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Neue Stadt - alte Probleme

Neue Stadt - alte Probleme
Hallo,

mir liegt seit einiger Zeit etwas auf dem Magen. Ich (Florian) mache mir einige Gedanken um Steffi und merke das sie nicht ganz glücklich ist.

Steffi kommt eigentlich aus Ostfriesland und ist damals (2006) hier runter gezogen um mit mir eine Beziehung anzufangen.
Damals hat sie bei ihren Eltern gewohnt, allerdings ist das Verhältnis zu ihren Eltern sehr problematisch (Vater beim Bund, wollte das seine Tochter auch dort hin geht bzw. "Karriere" macht... und ihre "kleine" Schwester ist sowieso das einzige Kind..) und daher sehr wenig zuhause. Immer unterwegs, hat viel mit Pferden gearbeitet, Kindern Musikunterricht oder Nachhilfe erteilt und sich mit Freunden getroffen.
Zwar keine Freunde in Ihrem Alter, sondern Freunde die auch Ihre Eltern bzw. ein Elternteil sein könnten. Aber das macht ja nichts... das ist heute auch noch der Fall bei uns.

Dann ist ihre beste Freundin (aus Süddeutschland) bei einem schweren Verkehrsunfall ums Leben gekommen und als sie bei mir und meiner Ex Urlaub gemacht hat, hab ich mich von meiner Ex getrennt und kurze Zeit später waren wir zusammen.

Wir haben uns dann hier eine neue Existenz aufgebaut, ich hab meine Hälfte der Eigentumswohnung meiner Ex überlassen, hab meinen Job aufgegeben (hab beim Vater meiner Ex gearbeitet und meine Ex hatte ziemlich viel Mist über mich erzählt) und wir haben hier uns eine Wohnung gesucht.

Ich hab auch Arbeit gefunden, wir sind in die Wohnung einer guten Bekannten eingezogen die einen kleinen Reiterhof hat und Steffi hat dort gearbeitet.
Mit dem Reitunterricht lief das auch ganz gut an, aber man verdient da nicht wirklich viel dran. Dafür hat Steffi sich den Rücken krum gearbeitet auf dem Hof... jeden zweiten Tag Pferdeställe misten, Zäune bauen, das recht baufällige Haus in schuss halten, auf den "Zoo" der Vermieterin (wohnte im EG) aufpassen... dazu gehörten 4 erwachsene Hunde, immer mal wieder Welpen, 3 Katzen, immer mal wieder Katzenbabys, die 8 Pferde, 2 Schweine, Hähne, Meerschweinchen und Hasen.
Sie war mittlerweile auch recht gut mit der Vermieterin befreundet, aber diese Situation hat unsere Beziehung ziemlich belastet. Durch die ganze Arbeit und den Streß hatten wir kein Sex mehr und Ihre Freundin bzw. unsere Vermieterin wollte uns auch auseinander bringen. Klar, ich hab ganz offen gesagt das sie uns bzw. vor allem Steffi ausnutzt (ich hab auch oft den Stall gemistet, ausgebrochene Pferde eingefangen usw.) und sie sah bzw. sieht in mir eine Bedrohung.
Steffi stand immer zwischen den Stühlen. Kennt hier kaum jemanden und diejenigen die sie kennt verstehen sich nicht.
Da ich dann auch noch meinen Job verloren hatte (2 Tage vor Ablauf der Probezeit gekündigt, mir wurde gesagt ich kriege nen neuen befristeten Vertrag und letztendlich wurde ich nur solange hingehalten bis die Schwester der Chefin da war um meinen Job zu übernehmen), hat Steffi zusätzlich in einer Hundeschule als Trainerin angefangen.

Dadurch hat sie dann natürlich wirklich immer dann gearbeitet, wenn andere frei haben.

Wir sind dann vor ein paar Monaten umgezogen (in die Stadt in der die Hundeschule ist), weil sie nächstes Jahr die Hundeschule übernimmt.

Jetzt aber zum eigentlichen Problem:

Der Kontakt zu der ehemaligen Vermieterin ist belastet... sie habe noch Kontakt, auch mehr als sie mir gegenüber zugeben würde... aber es ist für sie ein sehr angespanntes Verhältnis.
Hier in der neuen Stadt kennen wir kaum Leute und finden auch nur sehr schwer Kontakt.
Vor allem für Steffi wäre es mal wichtig Leute ausserhalb der Hundeschule zu treffen, die nichts mit ihrer Arbeit zu tun haben.

