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Alles mit einem für immer

Alles mit einem für immer
Angeregt durch den unten verlinkten Thread "Offene Beziehung" musste ich an ein Buch denken, dass ich letztes Jahr gelesen habe welches mir einiges an Hilfen an die Hand gegeben hat meine eigenen Gedanken zum Thema Beziehungen zu ordnen. Das Buch heißt "Lebt die Liebe, die ihr habt" und wurde vom Paartherapeuten Michael Mary geschrieben.
Das Buch ist zwar nicht in allen Einzelheiten sauber argumentitiert, aber ich finde seine Ideen zum Thema Beziehungen interessant.

Weil ich denke, dass das auch den einen oder anderen hier interessieren könnte, will ich das mal kurz anreißen.
In den ersten Kapiteln wird erläutert, was das AMEFI-Prinzip ist, wo es herkommt und warum wir es in Frage stellen sollten.
AMEFI steht wie der Titel dieses Threads für "Alles mit einem für immer" und ist das, was in der Romantik mehr oder weniger für die Ehe geprägt wurde (früher gab es ja praktisch nur Zweckehen und kaum Liebesehen). Der Autor regt also dazu an zu überlegen, ob es überhaupt möglich ist in ALLEN Bereichen FÜR IMMER von einem Partner befriedigt zu werden. Dies gilt übrigens für jede Art von Zwischenmenschlicher Beziehung, also auch Freundschaften.

Zur weiteren Einordnung teilt der Autor Beziehungen ganz grob in drei Teile ein:
• Freundschaft
• Partnerschaft
• Leidenschaft / erotische Liebe

Gerade diese Einteilung finde ich - und hier ist die Verbindung zum Thema "Offene Beziehung" - ziemlich interessant. Im Buch geht der Autor mit Hilfe von etlichen Beispielen sehr detailliert auf die einzelnen Bereiche an und zeigt mögliche Problemfelder auf.
Mit Hilfe dieser Einteilung kann man mit seinem Partner rausfinden wo Stärken und Schwächen der Beziehung sind und eigene Wünsche konkret benennen.
Beispiele:
• Ich möchte mit dir Lebensziele wie z.B. Kinder oder ein eigenes Haus verwirklichen (Partnerschaft), aber leider haben wir kaum gemeinsame Hobbies (Freundschaft).
• Sexuell befriedigst du mich voll (Leidenschaft) und auch partnerschaftlich kann und will ich auf dich bauen (Partnerschaft), aber in den Sommerurlaub möchte ich lieber mit meiner Freundin alleine (Freundschaft).
• usw.

Wichtig finde ich es sich zu verdeutlichen, dass diese Bereiche ein Dreieck aufspannen und eine Beziehung nur selten für immer dieses Dreieck voll ausfüllt. Und das ist ja an und für sich nichts schlechtes, solange man das sieht und nicht krampfhaft versucht zu ändern.

Ein Problembereich der für euch interessant sein könnte:
Ehepaar, 10 Jahre verheiratet, 2 Kinder
Er ist beruflich stark gefordert und hat keine rechte Lust mehr auf Sex, er fehlt ihm jedoch auch nicht.
Sie war lange Zeit "nur" Hausfrau und ist sehr lebenshungrig. Sie möchte mehr Sex, gerne auch mit anderen Männern.
Die beiden sprechen nun darüber und auf der Seite des Mannes könnte sich folgendes abspielen:
Freundschaftlich könnte er ihr eine gepflegte Sex-Beziehung mit einem dritten voll und ganz gönnen und sich für sie freuen.
Partnerschaftlich hat er Angst, das daran die Familie zerbricht.
Leidenschaftlich ist er etwas einfersüchtig.

Interssant wäre in diesem Zusammenhang, wie wichtig euch die einzelnen Bereiche innerhalb einer langanhaltenden Liebesbeziehung / Ehe sind.
Ich sehe bei mir die Einteilung etwa
50% Partnerschaft,
30% Freundschaft,
20% Leidenschaft.

