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Das Positivitätsdilemma

******rip Mann
26 Beiträge
Themenersteller 
Das Positivitätsdilemma
Hallo ihr Lieben,

ich muss hier mal "Dampf ablassen". Leute kennenlernen ist für Menschen mit Behinderung nicht einfach. Besonders schwierig ist es, wenn man stark in der Mobilität eingeschränkt ist.

Dies sorgt dafür, dass sich Einsamkeiten entwickeln, weshalb man dann zu Maßnahmen greift wie einem Joy-Account. Was nun schnell passiert ist, dass sich schon eine gewisse Resignation eingestellt hat und man pessimistisch ist und negativ wirkt.

Man bekommt dann immer gesagt, man soll eine positivere Ausstrahlung haben, sonst findet man niemanden, aber wenn man einsam ist und seinen eigenen Körper nicht mag ist das schwierig. Deshalb würde ich jede:n bitten nicht zu sagen "sei mal positiver", sondern vielleicht mal zu zuhören (richtig zu lesen) und eventuell Menschen zu ermutigen und ggf. mal was nettes zu sagen.

Wenn man sein Leben lang nämlich immer nur abgewiesen wird von den Menschen die man attraktiv findet, macht das was mit einem.

Danke fürs lesen.
*******lly Mann
64 Beiträge
Vielen Dank!

Du sprichst wahre Worte!
******rip Mann
26 Beiträge
Themenersteller 
Befürchte nur es wird mal wieder nicht die Richtigen erreichen.
********eams Frau
2.906 Beiträge
Warum sollte mich jemand mögen oder toll finden, wenn ich selbst mich weder mag noch toll finde? Aus Mitleid? Das wäre was ich absolut nicht wollen würde.

Wenn ich es nicht schaffe mich selbst anzunehmen/zu mögen/..., dann wäre es vielleicht eine gute Idee mir professionelle Hilfe zu holen.
******rip Mann
26 Beiträge
Themenersteller 
Es geht nicht um mögen oder toll finden, sondern um Empathie.
Das hat auch nichts mit Mitleid zu tun (wobei ein gewisses Maß an Mitleid nicht unbedingt ungesund ist).

Professionelle Hilfe kann eventuell wichtig sein, aber du weißt auch nie ob dein Gegenüber nicht schon welche bekommt.
****lee Frau
81 Beiträge
Mitleid finde ich nicht schön.
Ich bin für Mitgefühl.

Ein interessantes Thema, danke.
Die andere Seite ist auch nicht ganz unheikel, so meine Erfahrung.
Frau ist nett und lässt sich auf ein Gespräch/Austausch ein und schon sind Erwartungen da.
Welche ich weder erfüllen will und kann.
Da ist ein "gefühlter Korb" für jemand mit einem angeknacksten Selbstbewusstsein doppelt übel.
Ich will doch nur freundlich sein, wie mit allen meinen Mitmenschen.

Bonus wegen Handicap gibts bei mir nicht.
*****ssA Frau
2.240 Beiträge
Zitat von ******rip:

Wenn man sein Leben lang nämlich immer nur abgewiesen wird von den Menschen die man attraktiv findet, macht das was mit einem.

Hat für MICH aber überhaupt nichts mit dem Thema Handicap zu tun. Das, was du beschreibst, kann JEDEM Menschen passieren.
Ansonsten ist es damit
Warum sollte mich jemand mögen oder toll finden, wenn ich selbst mich weder mag noch toll finde? Aus Mitleid? Das wäre was ich absolut nicht wollen würde.
und damit
Frau ist nett und lässt sich auf ein Gespräch/Austausch ein und schon sind Erwartungen da.
Welche ich weder erfüllen will und kann.
Da ist ein "gefühlter Korb" für jemand mit einem angeknacksten Selbstbewusstsein doppelt übel.
Ich will doch nur freundlich sein, wie mit allen meinen Mitmenschen.
Bonus wegen Handicap gibts bei mir nicht.
gut zusammengefasst.

IdS *victory*
********eams Frau
2.906 Beiträge
@******rip ich bin aus meiner Perspektive, als Frau mit GdB, am schreiben.

