Wenn die heiße Dusche nicht mehr wärmt
Eine Starre kriecht schleppend doch nicht aufzuhaltenÜber meinen kaltschweißigen Körper
Glied für Glied mit Haut wie sprödes Leder
Lässt das Blut darunter an Wehren aus Cisplatin stocken
Lässt das Herz immer langsamer schlagen
Egal
Es schlägt schon lange nicht mehr für zwei
Aber etwas in mir
Sagt immer noch "Ich" und meint damit "Du"
Während das Leben in diesem Blut dahinsickert
Wie träge sich lösende Tropfen
Von Tag zu Tag, Nacht für Nacht
Scheinbar endlos unberührt an und in Jahren ohne Sinn
Weil alles egal geworden ist
Doch meine Lippen brennen noch in merkwürdigem Fieber, verdorren
Weil sie noch so sehr den frischen Quell deiner Küsse erinnern
Ein Schrecken für Furchtsame
Unerbittlich gegen Bittende
Eine willkommene Tyrannei für diejenigen, die Sklaven sein wollen
Aber erbärmliche Entwürdigung für alle Freie und Stolze
Bei zernagenden Gedanken
Ohne Glauben an mich selbst, denn real ist nur der Krebs
Aber auch ohne Gedankenübertragung auf etwas Äußeres
Das geliebt und verehrt werden könnte
Das auf wundersame Weise zurückstrahlen könnte
Auf ein "Du", auf Dich ...