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Wichtigkeit der Selbstreflexion

Wie stark ist meine Selbstreflexion ausgeprägt?

Dauerhafte Umfrage
*********isses Frau
1.649 Beiträge
Zitat von ****re:
Da ist wohl die Reflexion besser mit einer neutralen ehrlichen Person zusammen

Das eine schließt das andere nicht aus, finde ich.
Meine Familie und auch manche Freundinnen reflektieren mich in manchen Gesprächen ungefragt. Das gibt mir die Chance auch noch mal über meine eigene Denkweise nachzudenken.
*******uld Mann
1.856 Beiträge
Zitat von ***sy:

...
Es bedeutet also bewusst auf das eigene Handeln zu blicken und es zu überdenken.
Wie bewertet Ihr Euer eigenes Reflexionsverhalten (gewisse Selbstehrlichkeit vorausgesetzt), auch und insbesondere in der Erotik, als Teil dieses Joyclubs, bei der Suche nach Partnern und Partnerinnen oder auch einfach im normalen Leben.
Wenn man eine hohe und ausgereifte Selbstreflexion besitzt, macht es einem das Leben hier leichter? Im Umgang mit neuen Kontakten? Erfolgreicher? (was man auch immer darunter verstehen mag)
Kann einem Selbstreflexion im Wege stehen?
Harmonieren nur Gleichgesinnte? ..also Menschen mit ähnlichem Reflexionsverhalten.
Oder ist Euch das Thema egal? ...weil ohnehin nicht wichtig beim Sex
...
Ich halte Selbstreflexion für wichtig, weil
- man so besser aus Fehlern lernt, sich besser an geänderte Umstände anpassen kann
- man Gründe für manches Verhalten überhaupt erst erkennen kann
- man so weniger im immer-gleichen Verhalten stecken bleibt, auch wenn es nicht mehr passt
- Weiterentwicklung ein Stück weit die Selbstreflexion braucht
- man so auch Infrage-Stellungen abwehren kann, ohne dabei nur platt gegenzuhalten
- man an sich mit der Zeit durchaus neue Seiten finden kann.
Auf Erotik würde ich das Thema Selbstreflexion aber nicht beschränken, auch wenn man hier durchaus neue Seiten finden kann.

Selbstreflexion steht dann im Weg, wenn man damit zu Perfektionismus und Sich-selbst-infrage-stellen neigt.
Wenn es nicht als Hilfe und Werkzeug genutzt wird. Wenn man nur noch nach hinten und nicht oder kaum nach vorn sieht.

Einen gewissen Grad an Selbstreflexion finde ich am Gegenüber gut.
Deswegen muss das Gegenüber hier aber kein gleiches bzw. Spiegelbild zeigen. Irgendwie passen sollte es aber schon.
****ody Mann
11.742 Beiträge
Selbstreflexion sollte nicht allein der Selbstrechtfertigung dienen. Ergebnisoffen und ohne Zielvorgabe sollte sie sein. Sonst taugt sie nicht. Sonst ist es Selbstlüge.
Selbstreflexion sollte nicht allein der Selbstrechtfertigung dienen. Ergebnisoffen und ohne Zielvorgabe sollte sie sein. Sonst taugt sie nicht. Sonst ist es Selbstlüge.

Damit dürfte dann alles gesagt sein.
Willkommen in der Depression.
*******uld Mann
1.856 Beiträge
Zitat von *****eam:

