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Du bist ein Mensch, kein Rorschach-Test

*****olf Mann
3.046 Beiträge
Themenersteller 
Du bist ein Mensch, kein Rorschach-Test
Antoine du Saint-Exupéry hat gesagt, „man sieht nur mit dem Herzen gut“. Bernd Stromberg hielt dagegen, „das ist natürlich Quatsch, man sieht nur mit den Augen gut.“ Die Wahrheit liegt wohl wie überall in der Mitte. Und im Auge des Betrachters.

Für mich bist Du die schönste Frau der Welt. Ich bin verliebt in Deine Augen, die Form Deiner Lider, Katzenaugen sage ich, Schweinchenaugen konterst Du. „Ach Honey, alles nur Makeup“. Deine Makeup-Skills sind unbestritten und ich finde es heiß wie Du Deine Augen betonst. Wie Du gefühlt stundenlang vor dem Spiegel sitzt und Deine neuen Paletten, Lidstriche, Liner testest. Wie Du täglich ein temporäres Kunstwerk erschaffst, einen Traum auf Zeit. Doch… das wahre Kunstwerk liegt darunter verborgen. „Guck mich nicht so an, ich bin nicht geschminkt“, sagst Du, als Du Dein Gesicht ins Kissen vergräbst. Doch mein Herz, Du bist wunderschön. Die leichte Heterochromie Deiner Augen verzaubert mich. Wie sähe der Wald aus, wenn alle Blätter die gleiche Farbe hätten? Es wäre eintönig. Langweilig. Fad. Das Leben wird vielleicht bunt, durch verschiedene Farben. Aber Tiefe erhält es durch die Variation der einzelnen Farbe. Ich liebe diese kleine gold-braune Mini-Supernova auf deiner grau-blauen Iris.



„Ich lächle nicht so gerne mit offenem Mund, ich hab schiefe Zähne“ sagst Du verschämt und boxt mich in den Arm. Du bist kein Rorschach-Test mein Herz, Du bist ein Mensch. Der linke Schneidezahn ist etwas präsenter als der Rechte. Schief? Nein, Deine Zähne sind gesund und in Ordnung. Ich liebe es wenn Du lächelst und Deine Nase kraus ziehst. Es sieht so unfassbar süß, fast kindlich aus. Symmetrie ist künstlich. Es gab diese Studien mit den gespiegelten Gesichtshälften, erinnerst Du Dich noch? Diese Bilder wurden von den Versuchspersonen als attraktiver wahrgenommen. Ich fand die Bilder suspekt. Sie lösten in mir nichts aus. Dein Lächeln, Dein Zähnchen, Dein krauses Näschen, lösen gewaltiges in mir aus. Überhaupt Deine Nase. „Ich hätte gerne den Höcker weg, meine Nase ist schrecklich!“ Ich glaube als Du es zum ersten Mal zu mir sagtest, bin ich dreimal um Dich herum gegangen um herauszufinden was Du meintest. Du meinst die fast unmerkliche Wölbung, die niemandem auffallen würde wenn Du ihn nicht darauf aufmerksam machen würdest. Ich liebe Deine Nase, ich liebe es wenn sie meine Nase berührt, wenn sie meine Wangen streichelt.



Es brach mir das Herz, als Du mir damals die Flecken an Deinem Bauch zeigtest und mich fragtest „Willst Du mich damit überhaupt haben?“ Es hat mir fast den Boden unter den Füßen weggerissen. Natürlich will ich Dich haben! Ich will Dich mit all Deinen Flecken, all Deinen Narben, all Deinen Besonderheiten, denn all das macht Dich zu dem Menschen den ich so sehr liebe! Mein Herz, wenn wir durch die Stadt gehen, bleiben wir vor dem Neubau stehen? Staunen wir über die glatte, saubere Fassade? Imponieren uns die glänzend neuen Ortbleche? Nein! Wir bleiben vor den Häusern mit Geschichte stehen, nicht vor den Ruinen, vor den Häusern die gelebt haben und immer noch leben. Die von ihren Besitzern geliebt, gepflegt und bisweilen auch repariert werden. Wir lieben den Efeu, der die Häuser umrankt, obwohl wir wissen dass er Spuren hinterlässt. Wir lieben die schiefen Fenster in den Fachwerkhäusern, wir lieben die liebevollen Details und Spuren, die über die Jahrhunderte hinzukamen.