Er
****le Mann
666 Beiträge
Mal ein leicht anderer und schematischer Ansatz für ein altbekanntes Problem.
Wenn man anfängt eine Partnerschaft so zu planen und in alle Einzelheiten einzuteilen, dann kann meiner Meinung nach nichts wirklich wahres dran sein. Denn dann setzt man sich in der Partnerschaft unter Druck, ob man will oder nicht.

Wie eine Partnerschaft funktioniert, hängt von den zwei Inividuen ab die diese bilden. Wie gehen beide miteinander um - wie offen ist die Partnerschaft - wie ehrlich? Gehen beide Kompromisse ein und das nicht gegen den eigenen Willen, sondern weil man den anderen liebt?

In einer harmonischen Partnerschaft ist alles irgendwie ausgewogen. Ein geben und ein nehmen.
Prioritäten setzen hier die Lebensabschnitte..... - und das wechselt während den Jahren auch ganz klar. Im Laufe eines Lebens entwickelt sich jeder Mensch irgendwie weiter oder orientiert sich anders. Hier spielen auch familiäre Veränderungen eine Rolle .
In einer Partnerschaft ist es genauso und in langen Partnerschaften funktioniert es, wenn man sich gemeinsam entwickelt - jeder für sich aber als Paar zusammen.


Mathilda
@Bodo_Mathilda
Meines Erachtens geht es hier nicht primär darum eine Beziehung "kaputt-zu-analysieren", sondern Erkenntnisse zu gewinnen die bei der Analyse der eigenen Wünsche und Probleme hilfreich sein können.
Unsere Beziehung ist zum Beispiel in unserer Jugendzeit entstanden (wir sind über 6 Jahre ein Paar - und das in unserem Alter *g*) und dadurch haben wir uns natürlich gegenseitig sehr stark in unserer Entwicklung beeinflusst. Das ist sicher auch ein Hauptpfeiler unserer Beziehung, die wirklich überaus harmonisch ist. Kommunikation ist für uns sehr wichtig und eine der ausgeprägtesten Eigenschaften unserer Partnerschaft.

Das oben erläuterte "Schema" fand ich eben insbesondere in Bezug auf den Thread "Offene Beziehung" interessant, weil dort unter anderem die Frage gestellt wurde wie sich eine Offene Beziehung definiert.
Hier stelle ich eben die Frage, wie ihr eure Liebesbeziehungen definiert gerade auch als Swinger, vielleicht mit Partnertausch.

Bis ins letzte Detail ist keine Partnerschaft, ja kein Leben planbar. Aber bevor das Kind in den Brunnen fällt sich Gedanken über mögliche Fallstricke zu machen halten wir dennoch für sinnvoll.


Dieses Buch haben wir übrigens zur Hochzeit geschenkt bekommen; von einem Ehepaar das eine längere Zeit eine Paartherapie gemacht hat.
ja ich kann es mir durchaus interessant vorstellen - dieses Buch.


Meine / Unsere Prioritäten Anfang 20 waren noch anders verlagert als heute - auch die Anforderungen an unsere (soooo langen)Partnerschaft!!! .........was auch natürlich ist.
Deswegen kann ich mir auch nicht vorstellen, seine Bedürfnisse und Anforderungen an eine gute Partnerschaft in Kategorieen einzuteilen, die sich im Laufe des Lebens und Lebensabschnitte noch zig mal ändern werden......


Euch alles Gute
Mathilda
Interessant
finde ich diese Gedankengänge!!!

Eine ältere Frau sagte mir mal:

Man hat entweder jemanden fürs Bett oder fürs Leben. Alles geht nicht.

Aus m Bauch raus würde ich mal sagen, dass die Freundschaft das wertvollste Gut ist, was zwei Menschen verbindet.

Die Leidenschaft sollte nich fehlen und wäre wünschenswert, wenn sie aufrecht erhalten bleibt, so dass die Partnerschaft Bestand hat.

Wenn sich das immer in einem angenehmen Maß vermischt wäre es für mich das Ziel.

