zu ergreifen. Dann sollte sie dir das einfach sagen, damit du nicht denkst, sie sei desinteressiert.

Dich kann ich verstehen, mich würde es auf Dauer auch ermüden und frustrieren, immer der Motor sein zu müssen und meiner Freundin deren Dessous hinterher zu tragen (es sei denn, dies wäre Teil des "Rituals").

Ich glaube, eine Chance für euch wäre ein offener Austausch darüber, wie ihr beide eigentlich sexuell "funktioniert". Einander zugewandt bleiben und das Aussparen außerpartnerschaftliche Optionen wäre dabei sicher hilfreich.

Weil du dann geiler auf deine Partnerin bist oder weil sie den Gedanken genießt, du und eine andere oder weil du schuld hast an dem fehlenden intimleben ? Oder weil sie dich einfach nicht eingrenzen will ?

Ich kann nur für mich antworten.
Ein Ministachel Eifersucht hält mein Begehren wach.
Dass mein Partner auch von anderen begehrt wird macht ihn für mich um so begehrenswerter.

Wir haben unter anderem auch deshalb die Beziehung geöffnet. Ich frage mich schon immer wie man über Jahre die Person an seiner Seite aufregend und spannend genug finden soll um für immer Sex zu wollen, ich kann das nicht! Ich kann tatsächlich überhaupt nicht nachvollziehen warum mein Partner z.B. nach fast 10 Jahren noch Lust auf mich hat, ich finde Sex in Langzeitbeziehungen Todeslangweilig, vielleicht geht es deiner Frau auch so?

Es gibt tatsächlich recht viele Menschen, die WOLLEN sich nicht mit ihrer Sexualität beschäftigen, sich sexuell öffnen, usw.. Die Gründe dahinter können sehr verschieden sein. Eine traumatische Erfahrung in der Kindheit ist nur ein besonders schrecklicher Grund, es gibt aber auch viele andere Ursachen, warum ein Mensch das Sexuelle eher verdrängt. Für Joyclubber ist das schwer nachzuvollziehen, weil wir ja gerade hier sind, um möglichst mehr oder besseren Sex zu erleben. Daher wirst du hier im Joy kaum jemanden finden, der/dem es ähnlich geht wie deiner Frau. Diese ist ja sicherlich auch nicht hier mit einem eigenen Profil.

Und letztlich kann man diese Menschen nicht zwingen. Genauso wenig wie man Menschen mit (anderen) psychischen Problemen zwingen kann, sich damit auseinander zu setzen. Viele Menschen werden mit ihren Neurosen alt und sterben nach einem erfüllten Leben ohne sich ernsthaft und schmerzhaft mit diesen Neurosen auseinander gesetzt zu haben. Und ich behaupte: Ähnlich viele Menschen werden alt, ohne jemals ihre verdrängten sexuellen Bedürfnisse erforscht zu haben. Wenn das für die OK ist, ist das so. Damit müssen wir Joyclubber, für die das sonderbar bis schrecklich wäre, leben.

Es könnte schließlich auch einfach sein, dass deine Frau einfach wenig und nur sehr normale sexuelle Bedürfnisse hat und instinktiv weiß: Wenn sie in sich nachforscht, wird nur herauskommen, dass ihr beide sexuell nicht so recht passt, und das ist natürlich traurig. Auch da kann man nicht viel machen. Und letztlich bleibt es bei: Der Partnerin alle Möglichkeiten dafür geben, auf einem sicheren Grundgefühl offen kommunizieren zu können, in Worten, per Brief, über einen Vermittler. Mehr kann man nicht machen. Es ist letztlich ihre Entscheidung, wieviel sie preisgibt und zulässt.

Solche Themen sind generell sehr schwierig zu beantworten, bzw. hilfreich zu diskutieren.

