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Beziehung ohne Heirat - wie sind eure Erfahrungen?

****91 Mann
105 Beiträge
Themenersteller 
Beziehung ohne Heirat - wie sind eure Erfahrungen?
Gleich mal als Gegenpart zum aktuellen Thema.
Liebe und feste Beziehung ja, unbedingt, aber man möchte daraus auf keinen Fall eine Ehe machen.

Wie steht ihr dazu.

Habe ja selbst vor einer Weile eine lange Beziehung beendet, zwei Kinder sind bei mir geblieben, es gab keinen Rosenkrieg und auch keinen Anwalt dafür.
*****alS
7.398 Beiträge
Letzten Endes ist für mich eine Hochzeit mehr eine rechtliche Sache denn eine romantische. Ich habe sehr, sehr lange mit mir gerungen, ob ich denn nun staatlich legitimiert heiraten möchte, gerade eben auch weil das etwas ist, dass man nur mit einer Person tun kann - problematisch, wenn man eigentlich polyamor leben möchte.

Es gibt ja auch die Option einer freien Trauung, ganz ohne Standesamt oder Kirche, oder andere Zeremonien aus anderen Kulturkreisen, mit denen man sich, des romantischen Aspektes wegen, "ewige Treue" oder diverse andere Zusagen versprechen kann.
Zumal ich persönlich, so unromantisch das klingen mag, an das Konzept der einen wahren, ewigen Liebe einfach nicht glaube. Es gibt viele tolle Menschen - und niemand kann je wissen, ob eine Beziehung zu einem Menschen denn ewig funktioniert oder irgendwann irgendetwas eine glückliche Beziehung verhindert. Alleine deshalb finde ich für die "Ewigkeit" angelegte Bindungskonzepte fragwürdig.

Nun, die staatliche Ehe ist kein solches mehr, Scheidungen sind, anders als bei kirchlicher Eheschließung, definitiv vorgesehen, und es bringt finanziell wie rechtlich eine ganze Reihe Vorteile. Deshalb, und weil zum Einen in meinem Beziehungsgeflecht ohnehin eine Primärpartnerin existiert und dieser zum Anderen emotional weit mehr an einer Ehe liegt als mir, habe ich mich zu dem Schritt entschlossen.

Aber: ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass das absolut nicht das einzige funktionierende Konzept, die uneingeschränkt richtige Entscheidung für jede Beziehung oder in irgendeiner Weise ein unbedingt notwendiger Schritt ist.
*****ven Frau
7.318 Beiträge
Zitat von ****91:
Beziehung ohne Heirat, wie sind eure Erfahrungen?
Gleich mal als Gegenpart zum aktuellen Thema.
Liebe und feste Beziehung ja, unbedingt, aber man möchte daraus auf keinen Fall eine Ehe machen.

Wie steht ihr dazu.

Habe ja selbst vor einer Weile eine lange Beziehung beendet, zwei Kinder sind bei mir geblieben, es gab keinen Rosenkrieg und auch keinen Anwalt dafür.

Als polyamorer (und auch in einer solchen Beziehungskonstellation seit über 16 Jahren lebener) Mensch kann ich mich freilich schon deinem "feste Beziehung" (so wie ich vermute, dass du es meinst ... nämlich monogam und ausschließlich) nicht anschließen. Daher konsequenter Weise: Für mich ist Ehe keine wirkliche Option. Sie käme für mich nur aus rechtlichen Gründen in akuten Notwendigkeitslagen in Frage. Da ich in so einer noch nicht war, bin in unverheiratet. Meinem schwulen Bruder und seinem Partner ist Ehe nach wie vor nicht gleichberechtigt gestattet. Daher ist "Nicht-Ehe" in meiner Familie die Norm.
**********erfly Frau
3.904 Beiträge
Für mich gibts und gabs nie einen Grund zum heiraten. An das für immer und ewig habe ich noch nie geglaubt.
****54 Mann
3.580 Beiträge
Die Ehe ist ein Vertragswerk. Und Verträge schließt man nicht für den Fall, dass alles bestens läuft sondern immer für den Fall, dass es Konflikte gibt und die Zusammenarbeit in Frage gestellt ist.

Die Ehe ist hierzulande das einzige Rechtskonstrukt, das einigermaßen saubere Regelungen für die Abwicklung einen Zugewinngemeinschaft bereit hält und günstige Erbschaftsregeln und z.B. das 'Berliner Testament' ermöglicht. Wer also nix hat und nix dazu erwirbt, braucht auch keine Ehe. Dann ist wenigstens klar, dass die Beziehung aufrecht zu erhalten eine beständige Aufgabe ist.