...
Willkommen in der Depression.
In der man damit nur dann ankommt, wenn man mit Selbstreflexion nicht sinnvoll umgeht, sondern sie zur andauernden Selbstanfrage macht.
Wobei wir dann bei der Frage wären Wer sich wohl öfter reflektiert.
Der bei dem es läuft
oder
Doch eher der der sich fragt warum es nicht läuft.
****ody Mann
11.742 Beiträge
Ich lande nicht in der Depression, ich lande in Selbstbedauern und Selbstanklage oder auch nicht, wenn selbst nach vierfacher Reflexion, eine Stufe härter als die andere, nur Fehler aber keine Verfehlungen bei heraus kommen.
*******uld Mann
1.856 Beiträge
Zitat von *****eam:
Wobei wir dann bei der Frage wären Wer sich wohl öfter reflektiert.
Der bei dem es läuft
oder
Doch eher der der sich fragt warum es nicht läuft.
Wichtig ist bei der Selbstreflexion nicht die Menge (Quantität), sondern die Art und Weise (Qualität).
Die Menge allein sorgt nicht für gute Ergebnisse.
Wenn ich mir einen Finger an der Kreissäge absäge Wir die Berufsgenossenschaft sagen es war eine verfehlung der Sicherheitsbestimmungen denn sonst passiert sowas nicht

Ich würde sagen es war mein Fehler das ich sie nicht beachtet habe

Lüge ich mich selber an.?

Ja das tue ich Punkt
Es macht keinen Unterschied der Finger ist ab.

Jemand der noch alle Finger hat stellt sich diese Frage gar nicht.
*******alf Frau
110 Beiträge
Ich habe die Selbstreflexion auf die harte Tour gelernt, dabei sind Sachen hochgekommen die lieber in der Schublade geblieben wären. Aber mittlerweile bin ich ziemlich gut darin und würde auch behaupten das es nur noch mit einem Partner funktioniert, der diese Fähigkeit auch beherrscht.

Denn ausgiebiges reflektieren hilft mir dabei ein besserer Mensch zu sein und ständig an mir zu arbeiten. Und das erwarte ich auch von meinem Gegenüber.
*******uld Mann
1.856 Beiträge
Zitat von *****eam:
Wenn ich mir einen Finger an der Kreissäge absäge Wir die Berufsgenossenschaft sagen es war eine verfehlung der Sicherheitsbestimmungen denn sonst passiert sowas nicht
Ich würde sagen es war mein Fehler das ich sie nicht beachtet habe
Lüge ich mich selber an.?
Ja das tue ich Punkt
Es macht keinen Unterschied der Finger ist ab.
Jemand der noch alle Finger hat stellt sich diese Frage gar nicht.
Wenn man schon von Anfang an selbst weiß, dass man sich selbst anlügt, nur damit die Gegenseite ihr gewünschtes Ergebnis erhält, dann hat das nichts mit Selbstreflexion zu tun. Dann muss man nicht lange drüber nachdenken.
Wer aber vorher nicht überlegt, ob er bestimmte Aktionen - auch - an der Kreissäge besser unterlassen oder anders durchführen sollte, der hat dann möglicherweise Selbstreflexion unterlassen und damit sich erst in die Gefahr gebracht.
Mit Selbstreflexion wäre der Finger eventuell noch dran.
Wenn jemand, der noch alle Finger hat - um bei dem Beispiel zu bleiben - und nicht über sicheres Arbeiten nachdenkt - also auch Selbstreflexion unterlässt - dann läuft er Gefahr, dass das nicht so bleibt. Also sollt er sich solche Fragen auch stellen.
Nein wenn er hinterfragt zweifelt er an der Sinnhaftigkeit der Vorschrift
Und dieseVorschriften machen Sinn das brauch ich nicht zu hinterfragen

Das Leben ist aber generell nicht überall vorschriftsmäßig vorgeplant
Es bleibt immer ein Risiko
Leben ist Gefahr da ist noch keiner lebend rausgekommen.
Die Frage ist was ist für mich der angenehmste Weg
Und nicht was mache ich falsch.