Ich fühle mich phasenweise einsam oder mag mich nicht, aber es ist nicht Aufgabe der anderen dafür zu sorgen dass ich mich gut fühle. Das ist in erster Linie meine eigene Aufgabe.

Bekäme ich von außen permanent das Feedback ich würde negativ, pessimistisch und abweisend wirken, dann würde ich mich hinterfragen.
Welches Problem habe ich mit mir? Kann ich dieses Problem oder meinen Umgang damit ändern? Und noch wichtiger: WILL ich es überhaupt ändern?

Eine kluge Frau schrieb mal: Was kann ich einem potenziellen Kontakt (Bekannten, Freund, Partner, etc) bieten? Was macht mich zu einem bereichernden Kontakt? (Alles nicht finanziell zu sehen)

Sprich: Ja, ich kann mich auf das (vermeintlich) negative und Einschränkungen fokussieren, dies ausstrahlen und dadurch weiter frustriert werden. Oder aber ich bekomme den sprichwörtlichen Hintern hoch und arbeite an mir um der Mensch zu werden der eigentlich in mir steckt.
Richtig erkannt.. das lese ich hier im joy auch von Menschen ohne Handicap.
"Keiner mag mich".
Wer sich selbst nicht mag, kann dieses auch nicht von anderen erwarten.
Wer mag sich schon gerne mit Menschen umgeben die depressiv wirken?


ICH will kein Mitleid sondern Anteilnahme.
Ich verstehe was du meinst.
Phasenweise fällt jeder mal in ein Loch.
Da braucht es einen Menschen der Anteil nimmt. Zuhört.
Aber dafür sind Freunde da.
Auch hier im joy.
Aber Mr. und Mrs. Unbekannt sind da die falschen Ansprechpartner.
*******lly Mann
64 Beiträge
Ich sitze selbst im ♿....

Also ich möchte weder Mitleid noch Anteilnahme

Ich sage immer der Respekt und die Anerkennung, dass wir mit den Special-Effects klarkommen! *hexhex* ist mehr als genug!
******rip Mann
26 Beiträge
Themenersteller 
Ich glaube ihr habt meinen Text missverstanden.
Es geht mir nicht darum, dass jede:r jetzt wahllos Komplimente machen soll, sondern, dass wenn da eine Person ist, der es nicht gut geht, man dieser mit was Empathie entgegen tritt, anstatt sie noch mehr runterzuputzen.
********eams Frau
2.906 Beiträge
Was genau möchtest du denn hören?

"Es wird schon wieder."?

Klar könnte ich jetzt jemand völlig fremden in Watte packen und "dutzi-dutzi-du" machen, sofern ich überhaupt eine Bindung zu dieser Person aufbauen will. Oder aber ich nutze meine Form der Empathie, indem ich anerkenne, dass die Person Probleme hat und ihr Werkzeug anbiete um besser mit ihrer Situation klar zu kommen.
Sollte es sich diese Person aber lieber in ihrer Opferrolle bequem machen, nehme ich meine Empathie und gehe.
********_bln Frau
11.414 Beiträge
Zitat von ******rip:
Ich glaube ihr habt meinen Text missverstanden.

Vielleicht ist aber auch Deine Eingangsfrage/Aussage nicht ausführlich genug?

Kann noch nicht genau verstehen von welchem Gegenüber Du konkret Empathie wünscht und wen genau Du hier erreichen möchtest.

Für mich besteht nämlich ein Unterschied, ob es sich um Freunde/Bekannte handelt oder Fremde aus dem Joyclub.

Zitat von ******rip:

Es geht mir nicht darum, dass jede:r jetzt wahllos Komplimente machen soll, sondern, dass wenn da eine Person ist, der es nicht gut geht, man dieser mit was Empathie entgegen tritt, anstatt sie noch mehr runterzuputzen.

Das heißt Deine Freunde putzen Dich herunter, wenn es Dir nicht gut geht oder von wem sprichst Du konnret?

Was bedeutet für Dich denn herunter putzen?

