völlige Selbstaufgabe
halte ich für gefährlich. Ich kenn das Gefühl, mich selbst aufzulösen und nur noch wegen und durch meinen Herrn dazusein, aber das war zeitlich begrenzt, das war als ich völlig in meinem Devotsein aufging und am fliegen war.
Aber ich bin wieder gelandet, sanft, aber auf dem Boden der Realität und erstmal hat mich das Gefühl, ohne ihn nicht mehr zu existieren, erschreckt. Ich war und bin aber noch da und ich kann auch ohne ihn leben, meine Existenz hängt nicht von ihm ab.
Völlige Selbstaufgabe geht viel weiter. Irgendwo oben wurde geschrieben (verzeiht, ich weiß nicht mehr, von wem), Dom würde in sub dann nur noch ein Stück Fleisch sehen (kann gut sein, dass ich aus dem Zusammenhang falsch zitiere, lasst das nicht wichtig sein). Diesen Satz möchte ich umdrehen (er sei hier nur erwähnt, weil er mich auf den folgenden Gedanken gebracht hat): Gibt sub sich selbst völlig auf, sieht sie oder er sich selbst nur noch als Stück Fleisch. Und dann ist es völlig egal, was Dom macht, sub macht mit, weil er/sie als Person dann egal ist und nur noch Körper, nur noch Mittel zum Zweck ist. Nicht weil Dom das so sieht, sondern sub.
Das mag für manche tolles Kopfkino sein. Für mich nicht, weil ich ja als Person wahrgenommen werden möchte und nicht als Gummipuppe. Ich habe meinen Willen und treffe jedesmal meine eigenen Entscheidungen. Und das ist bis jetzt immer wieder die Entscheidung: ja, ich unterwerfe mich ihm, ich gebe mich ihm hin. Nicht, weil es zu meiner Rolle gehört, nicht, weil er das will und nicht, weil ich keine andere Wahl habe. Sondern, weil ich das so will!
Diesen freien Willen hat jemand, der sich völlig aufgibt, nicht. Dem ist es egal, wie es ihm dabei geht oder ob es gut tut. Und das gehört meiner Meinung nach in Therapie.
Zum Glück ist diese Selbstaufgabe bei den meisten Kopfkino und heiße Luft