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Frage an die Doms- Eure Motivation?

Zitat von ****ody:
Es gibt zuhauf Geschichten von Sadisten, die Frauen über das Maß hinaus peinigen, das sie für sich noch ertragen, geschweige denn erotisieren können. Irgendwann springen diese Frauen ab und verbuchen es als miese Erfahrung. Noch jede Frau auf der passiven Seite, die ich traf, hatte mindestens eine solcher Erfahrungen mit Langzeitwirkung. Zumeist aus der Einstiegszeit in BDSM.

Diese Geschichten bekomme ich auch immer wieder zu hören (meistens von dominanten Männern, die das von Gespielinnen erzählt bekamen). Ich persönlich habe solch eine Geschichte (zum Glück!) nicht auf Lager.
Liegt wahrscheinlich daran, dass ich gleich auf Anhieb den Richtigen gefunden habe. *happy*
********ious Mann
3.053 Beiträge
Zitat von ****ody:
Mein Eindruck ist, ein Sadist fährt sein Ding und er braucht sein Level. Darunter wirkt es nicht. Ich wiederhole, mein Eindruck.

Nein. Zumindest nicht bei mir. Und ich halte diesen Eindruck für ein Klischee, das dafür sorgt, dass ein falscher Eindruck von Sadisten entsteht und man so viel lieber von Reaktionsfetischisten spricht! Das sind nämlich die lieben Sadisten *hust Ich halte das für schlicht lächerlich!

Als Sadist ist es mir also immer lieber, wenn Sub nicht maso ist, nachher gefällts ihr auch noch. Und so liebe ich es, wenn sie es trotzdem und deswegen für mich aushält. ABER- entgegen dem Klischee reicht es mir völlig, DASS sie es erträgt und das hat NICHTS mit der Intensität zu tun. Es gibt ein Grenze und es ist egal ob die nach drei oder zehn Schritten überschritten wird, entscheidend ist DASS sie überschritten wird. Wenns dafür reicht, und es reicht immer(!), dann reicht mir das eben auch. Mir geht es sich nur darum dass sie willens ist, für mich zu leiden. Das wie viel / wie hart ist mir völlig wurst.

Wer jetzt denkt, für einen wahren Sadisten könne das ja nicht aufgehen, irrt! Tatsächlich bekomme ich IMMER mehr angeboten bzw. zugestanden, als ich es gefordert hätte. Darunter fallen Dinge, die nicht mal mir in den Sinn gekommen wären. Und damit nicht genug- ich muss auch gar nichts fordern. Sie kommen von selbst auf mich zu und bieten es mir an. Und wenn ich frage, warum, heißt es- Ich möchte dass es dir gut geht! Aber es geht mir doch gut!? Mach einfach, danach wirds dir noch besser gehen. Ok...

Und nein- keine war/ist auch nur irgendwie maso. Können nichts damit anfangen. Ich ja auch nicht. Der Wille zu leiden ist etwas ganz anderes und hat nichts mit dem Lustschmerz gemein. Für mich ist es die Krönung des sich andienen und gefallen wollen, über sich hinaus gehen, sich selbst zu spüren und all das mit und durch mich erleben zu können. Eigentlich, wenn man so will, bin ich da nur Mittel zum Zweck, ein Statist, statt Sadist. Oder auch- es geschieht, ohne dass ich etwas tun muss. Und das ist mir das authentischste überhaupt! Sie kann sich voll entfalten und ausleben und ich muss einfach nur da sein, es geschehen lassen. Das empfinde ich als so rein, so ehrlich und wahrhaftig wie nur irgendwas. Was könnte ich hier noch mehr verlangen?

Aus dem "mach mit mir was ich nicht will", wird so ein "ich will es mit und durch dich". Und das ist einfach magisch! Nie würde ich es anders haben wollen! Keine Maso könnte mir jemals eine solche Gefühlswelt offenbaren wie eine Devotina, die für mich leiden will. Würde ich mich hier als Reaktionsfetischist bezeichnen, käme das ihrer Entehrung gleich! Nein, ich bin ihr Sadist und das in allen Ehren!
****ody Mann
11.781 Beiträge
Mit Devotinas kickt mich das irre komplexe Geflecht aus Bindung, Wortwirkungen und Kontrolle durch das Berühren des inneren Selbstbildes. Meine Kontrolle und ihre Wehrlosigkeit angesichts einer Mischung aus Lust und Scham, sehr vereinfacht dargestellt. Dabei entsteht Nähe.

Und bei Masofrauen ist es die Weichheit und Fügsamkeit, die die Aussicht auf physischen Schmerz und kurz darauf der Schmerz selbst hervorbringen. Die sind so süß dabei, ein bisschen wie Kinder vor der weihnachtlichen Bescherung. *g* Manchmal, so mein Eindruck, folgt die Lust zeitversetzt dem Schmerz. Auch hier wieder empfinde ich Macht und Nähe, eine irre starke Verbindung.