Man bekommt dann immer gesagt, man soll eine positivere Ausstrahlung haben, sonst findet man niemanden, aber wenn man einsam ist und seinen eigenen Körper nicht mag ist das schwierig. Deshalb würde ich jede:n bitten nicht zu sagen "sei mal positiver"

Das man selbst mit dieser Aussage bei eigener Ablehnung nichts anfangen kann ist verständlich. Dennoch wirst auch Du die Worte nicht von der Hand weisen können.

Bei dem vorliegenden Dilemma kannst auch nur Du dir selbst helfen. Wenn es nicht allein geht, dann mit der richtigen Unterstützung. Empathie von außen mag eine kurze Sequenz lindern, aber das Problem bleibt doch.

Dies sorgt dafür, dass sich Einsamkeiten entwickeln, weshalb man dann zu Maßnahmen greift wie einem Joy-Account

Das Gefühl der Einsamkeit entsteht meist, wenn man sich selbst verlassen hat. Für sich selbst keine Verantwortung übernimmt. Wenn man das nicht hin bekommt, dann wird man das Gefühl der Einsamkeit auch unter Menschen haben.

Ich kann Deinen Frust nachvollziehen, aber diese Ansprache solltest Dir selbst geben. Du bist der Empfänger Deiner Nachricht hier.

Es gibt so viele Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen. Dennoch sind sie glücklich, in Beziehung, heiraten, haben Kinder etc.

Was sagt Dir das? Das Behinderungen oder andere vermeintliche Makel wie Übergewicht, Segelohren, krumme Nase, ungewollte Glatze ein Grund sein können, aber nicht müssen. Es kommt darauf an wie man selbst zu sich steht und da hilft Dir die Empathie der anderen auf Dauer wohl auch nicht weiter.


Grüße timeless 🍀
*****ssA Frau
2.240 Beiträge
Zitat von ******rip:
Ich glaube ihr habt meinen Text missverstanden.
Es geht mir nicht darum, dass jede:r jetzt wahllos Komplimente machen soll, sondern, dass wenn da eine Person ist, der es nicht gut geht, man dieser mit was Empathie entgegen tritt, anstatt sie noch mehr runterzuputzen.

Bei allem Respekt, aber was hat das Thema dann explizit mit Behinderung zu tun??
Ich halte es grundsätzlich so, dass ich nicht nachtrete, wenn ein Mensch am Boden liegt!

Also, worum genau geht's jetzt hier??
Was wünscht du dir konkret?

Wie darf ein Korb gegeben werden?
*****sin Mann
8.253 Beiträge
Dies sorgt dafür, dass sich Einsamkeiten entwickeln, weshalb man dann zu Maßnahmen greift wie einem Joy-Account. Was nun schnell passiert ist, dass sich schon eine gewisse Resignation eingestellt hat und man pessimistisch ist und negativ wirkt.

Man bekommt dann immer gesagt, man soll eine positivere Ausstrahlung haben, sonst findet man niemanden, aber wenn man einsam ist und seinen eigenen Körper nicht mag ist das schwierig. Deshalb würde ich jede:n bitten nicht zu sagen "sei mal positiver", sondern vielleicht mal zu zuhören (richtig zu lesen) und eventuell Menschen zu ermutigen und ggf. mal was nettes zu sagen.

Wenn man sein Leben lang nämlich immer nur abgewiesen wird von den Menschen die man attraktiv findet, macht das was mit einem.

Danke fürs lesen.

Ja das stimmt. Danke für den Post.

Und: jeder hat einmal einen schlechten Tag, oder schlechte Phasen.

Was ich oft mitkriege ist, dass die Gesellschaft negative Gefühle oft tabuisiert. Sie passt nicht in diesen Positiv-Trend.

Was das aber anrichtet, verstehen die meisten nicht. Viele merken nicht einmal mehr, dass sie nur eine Fassade aufrecht erhalten.

Wozu?

Als Kinder waren alle da wesentlich ehrlicher mit gefühlen.

Die sollten alle wieder einen Platz finden.

