Zarter Chiffon trifft zarte Haut

Dann wirds ja mal wieder Zeit

Sieht gut aus.., schöne Arbeit...
LG. Rappi

Dankeschön, Herr Lighthouse!

japp, sieht ein wenig aus wie "frisch gefunden"...
gefält mir

Sehr interessant dieses Experiment.
Gefällt mir ausgesprochen gut.

Corwin

Seltsam,
dass zu einer
so interressanten Arbeit
BISHER
nur so wenige Beiträge
eingestellt wurden...



Johnny Cash:
I walk the line ...

... zu dieser Arbeit ...

Eine Idee dazu, ohne die Anzahl der Aufrufe angesehen zu haben:

Ich habe das Bild mehrfach betrachtet und es ruft widersprüchliche Empfindungen hervor.

Da wäre einmal ein unstrittig schöner, fast mädchenhafter Frauenkörper, eine entspannte Haltung einnehmend. Die zart geschminkten Lippen sind leicht geöffnet - dazwischen wölbt sich der feuchte/nasse, stark durchscheinende Stoff der Mundhöhle zu; deswegen, weil er der Richtung des Atemholens folgte oder einzig deswegen, weil er wasser-/flüssigkeitsgetränkt schwer geworden ist? Daneben, neben den Lippen also, zeichnet sich auf dem Stoff der Abdruck eines weiteren Mundes ab, die verwendete Lippenstiftfarbe gleicht jener auf den Lippen der Liegenden; ist dies der Abdruck eines letzten Kusses? Oder ist während der Aufnahmen der Stoff verrutscht, verschoben worden? Ist dieser Abdruck Absicht, ist Teil der Bildaussage, oder ist er Zufall, Unfall?

Zarter Chiffon, als solcher wird der durchscheinende Stoff bezeichnet. Stellenweise ist er feucht oder gar nass, eher durchsichtig denn durchscheinend. Mich beschleicht beim Betrachten des Bildes das unangenehme Gefühl, dass der Stoff aufgrund seiner Nässe nicht angenehm auf der Haut ist, eher wie diese Duschvorhänge, die die Tendenz haben, sich während des warmen Duschens an den Körper zu schmiegen und man mit ihnen gleichsam kämpft, um sie wieder los zu werden. Darüber hinaus habe ich hier jedoch nicht die Empfindung von Wärme, ganz im Gegenteil, es ist kühl, kalt, der Stoff, der Boden, die Umgebung - auch der Körper selbst? Wenn ich ihn berührte, wäre er kalt und leblos?

Zarter Chiffon trifft zarte Haut - gepostet unter dem Sammelbegriff "Erotische Fotografie". Aufgrund der oben beschriebenen Eindrücke habe ich Schwierigkeiten mit der Vorstellung von Erotik.

Insgesamt ist es daher für mich ein Bild, das ich öfter betrachtet habe, weil es mich kaum losließ, das mich irritiert, das zum Nachdenken anregt. Sowohl der gewählte Titel als auch die Überschrift des Forums in dem dieser Beitrag gepostet wurde lassen jedoch eine völlig andere Erwartungshaltung entstehen; umso verwirrter (finde ich) hinterläßt das Bild den Betrachter.

... und das in der Bildsprache so überzeugend, so viel davon, dass es mein Suchen nach Sinnlichkeit und Erotik komplett ausbremste. Das war meine erster Gedanke beim Betrachten dieser Arbeit. Vermutlich trägt dieser gequälte, halbgeöffnet erstarrte Mundausdruck das Seinige dazu bei.

Was ich hier vermisse, ist die sinnlich melancholische Schönheit, wie sie einst Kylie Minogue neben Nick Cave im Clip ´Where The Wild Roses Grow´ transportierte. Keine Wasserleiche war je schöner. - Aber das ist schon ok, ein Foto kann eben nur sehr sehr selten das leisten, was eben ein ganzer Clip nebst Music kann.

Vielleicht kommt ja noch etwas aus demselben Shooting, denn der Ansatz nasser Stoff auf nackter Haut ist schon klasse. Und ich komme vielleicht ganz weg von der morbiden Grundimpression meines ersten Eindrucks hier in diesem Thread.

van Bruns