Vom Spinnen.
Das Leben verheddert sich in den fängen der gauen Männer.Keiner macht mit, aber alle sind dabei.
Sie sparen nicht mehr Zeit, sondern deren Gegenwert.
Und sie rauchen keine Zeit, sondern Seelen.
Wie ein Spinnrad, laufen Sie auf der Stelle.
Länger wird nur der Faden.
Und das Abenteuer beschränkt sich auf auf den goldenen Käfig.
In diesem Käfig gibt es keine Gitter.
Der goldene Käfig ist aus gelb gefärbtem Glas.
Egal, wie dunkel dieses Licht ist, was Bäume und Gräser einmal zum wachsen brachte.
Durch das gelbe Glas ist es immer, als würde die Sonne scheinen.
Darüber denkt beim ficken niemand nach.
Wieso auch.
Es ist so einfach.
Die Endorphine und das Adrenalin tun ihr übriges.
Aber nur der Faden wird länger.
Wann hast du das letzte mal in der Dunkelheit im Gras gesessen und in den Himmel geschaut?
Wie viele Sterne hast du gesehen?
Gab es sie überhaupt?
Das gelbe Licht, mittlerweile ersetzt durch das billige, günstige Licht der LED-Lampen, schluckt die Sterne vom Himmel, wie Pacman Kirschen frisst.
Wann hast du das letzte mal Nachts im Gras gesessen und das Gefühl gehabt ALLE Sterne zu sehen, selbst diese, die das Auge nicht erkennen kann?
Wann hast du das letzte mal Nachts im Gras gesessen und das Gefühl gehabt, dass dich nichts belastet?
„Belastet dich weniger, weil dein Spinnrad länger läuft?
Kommt mehr dazu?
Oder wird immer genau die gleiche Menge Garn, die gesponnen wurde, ungesponnen auch wieder nachgezogen...
bis das Spinnrad irgendwann stehen bleibt, oder man sich an der Spindel sticht.“
Mein Kind, so haben Sie mir das erzählt, damals als ich noch klein war.
Heute aber ist alles anders geworden.
Heute machen das alles Maschinen.
Aber Vater... wie laufen diese Maschinen?
Die werden bedient von Menschen, gebaut von Menschen, repariert und zerstört durch Menschen.
Dann hat sich doch nichts geändert, Papa?!
Schlaf mein Kind... Ich muss Mama ein Schlaflied singen. Bis Morgen.
Und mach bitte das neue Nachtlich aus, Papa. Das leuchtet so blau.
Mach ich.