Kennt ihr die Geschichte der Traurigkeit? Hab ich mal in einer Thearapie gehört.

Das gleiche gilt für jedes Gefühl, was negativ angesehen wird (Angst, Ärger, Neid, Scham, Ekel) Die haben alle einen Grund! oder mehrere.
Ich finde auch, dass oft nicht wirklich sensibel miteinander umgegangen wird.

Das heißt eben dass man selber gescheit damit umgeht, aber auch dass andere lernen, gescheit damit umzugehen und auch (sorry) geschlechtsunabhängig.

(Die Sätze:" Ein Mann wirkt unattraktiv, wenn er jammert" oder ähnliche die stoßen mir von daher auf und ich finde sie für den Mann selber kontraproduktiv, gleich mit der "mimimi-Keule" auf ihn einzudreschen.)


Zitat von ******rip:
Ich glaube ihr habt meinen Text missverstanden.
Es geht mir nicht darum, dass jede:r jetzt wahllos Komplimente machen soll, sondern, dass wenn da eine Person ist, der es nicht gut geht, man dieser mit was Empathie entgegen tritt, anstatt sie noch mehr runterzuputzen.

Das wünschte ich mir auch.

Worum es geht wurde gefragt. Um die Frage, warum Behinderte Menschen mehr Ablehnung trotz dem ganzen Gerede über Inklusion soviel Ablehnung erfahren....
*******eben Mann
532 Beiträge
Das Problem erinnert mich etwas an Hiob aus der Bibel: Er hat nach den Grundsätzen der Religion ein vorbildliches Leben gelebt. Ihm müsste es demnach eigentlich gut gehen. Dennoch wird er von allen möglichen Unglücken heimgesucht. Nach einer Weile verbittert er und beginnt zu klagen. Da kommen drei Freunde und schlagen ihm theologisch und religiös "richtige" Phrasen um die Ohren. Hiob ist darüber not amused und - wie am Ende des Buches deutlich wird - Gott auch nicht.

Es gibt immer zwei Dinge zu beachten: WAS sage ich und WIE sage ich es. Ich kann etwas richtiges sagen, aber diese "Richtige" einsetzen, um den anderen zum Schweigen zu bringen, damit ich mich nicht weiter mit seiner individuellen Situation beschäftigen muss. Oder ich kann es sagen als Einladung und Ermutigung zum Gespräch, um in einen gemeinsamen Erkenntnisprozess einzutreten.

Nicht nur religiöse, sondern auch psychologische Richtigkeiten lassen sich in der einen oder in der anderen Weise einsetzen. Letztlich sind solche Richtigkeiten nur erste Orientierungsrahmen und abstrakte Aussagen. Aber sie können nützen, um eine erste Annäherung an das Thema zu gewinnen. Konkrete Antworten lassen sich nur im Gespräch, das auf die individuelle Situation und die persönliche Geschichte eingeht, gewinnen. Dann erst wird aus einer Richtigkeit eine Weisheit.
Zitat von *******lly:
Ich sitze selbst im ♿....

Also ich möchte weder Mitleid noch Anteilnahme

Ich sage immer der Respekt und die Anerkennung, dass wir mit den Special-Effects klarkommen! *hexhex* ist mehr als genug!

Anteilnahme bedeutet Anteil nehmen am Leben des anderen. Mit meiner Einschränkung. Die ist nun mal da.
Warum magst du das nicht?
*********ebell Mann
2.535 Beiträge
Zitat von ******rip:
Man bekommt dann immer gesagt, man soll eine positivere Ausstrahlung haben, sonst findet man niemanden, aber wenn man einsam ist und seinen eigenen Körper nicht mag ist das schwierig. Deshalb würde ich jede:n bitten nicht zu sagen "sei mal positiver", sondern vielleicht mal zu zuhören (richtig zu lesen) und eventuell Menschen zu ermutigen und ggf. mal was nettes zu sagen.

Wenn man sein Leben lang nämlich immer nur abgewiesen wird von den Menschen die man attraktiv findet, macht das was mit einem.

Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust...