Ich muss niemandem Schmerzen zufügen, ich kann es aber, weil ich offen dafür bin. Somit denke ich, ich habe einen sadistischen Kanal, er ist aber nicht Selbstzweck.

Dennoch bin ich sicher, dass sich auch echte Sadisten auf der Spielwiese tummeln.
*******dor Mann
5.906 Beiträge
Ich mag das, was dann zwischen uns entsteht. Fortträgt. Steuermann bin ich, aber letztendlich soll das Wasser stärker sein, uns beide mit sich nehmen. Und wenn es gelingt, egal zwischen welchem Buchstaben wir gerade stecken, dann wird es blau um mich, Event Horizon, und dann treffen wir uns in der Singularität dahinter.
********icht Mann
768 Beiträge
Zitat von ****ody:
@********icht Dieses gängige Problem, dass der SMige Sex darunter leidet, wenn mehr Nähe und Liebe ins Spiel kommen, weil die kalt-distanzierten Anteile vielleicht nicht mehr abrufbar oder wirkungsärmer geworden sind, betrifft Menschen, die an der lustbezogenen Wirkung bei ihren Sexualpartnern partizipieren, fast überhaupt nicht. Im Gegenteil, es intensiviert es noch.

Falls jemand ein besseres Wort als Reaktionsfetischismus weiß, dann her damit!

Gab aber genug pärchen, wo der dom sie nicht mehr in dem maße rundmachen wollte, wie er es brauchte und sich dafür ne andere sub nahm. Spreche da nicht aus persönlicher Erfahrung
Das in einem "wir Gefühl " zu erleben ist wunderbar...trotz des Machtgefälles @*******dor
****ody Mann
11.781 Beiträge
@********icht Die Hauptwährung, in der Dominanz ausgezahlt wird, ist Distanz. Sie muss zumindest als solche ankommen. Die große Kunst ist es, beides, Zuneigung (ganz oben) und Kälte (ganz unten) parat zu haben, bzw. generieren zu können. So entsteht für eine devote Frau Fallhöhe. Wirf sie hinab und lass sie zeitweise ein Bodenlebewesen sein, nur nicht dauerhaft. Liebe und Nähe müssen stabil sein. Ohne das Oben gibt es keinen Fall sondern nur das Unten im Staub. Der Fall ist das Geile. Das ständige Dasein als Bodenwesen ist alles andere als gut. Und das nur Geliebtwerden verfehlt auch seine Wirkung, dann fühlen devote Frauen sich nicht mehr gemeint. Das ist auch nicht sexy. Ein dominanter Mann, der sie nicht mehr zu Fall bringt, ist bald raus.
Zitat von ****ody:
Ein dominanter Mann, der sie nicht mehr zu Fall bringt, ist bald raus.


Wenn Du über deine Motivation und dein Erleben schreibst, solltest Du diese nicht verallgemeinern. Ist natürlich nicht so schön, wenn Du das in deinen BDSM erlebt hast *troest* .
****ody Mann
11.781 Beiträge
Du hast echt ein Problem, meine Beiträge stehen zu lassen. Hier schreiben alle mehr oder weniger über eigene Meinung und Erfahrungen. Es stinkt echt nach Angepisstsein. Du wirst doch hoffentlich noch anderen Spaß im Leben haben, als Dich an mir zu reiben. Ich hoffe es zumindest. *g*
*******dor Mann
5.906 Beiträge
M_Brody
Die Hauptwährung, in der Dominanz ausgezahlt wird, ist Distanz


Ich möchte dem nicht zustimmen.
In meinen Augen ist die Währung Kontrolle. Und der Wechselkurs von Nähe und Distanz bei Bottoms limbischen Brokern kennt Tagesschwankungen.
Ich erlebe Dominanz in physischer wie psychischer Nähe, letztere ist leise, flüstert, wie in Gertenlänge oder schlichter Verachtung.
Alles meins, der Wurm da unten und mein Engel, den ich jederzeit vom Himmel hole.
****ody Mann
11.781 Beiträge
Okay, das Währungsbild ist wohl ein wenig stark überzeichnet. Ich glaube sehr stark daran, dass es Salz (Nähe) und Pfeffer (Distanz) braucht.
*******dor Mann
5.906 Beiträge
Glaube: ich lass dir den deinen *hi5*

Wobei es interessant sein könnte, über das Verhältnis von Kontrolle und Distanz nachzudenken.
*****_54 Frau
11.017 Beiträge
Ich sehe das so:

In emotionaler Nähe findet "warme" Kontrolle statt, eine, der ich vertraue und der ich mich sofort freudig unterwerfe.

Aus emotinonaler Distanz jedoch empfinde ich Kontrolle als "kalt". Es wirkt wie reine Machtdemonstration ohne ein gemeinsames Ziel.

