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Die Kunst des Liebesdienens - was gehört für euch dazu?

*****erl Frau
2.976 Beiträge
Ich bin ja auch eine sehr hingebungsvolle und dienliche Person. Versorgen und es für jemand schön machen, liegt ebenfalls in meiner Natur.
Nur läuft etwas gewaltig schief, wenn das eine Einbahnstraße ist. Die Nähe und Zuwendung, die ich damit gebe, brauche ich auch, auch wenn sich diese in anderer Weise zeigen mag.

Bei manchen Beschreibungen frage ich mich: Womit hält sich das Zusammenspiel in der Waage?
*********oaka Frau
6.860 Beiträge
Zitat von ****yn:

Was muss ein/e "Liebesdiener/in" in euren Augen können?

Die Liste ist sehr lang und es macht (für mich) keinen Sinn, sie hier nieder zu schreiben.

Für mich ist nur die Beweggründe solcher Liebesdienste wichtig, ganz ohne Gedanken an einer "Gegenleistung", z.B. das Erfüllen eines Fetisch wie das Nacktputzen, wo die Erregung von vorne herein eine Rolle spielt.

Bei solchen Liebesdienste werden andere Dinge wichtig, wie die Erfüllung des Wesens, der inne wohnt. Selbst bei einer sinnlichen Massage, denkt dieser Mensch nur an die Erfüllung und Befriedigung seines Gegenübers, ganz ohne eigenes Ziel im Kopf. Was danach geschieht, steht in den Sternen.

Sicherlich gibt es Dinge, die man "verfeinern" kann und auch entsprechende Workshops besuchen könnte, z.B. Tantra Massage oder einen Kochkurs.
Das würde ich sogar als Paar zusammen machen, weil gemeinsame Aktivitäten uns viel Spaß machen. Spezielle Workshops zum Buttler, wären auch interessant. Kommt halt darauf an, ob man einen Rohdiamant oder nicht vor sich hat.
******ara Frau
9.129 Beiträge
Vieles, was Du erwähnst liebe @****yn sind für mich normale Tätigkeiten im Rahmen einer Beziehung. Da denke ich gar nicht darüber nach und tue sie einfach. Es ist für mich normal dafür zu sorgen, dass mein Gegenüber sich wohl fühlt. Egal ob für mein Mann odeenr Gäste. Nur bekommen letztere nicht zwingend Massagen oder anderen Kram *zwinker*

Was ich jetzt schreibe ist nicht böse gemeint, aber... Früher hatten Hausfrauen diverse Tätigkeiten auf der Liste, die heute kaum einer mehr kennt. Sie lernten es eben von Kind auf. Heutzutage muss man Kurse buchen.
*****r69 Mann
1.307 Beiträge
Guten Morgen,
Du hast schöne Beispiele aufgeführt, @****yn .
Das Wichtigste ist, das sie Sachen von sich aus gern tut. Wenn es aus Druck oder Zwang entsteht, macht es keinen Spaß. Aufmerksamkeit und Achtsamkeit ist sehr wichtig und jede Dom/Sub Beziehung ist anders. Ich möchte nicht zu viel abgenommen bekommen, da würde ich mich "behindert" vorkommen.
LG
****ody Mann
11.879 Beiträge
Die Kunst des Liebesdienens aus meiner Sicht beginnt mit dem Verzicht darauf, für alles ein überschwängliches Lob zu erwarten. "Schau her, habe ich mich nicht hübsch für dich gemacht, kann ich das nicht gut mit der Massage, habe ich nicht ein schönes Bild für dich gemalt?" Das Erwarten eines Feedbacks und das Nachfragen, falls es nicht zeitnah kommt, würde für mich aus dem Dienen ein Tauschgeschäft machen, bei dem es sehr stark um sie und gar nicht um mich ginge.