Ob nun in einer offenen Beziehung oder einer monogamen Beziehung.

Das liegt wohl an der Entwicklung..*grübel*

Ich gestehe, ich kann mir das mit nem partnertausch so irgendwie gar nicht vorstellen....vielleicht kommt das ja mal.

lg sonnenstrahl
Ich empfinde die Einteilung in drei Bereiche für zu einfach, denn die Freundschaft zu meiner Frau unterscheidet sich doch recht stark zu der Freundschaft meiner Männerclicke aus Kindertagen.

Man könnte fast sagen, dass meine Frau und ich nur wenige Hobbys teilen. Vielmehr ist es so, dass wir beide Gemälde malen, jedoch jeder Versuch einer Zusammenarbeit im Desaster endete.
(Mit Desaster meine ich so etwas wie fliegende Porzellangegenstände, meist in meine Richtung. Künstler sind nun mal leidenschaftlich...)

Gefallen hat mir in der Einleitung...

" nicht unbedingt sauber argumentiert, aber ne´ Ideen"

vielleicht sollte der Ansatz noch ein wenig reifen....*ggg*
Vielleicht kann ich es noch mal anders ausdrücken bzw. mal konkretere Fragen formulieren. Dann kommen wir vielleicht besser in eine Diskussion *zwinker*

Wir haben zum einen die Kritik am AMEFI-Prinzip (alles mit einem für immer), also die Frage ob das tatsächlich erstrebenswert und für jeden möglich ist.
Wie steht ihr dazu?

Zum anderen gibt es das stark vereinfachte Beziehungsmodell mit Freundschaft, Partnerschaft und Leidenschaft. Wie jedes Modell ist es natürlich keine detailgetreue Abbildung der Wirklichkeit - soll es auch gar nicht sein - sondern stark vereinfacht. Es kann meines Erachtens die Möglichkeit schaffen, eigene Denkblockaden zu lösen und das "Pferd mal von der anderen Seite aufzuzäumen".
Wie seht ihr diesen Modell und welche Schlüsse könnt ihr für eure Beziehung aus diesem Modell ziehen? Welche Bereiche bzw. Schwerpunkte macht ihr für euch in euren Beziehungen aus, welche sind euch besonders wichtig?
******_Bi Mann
2 Beiträge
Also ich persönlich finde dieses Modell ganz okay, da ich bei meiner eigenen Beziehung auch diese 3 Bereiche sehe. Bei mir ist es so, dass die Leidenschaft und die Partnerschaft sehr wichtig sind, Freundschaft verlagere ich dann eher auf andere Personen. Das liegt vor Allem daran, dass meine Freundin und ich eben wenige, SEHR wenige gemeinsame Interessen haben, sodass wir auch teilweise garkeine Lust haben, bestimmte Dinge gemeinsam zu tun.
(Sie spielt beispielsweise gerne Fußball, ich sitze lieber daheim mit meiner Gitarre und mache Musik)
So verlagern wir diesen Freundschaftsteil auf außerhalb der Beziehung und konzentrieren uns dafür umso mehr auf die Partnerschaft und die Leidenschaft, die ich auch mit keinem anderen Menschen teilen möchte!
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ MaryJack
"Modell" hin - Einteilung her ... (das wird jeder für sich selbst anders sehen) ... Die Illusion, dass ein Mensch allein für einen selbst alles, wirklich allers bedeuten kann, ist leider weit verbreitet, aber deshalb nicht weniger unsinnig.

Gäbe es einen solchen Menschen, irgendwo auf dieser Welt, würde ich ihn gerne mal kennen lernen, die Hand schütteln und die Meinung sagen - denn er wäre Gott/Göttin.

Ich kann unmöglich für meiner Partnerin alles sein - und sie nicht für mich. Es ist wundervoll, wenn vieles auf die eine oder andere Weise passt, doch noch wichtiger scheint mir zu sein, dass wir weiter daran arbeiten, besser und liebevoller, achtsamer und respektvoller miteinander umzugehen und die Gemeinsamkeiten ebenso zu pflegen wie die Unterschiede.

