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Alles mit einem für immer

*******ine Frau
1.592 Beiträge
Ich glaube, dass dieses Modell von Michael Mary als Problemlösungsmöglichkeit zu verstehen ist. Z.B. Was mache ich, wenn.... Und nicht um von vorne herein ein allgemein anwendbares Modell für Beziehungsgestaltung im Vorfeld aufzustellen.

Wenn man nun über AMEFI stolpert und die Beziehung zu Fall zu kommen droht, ist der Ansatz von M. Mary doch gar nicht so abwegig, wenn man trotz Unterscheidlichkeit und/oder Problemen zusammen bleiben will.

Was nur jedes Paar nur für sich entscheiden kann: Wähle ich eine (MOdell-)Lösung, um der Trennung auszuweichen, oder ist z.B. dieses Modell passend und im Grunde authentisch (für mich).
*****sha Frau
2.613 Beiträge
Das All-inclusive-Package
gibt es seltenst.
Möglicherweise gibt es das temporär.Das alle Bedarfe durch den Partner gedeckt werden.Diese Zeitspanne dürfte bei jedem Paar individuell kurz oder lang sein,denn jede Partnerschaft ist durch eigene Wandlung der Partner und den Lebensumständen im ständigen Fluß.Zu erwarten,dass das AMEFI-Prinzip ein Leben lang hält,halte ich für Utopie.Auch wenn ich zu Beginn meiner langjährigen Ehe gedacht habe,es ginge.Ging aber nicht.

Heute habe ich als Singlefrau,die mit einem gebundenen Mann eine
heimliche Liebesbeziehung hat,die aufgrund der Umstände,dass es nur ein 2.Leben neben dem 1. Leben ist,und dementsprechend ein großer Bereich nicht gedeckt werden kann,weil er sein 1.Leben den überwiegenden Teil seiner Zeit in Anspruch nimmt, mir mein eigenes Beziehungs-Modell gebastelt,bzw. bastle es mir gerade:

Für den Bereich Liebe,Leidenschaft und erfüllenstem Sex habe ich
meinen gebundener Freund,den ich als den "Seelenpartner" schlechthin betrachte,da er mit der vertrauteste und naheste Mensch ist.Keinem Mann zuvor konnte ich mich so öffnen und bei keinem so fallen lassen.In diesem Teilbereich also das non plus ultra für mich.

Weil ich ihn aber mit seiner Frau teilen muß,daer sein 2.Leben mit mir nicht zum 1.Leben machen kann und will,habe ich natürlich
gewisse Bedarfe nicht gedeckt,die aber für mich wichtig sind,und die ich brauche.Daher ist eine Lösung diese Unterversorgung in anderen Bereichen zu decken,zwingend notwendig für mich,weil ich sonst leiden würde.

Da ich jedoch ebenfalls nicht auf diese ungeheure Bereicherung,die dieser Mann im Bereich Liebe und Erotik für mich bedeutet,verzichten will und kann,weil mich meine starken Gefühle an ihn binden,muß
halt eine Interims-Lösung her.Außergewöhnliche Situationen im Leben erfordern außergewöhnliche Maßnahmen.

Für die anderen Bereiche bin ich gerade dabei,mir m e h r e r e
Männer zu suchen,die den unterversorgten Bedarf decken können,durch gemeinsame Unternehmungen,intime Freundschaften,
mit Zuneigung und Wärme gepaart,jedoch ohne Sex,zumindestens habe ich derzeit daran keinen Bedarf, diesen mit anderen auszuleben,weil dafür gibt es ja meinen Freund.Gänzlich ausschließen, dass es mit meinen "Haremsherren" doch irgendwann mal dazu kommen könnte,würde ich es jedoch nicht.
Sicherlich situationsabhängig.
Inwieweit mich diese etwas ungewöhliche Art von Beziehungsmodell
zufrieden und in allen Bereichen glücklich macht,kann ich natürlich noch nicht ermessen.Kann durchaus sein,dass ich es irgendwann auch wieder verwerfe und eine anderes Modell besser für mich ist.Wird sich zeigen.Im Grunde genommen ist es ein Experiment,was gut gehen kann,was aber auch scheitern kann.

Fakt ist,dass ich die Entscheidungsfreiheit habe,was ist gerade im Moment das,was mir am Besten gut tut und dementsprechend handle,ohne mich von gesellschaftlichen Normen beeinflußen zu lassen.Davon habe ich mich schon lange losgelöst.Denn ich pfeife drauf,ob andere Menschen diese meine Art zu leben,kritisieren.
Ist mein Leben und i c h entscheide,wie ich es leben will.

In allen Beziehungsmodellen muß man gemeinsame Lösungen finden,damit alle Beteiligten das für individuelle Optimum erreichen können.
*******_bw Mann
4.717 Beiträge
In allen Beziehungsmodellen muß man gemeinsame Lösungen finden, damit alle Beteiligten, das für sie individuelle Optimum erreichen können.

so ist es, eigentlich doch ganz einfach...

wäre da nicht die umsetzung, an der die meisten scheitern!
so ist es, eigentlich doch ganz einfach.......


