Gegensätzliche Charaktereigenschaften in einer Beziehung

Ja. Hab ich neun Jahre lang.

Ich bin introvertiert, mein Exmann sehr extrovertiert. Gegensätzliche Eigenschaften können funktionieren, wenn man sich innerhalb dieser und den dazugehörenden Präferenzen gut ergänzt, statt sich zu reiben.

Ich würde sogar behaupten, dass eine langfristige Partnerschaft nur zwischen einer in- und einer extrovertierten Person möglich ist. Bei zwei stark Extrovertierten brennt die Hütte ab, bei zwei stark Introvertierten kommt ein Feuer nie in Gang.

Nun, begrenzt geht das sicher.
Aber auf lange Sicht war es nicht mein Leben, meinen Mann in der GEWOLLTEN Arbeitslosigkeit (weil FAUL) weiterhin zu unterstützen, oder darüber hinwegzusehen, während ich arbeiten ging, Haushalt und Kind versorgte.

Es kommt natürlich auch immer auf die Extreme an. Ein Extrovertierter, der nie zur Ruhe kommt und ständig unter Menschen sein muss, wäre für mich zu anstrengend, und wenn ich nie mit ihm mal was würde erleben wollen, auch mit anderen Menschen, würde er wahrscheinlich auch langfristig nichts mit mir anzufangen wissen.

Nicht bei allen Charaktereigenschaften sind Gegensätze von Vorteil. Wie gesagt: Wenn es Gegensätze gibt, sollten sie sich gut ergänzen.

Ich bin zum Beispiel jemand, der Konflikte eher sachlich, argumentativ und analytisch angeht. Wenn ich da an jemanden gerate, der Konflikte sehr emotional austrägt, geht das auf lange Zeit nicht gut. Hier brauche ich deutlich mehr Gemeinsamkeit.

Hm... Ich bin introvertiert und ich genieße es, dass mein Mann auch introvertiert ist. Ist einfach gemütlicher, ruhiger.
Ein extrovertierter Partner, der jeden Abend Halligalli braucht und zig Freunde zu Hause rum hängen, wäre so gaaaar nichts für mich.
Ich schätze und brauche meine Ruhe.

Nur so als kurze Anmerkung: Introvertiert hat nichts mit schüchtern/passiv zu tun.
Leidenschaftlich dagegen sind mein Mann und ich durchaus und auch die Hütte "brennt" dabei manchmal ab.

In meiner letzten Beziehung war ich eher der Kopflastige und Sie die Temperamentvolle … das hat sich ganz gut ergänzt. Ich bekam als mal nen Tritt in den Arsch und hab Sie im Gegenzug hier und da etwas eingebremst.

Wenn sich beide zu gleich sind gibt’s ja gar keine Reibungspunkte an denen man auch wachsen kann.

My two cent.

Ich finde, das kommt auch ganz darauf an, wie man selbst eingestellt ist. Wenn du in der Form deines ggü. gut harmonieren kannst, kann das auch langfristige sicht gut funktionieren. Wenn das Gegenteil der Fall ist, wird es auf Dauer eher nichts.

Ich denke, es kommt hier nicht nur drauf an ob extrovertiert oder introvertiert, sondern auch ganz klar auf die jeweiligen Denkmuster und Einstellungen. Was Du tolerieren kannst und was nicht. Was Du für dich selbst benötigst und wo Du sagst; "Bis hierher und nicht weiter". Die Frage an sich finde ich von den ganzen möglichen Faktoren nicht einfach zu beantworten. Für eine "einfache" 0815 Beantwortung könnte man sagen:

"Kann funktionieren, kann aber auch nicht". Wenn man hier in die Tiefe gehen wollen würde, könnte man noch weitere Faktoren mit ins Boot nehmen.

DASS man sich reibt, finde ich in einer Beziehung nicht wichtig, ist auch nichts, was ich anstrebe. Dass Reibungen gut für beide gemeistert werden können, das ist mir dagegen sehr wichtig.