Darauf reagieren Subs wohl sehr unterschiedlich.
Mit einem hohen Maß an Zuneigung öffne ich (so meine Erfahrungswert )mehr und sehr weitführende Wege als mit Distanz und Kälte.. nun muß ich dazu sagen, das
ich meine Dominanz daran festmache, das ich ( m.E. ) nur einfach das tue was mir
gerade in den Sinn kommt und ich einfach ausprobiere, ob ich ihr dass auch schmackhaft machen kann.. Das darf und kann jeder anders handhaben, ich hab das nicht das Rad erfunden oder will es erfinden; mir reicht es, das ich weiß was ich mit ihr erlebe und wie schnell sich da Wege aufgetan haben die Vorgabe als nicht zu gehen angegeben wurden...die (meine ) Motivation..das tun was gefällt und erlebt werden will ..von mir als auch von ihr ..
*****979 Frau
253 Beiträge
@****ody trifft es für mich perfekt, und es ist eine Kunst, in einer D/s-Beziehung mit der Balance zwischen beidem, Nähe und Distanz, zu spielen, sie mitunter in beide Extreme auszureizen und letztlich zu halten. Das erfordert ebenso ein "Sich-Gehen-lassen" als auch ein kluges oder, noch besser, intuitives Spiel mit beidem, und zwar von beiden Seiten (sub spielt dieses Spiel zwar mit anderen Mitteln als der Herr, aber sie spielt es nicht weniger).

Und ja, "ohne das Oben" würde es für mich nicht gehen, ohne das Unten aber auch nicht - dann würde ich eine Vanilla-Beziehung bevorzugen, eine ohne Fallhöhe, in der permanent Augenhöhe herrscht und - für mich! - eine emotionale, mentale und sexuelle Nulllinie. Nein nein, meine Existenz als "Bodenwesen" gebe ich nicht mehr her 🙂!
Ist das nicht der Sinn von D/s? Das Generieren genau dieser Fallhöhe?
*******dor Mann
5.906 Beiträge
Jaja, ich widerrufe.
Dominanz ist die Kontrolle über die Distanz und Nähe. Die Bank bleibe ich, den Cashflow bestimme ich. Jetzt müsste man nur noch über Negativzinsen nachdenken.
Bei den Brokern bleibe ich allerdings.
****on Mann
9 Beiträge
Vielleicht wieder mal zurück zur Frage: Was ist die Motivation des Doms? – Eine intrinsische ist es in erster Linie bei mir. Aber auch, wie vom Themenersteller angedeutet, die Freude am Gestalten, die Freude an der Fürsorge. Und natürlich die Freude am Bruch mit den gesellschaftlichen Konventionen. In den letzten Jahren frage ich mich immer häufiger, ob Sessions nicht einfach eine wunderbare Ent-Sorgung von all den kleinen, unvermeidlichen, unangenehm fiesen gegenseitigen Machtspielen in Beziehungen überhaupt sind.

Doms und Subs geben sich's also offen, ehrlich, grossartig und konsensuell – anstatt im Alltag kleinmütig aneinander herumzunörgeln. Und das wär doch toll.
Zitat von ****ody:
Du hast echt ein Problem, meine Beiträge stehen zu lassen. Hier schreiben alle mehr oder weniger über eigene Meinung und Erfahrungen. Es stinkt echt nach Angepisstsein. Du wirst doch hoffentlich noch anderen Spaß im Leben haben, als Dich an mir zu reiben. Ich hoffe es zumindest. :)

Du schreibst in keinem Satz von Ich oder mir oder meinem Erleben
Von daher ist der Hinweis durchaus berechtigt.
Ich weiss nicht warum du dich jetzt so angegriffen fühlst?
*******dor Mann
5.906 Beiträge
in between
Und auch zur Asymmetrie und Dominanz:
Vergisst man schnell, dass da viel oassiert (innen), wenn mal gerade nichts passiert (aussen)..
****ody Mann
11.781 Beiträge
Dss fürfte wohl stark davon abhängen, wer da an die dominante Angel gegangen ist und wie fest sie/er am Haken sitzt.
*******dor Mann
5.906 Beiträge
Das dürfte wohl immer gelten 🙂

Worauf ich abheben wollte: ausser In sehr nüchternen und nur zu gegenseitigen Verkonsmnierung gedachten Settings gibt es einen emotional wirksamen Raum zwischen Begenungen. Dieser Raum formt die Asymnetrie mit und will gepflegt sein.
die Asymetrie ..ist die nicht schon bei hetero durch das Geschlecht gegeben ( in der Regel )
nicht während der...vielleicht sogar das..
****ody Mann
11.781 Beiträge
@*******dor Ich sehe es auch als einen Raum mit besonderem "Innenklima".
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