Erregung, Erektion und Orgasmus sind drei verschiedene Dinge.
Die Erregung, die sich ergibt, wenn uns etwas anmacht, findet im Kopf statt. Dies setzt normalerweise mehrere Mechanismen in Gang.
Einer davon ist die Erektion. Die stellt sich nämlich ein, wenn die glatte Muskulatur in den Schwellkörpern entspannt wird. Funktioniert die Steuerung des Hirns nicht richtig, können Potenzpillen an dieser Stelle helfen. Damit ist dann eine Penetration möglich.
Der Orgasmus wiederum wird normalerweise durch die Steigerung des erotischen Reizes erreicht. Das übliche Mittel ist die Stimulation erogener Zonen. Beim Mann eben vorrangig Eichel und Innenseite der Vorhaut. Aber man kann sich auch anders konditionieren bzw andere Reize stark sexuell "umdefinieren", um einen zusätzlichen sexuellen Erregungsnutzen zu haben, z. B. Brustwarzen, anale Regionen, einfache Berührungen oder nur Worte.
Je geringer die Reizempfindung an der Eichel, desto wichtiger werden Ersatzreize, wenn ein anderer Mensch den Orgasmus herbeiführen soll. Bei der SB kann der Betroffene immer das Maximale rausholen, da er direkt spürt, was ihm gut tut. Muss das erst kommuniziert werden, verliert es an Wirkung. Jemand, der beim Sex mit jemand anderem Orgasmusprobleme hat, kann sich selbst meist (noch) erfolgreich zum Orgasmus bringen. Schwierig wird es, wenn später selbst das nicht mehr funktioniert. Pillen helfen hier nämlich nicht!
Es gibt aber auch Männer, denen schlichtweg die Kondition fehlt, diesen Gipfel zu erreichen. Ihr Kreislauf macht da nicht mit, sie geraten ins Schwitzen und bekommen das Japsen oder starke Kopfschmerzen. Definitiv mal ein Grund, den Kardiologen zu konsultieren, bevor man beim Orgasmus kollabiert.
Manchen Frauen fehlt da aber was. Sie fühlen sich nicht sexy genug, vermissen vielleicht den Orgasmus in ihnen, etc. Nicht jede kann damit umgehen und verzweifelt.
Die betroffenen Männer verändern unbewusst ihre Einstellung zum Orgasmus. Irgendwann ist der nicht mehr wichtig, der Sex per se stellt zufrieden, etc. 20 Jahre früher wäre das für sie völlig undenkbar gewesen. Aber das Unterbewusstsein verschiebt das mittlerweile Unmögliche in die Ecke des Unnötigen, so dass man mit weniger zufrieden ist. Nett von ihm, oder?
Schlimm ist für den Mann nur, wenn die Partnerin das nicht so großzügig sieht, denn auf neuer Partnersuche kommt das weniger gut.