Solhce "Modelle" haben immer einen Haken, sie können nur ein grobes Raster bilden.

(Der Antaghar)
*******_Art Frau
428 Beiträge
Der Autor regt also dazu an zu überlegen, ob es überhaupt möglich ist in ALLEN Bereichen FÜR IMMER von einem Partner befriedigt zu werden.

Nein. Definitiv nicht.

Aber muss es das? Wie langweilig wäre der 100% perfekte Partner, mit dem man ALLES teilt und es somit jeden anderen Kontakt (Familie, Freunde) überflüssig macht?

Ich würde es nicht wollen. Es gibt Bereiche, in denen hat mein Mann den exklusiven Vortritt. Es gibt aber auch Bereiche, das sage ich ganz ehrlich, da würde ich vor meinem Mann mit anderen drüber sprechen.

Aber dafür sind Freunde und Familie auch da. Ich möchte niemals den einen als Ersatz für den anderen, höchstens als Ergänzung.

Und was Sex angeht - da muss sich der Mensch entscheiden. Kann ich den Rest meines Lebens sexuell mit ein und demselben Menschen verbringen, obwohln er nie 100% alles erfüllen wird? Dann bin ich treu.

Oder ich kann es nicht und möchte mir die 100%ige Erfüllung durch verschiedene Sexpartner holen, dann führe ich eine offene Beziehung oder bleibe Single oder habe Affären oder gehe gar fremd.
Danke für eure Antworten.

@******_Bi:
Genau in der Richtung verstehe ich das Modell, dass man eine solche scheinbare Trennung der Partner in bestimmten Bereichen auch aushalten kann, da sie nichts schlimmes darstellt. Man muss ja nicht immer "aufeinander hängen" - zumindest sobald die erste Verliebtheit vorüber ist (vielleicht wäre auch hier für manche auch gerade zu Anfang mehr Abstand vorteilhaft um besser über die sich anbahnende Beziehung reflektieren zu können, was natürlich nicht so möglich ist wenn man sich jeden Tag durchgehend sieht - aber das ist ein anderes Thema).

@*****har und Joan_d_Arc:
Ich bin da völlig eurer Meinung, aber habe im Freundeskreis schon so oft - und gerade auch bei etwas älteren und "beziehungserfahrenen" Menschen - mitangesehen wie das Anhängen an dieses Prinzip Beziehungen belastet und zerstört.
Groteskes Beispiel:
Er durfte nur Dienstags und Donnerstags alleine was mit Freunden unternehmen, weil sie da Chorproben hatte. Umgekehrt wollte sie ihn immer dabei haben: Sie ist verabredet mit Freunden, er sagt ich habe heute keine Lust mehr, aber geh du alleine - sie sagt ab weil er nicht mitkommt.

Hier sehe ich wieder - wie Joan_d_Arc auch andeutete - die Verbindung zum Thema "Offene Beziehung". Wir scheinen jedoch im Allgemeinen die Bereiche Freundschaft, Partnerschaft, Leidenschaft in dieser Reihenfolge zu bewerten:
• (nicht-)gemeinsame Freude mit denen man (alleine) was unternimmt gibt es (zum Glück) in den meisten Beziehungen
• ein möglicher Partner (mit dem man zum Beispiel ein gemeinsames Doppelhaus baut oder ein Unternehmen gründet) muss schon ein sehr guter Freund sein (stufe ich als selten ein)
• und sexuell sehen die meisten wahrscheinlich ihren Partner als exklusiv an ( Monogamie/Treue)

Interessant finde ich aber auch (im Thread "Offene Beziehung" angedeutet), dass man natürlich auch auf die Arbeit des Partners eifersüchtig sein kann, wenn diese an Priorität gegenüber dem Partner gewinnt. Hier ist es meines Erachtens die Angst um die Gefährdung der Partnerschaft oder die fehlende Zeit für den Partner, die die Eifersucht schürt.