*top*

Sehen wir auch so. *ja*


lg cruiserman
*****mad Mann
499 Beiträge
in dem moment wo man bei solchen fragen anfängt zu RECHNEN, und/oder diagramme und statistiken im bezug auf seine eigenen bedürfnisse entwirft läuft doch irgendwas schief.....
man muss doch auchnicht immer alles auf die basis herunterbrechen...
Also
wir richten unser Leben nicht nach Modellen aus, sondern nach unseren individuellen Vorstellungen und Bedürfnissen.

Eine Beziehung und Partnerschaft ist kein Modell sondern das miteinander und füreinander zweier Menschen.
Danke für eure teilweise sehr ausführlichen Antworten, besonders auch an Acivasha für den tiefen Einblick in ihre Gefühlswelt!

@*****587 und @*******man:
Niemand wird wirklich RECHNEN wenn es um seine Beziehung geht; wir richten unser Leben auch nicht nach diesem Modell aus. Ich betone nochmals den Aspekt der Retroperspektive um im Nachhinein zu sehen, warum eine Situation besonders gut oder besonders schlecht gelaufen ist. Da kann einem so ein stark reduziertes Modell durchaus hilfreich sein (wenn man sich denn mal darauf einlässt). Genauso hilfreich können einem grundlegende Gesprächstechniken sein, die manche vielleicht erst zu spät in irgendeiner Eheberatung lernen. Als wir von diesen Gesprächstechniken hörten habe wir nur gesagt, 'ja, genau so in etwa machen wir das auch'. Aber oft scheint es gerade in dem Bereich ein Defizit zu geben.

Eine Beziehung und Partnerschaft ist kein Modell sondern das miteinander und füreinander zweier Menschen.
cruiserman

Es geht um eine andere Position des gedanklichen Betrachters! Nicht die Beziehung ist ein Modell oder wie ein Modell, sondern wie ich schon schrieb ist das Modell eine sehr abstrakte, stark vereinfachte und reduzierte Sichtweise auf die Beziehung. Wie eine Art Brille die man aufsetzt. Wie florestine schrieb, mag es für viele nur als Problemlösungsmöglichkeit nützlich sein.

Eine Beziehung ist immer so gut wie zwei Menschen mit Herz und Verstand, mit Gefühl und Vernunft mit Vertrauen und Ehrlichkeit, mit Menschlichkeit und Liebe diese Beziehung leben und füllen.
cruiserman

Andererseits interessieren mich konkrete Gründe warum eine Beziehung funktioniert oder nicht. Das von cruiserman geschriebene stimmt ohne jeden Zweifel, aber es gibt mir keine wirkliche Hilfe an die Hand. Ich schrieb ja schon, dass unsere Beziehung einfach klasse ist und wir total glücklich sind. Wenn wir aber auf unsere Eltern schauen und die einem dann manchmal sagen, dass bei Ihnen einiges im Argen liegt, dann überlegen wir was wir jetzt richtig machen, was wir auf jeden Fall beibehalten wollen. Als Beispiel sei hier unsere Kommunikation genannt.
Wenn jemand nach 10 Jahren Ehe und dann Trennung sagt: "Auseinandergelebt!" ist mir das nämlich irgendwie zu wenig; und wenn man mit diesen Menschen spricht bleibt doch oft das Gefühl, dass sie sich wünschten es wäre anders gekommen und dass sie etwas hätten ändern können.

Er
@MaryJack
*danke* für eure ausführlichen Beiträge.

Nun, wir haben schon 31 Jahre Beziehung, Partnerschaft und Ehe auf einem gemeinsamen Weg hinter uns.

Es ist nicht falsch, nach Modellen oder Vorbildern eine eigene Sichtweise zu entwickeln.

Aber eine dauerhafte Beziehung unterliegt ständig Veränderungen. Diese Veränderungen haben unterschiedliche Ursachen. Wir werden älter, wir verändern unsere Neigungen, Vorstellungen und Bedürfnisse, wir lernen, wir gewinnen Erkenntnisse, wir machen Erfahrungen, negative und positive.

Dies alles ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen stattfindet, sondern eben über viele Jahre geht.

Das heißt, ein Modell, dass vor 10 oder 20 Jahren annehmbar schien, kann heute völlig falsch sein.

Deshalb denken wir, dass wir in diesem nicht aufhaltbarem Prozess unsere Beziehung ständig den Veränderungen anpassen müssen.

Es sind immer zwei Menschen, die sich in ihrer Persönlichkeit weiterentwickeln und darauf achten, diese Entwicklung gegenseitig zu akzeptieren und zu verstehen.

Es ist auch durchaus möglich, aus verschiedenen Modellen oder unterschiedlichen Beziehungsformen eine eigene ganz persönliche Beziehungsform zu entwickeln und diese zu leben.

