Die Presse ist in manchen Dingen ...
mit Vorsicht zu genießen, da viele Publikationen versuchen, eine Richtung als erste zu betreten. Wer den neuen Meanstream setzt, hat am Markt eine bessere Stellung.
Natürlich kommt es dann darauf an, welche Zielgruppe man ansprechen will! Dementsprechend werden Artikel dann ausgerichtet.
Natürlich ist das Problem, daß in einer Gesellschaft, in der eigentlich jedes Interesse seinen Freiraum hat, es wieder (auch politisch) interessant sein kann, Konservatives wieder zu beleben!
Denn in einer Gesselschaft, in der vieles möglich sein kann, muß ja nicht jedem alles offen stehen! Gerade wenn viele Menschen viele Wahlmöglichkeiten haben, besteht umso eher das Risiko für den Einzelnen, ausgegrenzt zu werden, weil er nicht in die Wahl anderer fällt. Dann ist es auch recht einfach, genau diese Menschen in einen neuen Meanstream einzufangen, der eben "die guten alten Werte" für sich beansprucht.
Dazu gehört dann vielleicht auch der anfangs angesprochene Artikel.
Alleine steht diese Publikation aber mit Sicherheit nicht.
Mir ist beim Lesen dieses Forumsbeitrags eingefallen, daß ich neulich einen Lesertest im Focus gemacht habe, der das Thema Sexsucht behandelte:
Beantworten Sie 15 Fragen und wir sagen ihnen, ob sie sexsüchtig sind. Es war spannend, das ganze ein paar Mal auszuprobieren um am Ende festzustellen, daß selbst bei einer einzigen "Ja"-Antwort (Die Anzahl der Ja-Antworten steigerte die Tendenz zur Schnelldiagnose der Sexsucht.) bereits der Besuch eines Therapeuten empfohlen wurde.
Na, die Fragen waren nun nicht gerade darauf angelegt, extreme Dinge zu bewerten.
Besonders gelungen fand ich dabei eine Frage, die etwas so ähnlich lautete:
• Verschlechtert sich ihre Laune, wenn sie einige Zeit ohne Sex auskommen müssen
Was soll man dazu sagen? Werden einem da die Hände auf den Rücken gebunden, damit man sich nicht selbst behelfen darf?
Dann hätte ich in der Tat auch irgend wann schlechte Laune!