Man kennt die andere Seite nicht, also Deine Frau.
Weißt Du was sie wirklich denkt und fühlt? Wirklich?
Nicht nur im sexuellen Kontext. Ihr lebt zusammen, wenn ich das so herausgelesen habe.
Kennst Du Ihre Ängste, Sorgen, Ihren Alltag? Interessiert es Dich überhaupt an Ihren ganzen Leben teilzuhaben? Wenn ja, fühlt und spürt Sie das? Erkennst Du, wann Sie frisch beim Friseur war? Sagst Du Ihr dass dann, dass Sie toll aussieht? Auch ohne ausgesuchte Dessous?

Was würde Sie so über Dich erzählen? Zb. mit Ihrer Freundin, oder Mutter?

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Sie auf Dich als Mensch, und eben in der sexuellen Intimität, wo das am stärksten fühlbar ist, nicht zu nah haben möchte. Und Du nicht der Mann bist, mit dem Sie in dieser Tiefe reden möchte. Warum auch immer.
Aber das ist letztendlich nur Spekulationen meinerseits.
Wie gesagt, wichtig wäre hierbei, was sie dazu sagt.
Trotzdem Dir viel Erfolg und Glück, dass Ihr das wieder hinbekommt. 👍

Es gibt Menschen, die professionelle Sexual-Therapie bzw. Begleitung anbieten ... vielleicht wäre ja das eine Option, um wenigstens in die Kommunikation zu kommen oder auch zum Ausprobieren angeregt zu werden.

Ansonsten fiel mir gerade eine Doku ein, die wir uns neulich angesehen haben "How to build a sexroom"
Da hat die Umgestaltung des Schlafzimmers, von einer darauf spezialisierten Innen-Architektin bei vielen Paaren eine Initialzündung bewirkt.
Zunächst wurden natürlich gemeinsam Bedürfnisse und Faibles ergründet und am Ende wurde das Paar mit einer neuen Raumgestaltung und auch diversen Spielzeugen überrascht.

Habt ihr schon eine Liebesschaukel ausprobiert?
Wir haben uns Eine zu unserem 2-jährigen gegönnt, das Ding ist der Hammer und bringt uns sicher noch auf viele neue Ideen ...

Pick dir heraus, was zu euch zu passen scheint und verwirf den Rest

Ich sehe das Hauptproblem in dem "Nicht-reden-können-über-dieses- Thema" Und das kann man üben, immer wieder über den eigenen Schatten springen und reden, reden, reden.
Das Buch von Moeller "die Wahrheit beginnt zu zweit" könnte hier hilfreich sein.

Hallo auch von mir,

wenn noch eine andere Anregung willkommen ist:

Ich habe generell auch bereits eine kleine Entwicklung mit mir selbst und unserer langen Beziehung mitmachen dürfen und war dabei auch auf verschiedenen Ebenen aktiv, ohne damit sexuell aktiv zu meinen.

Meine erste positive Entwicklung in Sachen Lust und Körpergefühl, Sensibilität und Ansprechbarkeit auf äußere Reize hat stattgefunden, als ich die hormonelle Verhütung (bei mir die Pille) komplett abgesetzt habe, meinem Körper dich Chance gegeben habe, sich wieder selbst auf natürliche Weise hormonell zu steuern und das hat mir so gut getan. Da habe ich bemerkt, dass du diese hormonelle Flutung quasi alles immer gleich lustvoll oder eben nicht lustvoll war und ich danach erst richtig spüren konnte, wie mich manche Dinge "wild" gemacht haben oder ich Berührungen etc. und generell meiner Sexualität ganz anders nachspüren konnte.

Das zweite, was mir wirklich gut getan hat, ist eine bessere und ausgewogene Ernährung (in meinem Fall auch kein Fleisch, aber gesunde Ernährung will ich nicht per se davon abhängig machen) und durch sportliche Aktivitäten ein besseres Körperempfinden und ein richtiges Wohlfühlen in meinem Körper und die Liebe für meinen Körper. Andere könnten mir immer sagen, wie hübsch sie mich finden, oder dass ich nicht so kritisch mit mir selbst sein soll, dass sie zb meinen Körper schön finden, wie er ist. Es ist nur trotzdem die Grundvoraussetzung, sich selbst als schön sehen zu können, um dann eventuell auch auf der sexueller Ebene sich wieder neu auf das zweisame Intimsein einzulassen. Und auch dann muss ja nicht mit Sex oder Sexualität Penetration oder ein Orgasmus das Ziel sein. Neue Nähe kann auch andere Wege finden.