Ich bin eher extrovertiert und das nicht nur wenn ich gute Laune habe.
Vor allem was die Mode an geht, kann ich manchmal recht experimentell sein,
wenn es zum Club passt.
Am Tag danach lauf ich im Anzug rum weil ich das zu einem Besuch in der Oper nun mal bevorzuge.
Und verhalte mich ruhiger.
Manchmal bin ich introvertiert, wenn ich müde, oder eben kuschelbedürftig bin.
Ich bin aber nicht entweder das eine oder das andere zu %
Es gibt auch Zwischenstufen.

Ich kenne sehr viele Paare, bei denen einer extrovertiert ist und der andere eher intovertiert. Bei den einen funktioniert es wunderbar, bei den anderen gar nicht. Ich denke, es kommt darauf an, wie groß die Schnittmenge ansonsten ist. Kann der Introvertierte die Extrovertiertheit des anderen gut annehmen, oder genießt er es sogar(mein Mann findet das bei mir z.B. toll), oder nervt es eher und umgekehrt? Bereichert man sich damit gegenseitig, oder reibt man sich auf? Das hängt doch sehr von den einzelnen Persönlichkeiten ab. Ich denke, das kann man nicht pauschalisieren.

Ich glaub das kann man pauschal garnicht beantworten. Es kommt immer auf die Charaktereigenschaften an, auf das Ausmaß und wie weit der andere damit umgehen kann und man sich seine Freiraum lassen kann.

Introvertiert ist eben nicht graues Mäuschen, passiv im Bett ect kann Natürlich sein muss aber nicht. Introvertiert ist auch nicht gleich schüchtern.

Für mich :


NEIN

Ich bin gern mit Menschen zusammen, die ähnlich ticken, fühlen und denken.
Die Basis stimmt und es gibt weniger Stress.

Ich merke es seit kurzem wieder. Momentan bin ich nur von Krebsen umgeben, irgendwie ticken wir gleich. Lachen darüber.
Als wenn man weiss, wie der andere tickt.

So lange man sich nicht gegenseitig auf die Nerven geht, geht alles.

Sie schreibt : wie schon einige vor mir kann ich mich ihnen anschließen. Es kommt zum einen auf die Charaktereigenschaften an sich an zum anderen auf ihre Ausprägung. Wir vom Blocksberg ergänzen uns in unseren sehr gut jeder kann Dinge wo der andere nicht so gut ist. Bei den wesentlichen Dingen aber passt es super zusammen u ist auf einer Wellenlänge. Darauf kommt es für mich an! 😊

Insgesamt brauche ich schon deutlich mehr Gemeinsamkeiten, als Gegensätze. Aber jemand, der genauso ungeduldig wäre, wie ich, oder genauso erstmal aus der Haut fährt, wenn er vor einem unmittelbaren Problem steht, das ihn überfordert (zum Beispiel wenn Internet oder Computer Macken haben, weil ich mich damit sehr schlecht auskenne und daher recht hilflos bin), wäre ganz und gar nicht gut.

Ich habe durchaus immer sehr davon profitiert, wenn Partner ein etwas anderes Temperament haben, als ich. Wenn es aber um Werte geht, sind Gemeinsamkeiten für mich immens wichtig.

Gegensätzliche Charaktereigenschaften in einer Beziehung
Kann eine völlig extrovertierte Person eine befriedigende Beziehung mit jemandem haben, der völlig introvertiert ist?
Also bei uns ist das so und es passt auch. Wenn wir beide so wären wie ich würden wir nie neue Leute kennenlernen er bricht immer das Eis und dadurch bin auch ich schon viel kommunikativer geworden da er mir den Rücken stärkt und mit macht und quasi auch nett schubst. Deswegen ist dieser Gegensatz ganz vom Vorteil. Sicher gibt es Gegensätze die nicht gut harmonisieren gleiches gillt aber auch für Gemeinsamkeiten weswegen ich finde beides da sein muss .

