Der Unbeugsame
Der Unbeugsame oder ein Hauch von Michael Kohlhaasund dem Baumwollpflücker-Lied von Hans Eisler.
Mir weint keiner eine Träne nach,
denn ich bin ein Sturkopf jeden Tag,
ich nenn` die Dinge ungeschönt beim Namen,
brauche schnelle Pferde, die nicht lahmen,
denn ich stimme keinem Frondienst zu,
bin redlich und ehrlich indem, was ich tu`.
Doch oft genug, da werd` ich eingeholt,
• auch and`re Schuh` sind gut besohlt,
weil die, die alles haben zu jeder Zeit,
Kopfgelder zahlen, damit es so bleibt,
Verräter und Neider bestechen, die nach mir jagen,
und dann auf mich schießen, aus allen Lagen,
so lang` bis dass sie sagen:
„Dem Schwein haben wir den Arsch versohlt,
sein Nest samt der Brut, haben wir auch verkohlt,
sein Weib geschändet, dann abgestochen,
jetzt ist endlich sein Willen gebrochen.“
Des Königs Getreue haben mich eingelocht,
mein Verstand war schon fast eingekocht,
zum Glück konnte ich aus dem Kerker entkommen,
durch ihren Kloaken-Kanal bin ich geschwommen,
ein Bauer hat mir seinen Rappen geschenkt,
meine Ketten zerschlagen und im Abort versenkt.
Oh, ihr feinen Herrn, hoch zu Ross in falscher Pracht,
ich komme zurück und breche eure Niedertracht.