Zum einen würde ich sagen: Joa. Hast Recht. Da muss man nicht mal "sein Leben lang" abgewiesen werden, es reicht schon wenn das über mehrere Jahre hinweg immer wieder passiert. Und dabei muss nicht mal eine Behinderung eine Rolle spielen.

Zum anderen denke ich aber auch: Ich kann ja von keiner Frau erwarten, dass sie mich attraktiv findet. Ich finde ja auch nicht alle Frauen attraktiv. Insofern gilt da gleiches Recht für alle.

Aus meiner Erfahrung finden mich nur sehr, sehr, sehr wenige Frauen attraktiv. Und das sind meist diejenigen, die ich eben nicht mag. Gegenseitig deckungsgleiche Attraktivität mündet meist auch in Beziehungen, weswegen ich so gut wie nie "einfach so mal Sex" habe sondern eher alle paar Jahre mal eine Beziehung.

Diesen Umstand finde ich (meiner Ansicht nach) völlig zu Recht ziemlich enervierend - aber ich kann eben auch nicht viel daran ändern. Wenn ich äußere, dass ich das enervierend finde, schlägt die Jammer-Keule knallhart zu.
Insofern halte ich einfach immer öfter die Klappe, fresse den Frust halt einfach in mich rein (manchmal wortwörtlich) und kümmere mich ansonsten nicht weiter um irgendwelche Kontaktversuche. 🤷‍♂️
Zitat von ******rip:
Deshalb würde ich jede:n bitten nicht zu sagen "sei mal positiver", sondern vielleicht mal zu zuhören (richtig zu lesen) und eventuell Menschen zu ermutigen und ggf. mal was nettes zu sagen.

Tust Du das auch bei anderen Menschen, die auch nicht immer wissen wie sie mit Situationen umgehen sollen?
Denen auch niemand eine Betreibsanleitung für das Leben mitgegeben hat und die auch Fehler haben und machen dürfen?
Die oft genauso wenig Empathie und Nettes erfahren?

Geht es um das abgewiesen werden mit mangelnder Selbstliebe, oder um die Akzeptanz von vorhandenen Problemen?
Das Positivitätsgedingse find ich auch nervig. Manche Dinge sind einfach da. Die kann man nicht hinweg ignorieren und die gehen auch mit Positiv denken nicht weg.
Man kann aber auch erst mal anfangen irgendwas zu lieben. Das muss nicht man selbst sein, oder irgendwelche Flirts.
Finde irgendetwas gut. Dann finden sich meist immer irgendwelche Menschen, die dasselbe auch gut finden.
Auch und gerade als gehandicappter Mensch kann man viel geben.
Damit mein ich nicht mal irgendnen blöden Inspiration Porn, oder andrer Leute Helfersyndrome zu bedienen.
Da gibt es eine ganze Menge sehr viel realere und praktischere Dinge.
Worum es geht wurde gefragt. Um die Frage, warum Behinderte Menschen mehr Ablehnung trotz dem ganzen Gerede über Inklusion soviel Ablehnung erfahren....

Mit jemandem im Rollstuhl bin ich mit gefangen in der eingeschränkten Mobilität. Unter Umständen auch stark eingeschränkt in der Sexualität. Oder auch eingeschränkt, weil es absehbar ist, dass bestimmte Einschränkungen auch vererbt werden können.

Ich kann zum Beispiel mit manchen Features klasse umgehen, die Menschen mitbringen. Ob da etwas gehinkt wird, die Brillengläser dick oder der Bauch, jemand schlecht hören kann oder Diabetiker ist. Es gibt sehr viele Einschränkungen, die mich überhaupt nicht interessieren.

Andere, da komme ich nicht mit zurecht.

Und auch, wenn gerne behauptet wird, eine Einschränkung sei ja nicht meine, muss ich das am Ende in einer Partnerschaft kompensieren. Durch meine diesjährigen Probleme durch einen Unfall und massiver temporärer Immobilität, durfte mein Mann den Haushalt alleine wuppen. Sport war nicht möglich und wird auch nächstes Jahr nicht möglich sein. Er hat das kompensieren müssen.

