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Das Experiment

******e69 Mann
10 Beiträge
Themenersteller 
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******e69 Mann
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Heute ist der 2.7.2020. Ich parke mein Auto und sehe auf die Uhr: 17:30Uhr – zeitig, wie erhofft. Auf dem Weg hierhin hat es immer wieder stark geregnet, doch glücklicher Weise verziehen sich die Wolken gerade und ich kann im Trockenen aussteigen. Ich gehe zu der mir bekannten Stelle und wickle als Zeichen einen Koffergurt in Augenhöhe um den Baum. Um nicht nass zu werden, breite ich eine Decke auf dem Waldboden aus, setze mich hin, den Rücken am Baum angelehnt.
Vor über einer Woche hatte ich die Geschichte im Joyclub veröffentlicht. Wie viele sie wohl gelesen haben? Ob heute tatsächlich jemand hier auftaucht? Natürlich bin ich heute nicht hier, um tatsächlich etwas passieren zu lassen. Ohne ein gewachsenes Vertrauen sind diese Dinge für mich absolut tabu. Aber in der Zeit zwischen Veröffentlichung und dem heutigen Tag: Freier Eintritt ins Kopfkino; und dort zeigen sich mir sehr viele, sehr aufregende Filme…
Nach ungefähr einer Stunde werde ich jäh aus meiner Welt der Phantasie gerissen. Ich höre, wie jemand durch den Wald schreitet. Laub raschelt, kleine Äste knacken. Noch sehe ich niemanden, aber ich bin mir sicher, dass jemand auf mich zu kommt. Dann: Stille. Angestrengt versuche ich, durch das Dickicht der Bäume etwas zu sehen, doch ich erkenne nichts. War es nur ein Tier? Doch dann dringen die Geräusche erneut zu mir durch und kurz darauf nehme ich die Umrisse einer Person wahr. Phantasie ist das Eine, aber, wenn sie zur Realität wird - mein Herz schlägt so laut, dass ich mir sicher bin, man muss es hören können. Mein Mut verlässt mich und ich denke kurz daran, das Weite zu suchen. Gerade bin ich aufgestanden, da höre ich eine weibliche Stimme fragen: „Hallo, wer bist Du?“. Ich drehe mich um und sehe in ihr Gesicht. Sie steht mir nun mit wenigen Metern Abstand gegenüber. Wie angewurzelt bleibe ich stehen. „Ähh, also, ich…“ stammle ich herum. Für gewöhnlich habe ich keine Probleme damit, mich auszudrücken. Außerdem hatte ich ja gehofft, dass jemand hierhin käme; hätte also eigentlich vorbereitet sein können. Theorie und Praxis…
„Ich habe eine Geschichte gelesen, die hier auf diesen Ort verweist.“, sagt sie. Okay, das war wirklich clever von dir. Ohne zu viel von dir preiszugeben, weiß ich nun, aus welchem Grund du hier bist. „Hi, ich bin Shyrope.“ Stille. Sehr toll, was du da gerade von dir gibst, denke ich und ärgere mich ein wenig über mich. „Na, das mit dem ‚Shy‘ scheint ja immerhin zu stimmen.“, erwidert sie mit einem Lächeln.
„Deine Geschichte hat mich neugierig gemacht und ich wollte sehen, ob sie wahr ist. Wäre das so, dann hätte ich dich ja jetzt am Baum gefesselt vorfinden müssen. Also, alles nur Phantasie?“. „Nun ja,“, sage ich und habe endlich meine Stimme wiedergefunden „teils, teils. Sie hat bereits stattgefunden. Ich fange vielleicht einfach mal von vorne an:“, hole ich aus.
„Es fing damit an, dass ich in einem Billigladen diese Koffergurte gesehen habe. Als mein Blick auf das Zahlenschloss fiel, war sofort der Gedanke da, dass man das Teil auch sehr gut zweckentfremden könnte. Spontan griff ich zu und kaufte einige davon. Nun, als die Idee einmal geboren war, ließ sie mich nicht mehr los. Ich fuhr in den Wald und wollte einen Test starten. Allerdings hatte ich gerade erst mein Hemd ausgezogen, als ein Schwarm Mücken über mich herfiel. Innerhalb kürzester Zeit sah ich aus wie ein Streuselkuchen. So kam mir die Idee, das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden. Ich brach ab und kaufte mir einige Rollen Klarsichtfolie; in der Hoffnung, dass die Biester da nicht durchstechen. Zusätzlich noch Mückenspray. Tags darauf hatte ich mich dann so vorbereitet erneut auf den Weg hierhin gemacht. Dann ist tatsächlich alles so passiert, wie ich es beschrieben habe.