Aber Sportvereine, Musikgruppen o.ä. Trainieren alle ab 18 oder 19 Uhr... und da Sie in der Zeit von Montag - Freitag 4x um 18 Uhr arbeitet und nicht vor 19:30 fertig ist und noch an 2 Tagen danach noch Reitunterricht gibt bleibt keine Zeit für Unternehmungen in Sportvereinen zu den üblichen Zeiten.

Sie ist auch abends oft geschafft vom Tag und hat eh einen wesentlich kleineren "Akku"... sie braucht viel Schlaf, geht meistens um 21 Uhr ins Bett und legt sich auf (wenn möglich) mittags 1-2 Stunden hin.
Wir haben noch zwei Hunde die zwar unser ganzer Lebensinhalt sind, aber leider auch Krankheiten haben die uns öfters Sorgen bereiten.

Sexuell hat es sich zwar gebessert (wir schlafen wieder miteinander) aber wie meist üblich, habe ich mehr Verlangen als sie und ich bin mir sehr sicher das sie auch ein Problem mit mir hat.
Ich komme nicht beim Sex, weil ich unterempfindlich bin. Lt. verschiedenen Ärzten kann man da auch wenig machen... ich komme halt nur wenn ich es mir selbst mache, weil da der "Druck" stärker ist.

Und auf Dauer nervt das halt wenn der Kerl sich nach dem eigenen Orgasmus erst noch einen runterholen muss bzw. man ihm noch dabei helfen soll.

Ich weiß nicht was ich machen soll... ich würde ihr gerne irgendwie die Möglichkeit geben mal "abzuschalten" und etwas für sich zu unternehmen. Aber kostspielige Dinge gehen halt nicht, denn ich bin arbeitslos und Steffi kriegt nur ein Ausbildungsgehalt...

Hat vielleicht jemand eine Idee wie wir hier neue Kontakte schaffen könnten oder was man als kostengünstiges "Hobby" in Angriff nehmen könnte das nicht zu den üblichen Zeiten sich abspielt?

Wäre über Eure Hilfe sehr dankbar.

Florian
hmm...

vieleicht hat das hier noch niemand gelesen oder kann damit nix anfangen,ich weiß es nicht.

ich kann deine partnerin gut verstehen,sehr gut sogar.

auf die schnelle würde mir jetzt nur einfallen hier über joy menschen kennen zu lernen

*nono* keine bettfreundschaften,das meine ich nicht.
gibt es für eure stadt oder für euren bereich keine gruppe hier im joy?setzt doch mal ein usertreffen an,unter der premisse das es sich um ein reines kennenlernen treffen handelt.

ja es gibt sie hier auch,die freundschaften außerhalb des bettes*zwinker*

oder macht sowas privat....vieleicht lassen sich dadurch einige neue menschen in eurem leben finden,mit denen ihr reden und dinge unternehmen könnt.

ich hoffe sehr das es ihr bald ein wenig besser geht,und wünsche für die zukunft alles gute

lg mila
Zunächst einmal:
Einen echten "Neuanfang" gibt es so gut wie nie-man bleibt immer man selbst und kann nicht aus seiner Haut....insofern wird es auch immer wieder neue "alte" Probleme geben....

"Kein Geld" bedeutet nicht "Keine Bekannten" oder "keine Hobbies".

Die Frage ist nur, wie organisiert man das ganze...

Wer niemanden kennt, tut sich schwer damit, gute Jobs, gute Wohnungen oder einfach gute Freunde zu finden...."Networking" ist alles....

Gerade in Minden wird doch viel geboten....vom Lauftreff (kostet absolut nix und ist meist sogar zeitlich günstig) bis hin zu ehrenamtlichen Tätigkeiten gibt es etliche Sachen, bei denen man Kontakt zu anderen Menschen bekommt.

Doch aller Kontakt wird euch beiden nicht helfen, solange ihr mit eurer Situation selbst unzufrieden seid....und das scheint mir nach deiner Schilderung auch euer Problem zu sein...

So, wie du es beschreibst, habt ihr alles richtig gemacht-und seid ausgenutzt worden, du hast deinen Job verloren etc.....

