Dominanz-Fantasien bei Partner nicht umsetzbar

Vielleicht willst du (unbewusst) ihn einfach nicht dominieren? Wenn du dich in der klassischen Rollenverteilung wohlfühlst, nimmst du ihn als dominant wahr bzw. möchtest du dich beim BDSM auch eher ihm unterordnen. Das würde erklären, dass du für's ihn dominieren keine wirkliche Motivation = Kreativität entwickelst.

Vielleicht gibt es aber auch andere Dinge, die dich zurückhalten, z.B. (unbewusste) Sorge, dass die aktuelle Beziehungsdynamik leidet oder du einem geliebten Menschen keine Schmerzen zufügen willst, etc.
Aber auch das Gefühl, dass du ihn dominieren SOLLST, kann auf eine dominante Person abtörnend wirken.

Manchmal klappt so was einfach nicht mit dem Lebenspartnern .... dann müssen Spielpartner her.

Weil du Ihn nicht in der Rolle siehst. Du ihn anders kennengelernt hast und schätzt, da ist es schwer ihn plötzlich zu benutzen und zu erniedrigen.

Wirklich nur bei ihm?
Oder gibt es auch ganz viele andere Menschen, bei denen du kein Interesse hättest, sie zu dominieren und mit ihnen zu spielen? Die dich eben einfach nicht reizen?

Ich finde es völlig normal, dass man nicht bei jedem Menschen Interesse entwickelt. So viele Devote lassen die Avancen von Dominanten völlig kalt und ihr Interesse wird nur von ganz speziellen Menschen geweckt. Ich denke, das ist umgekehrt bei Dominanten nicht anders. Nicht jeder weckt dieses Verlangen in einem.

Für manche ist die Liebesbeziehungssituation ein Killer, die können das ganz speziell in so einer Beziehung nicht. Aber ich glaube, für den Großteil ist es einfach eine Tatsache, dass nicht jeder einen kickt. Man will nicht mit der ganzen Welt Sex haben, man will nicht mit der ganzen Welt BDSM ausleben. Manche Menschen wecken einfach nicht unser Interesse.

Das ist manchmal schade und in einer Liebesbeziehung unter Umständen sogar tragisch ... aber so ist es. Mein Exmann war für mich auch nie jemand, gegenüber dem ich hätte devot sein können, selbst wenn er es sich gewünscht hätte. Er besaß nicht die Art von Dominanz, die mich erreicht. Ebenfalls kann der eigene Parter auch einfach keiner von den Menschen sein, an denen man Interesse hat, sie zu dominieren.

Manche Switcher können auch nicht beide Rollen mit demselben Menschen ausleben.

Hm, dann sag ihm das doch. Er kann dich sicherlich unterstützen, indem er dir immer mal wieder versichert, dass er dir gegenüber keine Erwartungshaltung hat. Dass er dankbar für alles ist und ihm total bewusst, dass du dich da erst rein finden musst.
Gerade in einer Liebesbeziehung kann er auch einiges dafür tun, dir in den Sattel zu helfen.

Du hast eine stabile Realworld Beziehung, in der er dominant ist. Offenkundig passt das und funktioniert. Wieso solltest du dein ganzes Leben wegen eines Sexspiels gefährden?
Das wäre doch völlig unsinnig!

Man kann nicht mit einem Partner alles (!) erleben.

Das ist aber dann eine sehr kontraproduktive Verhaltensweise von ihm. Da würde mir auch ganz schnell die Lust vergehen. Zum einen durch den Druck, den du ja auch beschreibst, und zum anderen könnte ich mich dann nie richtig ins Spiel fallen lassen, wenn ich ständig fürchten muss, dass er jetzt gleich wieder aus der (Sub-) Rolle fällt.

Es kommt aber auch ein bisschen darauf an, wie genau euer Spiel aussieht. Eher D/s oder SM-lastig?

Das Spielen mit Switchern oder dominanten Männern/Masochisten, die gerne unten sein möchten, kann super sein, wenn er sehr gut darauf achtet, seine Dominanz Pause machen zu lassen und sich konsequent (!) submissiv verhält.
Manche Männer haben aber auch Spaß daran "bratty" zu sein. Das klappt aber nur, wenn man sehr souverän mit solchem Verhalten umgehen kann bzw. Spaß an diesem "Macht-Gerangel", also dem Spiel der (andauernden/wiederholten) Unterwerfung hat.