Als ein Dienen fühlt es sich für mich an, wenn die Dienste zu einer Selbstverständlichkeit werden und die Belohnung oder das Motiv für das Dienen aus dem großen Beziehungskontext gezogen werden. Ich bin grundsätzlich für sie da, 24/7. Die Momente, in denen es nur um mich geht, in den ich mir keinen Kopf mache, wie ich das vergelte, die machen die Qualität des Dienens aus. Das ist Konsens zwischen uns. Sie bekommt das unglaublich gut hin. Sexuell, wellnesstechnisch, amourös. Sie ist einfach unglaublich aufmerksam, was meine Vorlieben angeht und sie verwertet dieses Wissen.
*******r_73 Mann
4.011 Beiträge
Das Wohl des Tops/Dom steht an erster Stelle, Massagen, Pflege, Gesundheit.
Das ist richtiges dienen.
********noxx Frau
3.657 Beiträge
Ganz ehrlich, wenn ich hier einiges lese, dann denke ich nur: OK, die 50er haben angerufen und wollen ihre Werte zurück...
Das ist teils das, was einfach im "The 55's Good Housewife's Guide" steht.

Ich bräuchte niemanden, der mir die Klamotten rauslegt oder das Bad vorbereitet. Das ist mal ganz nett, im ständigen Tagesablauf würde es mir unendlich auf den Geist gehen. Fast alles im EP genannte, ist Job eines Butlers (m/w/d) oder einer 50er Jahre Hausfrau (m/w/d), nichts wäre mir wichtig in einer BDSMlastigen Beziehung. Zumal ich davon ausgehe, dass der Partner einen mindestens genauso anstrengenden Job hat wie ich und damit genauso einem gewissen Stress unterliegt. Insofern frage ich mich da eh nach der Umsetzbarkeit.
Für mich sollte sich alles ziemlich die Waage halten, mit mir als entscheidendem Zünglein...

noxx
Zitat von *****erl:
Womit hält sich das Zusammenspiel in der Waage?

Respekt, Wertschätzung, Anerkennung und Toleranz.
*****r69 Mann
1.307 Beiträge
@********noxx, sehe ich ähnlich. Und wenn der devote Teil etwas tut, dann von sich heraus, weil er dem Top gut tun will. Nicht weil es seine Aufgabe (wie die eines Butlers) ist. Allerdings sollte es dann auch so von Herzen kommen und auch nicht den Zweck haben Lobe zu erhalten.
*********oaka Frau
6.860 Beiträge
Zitat von *****erl:

Bei manchen Beschreibungen frage ich mich: Womit hält sich das Zusammenspiel in der Waage?

Danach wurde auch nicht explizit gefragt, aber gerade gestern habe ich in der BDSM Gruppe einen Beitrag gelesen, da hat eine Sklavin davon berichtet, daß sie wohl voll und ganz auf ihre Kosten kommt.

Das wäre ja eventuell ein eigenes Thema wert...
********Eins Paar
139 Beiträge
Liebe Kailyn,
Erstmal vielen Dank für das Thema. Insbesondere finde ich (er), dass Du die Fragestellung exzellent aufbereitet hast.
Ich war in absoluter Anerkennung hin- und hergerissen zwischen Schmunzeln und Nachdenklichkeit. Mein erster Impuls war, dass deutlich wird, wie nah gelebte Zugewandtheit und „Dominanz“ beieinander liegen. Da gibt es wohl ziemlich viele Grauzonen, in welchen sich beides trifft.

Ich habe großes Glück. Ich habe eine Partnerin, mit der ich absolut glücklich bin. Weil sie im Alltag und ohne jede Selbstaufgabe mir ständig ihre Liebe beweist. Und ich nehme für mich in Anspruch, dies umgekehrt ebenfalls zu versuchen. Aber zum Thema:
Ich werde von ihr regelmäßig verwöhnt, auch im Bereich der von Dir genannten Beispiele. Wennn Sie mich rasiert, oder Fußpflege macht, dann ist es nicht die Technik, welche mich befriedigt, sondern ihre Inbrunst. Ich spüre, dass Sie es gerne tut. Also auch irgendwie für sich. Ich werde gepflegt und bin bewusst, dass es auch ihr irgendwie zum Gefallen dient.
Da ich derzeit ein paar gesundheitliche Einschränkungen durchleben muss, spüre ich genauso viele andere Zuwendungen. Ich bekomme schwere Lasten förmlich weggerissen - uninformierte würden mich aus der Ferne sicher für ein absolutes Machoschwein halten -, oder sie ist bemüht, so manchen Druck von mir wegzuhalten.