Nimm das nicht als Vorwurf-aber wer ausgenutzt wird, hat sich ausnutzen lassen; wer vor Ablauf der Probezeit gekündigt wird, hat sich schlecht verkauft (ich sage absichtlich nicht-hat schlecht gearbeitet, das ist etwas anderes)...

Ich höre aus deinem Posting Antriebslosigkeit und Trägheit heraus-ich will dich nicht persönlich angreifen; aber wenn du/ihr euch nicht aufrafft und etwas ändert, dann bleibt es wie es ist.....
*******e_nw Frau
447 Beiträge
@florian
vielen wird dein einganspost einfach zuviel text sein. vielleicht kannst du dein anliegen noch einmal etwas knackiger formulieren und dann einen moderator bitten es auszutauschen. oder wie das hier halt funktioniert.

es scheinen eine ganze menge probleme für dich zu sein. das mit dem sex, da könnt ihr sicher was drann machen, z.B. zeig ihr geduldig, wie du gerne deinen sch***z gew***st haben möchtest, dann könnt ihr euch bald gegenseitig befriedigen, kann auch seeehr heiss sein.

das mit der ehemaligen vermieterin, tja wie wäre es mit vertrauen in die urteilskraft deiner freundin? oder soll sie zwischen euch beiden wählen?

tiere: sind wundervoll und bedeuten verantwortung für ca. 15 jahre.
...

den vater kann ich irgendwie verstehen, wollte mein vater auch, hätte ich mal auf ihn gehört, wat ging et mir jetzt gut!

gratis amusement gibt es: ausstellungseröffnungen im kleinen rahmen, konzerte, usw., kann man sicher googlen.

wo man leute kennenlernt. da wird es schon schwieriger. aber joy hilft da wirklich, da geht jede menge auch ohne anfassen! klickt euch mal hier durch, speziell die gruppen in eurer region.

viel glück euch beiden!
*******ers Paar
18 Beiträge
Ideensammlung
Ich kenne das aus einer früheren Lebensphase auch... wenn man drinsteckt, ist der Anfang schwer, die Vorstellungskraft fehlt...

Ich wollte damals immer einfach mal mit der Ringbahn vollständig um Berlin herum fahren - als Studentin gratis - doch mein Freund fand das doof (Depression, nahm ich an), drum hab ich's selber auch nicht gemacht...

Ich kann nur sagen: Einer muss anfangen - egal womit - einfach tun. Und den anderen mitnehmen - irgendwie...

Das einzige Mittel etwas zu sein (z.B. aktiv) - ist: ES ZU SEIN. *zwinker*


Möglichkeiten, die mir ad hoc einfallen:

• Kirchengemeinden (man muss nicht gläubig, nur sozial sein...)
• Gassi-geh-networking
• Internet-Seiten von Städten bzw. umliegenden Landkreisen geben Gratis-Veranstaltungstips *zwinker*
• Nachbarschaftshilfe anbieten
• ...
Da kann ich mich den Vorrednern nur anschließen. Sucht euch doch hier über den JC regionale Gruppen oder Usertreffen, um Gleichgesinnte kennen zu lernen. Dazu müsst ihr euch hier mal durch die Gruppen klicken, um zu schauen, was euch interessieren könnte. Es wird hier wirklich viel angeboten, man muss nur mal schauen.

Ich wünsche euch gutes Gelingen!
Erstmal vielen Dank für Eure netten Postings.
Hatte gestern geschaut, aber da hatte sich noch nichts getan.

Die Überschrift ist mir auch nicht wirklich gelungen, aber irgendwie war der Kopf dafür nicht frei.

@**rt
Tja sehr tiefgreifendes Thema... ausnutzen lassen bzw. sich nicht richtig verkaufen ist mit Sicherheit korrekt.
Die Frage ist halt ab wann man eingreifen muss... da passierte soviel...
Ausraster mit Schlägen und darauf folgenden Mordversuch des damaligen Freundes unser Vermieterin und einiges andere... da kann man schlecht sagen: "Hey... sorry aber jetzt helfe ich nicht mehr." Es ist schwer dann auch später wieder abzuspringen, vor allem wenn man mit Menschen zu tun hat die so eine Situation ausnutzen.
Wobei Du halt auch prinzipiell recht hast... derjenige der sich ausnutzen läßt ist teilweise selbst schuld.