Und das stellt immer eine zusätzliche Belastung dar, die jemand auf sich nehmen wollen muss.

Da Liebe und Verbundenheit nicht bereits da sind, wenn man ein virtuelles Profil besucht, schrecken offensichtliche Einschränkungen ab. Da reicht vielen Menschen schon der Wohnort, um zu sagen, das lassen wir besser, jedes Mal 100 km fahren ist mir zu weit.

Je mehr Nachteile sichtbar werden, umso schwieriger wird die Partnersuche.

Mangelhafte Mobilität als Kontaktverhinderung beginnt nicht erst beim Rollstuhl.

Das Dilemma bei Schwerbehinderungen ist: regelmäßig bleiben sie ein Leben lang. Und die Person kann da nichts für. Es ist hochgradig ungerecht und unfair. Depressionen begleiten viele Menschen, weil sie daran leiden, sich nicht verändern zu können.

Ich habe auch seelisch gekotzt, als unklar war, ob meine Nervenstörung vielleicht ewig bleiben wird. Ob ich operiert werden muss. Ob ich nun den Rest meines Lebens humpeln werde und Schmerzen habe. Ein Schwerbehinderter Mensch weiß darum. Und ich kann nicht ermessen, wie schwer diese Erkenntnis in die Seele eines Menschen sickert. Ich hatte das zum Glück nur für einige Monate. Und da war ich schon angepisst, wenn mir Leute Trost spenden wollten, von wegen, das wird schon besser werden.

Ich habe mich mit Leuten ausgetauscht, die meine Erfahrungen teilten. Das lindert den seelischen Schmerz.

Ich habe nicht erwartet, dass Menschen mich aushalten, die unbeteiligt sind. Und so das Dilemma für mich gelöst. Andere Menschen sind nicht schuld, müssen nichts ausgleichen, es gibt keine Inklusion hinsichtlich privater Kontakte oder einen Anspruch auf Partnerschaft und Sex mit anderen Menschen.

Mit der Ungerechtigkeit des Schicksals muss ich alleine klarkommen lernen. Ich kann das anderen Menschen nicht aufbürden.

Ich hatte vor vielen Jahren eine lose Freundschaft mit einem Mann, der nach einem Unfall die Superarschkarte gezogen hatte. Gelähmt, so stark, nur noch eigenständig ab lws nach oben Bewegungsfreiheit zu haben. Sich unterhalten ging, spazieren gehen/fahren und Filme gucken. Das war es so ziemlich. Mich hat das ziemlich fertig gemacht, seine Sehnsucht und seine Wut auszuhalten. Er hat sich natürlich mehr erhofft und viel davon gesprochen.

Nur fand ich ihn sexuell nicht anziehend. Und die Vorstellung, diese Last mit zu tragen, die seine war, für mich unvorstellbar. Es blieb nichts anderes, als auf Distanz zu gehen.

Ja, es ist schwierig, wenn man außerhalb der Norm ist, Beziehungen zu finden und zu führen. Da ich selbst Schwerbehinderte bin, darf ich hoffentlich so offen schreiben.

Sie
@*********t6874
Ganz so vernichtend seh ich das nicht.
Schwierig sind eigentlich nur diese Paarungen:
Mensch mit Behinderung+Mensch ganz ohne Behinderung
MmBehinderung+ Mensch mit exakt derselben Behinderung

In meiner eigenen Ehe kann ich sagen, dass wir uns schon ganz gut ergänzen.
Wir können jeweils beide sehr viele Dinge, die der andere überhaupt nicht kann und es ist auch nicht so, dass wir uns gegenseitig Sachen verbieten, die man selber nicht kann.
Gerade für Freiraumaddicts und Introverts, wie mich auch nicht unpraktisch.