Obwohl ich sicher ein im Alltag recht dominanter Mensch bin, habe ich manchmal ein schlechtes Gewissen, weil ich so viel bekomme. Man könnte das auch große Dankbarkeit nennen. Und für Sie sind das Liebesdienste. Hier nicht aus einem Topdown-Verhältnis, sondern aus Liebe und Achtsamkeit, mit absoluter Selbstverständlichkeit.

Mir ist jeweils der Stil, die Methode und die Qualität völlig egal. Die Handlung und die Motivation sind der grandiose Wert der Geschichte.

Zurück zu Deinem Text - allein schon mit der Gedankensammlung hast Du nach meiner Meinung schon einen großen Schritt getan. Ein auch nur halbwegs mit emotionaler Intelligenz gesegneter Partner, oder Dom wird schon dies mit großer Befriedigung wahrnehmen. Die Leistung kommt daraus, dass Du es tust, oder versuchst. Weil Du zum Wohle des Anderen denkst und handelst.
Wenn Du dafür besonderen Aufwand betreibst (Anschaffung von Werkzeugen, beliebige Weiterbildung, etc.), so ist dies dann natürlich eine gewaltige Steigerung der Leistung.
Allein die Vorstellung, dass meine Liebste extra eine Zeit X in der Küche verbracht hat, um ein von mir geschätztes Gericht zuzubereiten, oder meine Garderobe fertig aufbereitet ist, ruft bei mir eine Mischung aus Dankbarkeit und Schamesröte hervor. Dominant find ich es gut, aber als Mensch möchte ich das keinesfalls als Selbstverständlichkeit durchwinken.

Ohne Beziehungstiefe fände ich solche Handlungen als Ritual tatsächlich bedenklich. Da bekommt bei mir der Begriff Sklave schnell einen faden Beigeschmack. Aber das ist sicher eine Frage der persönlichen Deutung.
Für mich ist die Sklavin im Spiel die unterworfenene Person, für die ich mich extrem verantwortlich fühle. Da muss Sie mir absolut vertrauen können. Meinen Erfolg als Dom messe ich dann daran, dass Sie es genießt und insbesondere mental Höhepunkte erlebt. Wenn dies durch typische sogenannte Liebesdienste erfolgt, ist auch prima. Aber halt aus ihrer Initiative heraus. Und da zählt der Wille und nicht die kniggeanaloge Ausführung.

Mein Credo „Der gute Wille zählt“. Alles andere ist wurscht.

Nur ist das leider nicht verallgemeinerbar. In jeder Beziehung ist das sicher irgendwie individuell und anders richtig.

Das ,so so von der Seite reingeworfen....
*****r69 Mann
1.307 Beiträge
Zitat von *****erl:
Ich bin ja auch eine sehr hingebungsvolle und dienliche Person. Versorgen und es für jemand schön machen, liegt ebenfalls in meiner Natur.
Nur läuft etwas gewaltig schief, wenn das eine Einbahnstraße ist. Die Nähe und Zuwendung, die ich damit gebe, brauche ich auch, auch wenn sich diese in anderer Weise zeigen mag.

Bei manchen Beschreibungen frage ich mich: Womit hält sich das Zusammenspiel in der Waage?

Das Zusammenspiel hält die Waage, wenn die eine Person das gern gibt, was die andere gern nimmt und womit beide glücklich sind. Da sind nur bei jedem Menschen die Grenzen anders.
*******nee Frau
3.203 Beiträge
Irgendwie ging und geht es hier doch um die Liebesdienste und nicht um den Rahmen, in dem das stattfindet, oder?
Ob das nun eine Einbahnstraße ist oder in der Balance ist, danach wurde nicht gefragt.