Das mit der Arbeit... ich hab heute eine Absage bekommen weil meine Zeugnisse nicht gut genug sind... 3x zwischen 6 und 12 Monaten gearbeitet, einmal ohne Zeugnis.
Bei dem Beispiel mit der Kündigung zwei Tage vor Ende der Probezeit... ich sollte als Verstärkung zu einer langjährigen Mitarbeiterin und einem eingearbeitetem Azubi. Nach 2 Wochen wurde die Mitarbeiterin gekündigt und ich durfte mich selbst einarbeiten. Nach 3 Monaten ging der Azubi weil er es mit der Chefin nicht mehr ausgehalten hat und ich hab alleine die Arbeit für 3 übernommen. Ja ich gebe zu, ich hab nicht alles geschafft. Aber nach bis zu 12 Std Arbeit, brauchte ich auch Freizeit. Dann bekam ich einen neuen Azubi und durfte den noch zusätzlich einarbeiten... und wurde dann durch die Schwester der Chefin ersetzt.

Aber bei dem ohne Zeugnis gab es nichtmal einen Arbeitsvertrag... da wurde ich gefragt was ich verdienen will und fertig... alles legal auf Steuerkarte, aber ohne Vertrag. Und dann kriegt er nen Schlaganfall und kann nicht mehr arbeiten... Folge = Firma geschlossen.

@*******ers

gassi-geh-networking und/oder selbst Reiten sind für eine Trainerin für Hund & Pferd keine entspannung mehr. Das vermischt sich alles zu sehr mit der Arbeit. Das ist halt eines unser Probleme.

Über Joy versuchen wir schon nette Leute ausserhalb der Bettkannte kennen zu lernen, aber das Verständnis das man durch Streß vielleicht momentan gar keine Lust auf Sex hat ist bei kaum jemanden vorhanden.
Es geht bei den Usern dann doch nur darum die "Freundschaft ausserhalb des Bettes" zu suchen, damit man dann spätestens beim zweiten Treffen "endlich" im Bett landet.
Zumindest haben wir öfters diese Erfahrung gesammelt.

Aber ich sehe aus Euren Postings vor allem die Message nicht aufzugeben... und das werde ich nicht tun. Vielen Dank!
Ich muss sagen jeder der hier bisher was zu eurem/deinen Problem geschrieben hat, hat mit Sicherheit ein Stück weit recht!

Ich bin der Meinung dass ihr euch erst mal mit euch selbst auseinander setzen solltet. Ihr seid beide unglücklich mit der jetzigen Situation, und so wie sich das für mich anhört lebt ihr im Moment einfach nur nebeneinander her.

Setzt euch einfach mal zusammen hin und besprecht alles was gerade so "schief" läuft. Denn egal ob Sexuell oder nicht, so kann es ja wohl nicht weiter gehen... Wenn zwischen euch beiden wieder mehr Harmonie herrscht, und ihr euch abends mal ein oder zwei Stunden Zeit frei schaufeln könnt, dann geht doch einfach mal in die Stadt oder an einen See in der Nähe und geniesst noch die Abendsonne!

Hier bei JC Leute zu suchen is ne gute Idee! Aber es gibt so viele Communities die darauf ausgelegt sind neue Leute kennen zu lernen wie z. B. die Lokalisten oder MeineStadt.de

Ich wünsche euch alles Gute!

Shy
Flo
Ich meinte mit meinem Vorschlag, sich hier Gruppen zu suchen, auch nicht, dass ihr in eine Gruppe geht, die sich mit Hunden oder Pferden beschäftigt. Das wäre kontraproduktiv, weil sie ja den Tag über schon mit diesen Thematiken betraut ist und es für deine Süße keine Entspannung wäre, am Abend auch noch darüber zu reden.

Es gibt Usertreffen - und das bestimmt auch in eurer Gegend - also, sogenannte "Stammis", wo nicht unbedingt gleich der Sex mit einbezogen wird. Es soll ja dazu dienen, Kontakte zu knüpfen und nicht gleich miteinander in die Betten zu verschwinden..

Aber es ist schon mal gut, dass du dich nicht entmutigen lässt.

LG
Can
In 3 Wochen bin ich in eurer Gegend...