Antaghar:
Ich kann unmöglich für meiner Partnerin alles sein - und sie nicht für mich. Es ist wundervoll, wenn vieles auf die eine oder andere Weise passt, doch noch wichtiger scheint mir zu sein, dass wir weiter daran arbeiten, besser und liebevoller, achtsamer und respektvoller miteinander umzugehen und die Gemeinsamkeiten ebenso zu pflegen wie die Unterschiede.
Genau! Dies finde ich auch sehr wichtig. Meine Frau ist für mich ein Spiegel der mir meine Schwächen, aber auch Stärken (!) vorhält und damit gleichzeitig eine Art Mahlstein an dem ich mich Reiben kann um an Eigenschaften von mir zu arbeiten. Dabei ist gerade das ständige Feedback in diesem Prozess wichtig; wenn man es denn hören möchte.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Offene Beziehung. Ein wunderschöner Begriff. Man muss ihn sich mal auf der Zunge zergehen lassen.


Hab ich gerade gemacht. Ist mir gut bekommen. Und?
@SinasTraum
Das von dir zitierte sind die ersten zwei Zeilen des anderen von mir verlinken Threads zum Thema "Offene Beziehung" und sind nicht von mir und nicht Teil meines Postings sondern werden von der Forensoftware automatisch zum Link hinzugefügt damit man sich einen ersten Eindruck verschaffen kann.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Danke für die Info.

Von mir als Meinung dazu:

AMEFI ist für mich persönlich ein nicht oder nicht MEHR denkbares Modell. Ich habe einfach zu viel über das Leben, die Menschen und vor allem über MICH selbst gelernt, um mit einer solchen Erwartung durchs Leben zu gehen.

Wohl gemerkt: für MICH.
na ja,
das klingt ja ganz nett zusammengedacht, aber ich persönlich traue solchen "partnerschaftsbüchern" nicht über den weg, weil das alles viel zu pauschalisiert daherkommt.

ich muss mein miteinander nicht dermaßen analysieren und zerdenken. nicht alles braucht eine definition, nicht alles muss in einen bezugsrahmen gequetscht werden.

ganz im ernst, würde ich meinem freund mit so einer aufschlüsselung kommen, wäre seine antwort vermutlich: "schatz ... geh' mal bitte kurz vor die türe, drück' dein gesicht für etwa 30 sekunden in den nächstbesten schneehaufen und dann lass uns ein richtiges gespräch anfangen." und, recht hätte er!
Nur ein Modell...
Von einem Modell spricht man oftmals als Gegenstand wissenschaftlicher Methodik und meint damit, dass eine zu untersuchende Realität durch bestimmte Erklärungsgrößen im Rahmen einer wissenschaftlich handhabbaren Theorie abgebildet wird. Da im Allgemeinen nicht alle Aspekte der untersuchten Realität in Modellen abbildbar sind, wird Modellbildung oftmals als Reduktion, Konstruktion oder Abstraktion bezeichnet.
Wikipedia

Ich will dieses Modell nicht strikt verteidigen, ich bin ja a) nicht der Autor und kenne b) auch seine Mängel.
Aber...

Als naturwissenschaftlich und rational denkender Mensch "stehe" ich gewissermaßen auf Modelle und untersuche sie für mich auf ihren Nutzen hin. In einigen Diskussionen mit Bekannten hat sich das ein oder andere Mal der Nutzen dieses Modells gezeigt bestimmte Eigenschaften der Beziehung zu identifizieren - Steven_Bi ist zum Beispiel darauf eingegangen.
Mein besonderes Interesse an Beziehungsmodellen erklärt sich auch aus der Tatsache, dass wir als Paar schon mehrmals auf unsere anscheinend harmonische und langanhaltende Beziehung angesprochen wurden. Auch die definite Entscheidung zur Heirat vor etwas einem Jahr warf solche Fragen auf.

