Beziehung vs Affaire vs ons - Grundsatz-oder Momentsaufnahme
Als ich damals meine dreijährige Beziehung beendet habe, fand ich es wirklich sehr angenehm, danach erst mal "alleine" zu sein, aber inzwischen habe ich wirklich gemerkt, dass mir das nicht mehr reicht und ich wirklich einfach nur mit jemandem, der zu mir passt, ähnliche Interessen hat und das Beste aus mir rausholt, weil ich ihn so toll finde und für ihn das Beste "ich" seien möchte, dass potenziell in mir drin steckt, zusammen seien und mein Leben und Erlebtes teilen möchte.Darüber hinaus finde ich nicht, dass es eine tolle Charaktereigenschaft ist, wenn man von sich selbst behaupten kann, dass einem Affairen liegen. Wenn man nur irgenjemand an irgendeinem Abend in irgendeiner Bar, der kurz vor Toreschluss noch da war war und dann am nächsten Morgen aufwacht oder mit jemandem Nichts teilt ausser diesen ganzen Sex (etc) Dingen, dann ist das vielleicht für die eine Hälfte von Bedürfnissen ganz nett, aber eine Affaire macht auch keinen Krankenbesuch, wenn Du mit Fieber im Bett liegst und ist in solchen Situationen für Dich da, überredet Dich, mal neue Dinge auszuprobieren oder zwingt Dich dazu, Dich auch mal mit anderen Ansichten auseinanderzusetzen und gibt Dir dieses Gefühl, für einen Menschen auf dieser Welt no-matter-what der tollste Mensch auf der Welt zu sein. Zwar können solche Dinge selbstverständlich auch vom Freundeskreis übernommen werden, aber meiner Ansicht nach stellt die Verbindung in einer Beziehung noch ein stärkeres Zweisamkeitsbündnis dar, als im Freundeskreis, vermutlich, weil man jetzt nicht mit jedem seiner Freunde den anderen Teil der Freundschaft (aka den ganzen Rummachkram etc.) hat.
Bei meinem Exfreund und mir war das eigentlich ideal, weil wir zunächst ziemlich lange miteinander befreundet und dann später erst auch zusammen waren. Ich fand immer, dass er neben meinem Freund auch immer mein bester Freund war- ganz unabhängig davon, was für eine Freundschaft ich mit meinen Mädels und meiner besten Freundin führte.