Eine Antwort von jemanden der den Richtigen geht hilft mehr als selber zu grübeln wo er sein könnte.
*******uld Mann
1.856 Beiträge
Zitat von *****eam:

Nein wenn er hinterfragt zweifelt er an der Sinnhaftigkeit der Vorschrift
Und diese Vorschriften machen Sinn das brauch ich nicht zu hinterfragen
...
Dann sollte man das aber in den Beispielen auch so darstellen.
Nur weil jemand etwas Klares hinterfragt, verringert das nicht im Geringsten den Sinn von Selbstreflexion.
Dass man mit Selbstreflexion falsch umgehen kann, wurde hier schon erwähnt - auch von mir.
Nebenbei hab ich mit dem Eingehen auf das Beispiel gezeigt, dass selbst bei richtigen und sinnvollen Vorschriften Selbstreflexion immer noch nutzvoll ist, weil die Vorschriften eben nicht alles verhindern und festlegen können.
Zitat von *****eam:

...
Das Leben ist aber generell nicht überall vorschriftsmäßig vorgeplant
Es bleibt immer ein Risiko
...
Also sollte man über das Risiko nachdenken. Manchmal, wenn es passt, auch in Form von Selbstreflexion.
Zitat von *****eam:

...
Die Frage ist was ist für mich der angenehmste Weg
Und nicht was mache ich falsch.
...
Dies würde bedeuten, dass es keine Fehler, sondern nur Unannehmlichkeiten gibt. Das sehe ich aber anders.
Zitat von *****eam:

...
Eine Antwort von jemanden der den Richtigen geht hilft mehr als selber zu grübeln wo er sein könnte.
Den richtigen Weg als solchen gibt es nicht, auch wenn es Menschen gibt, die so etwas versprechen.
Also denke ich lieber ab und zu mal, ob ich - beispielsweise - manche Verhaltensweisen nicht ändern und damit verbessern kann.
Den richtigen Weg als solchen gibt es nicht, auch wenn es Menschen gibt, die so etwas versprechen.
Doch den gibt es ich bin auf diesem Weg
Alles aber auch wirklich alles läuft *top*
Und das obwohl ich zugegebenermaßen jetzt nicht Perfekt bin Ok für einige schon aber den Lieblingsschwiegerson Pokal werde ich nie gewinnen.

Warum also bitte soll ich reflektieren und vor allem was soll mir diese Reflektion bringen.
*******uld Mann
1.856 Beiträge
Zitat von *****eam:
Den richtigen Weg als solchen gibt es nicht, auch wenn es Menschen gibt, die so etwas versprechen.
Doch den gibt es ich bin auf diesem Weg
Alles aber auch wirklich alles läuft *top*
Und das obwohl ich zugegebenermaßen jetzt nicht Perfekt bin Ok für einige schon aber den Lieblingsschwiegerson Pokal werde ich nie gewinnen.
Warum also bitte soll ich reflektieren und vor allem was soll mir diese Reflektion bringen.
Wenn es diesen Weg geben soll, der schon vorher klar ist und der keine Fehler enthält, warum machen dann alle weiter ihre kleinen und größeren Fehler?
Nicht wenige Weltanschauungen suchen nach so einem Weg. Bisher hat sich keine durchsetzen können...

Das Ganze etwas herunter-gebrochen:
Wer denkt, er macht nichts falsch und muss nicht drüber nachdenken, hat die Fehler nur noch nicht entdeckt - oder nimmt sie nicht ernst. Wie gut oder schlecht das ist, wird die Zukunft zeigen.
****ody Mann
11.742 Beiträge
Wenn etwas schiefläuft habe ich als Beteiligter irgendeinen Anteil, den es zu reflektieren gilt. Wenn nicht in einer auslösenden Situation, dann doch zumindest in der Zeit davor. Ich bin für mich selbst noch nie mit einer sauberen Weste aus einer fragwürdigen Beziehungssache heraus gegangen. Ich hatte immer einen Anteil, der nach Reflexion verlangte.
Ich fürchte, ich hatte bei meiner Partnerin nur Chancen, weil sie mir zumindest das Wollen zur Selbstreflexion gutgeschrieben hat.

Ich möchte das also gern unter Erfolg verbuchen.