Die Anwendung eines Modells verlangt nicht die Realität in das Modell zu pressen sondern eher anders herum die Realität durch die "Brille" des Modells zu betrachten. Dadurch das dann viele Details wegfallen ist eine Analyse oftmals erst möglich. Und genau da sehe ich einen Möglichen Vorteil solcher Modelle; denn wenn ich überlege welche Gefühle ich in Bezug auf meine Beziehung habe sind das so viele verschiedene, dass ist sie erstmal kaum sortieren kann. Dazu kommt noch, dass negative Dinge und Dinge in naher Vergangenheit stärker im Bewusstsein sind.

@*****a_j (aber nicht nur):
Wie definierst du denn für dich deine Beziehung(en)? Also was macht eine (Liebes-)Beziehung überhaupt aus, welche Prioritäten siehst du? Wie würdest du entscheiden ob zum Beispiel eine Heirat in Frage kommt oder ob du noch abwarten willst? Was sind Gründe für das Scheitern einer Beziehung?
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Wie definierst du denn für dich deine Beziehung(en)? Also was macht eine (Liebes-)Beziehung überhaupt aus, welche Prioritäten siehst du? Wie würdest du entscheiden ob zum Beispiel eine Heirat in Frage kommt oder ob du noch abwarten willst? Was sind Gründe für das Scheitern einer Beziehung?


Alter Schwede, na Du stellst ja Grundsatzfragen... da kann man ja locker 5 Threads draus machen... *ggg*
@*******aum
da kann man ja locker 5 Threads draus machen...
Das ist der Grund warum man solche sehr komplexen Zusammenhänge (zumindest erstmal) im Rahmen stark vereinfachender Modelle untersucht. Gerade in den Naturwissenschaften geht es oftmals gar nicht anders.
Vielleicht weiß ja jemand ein ähnlich einfaches Modell welches seiner Meinung nach der Realität besser entspricht?

Noch was:
smilla_j sagte auch, dass ihr solche Partnerschaftsbücher zu pauschalisierend sind. Das sehe ich oft auch so.
Bei diesem Buch/Ansatz möchte ich aber als Vorzug hervorheben, dass ein Modell nicht reine Pauschalisierung ist, denn es gibt Interpretationsspielraum und ist eben keine pauschale Aussage wie zum Beispiel: "Eine Beziehung mit weniger als ein Mal die Woche Sex hat keine Zukunft." Im Buch gibt es keine Tabelle mit Regeln wenn dies, dann das -> entsprechende Schlüsse muss man selber ziehen.
...
sina hat recht: das sind ganz schön viele fragen auf einmal. *smile*

in aller kürze ...

Wie definierst du denn für dich deine Beziehung(en)?
das mag jetzt blöde klingen, aber ich definiere meine beziehungen nicht, ich spüre sie.

Also was macht eine (Liebes-)Beziehung überhaupt aus, welche Prioritäten siehst du?
für mich ist wichtig, dass ich folgendes spüre: dieser mensch ist nicht aus meinem leben wegzudenken. für diesen menschen möchte ich da sein und ihn bereichern. um mit diesem menschen zusammen sein zu können, würde ich kompromisse eingehen oder sogar komplett einlenken, wenn es nicht anders ginge.
beispiel: gestern telefonierte ich mit meinem freund, wir sprachen über seine arbeit in zusammenhang mit dem wohnort, und an einer stelle hätte ich fast gesagt: "schatz, was dir wichtig ist, soll auch mir wichtig sein." das soll nicht heißen, ich würde nach seiner pfeife tanzen - es heißt, dass ich mich für ihn zurücknehme, ihn und seine bedürfnisse genauso achte, wie meine eigenen.

Wie würdest du entscheiden ob zum Beispiel eine Heirat in Frage kommt oder ob du noch abwarten willst?
ich werde nie heiraten, darum stellt sich mir diese frage gar nicht.

Was sind Gründe für das Scheitern einer Beziehung?
man liebt sich nicht mehr. man hat sich nichts mehr zu geben.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Lustig... den Bereich "was macht eine Beziehung aus" hätte ich völlig gegensätzlich zu Smilla beantwortet... *ggg*

Aber so ist das eben. So viele Menschen auf dieser Welt, so viele Definitionen für Partnerschaft gibt es.
Eine Beziehung ist immer so gut wie zwei Menschen mit Herz und Verstand, mit Gefühl und Vernunft mit Vertrauen und Ehrlichkeit, mit Menschlichkeit und Liebe diese Beziehung leben und füllen.

