Polyamore Bindungen: wie viele?

Ich halte es da mit den magischen und sprichwörtlichen "guten Dingen": Mehr als drei geht nicht, ohne jemand zu vernachlässigen. Aber das dürfte individuell unterschiedlich sein.

Eigentlich beantworte ich solche Fragen lieber privat. Aber auf Grund deiner berechtigten Einschränkungen dann doch hier.
Meine Erfahrung ist, wenn du Polyamor oder Polyamorie leben möchtest, bedarf es einen Überschuss an Liebe. Das heißt, es darf unterschiede in der Priorität zwischen den einzelnen geben und es kommt darauf an, ob alle Beteiligten von einander wissen.
Da du den Begriff, Affäre benutzt, gehe ich von Nein aus.
Daher ist es eher schwierig von Polyamorie zu reden.

Zu der Anzahl.
Soviel du denkst selbst gerecht zu werden, ohne dich damit in Leid zu bringen.
Also wenn du einen großen Überschuss hast, denke ich können es mehrere sein.
Wenn alle von einander wissen, ist meine Erfahrung, das 2 schon genug sein können. Wenn Entfernung und bestimmte Begebenheiten auch eine Rolle spielen, gern mehr als 2. Das kommt auf die Anderen an.
Was können diese verkraften. Denn wenn du es Polyamor leben möchtest, haben auch diese ihre Einwände, Kompromisse zu geben, damit das Beziehungskonstrukt nicht ins Wanken kommt.

Mach deine Erfahrung, sei frei und Genieße es, dann wird dir dein Körper und Geist, mit seiner Selbstreglementierung zur Seite stehen. Reflektiere dich und die Menschen, welche du einlädst, dann kannst auf dich selbst bauen und frei entfalten.
Viel Spaß und Erfolg dabei.

Klar, Überschuss an Liebe.

Und Affäre benutze ich wie Bitch bewusst, um es neu zu belegen. Für mich persönlich muss nicht jeder Mensch alles über die andere Person wissen. Deswegen Affäre, kein betrügen oder hintergehen. Eben ein klares ich und du mit gesunden Grenzen.

Danke für deine Anregungen!

Glaube es kommt darauf an wie man für sich selbst Polyarmor beschreibt, denkt oder lebt.

Für mich wahr und ist es eine 3er Beziehung. Also nicht nur Sex.

Aber jeder deutet, oder lebt es so aus, das es für sich stimmig und lebenswert ist.

So, wie das Leben halt jeweils gerade fließt. Manchmal mehr romantisch fokussiert, manchmal nur oder eher sexuell. Je nach Lebensphase, Bedürfnis und "wem man begegnet" sich in einen Rausch fallen lassen, lieb haben, für jemanden da sein, sich auf sich selbst konzentrieren. Verbrachte Zeit wie eine Ewigkeit oder wie ein Wimpernschlag. Für mich immer alles. Was ich gerade will und kann. Und wenn es zu viel oder zu wenig ist, merke ich es schon. Und manchmal ist es mir egal. Und manchmal nicht. Und manchmal macht das Leben und ich lasse es einfach machen.

Ich denke mal das hängt sehr stark davon ab, wie du deine Beziehungen gestaltest.

Ich zum Beispiel habe lieber wenige, aber dafür recht enge Beziehungen. So etwas in Richtung Freundschaft Plus. Sprich ich will den Menschen mögen mit dem ich Sex habe, auch außerhalb des Betts. Das nimmt natürlich Zeit in Anspruch. Allein das Kennenlernen dauert eben mehrere Wochen. Und dann den Kontakt erhalten bzw. regelmäßige Dates zu haben muss eben mit anderen Partnerinnen, Hobbies, und beruf vereinbart werden. Meine Grenze ist daher bei 3 Personen. Meine Freundin, meine Freundschaft+ die bereits seit über einem jahr besteht und eine dritte Person die ich derzeit suche.

Meine Freundin hat kein Problem mit lockereren Bekanntschaften und muss auch keinen engen Kontakt halten. Dadurch lassen sich natürlich viel mehr Partner gleichzeitig erhalten. Teils besteht dann auch mal einen Monat gar kein Kontakt bevor man sich wieder trifft.

Sie von FK888 schreibt:

Ich bin jemand, der viel Nähe, Kontakt und Verbindlichkeit braucht. Freundschaft Plus oder Affären sind daher nicht meins, zumindest so wie ich diese Begriffe definiere.
Da ich bereits fest liiert bin und auch ein gemeinsames Kind da ist, kommt für mich nur ein weiterer Partner in Frage. Zwei Männern kann ich zeitlich gut gerecht werden und damit fühle ich mich wohl. Liebe geben könnte ich viel mehr. Aber dann könnte ich nicht soviel Zeit mit jedem verbringen wie ich gern möchte und das würde mich am Ende unglücklich machen.