Warum sollte ein gut angerührtes Fundament auch nicht gut für einen stabilen Ort sein? Doch nur, wenn das zumindest der andere gar nicht will, oder nicht?
*******s66 Mann
1.120 Beiträge
Zitat von *******uld:
Zitat von PainTeam:„
...
Willkommen in der Depression.In der man damit nur dann ankommt, wenn man mit Selbstreflexion nicht sinnvoll umgeht, sondern sie zur andauernden Selbstanfrage macht.

Ich sehe mich auch manches Mal selbstkritisch. In normalem Maß ist es sinnvoll und man kann aus einem Fehlverhalten lernen.

Wenn man sich nur noch kritisch sieht, und man sich selbst nicht mehr leiden kann, ist es behandlungsbedürftig, da nahe an einer Depression (=Krankheit).
*********ebell Mann
2.535 Beiträge
Bei mir gibt es da eine Selbstbild/Fremdbild-Lücke:

Was Freunde, Chefs, Kollegen und alle anderen Bekannten sagen:

Ich bin ein unglaublich selbstreflektierter, tiefsinniger, geistreicher Mensch, der alles hinterfragt, versteht, was sonst niemand verstehen kann, mit unglaublichem Scharfsinn und liebe für's Detail vorgeht und jederzeit sagen kann, warum ich was, wie gerade mache, gemacht habe und welchen Sinn das alles hat.

Was ich sage:
Eigentlich mache ich nichts besonderes. Ich lebe so vor mich hin, mache alltäglich die Dinge, die ich so mache (meist recht standardisiert Tag ein, Tag aus das gleiche) und denke eigentlich recht wenig darüber nach, was ich mache. Ich lebe so vor mich hin.

Synthese: Wenn man mich fragt, warum ich was wie mache, dann kann ich meine Motive und Ausgangslagen recht exakt darlegen. Und meist sind das dann eben die oben beschriebenen Personen, die mich fragen könnten und das passiert jetzt nicht unbedingt häufig.
Also: Die meiste Zeit über denke ich nicht über mich selbst nach. Erst, wenn ich das explizit soll.

Analysis! Have you ever questioned the nature of your reality?


*****ard Frau
1.253 Beiträge
Interessante "Statistik ". Hier wird wohl eher keiner klicken wenn er sich für unreflektiert hält. Davon abgesehen bin ich persönlich sehr oft entsetzt darüber wie unreflektiert die allermeisten Menschen in meinem leben sind.
Nur 2 Beispiele:
"Ich habe mir überlegt ich will ein Restaurant eröffnen!"...hat keine 100 euro, kann nicht kochen, kann nicht mit geld umgehen, ist sehr ungeschickt, kann 0 mit fremden menschen reden...