Für mich ist es ein Drang aus mir selbst heraus. Ich möchte (und das sogar ganz unabhängig von BDSM), dass es meinem Partner gut geht. Und ich möchte ihm meine Wertschätzung zeigen. Aus diesen Bedürfnissen heraus resultieren diese Handlungen meinerseits. Nicht aus dem Gefühl, das tun zu müssen oder weil es straight unterm Nierentisch einen Platz für mich gibt (hier erwähnter "Guide" ist übrigens ein Fake) oder weil ich denke, dass es verlangt wird.
Nein, das mache ich, weil ich es so will.
Dafür möchte ich keine Aufrechnungen/Gegenleistung oder irgendwas in der Form. Das würde mir nämlich den Spaß daran nehmen. (Übrigens genauso eine Erwartungshaltung meines Partners.) Ich möchte einfach diese Dinge tun, weil ich es so will.
Zitat von ****yn:

Was muss ein/e "Liebesdiener/in" in euren Augen können?

ganz einfach ... sie (m/w/d) muss Lieben ... sonst ist sie nur eine Nutte
Das mit dem rasieren finde ich sehr schön, da fühle ich mich sehr wohl wenn sie mich rasiert und es ihr wichtig ist.
Ebenfalls fände ich es sehr schön wenn sie massieren lernen würde und mich gelegentlich mit einer Massage verwöhnen würde.
Und natürlich auch die Lingam Massage sollte sie erlernen damit lässt sich doch jeder Mann gerne mal verwöhnen, außerdem ist die Lingam Massage für die Gesundheit des Mannes gut.

Und nicht zu vergessen wäre auch die Prostata Massage.
*****a_A Frau
10.951 Beiträge
Weil es hier irgendwo angesprochen wurde...natürlich sollte bzw ist es ganz normal, das man Hausarbeiten erledigt und dafür sorgt..das es dem Ehemann gut geht.

Betrachtet man es aber tiefer...so ist jenes Gefühl ein anderes.
Wenn mein Herr von der Arbeit nach Hause kommt..und ich ihm die Schuhe ausziehe, durchlaufe ich besonderen Gefühlen. Es kribbelt im Bauch..ich fühle mich klein..in einer angenehmen Form.
So verhält sich das auch beim dienen generell. Selbst wenn ich Massagen gebe durchfährt mich dabei ein wohliges Gefühl...eben weil ich gerade etwas für meinen Herrn tue.
********Eins Paar
139 Beiträge
Zitat von *********Mops:

Was muss ein/e "Liebesdiener/in" in euren Augen können?

ganz einfach ... sie (m/w/d) muss Lieben ... sonst ist sie nur eine Nutte[/

Schwieriger Vergleich. Eine Geisha ist auch keine Prostituierte, aber dennoch ist Ihre Handlung im Zweifelsfall recht einseitig.
Es ist sich eine Frage des Mindeset, mal aus der männlichen Prspektive.
• ich kann der Macho sein, der einfach nur empfangen will
• ich kann der Dom sein, der alles schwarz-weiß ohne Grautöne und Farben einordnet.
• ich kann der verliebte Mann sein, dem die Zufriedenheit der Partnerin in allem Tun wichtig ist.
• ich kann auch einfach den sozial-ethischen Rahmen haben, welcher mich auch ohne tiefe Liebe Achtsamkeit und suchen lässt.
• und vieles anderes mehr....

Jeder Jeck ist anders. Wichtig ist nur, dass stets jene zusammenfinden, deren Zielsetzungen zueinander passen. Sonst wird es blöd.
****3or Frau
4.675 Beiträge
Zitat von ********noxx:
Ganz ehrlich, wenn ich hier einiges lese, dann denke ich nur: OK, die 50er haben angerufen und wollen ihre Werte zurück...
Das ist teils das, was einfach im "The 55's Good Housewife's Guide" steht.

Ich bräuchte niemanden, der mir die Klamotten rauslegt oder das Bad vorbereitet. Das ist mal ganz nett, im ständigen Tagesablauf würde es mir unendlich auf den Geist gehen. Fast alles im EP genannte, ist Job eines Butlers (m/w/d) oder einer 50er Jahre Hausfrau (m/w/d), nichts wäre mir wichtig in einer BDSMlastigen Beziehung. Zumal ich davon ausgehe, dass der Partner einen mindestens genauso anstrengenden Job hat wie ich und damit genauso einem gewissen Stress unterliegt. Insofern frage ich mich da eh nach der Umsetzbarkeit.
Für mich sollte sich alles ziemlich die Waage halten, mit mir als entscheidendem Zünglein...

noxx

Na, grundsätzlich bin ich mehr als bei dir. Vor Allem, wenn ich lese, dass diese ‚Dienste‘ für manche nichts mit BDSM zu tun haben, sondern ganz normal sind.