Wenn ihr jemanden braucht, der euch einfach mal "mitzieht", kann man ja mal schauen, ob man sich nicht mal zum Laufen o.ä. trifft.....
****ine Frau
36.968 Beiträge
Steffi und Flo, vieles, was in den Vorpostings steht, würde ich ebenso raten.
Nun im Stammkreis Minden-Lübbecke seids ihr ja schon dabei, ansonsten lassen sich Hobbies nicht so ohne weiteres aus dem Boden stampfen, überlegt, was euch gemeinsam interessiert und nutzt vielleicht auch außergewöhnliche Angebote, wie z.B. Schnuppertauchkurse oder Wochenendreisen.

Durch Joy kann man auch über etwaige Partyveranstaltungen (die sich nicht immer auf Sex beziehen müssen, wenn man es nicht will) Leute kennenlernen.
Sehr empfehlen kann ich da persönlich die Crazy Chickengruppe und ihre berühmtberüchtigten Partys *lol*

http://www.joyclub.de/my/event/149273-23738.crazy_chicken_disco_night_luenen.html

Oder ein Hobby, das noch nicht allzu bekannt ist, wäre das Geocachen, das man sehr gut alleine, zu Zweit oder in der Gruppe ausüben kann, unabhängig von diversen Zeitbeschränkungen.

Geocaching


Ich drücke euch ganz fest die Daumen, das ihr euren Weg gehen werdet !!

*roseschenk*
Eine Krise ?
Nahmdt !

Es klingt jetzt vielleicht etwas komisch und altklug - aber es liest sich so, als ob Euer Leben in einer heftigen Krise steckt und das muß man erst mal einsehen, es akzeptieren - erst dann hat man das rechte Bewußtsein, um nach Wegen aus der Krise zu suchen.

Wer in einer Krise steckt, ist daran meistens selbst nicht "unschuldig" - dabei geht es nicht um Schuld in einem moralischen Sinne sondern um einen gehörigen Anteil, den man selbst, den das eigene Verhalten an der Situation hat.

Man neigt im allgemeinen sehr dazu, das eigene Verhalten verhältnismässig unkritisch zu sehen, und "einfach weiterzumachen" auch dann, wenn man dadurch immer tiefer in die Scheisse gerät. Das ist alles nicht unbedingt einfach, weil andererseits sollte man auch nicht so wetterwendisch sein, und bei jedem Widerstand, allen Schwierigkeiten gleich den Schwanz einziehen und "ausweichen".

Die beschriebenen Umstände lassen zumindest die Vermutung zu, daß es stets ein "zuviel" gibt: ein zu großes Engagement für die Arbeit und für nahestehende Freunde, das nicht "gedankt wird", eine zu große Nähe. Ein schönes Beispiel ist das sich-abrackern für eine Freundin mit ihren vielen Tieren und einem maroden Haus und noch etlichen anderen Problemen einerseits, und der Arbeitsplatz beim (Ex-)Schwiegervater - wenngleich dieses Problem ja wohl erledigt ist.

Sich persönlich etwas zurückzunehmen und eine gewisse Distanz zu wahren kann da hilfreich sein - manchmal muß man auch diese Dinge erst einmal lernen. Das ist schwierig, wenn die Arbeit eine ist, die zur persönlichen Verausgabung geradezu "einlädt" - wie zum Beispiel die Arbeit mit Tieren, die man ja schließlich nicht sich selbst überlassen kann und will auch dann, wenn man sich dadurch in einen Zustand begibt, der die Grenze der Ausbeutung oder Selbstausbeutung erreicht oder gar überschreitet. Es fällt leichter, zu einem Stück Metall oder einem Aktenordner Distanz zu gewinnen, als zu einem Menschen oder Tier, den Augenpaaren, die einen Ansehen.

Ganz allgemein ist es so, daß man in einer Krise, in der man an den Rand seiner Kräfte gelangt, darüber nachdenken kann, von welchen Belastungen man sich trennt - im finanziellen Sinne wie auch im "sozialpsychologischen" Sinne.