6 Leute gehen auf einen Berg über 4000m. Einer schafft es nicht. Einziger Raucher. Aber es liegt auf keinen fall daran. Es könnte aber natürlich die Impfung vor 8 wochen gewesen sein.....
**********audia
4.832 Beiträge
Selbstreflexion ist schon ein angebrachtes Mittel, um für sich im Leben "das persönliche Standing" in der Gesellschaft und eben das damit einhergehende sog. "Grosse Ganze" besser zu verstehen, wie ich es für mich immer so beschreibe.
Natürlich muss man nicht immer und minutiös reflektieren, aber in bestimmten Lebenssituationen, z.B. bei Konflikten, Problematiken was die eigene Person betrifft, ist es schon wichtig zur Wissensgewinnung und auch zur Anwendung derselben.
Beispiel meinerseits: "das klassische Aussenseitertum in der Gesellschaft", bei mir war das in meiner Schulzeit eben eine prägnante und eben sehr toxische Gesellschaftsform, welcher ich mich damals nicht entziehen konnte, da man ja erstens noch nicht volljährig war und zweitens es eben eine vom deutschen Staat aufgezwungene "Zwangsgemeinschaft" ist.
OK, ein Recht auf Bildung ist sehr wichtig, keine Frage, aber die Durchführungsform ist eben auch im Heute und Jetzt nicht wirklich optimal. Da kommen ja die verschiedensten Gründe für in Frage, siehe Psychologie oder Soziologie, da greifen eben die Regularien und Mechanismen dieser beiden "Fachrichtungen". Da bleiben manche Mitmenschen immer auf der Strecke.
Damals waren mir solche "Mechanismen" eben nicht so klar, als Youngster, aber man "funktionierte" in der damaligen Gesellschaftsform gemäß dieser Mechanismen, ohne es zu hinterfrage, ob es nun richtig ist, dem Aussenseiter, also dem gesellschaftlich nicht akzeptierten Menschen mal "was auf die Fresse zu hauen" oder sich anderweitig "antisozial" und "nicht solidarisch" zu verhalten. OK, so habe ich mich nie und nimmer meinen Mitmenschen verhalten, aber echt auf die Fresse hatte ich auch nicht bekommen, aber es gab und gibt auch andere recht unangenehme Herangehensweisen, glaubt mir.
Nun, was will ich damit sagen.
Reflexion ist in einer solchen negativ gelagerten Situation angebracht, um eben genau herauszufinden, da ja auch der Aussenseiter ein Teil einer Gemeinschaft ist, wieso und warum eine solche Entwicklung stattfinden konnte.
Ja, klingt schon verrückt, aber tatsächlich ist ein Aussenseiter auch eine Rolle in der Gesellschaft, also ist man integrativ "doch noch dabei", obwohl man von anderen Menschen dieser Gesellschaft abgelehnt wird.
Ein Eremit ist z.B. kein Aussenseiter, da er sich bewusst aus sozialen Gruppen und sozialen Regularien eben aussen vor ist, wenn er alleine auf seiner Insel oder im Wald lebt, eben ohne andere menschliche Kontakte.
****sac Mann
1.169 Beiträge
Glorie Beck schrieb einmal: „Die wenigsten Menschen sind reflektiert und haben die Zivilcourage, selber zu denken. Das »sapere aude!«, der Weckruf der aufklärerischen Moderne reißt heute nur wenige aus dem Schlaf. Recht zutreffend finde ich.


Wenn ich von Menschen lese oder höre, sie seien so „selbstreflektiert“, bekomme ich gleich Schnappatmung. Menschen sind Meister im Selbstbetrug – wir sehen Schattenseiten lieber bei anderen als in uns selbst. Einige englische Studien zufolge, sind nur ca. 5 % die angeben reflektiert zu sein, auch tatsächlich reflektiert. Ca.95 % der Menschen, die angeben reflektiert zu sein, projizieren nur. Aus den Erkenntnissen meiner persönlichen Erfahrungen die ich erlebte, kann ich das nicht wirklich verleugnen.

Selbstreflexion ist in aller Munde und wird inzwischen als Mainstream wie Fiffty Shades of was weiß ich deklariert……. Wird bei den allermeisten aber häufig falsch verstanden oder angewendet.

Im Laufe meines Lebens habe ich in der Tat nur ganz wenige Menschen kennenlernen dürfen, die wirklich selbstreflektiert sind.

Nach meinem dafür bezeichnet die Selbstreflexion die Tätigkeit, über sich selbst nachzudenken. Im Kern stimmig, aber so einfach ist es ja doch nicht.

Das bedeutet aus meiner Sicht, das eigene Denken, Fühlen und Handeln gedanklich zu analysieren und zu hinterfragen mit dem Ziel, mehr über sich selbst herauszufinden. Das ist für mich eigentlich mit einer der Kernaussagen der Selbstreflexion.

Sie ist daher weder leicht oder schnell, führt nicht zur Perfektion und „ein bisschen nachdenken“ wie viele meinen, reicht leider auch nicht.

Selbstreflexion ist eine einfache, schnelle Methode. Ein bisschen nachdenken reicht. Ein Irrtum!

Tatsache: Selbstreflexion ist anstrengend, herausfordernd, wenn man es wirklich begreift, können schon tiefe Wunden hervorgerufen werden, die oft schmerzen. Wer gibt zu, selbst verantwortlich für die eigenen Fehler / das eigene Fehlverhalten zu sein.