Im Rahmen einer 24/7 TPE Beziehung sehe ich das aber schon und finde es gerade dadurch, DASS es explizit unter BDSM-Liebesdienste geführt wird als Nichtrelikt aus den 50 ern. Weil sonst sind wir eh wieder bei der für mich sowieso schwierigen Debatte BDSM vs. Gleichberechtigung.
*******nee Frau
3.203 Beiträge
Meine Güte … was hat denn das mit (fehlender) Gleichberechtigung zu tun, wenn ich das tue, was meinem Bedürfnis entspricht?
****3or Frau
4.675 Beiträge
Zitat von *******nee:
Meine Güte … was hat denn das mit (fehlender) Gleichberechtigung zu tun, wenn ich das tue, was meinem Bedürfnis entspricht?

Es entspricht deinem Bedürfnis. Fein. Darum geht es hier.
****yn Frau
13.442 Beiträge
Themenersteller 
Der Kontext ist ein ganz entscheidender. Dieselbe Tätigkeit kann eine vollkommen andere Bedeutung haben, die Dynamik der Beziehung unterstreichen und ein ganz anderes Gefühl auslösen, je nachdem, welche Motivation dahinter steht.

Ob ich gastfreundlich bin, oder mich aus einer devoten Motivation heraus bemühe, die das Dienen im Fokus hat und damit die Verinnerlichung, dass der Gegenüber mir höhergestellt ist und diese Behandlung selbstverständlich verdient, sie zum Ausdruck meiner Bewunderung und Zuneigung wird, sind für mich schon zwei Paar Schuhe.

Es ist nichtmal zwingend "50s Household", weil dieses zum einen geschlechtspszifische Rollen hat (und hier im Thema soll es auch um weibliche Dominanz und männliche Devotion gehen), und es zum anderen auch auf einer gewissen Alternativlosigkeit aufbaute, auf einer gesellschaftlichen Norm, wo derlei Tätigkeiten "Aufgabe" waren und nicht automatisch ein intrinsischer Liebesdienst.


Von daher finde ich das Gleichsetzen mit der Vergangenheit, dieses "Früher war das so und war normal" irgendwie nicht passend, waren solche Verhältnisse früher doch primär extrinsisch und nicht intrinsisch motiviert.

Des Weiteren kann ich das alles für mich nicht mit "normalen Haushaltstätigkeiten" oder sowas gleichsetzen, weil es ja zum einen nicht nur um irgendwelche Haushaltstätigkeiten geht, die man ohnehin machen muss (es geht eben auch um sexuelle Dienste und anderes Verwöhnen), sondern der Rahmen auch ein spezieller ist - es geht eben NICHT um Tätigkeiten außerhalb eines BDSM-Rahmen, sondern spezifisch um die Unterstreichung des Machtgefälles. Wenn da jemand keinen Unterschied spürt in dem, was er tut, sei ihm das unbenommen. Ich persönlich fühle einen Unterschied. Für mich ist es nicht dasselbe, ob ich für meinen besten Freund koche, wenn er zu Besuch ist, oder für einen Top. Für mich ist es nicht dasselbe, ob ich sexuell intim mit jemandem werde, dem ich mich nicht zugehörig unterworfen fühle, oder mit jemandem, bei dem ich mich als "Seins" verstehe.
Vieles tue ich für den Einen, aber nicht für andere, und dort, wo es in den Tätigkeiten Überschneidungen gibt, haben sie im D/s trotzdem eine völlig andere Bedeutung, die über die mechanische Tätigkeit hinausgeht und sich sehr tief in den Emotionen verwurzelt.

