Es gab bisher nur einen einzigen Menschen, bei dem ich so tief und nachhaltig und kontinuierlich empfinde, dass mir ein "Ich liebe dich" über die Lippen geht wie warmer, weicher, flüssiger Honig. Es fühlt und hört sich bei ihm richtig an. Auch ein "Ich liebe dich so sehr ..." und "Du bist die Liebe meines Lebens" - oder mit Roger Rabbit: "Lass mich dir die Vielzahl meiner Liebe erklären: Ich liebe dich 100mal! Ich liebe dich 200mal! Ich liebe dich 300mal! ..."
Da ich weiß, dass dieser Herzmensch nicht gut über Gefühle sprechen kann, verlange ich keine Retour-Liebesschwüre. Er zeigt das anders, das kann ich auch lesen. Manchmal sagt er es auch, dann ist das etwas ganz Besonderes. Fordern kann man das aber nicht, und erwarten sollte man es besser auch nicht - was allerdings dem inneren Drang zuwider läuft. Man wills ja doch hören, nicht?
Da ich selbst mal die große Liebe eines (anderen) Lebens war, weiß ich, dass Liebe nicht zwingend Gegenliebe produziert. Zunächst mal hat man sie selbst, und im glücklichsten Fall auch der andere.
Das gilt es grundsätzlich zu akzeptieren... Ebenso wie die Tatsache, dass jede Liebe Höhen und Tiefen durchmacht und Phasen, in denen man nicht auf rosa Wölkchen schwebt. Und dass Liebe sich auch schlicht verlaufen kann.
Eine Affaire, in den ich damals sehr verliebt war, sagte manchmal: "Jetzt, jetzt gerade liebe ich dich!" Das hat mir nichts bedeutet, denn ich will ja nicht nur situativ und nach Lust und Laune geliebt werden. Liebe hat für mich etwas Kontinuierliches.