Ziel der Selbstreflexion ist Perfektion. Ein Irrtum!
Tatsache: Die Arbeit an den inneren Konflikten, Schattenseite etc., ist Selbstreflexion. Dieser Entwicklungsweg hört nie auf – es gibt eben keine Perfektion.

Ich meditiere, das ist doch das Gleiche. Ein Irrtum was weit verbreitet ist!
Tatsache: Distanziertes „achtsames“ Betrachten ist nicht immer hilfreich und löste keine Konflikte.

Selbstreflexion ist/macht egoistisch. Auch hier unterliegen die meisten einem Irrtum!

Tatsache: Selbstreflexion schaut nach Innen und übernimmt Verantwortung. Egoistisch ist eine Haltung, die nur sich selbst wichtig nimmt. Das hat nichts mit Selbstreflexion zu tun. Leider verkennen dies viele.

Selbstreflexion brauche ich nicht – ich habe keine Probleme, ich hatte eine glückliche Kindheit etc. Ein Irrtum! Tatsache: Menschen sind Meister im Selbstbetrug – wir sehen Schattenseiten lieber bei anderen als in uns selbst.

Daher projizieren die allermeisten und sind halt unreflektiert.

Die Ursache der Unreflektiertheit liegt meiner Meinung nach in der realitätsfremden Wahrnehmung seiner selbst und der daraus einhergehenden Projektion. Wenn man die Situation so einschätzt, dass die anderen das eigentliche Problem haben, schafft man es vielleicht, die Wirklichkeit so zu verzerren, bis diese anfangen, das zu glauben. Man fängt vor allem an, diese Fantasien selbst zu glauben und die eigenen Fehler und die wirklichen eigenen Probleme zu ignorieren bzw. diese dem anderen sprichwörtlich in die „Schuhe“ zu schieben.

Daher würde und kann ich von mir selbst nie behaupten, ich sei so selbstreflektiert. Sie ist gewiss wichtig, aber ob ich das immer so umsetzen kann, ist ein anderes Thema.


In diesem Sinne……wie so oft nur meine Meinung und keine Allgemeingültigkeit.
****ody Mann
11.742 Beiträge
"Die Ursache der Unreflektiertheit liegt meiner Meinung nach in der realitätsfremden Wahrnehmung seiner selbst und der daraus einhergehenden Projektion. Wenn man die Situation so einschätzt, dass die anderen das eigentliche Problem haben, schafft man es vielleicht, die Wirklichkeit so zu verzerren, bis diese anfangen, das zu glauben. Man fängt vor allem an, diese Fantasien selbst zu glauben und die eigenen Fehler und die wirklichen eigenen Probleme zu ignorieren bzw. diese dem anderen sprichwörtlich in die „Schuhe“ zu schieben."

Wenn für wirkliche Selbstreflexion nur ein Zehntel so viel Aufwand betrieben würde wie für Verdrängung und Schuldverlagerung, sähe das menschliche Miteinander schon deutlich anders aus. Manchmal bin ich erstaunt, wie gut das recht simpel gestrickte Menschen hinbekommen. Haben die Scheiße gebaut, sagen sie, "Ich habe Scheiße gebaut."

Wenn sich etwas schlecht anhört, schlecht aussieht und auch schlecht anfühlt, lass ich es mir nicht als Liebe, Achtsamkeit oder Fürsorge verkaufen. Manche Menschen bekommen das aber "selbstreflektierend" hin. Das ist erstaunlich.
*******uld Mann
1.856 Beiträge
Zum dem mMn sehr guten Post von @****sac vielleicht noch diese Ergänzung:
Manche verwechseln Selbstreflexion auch mit einem überschaubaren Maß an Analysieren und Einordnen - und vergessen, dass Selbstreflexion sie zwar nicht grundsätzlich in Frage stellt, aber sehr wohl auch (manchmal sehr) direkt anfragt und hinterfragt.
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