Wer aber irgendwelche Werte gemeinsam angesammelt hat, insbesondere Immobilien, der ist mit keinem anderen Vertragswerk so gut und gerecht abgesichert wie mit einer Eheschließung.
******tes Paar
568 Beiträge
Ich wollte auch erst deutlich später heiraten, wenn man lange durch dick und dünn gegangen ist und man am Ende dem/r Partner/in die Rente sicher ausgleichen will, auch im Todesfall. Denn der, der mehr für die Kinder opfert, ist nicht nur finanziell schlechter dargestellt, sondern auch karrieretechnisch (was wiederum Auswirkungen auf die Finanzen hat).

Ich halte die Ehe für ein Relikt aus der Vergangenheit, dass deutlich überholt wird und reformiert werden sollte. @****54: es stimmt zwar, dass die Ehe vieles regelt, nur lesen viele anscheinend das Kleingedruckte nicht *ggg* und regen sich dann auf, wenn da Ansprüche geltend gemacht werden. Unsere Eheschließung war vom Dokumentenumfang einfacher als ein Bankvertrag. Ich fände es sinnvoller, wenn der Staat z.B. ein gewisses Vertragsdokument als standard vorgibt und man diese dann für seine Bedürfnisse und Zwecke anpassen kann (wie einen Mietvertrag, Autokauf, etc.).

Man kann dann immer noch das ganze von einem Gutachter/Notar beglaubigen lassen, dass niemand über den Tisch gezogen wird. Aber so muss man sich wenigstens Gedanken machen.

Ansonsten sehe ich keinen Unterschied was die Fähigkeit eine Beziehung langfristig aufrecht zu erhalten, anbelangt. Ob nun mit oder ohne Ring am Finger. Das Trennen im zweiten Fall ist nur etwas günstiger.

Le Sybarite
Drum prüfe wer sich ewig bindet,ob sich nicht noch was bessres findet.

Das zum einen.

Ansonsten war auch ich nicht der Freund der Ehe und Hochzeiten für sich bejubelt, sich aber zu diesen gern einladen lässt. Auch hier spukte im Kopf Vertrag,Regelwerk, Scheidung, Anwalt, Ärger rum.

Man kann sich das Leben leichter gestalten ohne solch Korsett. Die aufgelösten Beziehungen von mir geben mir dabei irgendwie recht. Auch die aufgelösten Beziehungen meiner Bekannten oder Familie, wo die Ehe geschloßen war und... naja.. der Ärger dann eben bei und nach der Trennung kam.
Was andere durch Anwälte regeln mußten und was kostspielig endete, war bei mir schnell in Kisten verpackt und jeder zog seines Weges ohne Forderungen.

Aber...<--- es mußte ja kommen... wenn du wirklich einem Menschen begegnest , den du aus ganzen Herzen liebst und der dich genauso zurück liebt und ihr zusammen gemeinsam alt werden möchtet und man innerlich fühlt das Das genau das richtige und Feste ist, dann kann es schon vorkommen aus sich heraus ein Gelübde dem anderen gegenüber einzugehen. Nicht aus Verträgen heraus, nicht wegen Steuervorteile, nicht um der Gesellschaft augenscheinlich zu entsprechen.

Sondern aus dem Herzen heraus sich so noch fester und tiefer zu verbinden,als man es eh schon ist. Ich wollte noch mehr zeigen , das ich der Mann für sie bin und sie meine Frau. Und dies in voller Resonanz auch zu ihrer Ansicht, das Leben mit mir teilen zuwollen, aus den selben Gründen.
Erst ab hier verstand ich, warum man aus Liebe heiratet. Dazu braucht es dann aber auch DEN passenden Menschen. Und das ist nicht jeder.
Denn dieses Gefühl kannte ich aus all meinen Beziehungen davor nicht.
Und erst wenn ich dieses Ufer betreten habe, konnte ich auch erkennen , wie mein denken zwar vorher nicht falsch war, aber eben eingegrenzt.

Verständlich, denn die Erfahrung das anders zu sehen,fehlt ja komplett. Und ich finde es schade für alle Menschen, denen solche Erfahrungen nicht vergönnt sind. Denn sie eröffnen eine andere Sicht auf das Leben.
Zitat von ****91:
Beziehung ohne Heirat - wie sind eure Erfahrungen?

Gut, aber ...

Zitat von ****91:
Liebe und feste Beziehung ja, unbedingt, aber man möchte daraus auf keinen Fall eine Ehe machen.

