...ein verrückter Film namens "Leben"
Fortsetzung von: Nach 20 Jahren die Liebe wiederfinden Hallo zusammen,
nun, nachdem ja doch einige Zeit ins Land gegangen und nicht nur privat viel passiert ist, finde ich mal die ruhigen Minuten, euch den Fortgang der Geschichte hier Nach 20 Jahren die Liebe wiederfinden ein wenig näher zu bringen...
Nachdem es einige Aufs und Abs und viele Tränen gab, wir aber wieder lernten miteinander zu reden, "gestand" mir meine Frau, dass sie sich mit einem Mann schreibe - und das nicht nur oberflächlich. Ich habe ihr daraufhin gesagt, dass ich sie keineswegs als mein Eigentum betrachte - meiner Meinung nach haben wir beide eigene Leben, nur haben wir uns eben vor langer Zeit entschlossen, diese sehr eng miteinander zu verweben. Das heißt jedoch nicht, dass sie nur mir vorbehalten sei, zumal uns beiden ja offenbar etwas in der Beziehung fehlt - und vielleicht liese sich das Fehlende zum Nutzen beider eben woanders finden. Darauf hin "taute" sie wirklich auf, hatte Lust auf Sex - wir hatten viel, Sex, wir entdeckten Neues, es war einfach schön. Auch war sie nun bereit, unsere Kinder mal ins Ferienlager zu schicken oder zur Oma zu geben um mal wieder Zeit für uns zu haben - das war vorher 11 Jahre lang ein absolutes Tabu.
Wir haben weiterhin viel und gut geredet, waren uns einige dass wir uns wieder aufeinander zu bewegen...
Dann musste sie eines Abends ihren Mut zusammen nehmen und erzählte mir, dass sie sich in eine 23jährige Studentin mit der sie sich schreibt verliebt habe - dies war nur durchs Chatten zustande gekommen. Im Verlauf des Gesprächs erzählte sie mir auch, dass sie ihre emotionale Zukunft nicht zwingend bei einem Mann sehe, auch das war nicht sofort ein Problem, weil ich meine, dass man auch da Wege finden kann.
(An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass sie schon früh in unserer Beziehung ein Interesse an Frauen bekundet hat, ich habe ihr immer gesagt, dass ich ihr nicht im Wege stehen werde, wenn sie sich da ausprobieren / ausleben möchte )
Jedenfalls schien ihr diese "Beziehung" gut zu tun, sie blühte wieder auf, was natürlich auch für mich schön war. Dann kam der erste Knaller: es waren nach langen Jahren ehemalige Kommilitonen zu Besuch und im Verlauf des Abends meinte einer der Freunde, dass sich seine Frau von ihm getrennt haben, sie aber - auch wegen der Kinder - weiterhin zusammen wohnen - daraufhin sagte meine Frau, dass das ja bei uns auch so sei... das hat mich ziemlich umgehauen. Aber gut auch das muss man akzeptieren, sie meinte später mal, dass sie dachte mir sei das klar.
Einige Zeit später kam ich heim und sie meinte, dass sie sich überlegt habe, sich eine Wohnung zu suchen - ok, der nächste Nackenschlag. Einen Tag später meinte sie, dass sie Besichtigungstermine habe...
In den folgenden Gesprächen habe ich ihr - auch mit Blick auf die Kinder und der Tatsache, dass sie da eigentlich immer geklammert hat, angeboten, dass ich ausziehe woraufhin sie aber meinte, dass sie nicht einsehe, dass ich mein Leben so genießen kann und sie bei den Kindern bleiben müsse. Sie wolle jetzt so leben, wie sie sich fühle...
Nun gut es ging weiter, die Kinder waren mal wieder im Ferienlager und sie praktisch jeden Abend unterwegs - mir ging es immer schlechter. Entgegen vorhergehender Aussagen, dass sie mich ja weiterhin als Teil ihres Lebens und auch auf jeden Fall Sex mit mir wolle, zeigte sie mir dann von einem Tag auf den anderen die kalte Schulter und strahlte mehr und mehr Kälte und Abneigung aus. Als ich ihr einem unserer Gespräche in dessen Verlauf sie mir sagte, dass sie jemanden neues habe (Aber nur zum Reden) gestand, dass ich im Verlauf des Sommers durchaus wieder Gefühle für sie entwickelt habe, fing sie an zu weinen und meinte dass sie jetzt nicht wisse was sie machen soll. Deshalb gehe sie jetzt zum Reden zu jemandem. Nachts kam dann die SMS, dass sie erst am nächsten Morgen wiederkäme. Das war wieder ein Moment der sich für mich extrem mies angefühlt hat...
Naja seitdem waren Weihnachten und Sylvester natürlich alles andere als schön, weil ich natürlich nicht gerade mit Partylaune dienen kann - ein Umstand den sie mir vorwirft. Sie fragt immer mal ob wir nicht mal reden können was ich bejahe, auch wenn ich mich gerade nicht darum reiße, weil ich einfach nicht weiß was ich sagen soll - dem Gesrpäch ist in jedem Fall ein negativer Ausgang vorbestimmt, da entweder sie oder ich mich schlechter fühle (oder wir beide). Ich habe ihr auch gesagt, dass ich das so sehe und es ja gut sei, wenn sie sich jetzt gut fühle, da das ja eine Verbesserung zu "früher" sei.
Ich möchte den Text auch keineswegs als Schuldzuweisung an meine Frau verstanden wissen, ich weiß dass ich an der Geschichte mindestens genauso viel Anteil habe, weil ich darüber dass sie mich körperlich zurückgewiesen hat eingeschnappt war und mich dann erst bewusst und dann unbewusst von ihr entfernt habe, weil ich es als unangenehm empfand als Bettler der am Ende doch abgewiesen wird dazustehen. Da hätte ich definitiv über meinen Schatten springen müssen, aber das sind leider Erkenntnisse die mich zu spät ereilen.
Für andere kann ich nur den Rat geben: wenn ihr wie ich, wie wir immer mehr das Gefühl habt, nicht mehr richtig wahrgenommen zu werden, redet mir eurem Partner - in Gesprächen mit Freunden habe ich gehört, dass eben genau dieses Gefühl momentan unglaublich viele Paare plagt - dem muss man gleich zu Anfgang begegnen, mit jeder Woche die man wartet wird die Rettung der Beziehung schwerer. Ich persönlich denke, dass ab dem Punkt wo einer sagt, er gebe sich in Zukunft mühe, das Ende nah ist. Eine Beziehung sollte nicht mühe machen, sondern der Wunsch nach Zweisamkeit und Liebesbekundung sollte von innen kommen. Aber das ist nur meine Sicht, die nicht zwingend auf alle anwendbar ist.
So, ich wollte das nur mal los werden, unter anderem um denen die sich für den Ausgang der Eingangs erwähnten Geschichte interessiert haben....
Dass das ganze ein mehr oder weniger grober Abriss ist, versteht sich von selbst. Ich beantworte aber gerne alle Fragen...