Und

alles mit einem für immer
ist ein Vorsatz, vielleicht ein Wunsch, aber reine Spekulation.

Ich bin über 30 Jahre verheiratet, ich bin überzeugt, eine gute Ehe, eine harmonische Beziehung zu führen......

aber eine Garantie auf Dauer hab ich bis heute nicht.


lg Ralf
****ne Frau
8.415 Beiträge
Danke Ralf!
Ich habe auch immer gedacht den Mann an meiner Seite zu haben mit dem ich alt werde, mit dem ich alles teilen kann und werde.
Das Leben hat nach 20 Jahren anders entschieden.

Ich finde dieses grobe Modell gar nicht mal so verkehrt.
Nur als Beispiel: mein Partner und ich haben nur ganz wenig gemeinsame Hobbys. Aber deshalb nicht mehr das machen was einem gefällt?
Nö!
Deshalb lieben wir uns ja nicht weniger oder sind plötzlich weg.
Eher das Gegenteil: dadurch sind wir beide entspannter und ausgeglichener. Also eher ein Gewinn für uns beide.

Allerdings fühle ich auch so wie smilla: wenn er glücklich ist dann bin ich es auch.
Was nicht heißen soll das ich mich aufgebe!

Kelene
@kelene
hört sich gut an, wie du deine Beziehung siehst.

Wenn er glücklich ist bin ich es auch

Ist das nicht das schönste an der Liebe?

Den Menschen, den man liebt glücklich zu sehen. Ihm etwas geben, sich mit ihm freuen.

Deshalb gibt man sich nicht auf.


lg Ralf


Liebe ist die stärkste Kraft die dieser Welt zu eigen ist und doch die bescheidenste die man sich vorstellen kann.
Liebe fordert nicht, Liebe gibt nur, bereut nichts und rächt sich nie.


Mahatma Gandhi

***is Mann
2.127 Beiträge
Eine Garantie für ein funktionierendes AMEFI kann es eigentlich nicht geben, da der Mensch als solcher einfach gewissen Schwankungen unterliegt, was seine Entwicklung in Fragen von Partnerschaft, Sexualität, etc. angeht. Wer sagt mir denn, daß mein/e Parner/in nicht an einem bestimmten Punkt im Leben eine andere Richtung einschlägt, eine, die sich mit meinen eingenen Vorstellungen nicht deckt?

Ich würde von meiner Position aus sagen, daß ich schon relativ nah am AMEFI-Ideal bin, denn meine Frau ist gleichzeitig Mutter meiner Kinder, beste Freundin und leidenschaftliche Liebhaberin. Dennoch, wir sind schon 17 1/2 Jahre zusammen, davon inzwischen 13 Jahre verheiratet. Das heißt, wir haben uns binnen dieser Zeit mehrmals von links auf rechts gekrempelt, was fast nie ohne Reibungen vonstatten geht, die einen an der eigenen Beziehung zweifeln lassen. Wir haben auch eine offene Beziehung ausprobiert, die uns seinerzeit bis an unsere Grenzen geführt hat. Es war manches Mal knapp vor der Trennung. Heute sind wir wieder sehr nah beieinander und genießen eine Vertrautheit, die man sich in dieser Intensität nur wünschen kann. Aber gibt es eine Garantie, daß das "für immer" so bleibt? Klares NEIN! Man kann nie ausschließen, daß der nächste Entwicklungsschritt einen so weit auseinanderführt, daß man nicht mehr miteinander klarkommt. Dessen muß man sich immer bewußt sein. Allerdings gilt auch: je mehr und bereitWILLIGER (man muß es wirklich und ohne Zwang oder Angst wollen) man aufeinander eingeht, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß man es schafft, das ganze Leben miteinander glücklich zu sein...
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