Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Geschichte der O
2604 Mitglieder
zur Gruppe
Kopfkino
1525 Mitglieder
zum Thema
Eine Gute-Nacht-Geschichte1
Eine gute Nacht Geschichte... es ist ein frischer Herbst-Abend…
zum Thema
Verlangen2
Als die Frau am nächsten Morgen aufwachte, dauerte es einen…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Der Duft der Frauen

***ri Mann
13 Beiträge
Themenersteller 
Der Duft der Frauen
Immer saß er ganz vorne im Bus um ja keine zu verpassen. Natürlich guckte er auch genau wer einstieg, er wollte ja nun keineswegs den Geruch eines stinkenden Kerls in der Nase, oder gar den der ganz Alten. Nein, er guckte immer, aber eher beiläufig, wie man eben guckt, wenn fremde Leute im Bus zusteigen, also gerade hin, aber gleichzeitig auch durch. Natürlich, wenn sie einen leichten Rock trug, oder ein Sommerkleid und nicht Jeans und T-Shirt, da wurde er aufmerksam. Wenn sie dann an ihm vorbeiging weiteten sich seine Nasenflügel, die Vorfreude, der kleine Spannungsmoment, denn es dauert zwei Sekunden bis die Luft in Bewegung gerät und dieser so sanfte Windhauch ihren Duft mitbringt. Zwei Sekunden in denen er ein anderer wurde, ein Verlangender, ein heimlicher Jäger. Oft natürlich passierte es, dass gleich ein schwerer Duftmantel die Luft lähmte, die zarte Nase betäubte, der Geruch eines starken Parfüms, dominant, scharf und erstickend. Und natürlich endete damit zunächst die Jagd für die Nachfolgenden.
Bei etwas Glück aber begann es mit dem lieblichem Duftkleid, dem blumigen Nachhall eines Duschmittels, eines Deos, eines leichten Parfums und Sommerduft in ihren langen Haaren. Und immer als diese lockende Woge gerade abklang, sog er die Luft tiefer ein, weiter noch öffneten sich seine Nüstern und es entfaltete sich das Herz des Duftes, der Atem ihres Körpers, ihrer Haut, der leichten Feuchtigkeit darauf, ihr eigentliches Wesen und Sein. Heimlich und gierig sog er ihre Luft ein und mit der verschwindenden Hautwoge endlich der tiefe Duft, der Duft ihrer Brüste, der Duft ihrer Schamhaare, und fast unmerklich der Nachhall einer lustvollen Erregung, der Duft ihrer Vulva.
Tief drang der Duft in seinen Geist, ein Sehnen erfüllte ihn, schuldig und unschuldig zugleich. Ein seltsames Gefühl der Heimlichkeit, der Gemeinheit fast, doch auch wieder nicht. Einem Raubtier gleich saß er ja da, auf seiner Pirsch heimlich die Luft schnuppernd, riechend, ein wildes seltsames Tier.
Dabei war er sehr bemüht und guckte nicht hinterher, lauerte nicht auf Brüste, auf Blicke zwischen die Beine. Der Duft der Frauen war wie eine Sucht, ein Glücksmoment ein Moment der Begierde und Intimität in seiner Einsamkeit.
Bald begann er seinen eigenen Geruch wahrzunehmen, achtete darauf gut zu riechen und doch seinen Körper noch wahrzunehmen. Sogar, wenn er sich selbst befriedigte in ein Handtuch, berührte er mit diesem nach dem Duschen an einer verborgenen Stelle noch einmal seinen Körper, als dass er wieder duftete nach Tier und Begierde in der tiefen Schicht seines Körpergeruchs.
Ein immer tiefer werdendes Verlangen begleitete ihn bis in seine Träume, er begann damit tief die Luft einzusaugen auf der Suche nach Erinnerung an den Duft, an eine Liebe, tausend Jahre alte Erinnerungen die ihn überfluteten und die nicht seine waren.
Und trotzdem, als er heute wieder in seiner Linie saß, passierte es:
Er sah sie schon vor dem Einsteigen, als würde eine frische Sommerbrise Mohnblumen tanzen lassen, sah sie in ihrem geblümten Hippiekleid, sah ihre langen verwuselten roten Haaren, alles ganz aus der Zeit gefallen, ein fast unsicheres Lächeln und ein verstecktes Glitzern der Augen. Gedanken, Träume flimmerten in seinem Geist, Hoffnungen erschütterten einem Windstoß gleich seine Routine.
Und als sie einstieg, ein Geruch so neu, so anders, nach Cannabis, nach Tigerbalm, nach Wiese, nach Lagerfeuer und Erde. Er saugte den Duft ein wie eine Woge des Glücks, sah, sie war nicht weitergegangen, sah sie einen Platz suchen, sah ihre geweiteten Nasenflügel die Luft einziehen. Sah eine kleine versteckte Bewegung in seine Richtung, ein flüchtiger kostbarer Augenblick des Erkennens. Und das Unglaubliche geschah, er öffnete den Mund und sein Herz hämmerte als er sagte: "Hier neben mir ist noch Platz frei! Willst du dich setzen?" Sie lächelte ihn an und sagte „Super, Ja gerne!“.
Und die Welt kann ein Paradies sein, glänzen, leuchten, duften.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.