Man kann halt nicht alles zusammen machen und es ist schwierig die Nähe zueinander zu behalten.
Das liegt aber hauptsächlich an den gesellschaftlichen Barrieren.
Am Beispiel von Kinositzen für Rollstuhlfahrer sieht man immer, dass einfach keine Sau damit rechnet, dass Rollifahrer durchaus auch Partner, Angehörige und Freunde haben.
Wenn wir auf einem Konzert auf den Spezialplätzen sind, werd ich aufgrund meiner Größe immer als Erstes wegkommandiert.
Das sind meistens irgendwelche 1,60 Kampfzwerge, die sich deswegen für behindert halten, überall stehen könnten und gar kein Anrecht auf diese Plätze haben.
Da rechnet keiner damit, dass ich seine Frau bin und auch gerne mit ihm reden möchte, statt immer nur irgendwo hinten alleine an der Wand zu stehen. Das müsste ich fast immer, weil sich fast immer irgendjemand aufspielt und meint ich wär nur die Dienstbotin.
Die meisten barrierefreien Wohnungen sind auch nur 1-2 Zimmer Buden.
Menschen mit Behinderung werden von einfach von der gesamten Gesellschaft immer isoliert gesehen.
Egal ob architektonisch, oder sozial.
Das ist die größte Belastung überhaupt!
Nicht die Behinderung selbst.
Mit allem anderen, könnte man sich ja nach spezieller Art und Schwere der Behinderung noch arrangieren.
Wir beide machen zusammen wesentlich mehr, als dass was Du geschrieben hast.
ich hab zum Beispiel den besten und gelassensten AutoFahrlehrer der Welt. Ohne den bin ich viel zu nervös zum Fahren und hätte auch nie den Führerschein geschafft, oder überhaupt soweit *lol*
Ich würde schon sagen, dass der Mann mich somewhere gettet und wir uns beide auch fordern und weiterentwickeln.

Das Hauptproblem ist und bleibt einfach nur die Isolation von Menschen mit Behinderung und ja da kann man schon mal komisch werden und vergessen, dass man auch was kann.
Das ist aber kein naturgegebener proforma Zustand, nur weil eine Behinderung da ist.
Man muss mit Behinderung definitiv viel viel öfter versuchen und erheblich mehr Ablehnung einstecken.
Das ist einfach ein Fakt, den man so stehen lassen muss.
Aber genau wie nach nem Verkehrsunfall, kann man lernen mit welchem Verhalten man weiter kommt.
ich hab zwar den Fuckability Vorteil, aber hab auch erst mit fast 40 gelernt, dass es ein Vorteil ist und kein böse schlecht und minderwertig indoktriniertes Ding, um meine Persönlichkeit abzuwerten.
Letztlich gilt:
Egal wie, wer, was Du bist. Liebe irgendwas. Interessiere Dich für irgendwas.
Dann kommt das auch immer garantiert zu Dir zurück!
Manchmal auch in Form von ganz seltenen, edlen und liebevollen Charaktären, dass man auch nach vielen Jahren immer noch nicht fassen kann, was das größere Glück ist:
Dass es diese Menschen wirklich gibt, oder dass man die dann unter Milliarden von Menschen auch noch getroffen hat?
**ja Frau
2.902 Beiträge
Warum sollte mich jemand mögen oder toll finden, wenn ich selbst mich weder mag noch toll finde?

Weil Sie/er Dinge sieht und wahrnimmt, die der betreffende Mensch selber nicht positiv empfinden kann oder will.
***ko Mann
511 Beiträge
Wer bekommt meine Empathie. Bzw. bei wem lass ich es zu diesem Gefühl zu folgen.

Auf jeden Fall meine Freunde. Dann aber auch denjenigen die mit mir etwas gemeinsames teilen - sei es im Beruf oder auch in der Nachbarschaft oder bei einem Hobby. Manchmal reicht sogar ein gemeinsames Interesse - wenn mich der andere schon mal überrascht, beeindruckt oder vielleicht begeistert hat.

Ja und dann stehen (leider im mehr) Problemfälle am Straßenrand. Da lege ich mal eine Münze in die Dose aber darauf einlassen .... das geht irgendwie nicht denn auch meine Kraft ist begrenzt.

Ich weiß es ist ein Dilemma.

Ratschläge gebe ich lieber nicht - die kennst du sicher alle schon!

Dir alles Gute
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