Wir beide lieben nicht das Perfekte, Neue, Makellose. Wir lieben Geschichten. Und Du mein Herz, hast und bist Deine eigene Geschichte und ich bin froh, dass ich in ihr vorkomme. Du bist perfekt unperfekt. Wir lernten unsere Seelen kennen, bevor wir uns zum ersten Mal trafen. Darin habe ich mich verliebt. Als Du dann zum ersten Mal vor mir standest, in dem warmen Nieselregen auf der einsamen Dorfstraße, da traf es mich wie einen Donnerschlag. Nicht nur Dein Inneres ist wunderschön. Du bist es auch von außen.



Du findest Dich an manchen Stellen zu dick, überall siehst Du Verbesserungsbedarf. Ich kenne das, man selbst geht mit sich oft viel härter ins Gericht als mit Anderen. Ich liebe diese Momente, wenn Du Dich für die Badewanne fertig machst, wir noch herumblödeln und Du eine kleine alberne Tanzeinlage vom Besten gibst. Für einen kleinen Moment, bist Du frei und stehst zu Dir, für einen kleinen Moment liebst Du Dich selbst. Und wenn ich im Leben einen Wunsch frei hätte, dann wünschte ich, Du könntest Dich für nur einen Augenblick durch meine Augen sehen. Du würdest sofort verstehen, was für eine attraktive, umwerfende und bildschöne Frau Du bist.
*******exe Frau
4.779 Beiträge
OMG wie schön, so möchte ich auch mal gesehen werden.... dankeschön für diese Wunderbare Sichtweise
Bussi Funken *hexe*
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Ein sehr schöner Text!

Dankeschön!
Das muss wahre Liebe sein *love*
Dankeschön für deine phantastischen Worte die mir sehr ans *herz* gegangen sind...
Poduse
****SE Mann
92 Beiträge
Ein wahrer Liebhaber, wider dem was Uns medial, als Ästhetik injiziert wird............Effizienzkultur.
Ich kann dem nur verstärkend zustimmen, dass diese Sichtweise und der Fokus auf Effizienzperspektive,Kultur zerstört.
Im Ergebnis entstehen Planmodelle, die Friedhöfe gestalten und dort Ihrem leblosen vielleicht gerecht werden.......den Leblosen, aber wie gerne wandel Ich über verschwungene Pfade, durch bemooste Natursteinwege und betrachte individuell gestaltete Bildhauerarbeiten, zu Ehren des Individuell Gestorbenen.
Ja, auch an den Gräbern ist die Diversität zu Grabe getragen wurden, wo man hinschaut hochpolierte Grabsteine mit wenig Feingefühl für Typografie und deren Setzung, zusammengebastelt von Steinmetzen, die billigst diese Steine aus Indien importieren.
Wie oft fahre ich an den hiesigen Schulen vorbei und erstaune wie oft Ich händeschwingend meine Kinder meine zu grüssen,nach Distanzverkürzung, erschrecke Ich, wie gleich, die heranwachsenden Damen und Herren ,aussehen.Die Turnschuhkulturgeneration individualisiert sich durch differente Farben.Mein zukünftiger Blick beim Herannahen an eine Schule wandert gen Boden.Die Kindergesichtsmünder sind allgemein effizient in die Every Bodys Darling Fratze zurechtgebogen,zur Not mit biegen und brechen.
Wie schön ist es doch in eine Zahnlücke zu schauen, die Symmetrien aufhebt und die Morbidität des Lebens widerspiegelt.
Ja Epikur es ist fantastisch durch gleich anpatinierte Städte zu fahren, den Reiz der Morbidität in italienischen Städten sichten zu dürfen,Baustoffe zu erfahren, die sich gegenseitig im Morbiden ,verstärken und ästhetisieren.
Die Baukultur mit den aktuellen Erzeugnissen ,der regionalen Austauschbarkeit, scheint ebenfalls diesem Effizienzwahn ,zum Opfer zu fallen.
Ein Städteplaner hat so schön geschrieben.Zitat" Wenn Uns in 1000 Jahren jemand ausgräbt, dann fragt man sich, ob dies eine mündige Demokratie gewesen sei."
Diese Tendenz scheint sich in Corona Zeiten selbst zu offenbaren.
*******ant Frau
27.242 Beiträge
Zum Heulen schön.
Zum Glück noch vor dem Schminken gelesen.
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