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Ich denke, dass die Position als Kind uns mit jeweils verschiedenem Rüstzeug ausstattet, das uns unmerklich begleitet.
Ich gehe sehr davon aus, dass das nicht pauschalisierbar ist, weil viele andere Faktoren unsere Persönlichkeitsentwicklung nicht minder beeinflussen!
Was die meisten Menschen prägt sind Vorurteile aus der Kindheit, an deren Wortlaut sie sich bewusst oder unbewusst orientieren und sich selbst die Richtigkeit von Pauschalisierungen immer wieder bestätigen (müssen).
Der Klassiker: Die "komischen" weil "unsozialen" Einzelkinder.
Als Pädagogin weiß ich das es keinen Unterschied geben sollte, aber die Überforderung von Eltern mit ihrem Nachwuchs lässt deutliche, weil tiefe Spuren im Sozialverhalten erkennen.
Ich habe in einem Heim ein Mädchen kennen gelernt das max 1 oder 2 Jahre älter war aber auf Grund ihres Verhaltens sehr erwachsen und unheimlich auf mich wirkte.
Sie war die älteste von (?) Geschwistern für die sie mit ihren 6 oder 7 Jahren ganz offensichtlich die Verantwortung über geholfen bekam und sich uns Kleineren Gegenüber sehr führsorglich und hilfsbereit verhielt. Ich konnte mich später gut darauf einlassen wusste aber immer noch nicht ob sie ein Kind oder eine kleine Erwachsene war.
In meiner heutigen Arbeit begegnen mir Erwachsene die sich genau so verhalten. Was aber in Zusammenhang mit ernsthaften psychischen Erkrankungen nicht förderlich ist. Weil diese Menschen nie gelernt haben sich um sich und um ihr Wohlbefinden zu sorgen.
Als Erwachsener in vertraute Verhaltensweisen zu rück zu fallen, ist etwas das man sehr oft in Beziehungen sehen kann auch wenn es keine Geschwister gab. Sondern aus einem "bedenklichen" Rollenverständnis heraus gesschieht.
Du solltest also für dich, in diesen dir vertrauten Konstellationen erkennen, wo der Vorteil solcher Bindungen liegt. Vielleicht gibt es gar kein denn nicht jeder "Kleine Bruder" wünscht sich eine große Schwester. Schon gar nicht wenn er das in Real schon erleben musste.
Ich falle dagegen regelmäßig in die Schwester oder Mutterrolle bei jüngeren Partnerinnen. Etwas das mich am Anfang der Beziehung nicht wirklich stört ganz im Gegenteil. Doch wenn mein Gegenpart sich in seiner "Kindesrolle" zu wohl fühlt, wird es anstrengend. Denn nicht hasse ich mehr als Unselbständigkeit.
Ich beobachte keine Häufung solcher "Paarungen" ganz im Gegenteil.