Ich glaube das es eine Phase ist was Du erlebst.
Sex ist was schönes und es ist auch schön mit verschiedenen Menschen Sex zu haben.
Du bist eine junge und wunderschöne Frau und kannst deine Sex Partner frei wählen.

Kannst jederzeit zugreifen und dann Sex haben.

Das ist ein Zustand der sehr angenehm empfunden wird.

Trotzdem muss man auch bedenken dass Menschen Bedürfnisse haben und diese ihr Dasein einfordern werden.
Und es kann sein dass die Zeit kommen wird in der Du dieses häufige wechseln der Partner nicht mehr so befriedigend finden wirst.

Du schreibst dass man nicht alles von dem anderen wissen muss und das sehe ich schon als Anzeichen und Hinweis darauf dass Du dich auch schützen möchtest vor Verantwortung.

Auf Deine Frage wieviel Partner man so hat, meine ehrliche Antwort, nur meine Frau und das ist für mich vollkommen ausreichend.

Ein Date in Bremen mit Dir kann ich mir sehr gut vorstellen und das auch öfter, ja.
Sex ist mir dabei aber nicht im Sinne, sondern nur der Genuß mit einer hübschen Frau etwas Zeit zu verbringen.

Jeder Mensch hat seine Ebene auf der er glücklich ist und Deine Ebene ist vermutlich auch mit viel Sex.

Wobei ich als Masseur auch die Frage habe, ob der Sex den Du erlebst auch befriedigend für Dich ist.
Wie bei allen Bedürfnissen gibt es auch eine Sättigung des Hungers.
Und da kann ich mir vorstellen wenn der richtige kommt der Dich satt macht wirst Du bestimmt nicht mehr so oft wechseln wollen.
Wenn die Befriedigung vollkommen für Dich ist, meine ich.

Man geht doch dahin wo es am besten schmeckt.

Und das bedeutet im Umkehrschluss das Du bisher noch nicht an den richtigen Mann gekommen bist.

Bisher sind es nur Männer gewesen die die Gunst der Stunde genutzt haben und Deine Schönheit benutzt haben.

Du warst bisher nur die Lusterfüllung nichts weiter.

Und wie gesagt, der Tag wird kommen an dem Du dieses Leben dann doch nicht mehr so weiterführen möchtest.
Die Hormone werden Dir den Weg weisen.

Wer das Glück hat eine Zeit mit Dir zu verbringen sollte es genießen und dankbar dafür sein.

Achte auf Dich und bleib gesund und liebe Grüße nach Kassel

@****hex Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich es bei dir unbedingt als Polyamorie bezeichnen würde, aber das kannst nur du für dich entscheiden, von daher würde ich dir das nicht absprechen.

Bei mir selbst würde ich jetzt nicht davon sprechen, halte es aber nicht für ausgeschlossen. Aktuell ist es so, dass ich einen Freund habe und noch die einen oder anderen Freundschaften Plus. Diese würde ich aber nicht als Beziehung bezeichnen, denn ich mag sie sehr gern und verbring gern Zeit mit ihnen oder hab Sex, aber ich habe keine romantischen Gefühle. Würden sie sagen, sie wollen das beenden, wäre es schade, aber würde sicherlich keinen Herzschmerz verursachen, wenn du weißt, was ich meine.
Ich schließe aber natürlich auch nicht aus, dass noch ein weiterer Mensch in mein Leben tritt, in den ich mich verlieben könnte - ich denke auch, dass ich dann 2 Menschen lieben könnte, dafür habe ich genug Liebe in mir

Was Beziehung und F+ angeht, habe ich festgestellt, dass ab 2 gleichzeitig das etwas viel für mich wird. Ich will ja den anderen auch nicht das Gefühl geben, dass ich sie nur für Sex treffen möchte, aber mir würde Zeit und Energie fehlen, mit allen regelmäßig tiefgründig zu kommunizieren.

Ich würde das, was du beschreibst, nicht als "Polyamorie" bezeichnen (da steckt ja die Liebe drin) und auch nicht von "Bindungen" sprechen, dafür scheint das alles zu unverbindlich, zu oberflächlich zu sein. Ist nicht wertend gemeint.

Mal ganz pragmatisch, abseits von dem ganzen "Ich trag so viel Liebe in mir tralalala":
Wie soll man ernsthaft mehreren Menschen auf ganzer Ebene (nicht nur die Schokoladenseiten) denn gerecht werden? Wie soll sowas allein zeitlich klappen? Der Tag hat 24 Stunden. Ich finde es mit Beruf, Hobbies etc. schon schwer genug, einem Menschen vollkommen (!) gerecht zu werden.
Wie geht denn sowas bei 2,3 oder mehreren gleichwertigen Partnern? Denn das verstehe zumindest ich unter dem Begriff und nicht eine Hauptbeziehung und x andere Bettgeschichten mit ab und an Kino.