Wie steht ihr dazu?

Ich war 18 Jahre verheiratet, das Ganze ging bei mir vor 15 Jahren nicht ganz so reibungslos zuende, deswegen hatte ich eigentlich nicht vor, wieder zu heiraten.

Nun lebe ich mit meiner Partnerin seit 11 Jahren zusammen und in den letzten Jahren sind einige Dinge passiert, die mich langsam wieder umdenken lassen.
Sie hatte einen Verkehrsunfall, nichts wirklich schlimmes, der Aufenthalt in der Notaufnahme war eher Vorsichtsmaßnahme. Aber als "Freund" bleibt man da erstmal draußen, die Ärzte dürfen nicht einmal Auskunft geben.
Letztes Jahr hatte es mich erwischt. Ich lang ein paar Tage, war dreimal im OP und hatte jedes Mal genug Zeit, mir vorher und nachher darüber Gedanken zu machen, was wohl passieren würde, wenn die "Risiken" aus dem OP-Aufklärungsbogen eintreten würden.
NULL gegenseitige Absicherung!
Das Vertragswerk was man aufsetzen müsste, um sich gegenseitig so abzusichern und zu bevollmächtigen, wie man es bei einer simplen Eheschließung automatisch hätte, ist kaum zu überschauen.

Nachdem ich das angesprochen hatte, kam sie mit einer großen Broschüre voller Vertragsvorlagen, die alles das unter Lebenspartnern klären würden, was in einer Ehe automatisch von Gesetzes wegen geklärt ist.
Ich habe das durchgelesen und aufgegeben. So viele Optionen, so viel wenn und aber.

Mir wäre es inzwischen lieber, einfach auf ein Standesamt zu gehen, "Ja" zu sagen und das Thema ist geklärt. Der Rest läuft bei uns eh schon seit vielen Jahren wie bei Eheleuten.

Zitat von *******m77:
Erst ab hier verstand ich, warum man aus Liebe heiratet.

Aus Liebe muss ich nicht heiraten. Liebe funktioniert auch ohne Trauschein bestens!
Zumal es auch so ganz unterschiedliche Arten von Liebe gibt.
Meine Ex habe ich aus so einer heißen, leidenschaftlichen "Bauch-Liebe" heraus geheiratet.
Mit der Jetzigen ist es nicht so diese heiße Leidenschaft. Dafür habe ich bei ihr kein Problem damit, ihr Entscheidungen zu überlassen, bei denen ich meiner Ex nicht über den Weg getraut hätte.
Bei der Ex hatte ich das Gefühl, dass es Zeit wird zu heiraten, weil sie ungeduldig wurde, "unter die Haube" wollte, mich binden wollte um somit ein Gefühl von Sicherheit zu schaffen bzw. ihre Unsicherheit zu kompensieren.
Bei der Jetzigen habe ich das Gefühl, dass sie zu mir steht wie ein Fels in der Brandung, egal ob mit oder ohne Trauschein.
*********Ride Paar
1.640 Beiträge
Wir kommen seit Jahren gut ohne Trauschein zurecht. Vielleicht später mal, dann aber nur wegen der besseren Vererbbarkeit.
****769 Frau
2.303 Beiträge
Ich wollte und will nie heiraten. Das habe ich mit 20 schon gewußt und es ist dabei geblieben, meine Meinung diesbezüglich hat sich eher noch verstärkt. Ist nicht so, dass ich Keinen dafür gefunden hätte *lach* Möglichkeiten gab's schon...
Vielleicht fehlt mir auch dieses Romantik-Gen *nachdenk* Wenn ich Sendungen wie 'Zwischen Tüll und Tränen' sehe, wo die zukünftigen Bräute in ihrem perfekten Traumkleid vorm Spiegel rumflennen, und ihre 20 Freundinnen im Schlepptau gleich mit *heul* , dann wird mir eher schlecht, als dass ich irgendwie gerührt wäre. *nixweiss*
*****_54 Frau
11.017 Beiträge
Nein, von einer weißen Hochzeit und dem ganzen Drum herum habe ich auch nie geträumt, meine Romantik spielt sich auf anderen Ebenen ab.

Ich hatte schon früh beschlossen: Staat und Kirche haben in meinem Privatleben nichts zu suchen. Wenn ich bleibe, bleibe ich freiwillig aus Liebe und nicht, weil ich muss, um nicht wirtschaftlich abzustürzen.
Ich war selbst beruflich sehr ambitioniert und damit wirtschaftlich immer unabhängig. Das war mir sehr wichtig. Finanzielle Abhängigkeit - von wem auch immer - hätte meine Möglichkeiten, Liebe zuzulassen, eher behindert.