Diese Perspektive würde ich deiner Partnerin eröffnen, damit sie in sich horchen kann, ob sie davon etwas für sich umsetzen möchte, weil es ihr gut tut. Dann kommt es auch dir zugute ohne, dass du sie bittest "etwas für euer Liebesleben zu tun".
Selbstwert und Selbstliebe lassen einen Menschen einfach strahlen!

Gab es Zeiten mit Sex ohne Pille? War ihre Libido da stärker?

Ich habe sehr jung meinen ersten sexuellen Partner geheiratet. Da war ich wohl noch sehr formbar und der Meinung, es gehört alles so. Nach intensiver Anfangsphase ist das Interesse bei ihm eingeschlafen, bzw. ohne Dessous, also Natur pur lief grundsätzlich mal gar nichts. Scheiße, du bist Anfang 20 und hast eine Dekade lang schlechten bis gar keinen Sex und glaubst, du bist hässlich und hast Schuld daran.

Mein jetziger Mann hat immer nur mich gewollt auch ohne Verpackung und ist auf mich eingegangen, aber es hat einige Jahre gedauert, bis ich von mir aus bereit war mal wieder in Dessous zu schlüpfen ohne negative Assoziation.
Möglicherweise mag deine Partnerin auch nicht (unterbewusst) auf die Verpackung und/oder Toys reduziert sein und fühlt sich jetzt durch dein mangelndes Interesse darin bestätigt. Ich kann natürlich völlig falsch liegen, habe hier jetzt auch nicht alles gelesen, lohnt sich aber vielleicht dennoch in Betracht zu ziehen.

Ich möchte mich hier unbedingt anschließen! Danke, @*****a_S

Ja, das Öffnen der Beziehung. Du wirst hier immer wieder auf Menschen treffen, die das begrüßen und oftmals wird dann das Öffnen auch als Allheilmittel dargestellt. Kann auch manchmal so sein. In deinem, bzw. eurem Fall denke ich aber nicht, dass ich an deiner Stelle ihr Angebot, mit einer anderen Frau intim zu werden, auch wirklich annehmen würde. Denn du gierst ja nicht nach fremder Haut, du möchtest schönen Sex mit deiner Partnerin! Du betonst sogar mehrfach, wie unangenehm dir dieser Gedanke, Sex mit einer anderen zu haben, eigentlich sogar ist. Mein Rat: dann tu es nicht!

Ich fürchte auch, ein erlaubter Seitensprung könnte die Situation vielleicht noch verschärfen. Versetze dich in ihre Haut: Euer Sex ist schwierig, obwohl euch beiden die Leichtigkeit damit so sehr fehlt. Und dann triffst du dich mit einer anderen und kommst befriedigt und vor Freude strahlend nach Hause. Ich würde da Höllenqualen leiden und die Zukunft der Beziehung erst recht anzweifeln.

Ich denke, es ist wichtig, kommunizieren zu lernen. Ihr beide miteinander, bei diesem Thema (Sex miteinander, nicht der Seitensprung!). Ich denke auch, ein Coach o.ä. sollte die erste Anlaufstelle sein. Nicht der Swingerclub oder das fremde Bett.