Es funktioniert auf jeden Fall. Und wenn es führ dich nicht vorstellbar ist, ist das auch absolut in Ordnung.
Da wir ja im Zeitalter der modernen Kommunikation leben, ist es für mich kein Problem, dem Partner der gerade nicht bei mir ist gerecht zu werden.

Für meinen Teil hege ich derzeit eine engere Bindung in Form einer langjährigen Affäre sowie 2 Spielbeziehungen. Zeitlich lässt sich das alles gut miteinander vereinbaren, da wir alle unserem geregelten Leben nach gehen und ich mich dahingehend soweit aus dem Fenster lehne und behaupte, dass keiner in seinem Bedürfnis nach Nähe und Zuneigung zu kurz kommt. Wichtig, damit dieses "Konstrukt" funktioniert ist, dass man sich an Vereinbarungen hält und klar kommuniziert wird, was ok/nicht ok ist, ganz zu schweigen von der damit einhergehenden emotionalen Bindung. Ich habe für alle Beteiligten Gefühle und möchte keinen davon missen oder gegeneinander aufwiegen.

Mit Bezug auf vereinzelte Beiträge hier, finde ich es bezeichnend und -mit Verlaub- anmaßend der TE gegenüber von einem Ausnutzen und "was wäre wenn..." zu sprechen. Jedem sei gegönnt, so zu leben wie man möchte. Wenn ein Mensch die monogame Beziehungsebene bevorzugt sei diesen genau so zu wünschen, glücklich zu sein wie jenen, die ihr Leben, ihre Liebe und Sexualität zu mehreren Partnern leben.

Jut, ich sprach jetzt eigentlich auch ziemlich kexplizit von 2 oder mehr gleichgearteten Beziehungen und keinen Affären, Spielbeziehungen (was auch immer das sein soll) oder den Mittwoch nachmittags Vögel Treffen. Mir ging es um Liebesbeziehungen!
1 Beziehung und x Affären nebeneinder laufen lassen hat für mich wenig mit Polyamorie zu tun.

Offensichtlich auf meinen Beitrag bezogen:
Wie kommst du @********ider auf die Idee, beurteilen zu können, wie meine Beziehungen "geartet" sind bzw. ob es sich dabei um Liebesbeziehungen handelt oder nicht?

Ob Beziehung im traditionellen Sinn, Affäre, Spielbeziehung oder F+ ist - mir jedenfalls - völlig Wurst. Es geht darum, den Beteiligten emotional gerecht zu werden ohne dabei Leid zu verursachen oder gar jemandem mehr oder weniger Liebe zu Teil werden zu lassen. Wenn du diesen Beziehungsformen unterschiedliche Wertungen zukommen lässt, dann ist das deine Sichtweise, ich mache da gefühlsmäßig keine Unterschiede.

Weil du es ja selbst schreibst, verehrte @******hia!
Für meinen Teil hege ich derzeit eine engere Bindung in Form einer langjährigen Affäre sowie 2 Spielbeziehungen

Da gewichtest du die Beziehungen doch bereits selbst und gibst Ihnen auch verschiedene Titel. Also besteht auch keinen Grund mich hier maßregeln zu wollen.
Du bzw. dein Konstrukt interessieren mich auch eher weniger - meine Frage war doch klar gestellt. Also belassen wir es dabei!

@********ider

Das ist problemlos möglich, wenn man sich denn von einer objektiv gültigen Vorstellung einer Beziehung frei macht.

Manche Menschen brauchen ihre Partner 7 Tage die Woche um sich. Manchen reichen 3-4 Tage. Andere sind mit einem Tag pro Woche zufrieden. Die Bedürfnisse nach Nähe sind unterschiedlich. Wir sind nur darauf konditioniert "Liebesbeziehung" mit "ständigem Beisammensein" gleichzusetzen. Das muss aber überhaupt nicht der Fall sein.

Früher hatte ich immer 2 Partner.
Mit jedem unternahm ich was anderes. Der Umgang war entspannt.
Seit einiger Zeit habe ich 3 Personen um mich.
Jeder lebt sein privates Leben mit eigenem Hausstand aber wie es klappt / zeitlich passt, wird was mit den unterschiedlichen Personen unternommen.
Jeder ist ja berufstätig und stark ausgelastet, so dass immer Lösungen gefunden werden müssen um sich zu sehen.

Bei mir ist es etwas anders: Ich brauche eine feste Partnerin. Dieser würde ich aber weitere Männer oder Liebschaften zugestehen - bis hin zu einer richtigen MMF-Beziehung. Für mich wäre es etwas wunderbares, meine Partnerin in einem Glücksrausch mit mehreren Männern zu erleben und würde sie darin unterstützen. Für mich gäbe es kaum etwas schöneres.