Wir denken, die einzige Konstante ist die Veränderung. Nichts ist dauerhaft planbar, nichts ist dauerhaft voraussehbar.


lg cruiserman
@*******man
Danke für's Danke und ebenfalls Danke für eure schönen Beiträge!

Wir stimmen da völlig mit euch überein, jeder Mensch entwickelt sich individuell und das Paar gemeinsam weiter.
Ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob wir das gleiche unter Modell verstehen:

Das heißt, ein Modell, dass vor 10 oder 20 Jahren annehmbar schien, kann heute völlig falsch sein.
Wie ich in meinem letzten Beitrag schon sagte, das Modell ist nicht die Beziehung, sondern es ist die Beziehung nach bestimmten Kriterien untersucht! Insofern kann es sich für die untersuchte Beziehung mehr oder weniger eignen, aber untersuchen kann man prinzipiell jede Beziehung mit diesem Modell. Das ist wie z.B. mit den verschiedenen Atommodellen die wir im Laufe der Zeit hatten. Einige erscheinen uns vielleicht völlig unsinnig, aber es reicht z.B. das Bohrsche Atommodell aus um die wesentlichen chemischen Vorgänge vollständig zu erklären. Erst wenn man in die Quantentheorie vordringt (z.B. um Halbleiter zu bauen welche man letzten Endes für die Computertechnologie benötigt) braucht man das wesentlich komplexere Orbitalmodell.
http://de.wikipedia.org/wiki/Atommodell

Es ist natürlich sehr schwer da vernünftige Begriffe zu definieren, das sehe ich voll ein. Vielleicht sollte man, auch wenn das auch kein umfassender Begriff ist, von Beziehungsform sprechen wenn man das konkrete, reale Ausleben der Beziehung meint. Das Modell ist jedenfalls etwas abstraktes, was so real nicht (unbedingt) existiert.

Zwei ähnliche Themen hier im Forum habe ich unten verlinkt.
Sollte eine Partnerschaft nicht auch immer eine Freundschaft sein?

Ständige Leidenschaft.... *gruebel*
Jeder hat doch mal ne Durststecke, in allem, bei allem.

Menschen die sich füreinander entscheiden wachsen aneinander, wenn sie große Unterschiede haben und wachsen miteinander
wenn sie recht gleich sind.

Ist es irgendwann mal nicht mehr so dann trennen sich,
im besten die Wege, bevor einer von beiden zugrunde geht.

Da kommt für mich "Alle mit einem für immer" ins Spiel.
Denn dann ist es nicht einer für immer,
dann war es ein Lebensabschnittgefährte.

Ein Freund hat das mal schön beschrieben....
....sie ist weitergegangen wärend ich noch am gucken war.....

(sie)
*******enza Mann
3.454 Beiträge
klasse thread
Wirklich: Klasse thread.

Das Problem mit den Modellen, die ja die Beziehung von einer höheren "objektiven" Warte aus beschreiben sollen ist eben, daß sie relativ schnell - von den Akteuren verinnerlicht - Teil der Beziehnungs-Wirk-Mechanismen werden und damit von einem statischen in einen dynamischen Charakter übergehen, wodurch sie ihre ursprünglich rein beschreibende wissenschaftliche "Objektivität" einbüßen.

Ähnliches gilt - wie schon bemerkt - für kommunikationstheoretische Metaebenen und paar-therapeutische Verhaltensregeln. Oder stellt euch bloß mal vor, ein Mathematiker würde DIE Super-Theorie entwickeln, die die Entwicklung am Aktienmarkt perfekt vorhersagt: Was geschieht, wenn dann alle danach handeln?

All diese Dinge sind immer nur für einen gewissen Zeitraum fruchtbar wirksam, und mit der Adaption dieser Dinge erreichst Du eine qualitativ neue Ebene und fängst wieder von vorne an. Das ist Hegel pur.

Trotzdem ist es wichtig, durch Modelle und Bücher dieser Art der Entwicklung der Partnerschaft immer wieder neue Impulse zu geben. Danke also für den Tipp, vielleicht kauf ichs mir mal. Wichtig ist halt, daß man keine Bibel draus macht, nicht stehen bleibt, sondern sich klar macht, daß die Impulse immer nur für einen beschränkten Zeitraum positiv wirken werden.
@Jincandenza
Einen ganz herzlichen Dank für deine überaus konstruktiven Einwürfe!
*danke*


Wichtig ist halt, daß man keine Bibel draus macht, nicht stehen bleibt, sondern sich klar macht, daß die Impulse immer nur für einen beschränkten Zeitraum positiv wirken werden.

Danke auch besonders für den Verweis auf Hegel; was die Auseinandersetzung mit den großen Denkern der Vergangenheit angeht bin ich noch recht am Anfang.

Er
*******_er Mann
175 Beiträge
muss ich auch sagen.
super einschub!
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