Lange, eheähnliche Beziehungen hatte ich trotzdem, auch mit gemeinsamer Wohnung.
Mit dem liebsten meiner Männer haben wir sogar unsere Liebe mit Ring und privater "Hochzeits"-Feier besiegelt.

Böse Trennungen und Rosenkriege kenne ich nicht, so etwas stand nie an.
Für mich hat sich das gut bewährt, damit fühle ich mich wohl.

Ich würde es aber nicht zum Dogma erheben wollen.
Meine Eltern haben aus Liebe geheiratet und waren glücklich zusammen bis kurz nach ihrer goldenen Hochzeit mein Vater starb.
Und was soll ich sagen: Mein Sohn hat auch aus Liebe geheiratet.

*g*
******tes Paar
568 Beiträge
Zitat von ****769:
Wenn ich Sendungen wie 'Zwischen Tüll und Tränen' sehe, wo die zukünftigen Bräute in ihrem perfekten Traumkleid vorm Spiegel rumflennen, und ihre 20 Freundinnen im Schlepptau gleich mit *heul* , dann wird mir eher schlecht, als dass ich irgendwie gerührt wäre. *nixweiss*

Es geht auch einfacher *ggg*. Wir waren gerade mal zu fünft. Wir zwei, die zwei Trauzeugen und ein Freund für die Fotos.

Zugegeben, es lag daran, dass wir das sehr spontan gemacht haben und weit weit weg. Nichtsdestotrotz war es ein schöner Tag, eine kleine aber feine Party. Allerdings wollen wir so eine größere Feierei noch einmal nachholen, um einfach einen Grund zu haben Freunde und Familie zusammenzubringen. Vllt zu unserem 5 jährigen, wenn Corona es zu lässt.

Le Sybarite
****54 Mann
3.580 Beiträge
Zitat von *****478:
Wir kommen seit Jahren gut ohne Trauschein zurecht. Vielleicht später mal, dann aber nur wegen der besseren Vererbbarkeit.

Was die Vererbbarkeit der Gene angeht, funktioniert auch das bestens ohne Trauschein, hab's probiert. Der Materielle Teil ist schwieriger. Da zahlst du zwar, aber weniger davon als Erbschaftssteuer an Vater Staat. Also waren die Kinder mit 13/15 dann Trauzeugen.

Und auch war ein Grund, dass es doch nicht angeht, auf diese großen Feiern zu verzichten, wo man zumindest vor Corona mal Alle zusammen bekommt wie sonst erst wieder zur Beerdigung - und da ist das Essen schlechter.
Wir sind (glücklich) verheiratet, einfach weil wir es gar nicht anders kannten. Heute kennen wir aber genug Menschen, die auch ohne Ehe glückliche Paare sind oder sogar auch polyamor unterwegs sind. Die Ehe ist vor allem eine gesellschaftliche Stellung und Anerkennung, aber nicht zwingend nötig.
Anders herum ist sie aber auch nicht veraltet. (Wenn dann nur die Vorstellung, dass es die einzige Möglichkeit wäre...)
*****alS
7.398 Beiträge
Meine Vorstellung von ROmantik deckt sich auch nicht mit "Traum in weiß und Pink mit Schloß und Pferd", und auch meine Partnerin ist nicht unbedingt auf der Schiene unterwegs. Wir planen unsere Hochzweit gerade, und wundern uns nur immer wieder, welche Vorschläge das Internet so zu bieten hat - und noch mehr darüber, was für unnötige Dinge oftmals als "braucht man ganz unbedingt!" bezeichnet werden. Auch dieser Braut-Kult, der vor allem aus den USA überschwappt, ist uns gänzlich fremd.

Für mich persönlich ist die Hochzeit generell, siehe weiter oben, nicht ubnedingt etwas, das mit Romantik zu tun hat. Es ist vielmehr zwei Dinge: zum einen eine rechtliche Sache - der Status als Eheleute ist durchaus für viele Dinge, die sich durch gemeinsames Zusammenleben und gemeinsame Finanzen ergeben, sehr praktisch im alltäglichen Leben. Und zum anderen irgendwie ein Signal auch an unsere Mitmenschen (Freudne, Familie, etc): "wir finden, dass wir zusammen gehören, und wollen das gerne mit euch feiern". Natüprlich kann man letzteres auch ohne Hochzeit haben - und hätte ich mich nicht entschlossen, doch heiraten zu wollen, hätten wir auch genau das gemacht.
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