Ich habe inzwischen mehrfach die Erfahrung gemacht, daß wenn die Charakter-Unterschiede allzu groß sind, eine harmonische Beziehung nicht möglich ist. Daß Gegensätze sich anziehen, mag ja tatsächlich so sein, weil man den Menschen anfangs gerade deshalb so spannend findet, weil er so anders "tickt". Für mich lasse ich das allerdings nicht mehr gelten, weil ich genau weiß, daß es auf Dauer schief geht.
Anders sehe ich es, wenn die Unterschiede nicht ganz so kraß sind, dann kann man sich auch wunderbar ergänzen.

Ich wurde nun nicht sagen, dass eine langfristige Partnerschaft nur zwischen einer in- und einer extrovertierten Person möglich ist.

Diverse (keine großen) charakterliche Unterschiede sind meiner Meinung nach auch nicht wirklich problematisch.

In letzter Zeit reflektier ich viel zu diesem Thema. Grundsätzlich, und dass kann ich auch als Paartherapeutin bestätigen, ist ein gewisser Mix sehe gesund und sogar notwendig für gewisse Beziehungsdynamiken. Abseits "im eigenen Garten" lebe ich in einer durchaus konträren Verbindung. Manchmal belastet und frustriert weil manche Dinge ungedacht, ungesagt bleiben. Nicht aus böser Absicht aber weil auf Grund differenter Persönlichkeitsanteile eben unterschiedlich gewichtet und agiert wird. Die sich aus diesem Kopfkino oder "Schlucken" ergebenen Emotionen befeuern nicht positiv. Ob das in homogener Beziehung anders wäre...?!

Das halte ich für völlig normal. Wen dem nicht so wäre hätte man ja nie Streit miteinander und wir alle wissen, dass es ganz ohne Streit nie abgeht. Egal ob in einer romantischen Beziehung, mit Freunden, Kollegen oder der Familie.

Die Frage ist ja auch, ob man den anderen so lassen kann wie er ist? Ich glaube schon, dass eine gewisse Gegensätzlichkeit ganz gut ist. Ich bin zum Beispiel eigentlich eher pragmatisch und mein Freund eher perfektionistisch. Aber beide nicht in extremformen. Ich kann mitgehen, wenn er etwas "jetzt aber richtig machen" will und er kann auch sagen "ok, machen wir so, das Haus wird nicht auseinander fallen". So in etwa... dass das nochmal Reibung geben könnte, ist mit Sicherheit möglich. Aber ich finde das nicht schlimm, weil ich glaube, dass wir damit sehr erwachsen umgehen können. Außerdem weiß ich, dass mir sein Perfektionismus auch gut tut und das Ergebnis meist ja doch sehr überzeugend ist und dann freue ich mich, dass es jemand "gleich richtig" machen wollte wozu ich alleine keine Geduld gehabt hätte

Ich denke, wenn man das Positive, also die gegenseitige Ergänzung, in den Vordergrund stellt und nicht am Partner rumbasteln möchte, das sehr gut ist für eine Beziehung ist.

Es gibt bestimmt Gegensätze, die schwierig wären, wie beispielsweise aktiv oder eher nicht (meine jetzt Freizeitaktivität ) oder Stadtmensch und Landei.

Extrovertiert und introvertiert - ich stelle mir da eher zwei Extrovertierte oder Introvertierte schwierig vor als die Mischung.

Zwei Introvertierte vielleicht … bei zwei Extrovertierten fliegen ziemlich schnell und oft die Fetzen … so zumindest in meinem Bekanntenkreis oft erlebt.

Mir ist das zu schwarz/weiss gedacht.

Ich denke, das jeder mal Phasen hat, wo er für Außenstehende Intro- oder Extrovertiert erscheint.