Soviel zum allgemeinen - ein paar Worte zu den Einzelheiten:

Sex - konkrete sexuelle Betätigung - hat eine sehr entspannende Wirkung, meiner eigenen Erfahrung nach. Insbesondere Sex, der über den Beziehungs-Sex zu zweit hinausgeht. Das ist einerseits mehr, weil mit mehr "action", mehr Beteiligten verbunden, andererseits weniger, weil weniger bis gar nicht "emotional befrachtet". Und auch hier kann weniger oftmals mehr sein ... Ein Wochenende im Club hat auf mich immer gewirkt, wie ein mehrwöchiger superschöner Urlaub. Und man kann den Spieß auch umdrehen - auch aus eindeutig begonnenen Sex-Freundschaften können durchaus Freundschaften "über die Bettkante hinaus" erwachsen. Ich weiß ja nun nicht, wie Eure diesbezüglichen Erfahrungen aussehen - aber swingen kann eben sehr entspannend sein und auch eine verhältnismässig kostengünstige Sache, wenn man nicht durch halb Deutschland tourt und nicht die teuersten Clubs auswählt.

Das Problem von Arbeitszeiten, die "normalen" Freizeitaktivitäten im Wege stehen, ist mir auch geläufig - aber so furchtbar schlimm ist es auch wieder nicht. Im sexuellen Bereich spricht man häufig von "Tagesfreizeit" - und es gibt mehr Leute, die sie haben, als man denkt. Und das sind durchaus nicht nur Arbeitslose, sondern eben auch häufig Leute, die mit Euch im gleichen Boot sitzen: Schichtarbeiter, Selbstständige - es gibt ganze Branchen mit sehr atypischen Arbeitszeiten wie die Gastronomie und die Bäckerei, und auch in der Gesundheitsbranche (Krankenhäuser!) ist soetwas nicht selten. Wer tagsüber an Wochentagen die Cafés und die Fußgängerzonen bevölkert, an den Seen oder in Schwimmbädern ist, in Fitnessstudios und auf Parkbänken sitzt sind größtenteils solche Leute. Soetwas wie der JC ist doch wohl auch eine gute Plattform, um genau solche Leute zu finden. Oftmals muß man nur die Hemmung überwinden, "am hellichten Nachmittag", also dann, wenn die meisten Arbeiten (müssen), schöne Freizeitaktivitäten zu entfalten, statt dumpf auf der Bude zu hocken, in einen Bildschirm zu glotzen und Frust zu schieben.

Last not least zum Orgasmus: Ein ähnliches Phänomen gibt es bei mir auch - ich habe das nie ärztlich untersuchen lassen, weil ich nicht darunter leide - ich habe für mich selbst recht früh eingesehen, daß Sex kein Hindernislauf zum Orgasmus ist - weder für den Mann, noch für die Frau. Gleichwohl baut sich da leicht so ein Leistungsdruck auf - es gibt eine Erwartungshaltung des oder der Sexpartner - und häufig macht man sich auch selbst mehr Gedanken darüber, als wirklich nötig. Gerade beim "Beziehungs-Sex" können in solche Sachen emotionale Aspekte hineininterpretiert werden - "Er/sie liebt mich nicht mehr !" Sich von diesem Erwartungsdruck für sich selbst zu emanzipieren, und auch dem Partner diese Erwartungshaltung zu nehmen ist manchmal nicht ganz einfach - aber so furchtbar kompliziert ist es nun auch wieder nicht. Der wichtigstes Schritt ist stets doch der, mit dem Partner ganz einfach darüber zu sprechen - am besten vorher - und der Rest kann sich dann von ganz alleine ergeben.

Dazu trägt auch daß noch weit verbreitete Mißverständnis bei, es sei grundsätzlich eine "Verzweifelungstat", wenn man an sich selbst Hand anlegt. In Foren mit sexuellem Schlag finden sich immer wieder threads darüber, ob es "statthaft" sei, es sich selbst zu machen "trotz schöner Beziehung" - ja selbstverständlich ist es das !Eine Verzweifelungshandlung, eine Ersatzhandlung ist es eigentlich nur bei sexuell völlig frustierten Menschen, die aus dem einen oder anderen Grund keine Sexpartner finden. Aber es liegt durchaus nicht im Wesen der Sache - Selbstbefriedigung heißt: Sex mit sich selbst haben, und das kann auch ohne weiteres und sehr schön in Sex mit anderen spielerisch mit einbezogen werden.

Gruß zur Nacht

vom

Nacktzeiger
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