Wenn dein Partner aber so stark dominant ist bzw. es ihm dir gegenüber so schwer fällt in der submissiven oder passiven Rolle zu bleiben, dann nimmt er dich vielleicht nicht als dominant (genug) wahr oder braucht eine andere Art Dominanz, als es eben dein Stil wäre.

Ich glaube, ihr beide habt den Nagel auf den Kopf getroffen ... schließe mich euch an.

Ich kann unsere Sie zwar dominieren, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Mal ganz abgesehen davon, dass sie ihre Tabus hat und ich diese nicht brechen kann/will, aber ich nenne es meinen "Giftschrank" in der Phantasie ... was da drin steht, würde bei ihr nicht gehen. Bei mir unbekannten Menschen kein Problem (zumindest in der Phantasie).

Er von Drachenliebe schrieb

Dann glaube ich, dass ihm das Devotsein gar nicht wirklich liegt. Kann natürlich auch sein.
Sondern er will einfach nur eine Rolle spielen ... so tun, als ob. Topping from the bottom ... du sollst für ihn das sein, was er sich vorstellt.
Eigentlich ist er der Dom und du die sub ...

Klärt mal die Rollen und stellt klar, wer der Dom bei euch ist. Ein sub übernimmt nun mal NICHT die Zügel, das ist ein NoGo! (Bestenfalls ein Brat, aber da wird es schon heikel mit den Rollen.)

Er schrieb

Würde es dir (euch) leichter fallen, wenn er fixiert dabei ist? Wenn er keine Möglichkeit hat die Zügel zu übernehmen... Eine Augenbinde für ihn wäre zusätzlich eine Möglichkeit. Da weiß er nicht was auf ihn zu kommt und du hast alle Zeit und Muse der Welt...das nimmt dir auch den Druck.

Wenn du deinen Partner als Dom kennen gelernt hast und ihr diese Rolle schon lange so lebt, dann ist es schwer für dich ihn nuun anders zu sehen.

Eine andere Sichtweise wäre, dass wenn man zusammen lebt und ihn liebst es dir nun schwer fällt ihn zu dominieren und ihm ggf. Schmerzen zuzufügen. Hier muss man einfachLiebe von BDSM trennen.

Ich liebe meinen Mann und Sub abgöttisch, mir ist es Anfangs auch sehr schwer gefallen mich an ihm auszuleben und meine Fatasien umzusetzten. Das ist wenn Liebe im Spiel ist nicht selten.

Hier hilft nur einfach machen, die Scheu verliert sich mit ein paar Mal.

lg.
Lady U.

Es gibt natürlich Tricks, wie auch eine körperlich schwächere Person das Heft in der Hand behalten kann. Die Frage ist, liebe @*******f88:
Kannst und willst du das wirklich? Ihn dominieren und das ggf. auch durchzusetzen, wenn er die Kontrolle wieder übernehmen will? Ich habe nämlich das Gefühl, dass du dann eh sehr gern nachgibst und wieder in die sub-Rolle zurückfällst.

Wenn doch, dann:
1. Schau, dass du gleich zu Anfang, wenn er noch mitspielt, ihn "schwächer machst". Fessle ihn, verbinde ihm die Augen, kneble ihn ... schränke einfach seine Möglichkeiten ein. Damit er die Kontrolle nicht zurückholen KANN, selbst wenn er möchte. Und wenn er sich wehren will, dann mach ihm klar, dass das nicht sein Spiel ist und er gefälligst ruhig und brav zu sein und mitzuspielen hat - wenn er nicht will, dass es unangenehm für ihn wird. Zeig ihm, was er in jedem Fall zu erwarten hat ... Zuckerbrot (bzw. sexuelle Erregung und Befriedigung) vs. Peitsche (Peitsche, aber auch Klammern, Nadelrad etc.)
2. Die Schwachstelle eines Mannes ist immer sein Intimbereich = sein Penis und seine Hoden. Wenn du deine Hand darauf bekommen kannst, dann hast du ihn in der Hand, ob gefesselt oder nicht. Natürlich wäre gefesselt besser, sonst reißt er sich noch los, aber du kannst ihn ja an den Eiern festhalten. Kratze mit deinen Fingernägeln über seine blanke Eichel, drücke seine Eier leicht zusammen ... immer mit der Drohung, dass es noch viel schlimmer werden könnte. So kriegst du ihn zahm, wette ich.