Meine Beispiele sind auch nur eine kleine Auswahl, eine ellenlange Liste wollte ich nicht schreiben. Den Vergleich mit der Geisha fand ich persönlich vom Gedanken her extrem passend, nur dass die Geisha eben die Kunst der Unterhaltung erlernt. *zwinker*


Was mir gut gefällt sind die Gedanken, die sich mit dem Aneignen von Wissen beschäftigen. Das ist ein ganz toller Punkt, den ich teile. Sich mit etwas beschäftigen und lernen, sich auszukennen, wenn es um Dinge geht, die Top interessieren, für die er eine Leidenschaft hat, oder die ihm sonstwie Freude bereiten, oder Teil seines Lebens sind. Eben auch Soft Skills, wie Zuhören und angemessen reagieren und unterhalten.

Natürlich geht es nicht um das Herunterspulen eines Programms, oder gar das Erlernen eines "Ausbildungsberufs", wie manche glauben, dass ihn ein Dom durchlaufen könnte, deswegen ja auch die Frage, was für euch ganz individuell da wichtig ist, in welchen Bereichen ihr spezifisch Lernen und Können schätzt, das Aneignen spezieller Fähigkeiten, die über das spontane "richtige" Reagieren eben deutlich hinausgehen. *g*
*******nee Frau
3.203 Beiträge
Zitat von *******enne:
Na, grundsätzlich bin ich mehr als bei dir. Vor Allem, wenn ich lese, dass diese ‚Dienste‘ für manche nichts mit BDSM zu tun haben, sondern ganz normal sind.

An diesem Satz stoße ich mich. Massiv.
Für mich hat das nichts mit BDSM zu tun, sondern damit, dass es meinem Partner gut gehen soll.
Und weil ich es anders herleite, ist das jetzt nicht gleichberechtigt? Und ich sollte meinen Wertekanon überprüfen? Warum wertest du hier etwas ab, das für beide schön und gut ist?
****yn Frau
13.442 Beiträge
Themenersteller 
Was die "Gleichberechtigung" betrifft, beziehungsweise das "sich die Waage halten" - für mich denke ich, dass es bei diesem Thema im Grunde keine Rolle in der Diskussion spielt, weil ich einfach erstmal davon ausgehe, dass zwei Menschen ein Verhältnis zu beiderseitigem Vorteil eingehen. Ich möchte jetzt nicht dahin abdriften zu diskutieren, ob und was man als devoter Part jetzt konkret zurückbekommt.

Zumal ich generell dieses Quid pro Quo nicht mag. Natürlich ist es mir wichtig, dass auch ich in einer Beziehung das bekomme, was ich brauche, um darin glücklich zu sein, aber da geht es zum einen nicht um konkrete "Tauschgeschäfte", und zum anderen lege ich zum Teil auf ganz andere Dinge wert als die, die ich gebe, meist sind das viel kleinere Gesten, die, von außen betrachtet, nichtmal halb so viel auffallen wie das, was ich tue.
****3or Frau
4.675 Beiträge
Zitat von *******nee:
Zitat von *******enne:
Na, grundsätzlich bin ich mehr als bei dir. Vor Allem, wenn ich lese, dass diese ‚Dienste‘ für manche nichts mit BDSM zu tun haben, sondern ganz normal sind.

An diesem Satz stoße ich mich. Massiv.
Für mich hat das nichts mit BDSM zu tun, sondern damit, dass es meinem Partner gut gehen soll.
Und weil ich es anders herleite, ist das jetzt nicht gleichberechtigt? Und ich sollte meinen Wertekanon überprüfen? Warum wertest du hier etwas ab, das für beide schön und gut ist?

Vielleicht solltest du dich einfach nicht daran stören, dass für mich in einer nicht BDSM-Beziehung nicht wichtig ist, die Körperpflege des Mannes und seine Garderobe zu übernehmen, auch nicht das zubereiten und servieren von Speisen und Getränken.
In dem Moment, in dem du mir das zugestehst, bist du wieder voll im Thema, das ich keinesfalls schreddern möchte.
Hat für mich übrigens auch gar nichts mit quid pro quo zu tun.
*******Brat Frau
1.945 Beiträge
Für mich ist es schon Gegenleistung, wenn ich diesem meinen inneren Bedürfnis nachgehen und nachgeben kann, ohne dafür Ablehnung und Unverständnis zu ernten.
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