wieso sollte die frau devot sein?
devotion hat nix mit kein interesse am sex mit ehemann zu tun.
das waer mir nu ganz neu.
diese idee allein zeigt jedoch, dass mann frau evtl nicht versteht.
und nur weil jmd mit dem partner nicht sexeln will ist sie def nicht gleich asexuell oder hat hormonprobleme.
ich wollte mit meim ex nach gewisser zeit auch nix mehr.keine extreme naehe.geschweige denn das thema sec thematisieren.
er war schlicht reizlos geworden verliebtsein war weg und es war im grunde ne perfekte zweckgemeinschaft.
wenn es nach ihm ginge ( selbst 11 jahre später) haetten wir diese immer noch.
streit gabs nicjt. alles war super organisiert.
uns gings im grunde gut und den kids auch.
tja, im grunde eben.denn meine liebe war weg.ne WG gemeinschaft.
er wollte paartherapie welche ich dankend abgelehnt habe, da wir schon viel zu lang emotional zu weit auseinander getrifftet waren.
das muss nun nicht auf TE und Frau zutreffen. doch ihre sichtweise zur " perfekten" partnerschaft sollte den TE mehr interessieren denn hormone oder oder....
wenn sie so schnell ihm zugesteht ausser haus zu " speissen" ....sollte sich TE eher fragen warum sie dies zulässt.
evtl finanzielle sicherheit, haus, bequem,...?
mein ex hats damals auf den punkt gebracht als ich auf trennung bestand . er" das bringt aber finanzielle nachteile für jeden von uns".
und ab da war er abgehakt.durfte gehn.mitnehmen was er wollte. musste nie unterhalt zahlen,....psrtnerschaft aus finanziellem grund - genau....das war es was mich jahrelang ohne es bennen zu klnnen von ihm entfernte. seine komfortzone, die er bei uns hatte.
denk mal darüber nach

Nicht wenige Frauen berichten, dass nach Absetzen der Pille ihre Sexualität und die Lust darauf plötzlich ganz neu und lebendiger wurde.

Was mir außerdem einfällt: Durch das Jahr ohne Sex hat ja eine Entfremdung zwischen euch Platz genommen. Wie auch immer ein Weg zurück aussieht, gilt es, in kleinen, absichtslosen, aber wiederkehrenden Zärtlichkeiten eure Körper wieder miteinander bekannt zu machen als lustvolle und begehrenswerte solche. Erstmal nur ein Haut an Haut ohne erotische Agenda/Gesten/Berührungen. Der gemeinsame Besuch eines Tantra-Kurses wäre auch eine Möglichkeit (und ein schönes Geschenk zu Weihnachten). Viele zuvor sexlose Paare berichten, dass das ein Weg zurück in eine erotische Zweisamkeit war und ihre Beziehung inniger gemacht hat.

Ich verstehe den Vorschlag nicht sich außerhalb der Partnerschaft einmalig auszutoben.

Was soll das für die Partnerschaft bringen? Und einmal??? Was bringt das wenn ihr grundsätzlich im Moment keinen Sex habt?

Das ist doch keine Lösung.

@*******dawn


Ich finde es herausragend das du dir so viele Gedanken machst. Diesen Chat solltest du kopieren und ihr bei Zeiten mal zeigen. Dann weiß sie welchen Wert sie für dich hat 😊👍

Ich weiß, ich schrieb doch:

"In deinem, bzw. eurem Fall denke ich aber nicht, dass ich an deiner Stelle ihr Angebot, mit einer anderen Frau intim zu werden, auch wirklich annehmen würde. Denn du gierst ja nicht nach fremder Haut, du möchtest schönen Sex mit deiner Partnerin! Du betonst sogar mehrfach, wie unangenehm dir dieser Gedanke, Sex mit einer anderen zu haben, eigentlich sogar ist. Mein Rat: dann tu es nicht!"

Ich habe wohl gelesen, dass du keine andere Frau daten möchtest und auch die Beziehung nicht öffnen möchtest.

Ich bewundere Dich für Deine treue...
Ich an Deiner Stelle käme ins grübeln, ob ich nicht einfach total scheisse im Bett bin...würde mir das mit der offenen Beziehung nach so langer Zeit ohne Sex nicht zweimal sagen lassen... und bekäme dann vielleicht eine "Zweitmeinung" 😂

Aber ganz im Ernst: Ich leide mit Dir mit, finde das eine äusserst schwierige Situation. Toll, dass Du den Mut hast, hier das Thema aufs Tapet zu bringen. Ich wünsche Dir viele hilfreiche Inputs! Gib nicht auf!👍