Zum Fesseln, dass er dir ausgeliefert ist, brauchst du übrigens nicht sehr viel. Besorg dir Manschetten für die Handgelenke - entweder mit Schnallen oder Klettverschlüssen. Und die machst du, wenn er auf dem Rücken liegt, an seinen Fußgelenken (auch wieder mit Manschetten) fest - oder einfach an den Oberschenkeln. Seine Fußgelenke kannst du dann auch noch aneinander fixieren. Schon kann er sich nur mehr winden, und das kontrollierst du, indem du dich auf ihn setzt. Auf seinen Oberkörper, sein Gesicht (aufpassen, dass er Luft kriegt!) ...
Dann schau ich mir an, wie er die Kontrolle zurückkriegen will. Den Rest überlasse ich deiner Phantasie.

Wie gesagt, die Frage ist, ob du es willst.

Er von Drachenliebe schrieb

Wenn er reingrätscht, wenn gefühlt nicht rund läuft, dann hebelt er das Setting aus ..
Täte das jemand bei mir; ich würde einfach aufstehen und gehen…dieses Sender und Empfänger wär aufgehoben..

Probieren mit fixieren… wenn er nicht kann ..bewegungsunfähig …was soll er tun..
Und dann warten lassen ist schon Dominant..und wird ihm seine Schranken zeigen..

Wir haben auch in der Konstellation MaleDom, FemSub angefangen. Mein Mann war schon Switcher, als wir uns kennengelernt haben, ich habe erst später angefangen auch oben zu spielen. Mittlerweile switchen wir recht erfolgreich miteinander, ABER ich kann ihn ganz schlecht zu Hause toppen.

Wenn wir z.B. in ein Apartment gehen, läuft es toll, aber zu Hause bin ich blockiert. Es hilft, wenn wir langsam einsteigen, er mir zum Beispiel erst ein Bad einlässt und während ich entspanne und "ankomme", legt er schon mal alles zurecht. Extern ist trotzdem besser.

Vielleicht hast du ja auch (negativ) Trigger, die ihr euch zunutze machen bzw. ausschalten könnt?

Sehr interessantes Thema und sehr interessante Disskusion die sich daraus entwicklelt.

Danke euch allen.

Führt mich zu dem Gedanken dass wir als Menschen kontextbezogen agieren - wie fast alle Vorredner:

Ihr führt eine stabile, euch erfüllende Beziehung im Alltagskontext Beziehung und Umwelt. Manche sexuelle Spielarten sind offensichtlich eine Spielart - nicht die bestimmende Lebenseinstellung.

Für diese "besondere" Spielart müsst ihr andere Rollen einnehmen als ihr in Allem Anderen offensichtlich einnehmt - eventuell hilft dabei wie Phila83 schrieb der Wechsel der Umgebung. Oder eine Einführung / Ritual das euch Zeit und Gelegenheit gibt euch in die Rolle einzulassen, sie anzunehmen und sie auszufüllen.

Dazu würde aber auch gehören dass er sich wie ein Buttom verhält - er hat da nicht einzugrätschen :-).

Vielleicht hilft es auch diese Rolle einzunehmen mit entsprechenden Kleidungen - die es einfacher machen NICHT die alte Rolle einzunehmen.

Am Ende werdet ihr euch damit auseinander setzten müssen ob andere Spielpartner einbezogen werden - oder wenn das eine grössere Belastung wäre als Lustgewinn der Teil ausfällt?

Karl

stell Dir vor der gäb je Sitzung 400 € dafür bei ner professionellen aus ..das könnte motivieren das selbst zu verdienen

Das einfachste wäre eine FLR, dann wär das sowieso kein Thema.

Er schrieb

Ich sehe nicht die Problematik in den PRAKTIKEN, sondern in der Situation, dass dein Mann dich sogar dominiert wenn er selbst dominiert werden will. Ihr solltet darüber reden was er eigentlich erwartet. Ist es nur eine Sexspielepisode (die er facktisch immer noch lenkt) ? Oder hat er ernsthaft das Verlangen für eine bestimmte Zeit die Zügel aus der Hand zu legen?
Darüber Klarheit zu haben wäre für beide befreiend.
Darüber zu fantasieren ob FLR hier nicht ohnehin das Beste wäre ist nicht angebracht!
Du braucht’s die Gewissheit was du damit anfangen kannst mit der Dominanz. Ihn zu dominieren und dann dabei Angst zu haben etwas falsch zu machen ist ja wohl selbsterklärend.