Mit einer großen Ausnahme. Die ‚Sie‘ aus der Geschichte gibt es nicht. Es war ein Selfbondage-Experiment. Ich selber habe die Zahlenschlösser blind verstellt und mich anschließend damit fixiert. Den Not-Ausgang in Form einer Schere gab es natürlich auch, meine Anziehsachen lagen allerdings in meiner Reichweite. Und ja, ich habe dann tatsächlich rund eine dreiviertel Stunde gebraucht, um mich wieder zu befreien.“
„Okay“, sagt sie, nachdem sie mir interessiert zugehört hat. „Darauf wäre ich jetzt nicht gekommen.“
„Ich empfand dieses Experiment als sehr intensiv und nachdem es vorüber war und ich nach Hause fuhr, wollte ich es unbedingt – ja – irgendwie anderen mitteilen. Da war der Joyclub natürlich naheliegend. Diese ‚Sie‘ aus der Geschichte musste ich noch nicht einmal erfinden. Sie war ein Teil meines Kopf-Kinos, während ich nackt gefesselt am Baum kniete. Dann kam mir auf einmal in den Sinn, diesen Ort tatsächlich zu nennen und ein Datum in der Zukunft zu wählen. Ich war neugierig, ob etwas passieren würde.“
„Und,“, fragt sie herausfordernd, „zufrieden mit dem heutigen Ergebnis? Hast du vor, heute etwas zu erleben?“
„Um ehrlich zu sein,“, stammle ich erneut unsicher, „geht mir gerade etwas die Muffe. Natürlich hatte ich mir sehnlich gewünscht, dass heute irgendwas passiert. Aber dafür bin ich dann doch zu sehr ‚Kopf-Mensch‘, der sich sagt, dass das nicht sein sollte.“
„Schlechte Erfahrungen gemacht, oder bin ich nicht dein Typ.“, höre ich sie mehr sagen als fragen. Sch… Nein! Du bist genau mein Typ, denke ich. „Die schlechten Erfahrungen sind mir erspart geblieben und ich glaube, genau aus dem Grund. Weil ich sehr vorsichtig bin. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass ich möglicher Weise manche Erlebnisse dadurch ‚verpasst‘ habe – mir mal wieder selber im Weg stand.“ „Und du, “, frage ich nach einer kurzen Pause, „hast du nicht das Gefühl, dass was Negatives passieren könnte, wenn du so – ja, ähh – ‚mutig‘ an so eine Sache ran gehst?“
„Ich bin mir sehr bewusst darüber, dass man Menschen nur VOR den Kopf sehen kann und nicht dort hinein. Aber, es gibt solche Menschen, die mir vom ersten Augenblick an sympathisch sind. Das viel genannte ‚Bauchgefühl‘ eben. Natürlich kann man damit auch einmal falsch liegen.“ Mit einem Lächeln in der Stimme schiebt sie noch nach: “Aber, auch wenn ich vielleicht nicht so aussehe, kann ich notfalls auch sehr wehrhaft sein.“
Ich weiß gerade nicht, was ich darauf erwidern soll, da fragt sie mich: „Hast du Lust auf eine vertrauensbildende Maßnahme?“. „Du weißt schon, dass das jetzt wie aus einem Seminar für Führungskräfte klingt?“, rutscht es mir raus. Wir fangen beide an herzlich zu lachen.
„Hast du die Koffergurte dabei?“, fragt sie mich neugierig. Tatsächlich habe ich sie noch von letzter Woche in meinem Auto liegen. „Zufällig ja.“, sage ich. „Zufällig – hätte ich jetzt auch an deiner Stelle gesagt.“. „Doch, wirklich, ich hatte sie nur noch nicht weggepackt!“. Sie lacht, ich lache ebenfalls; hätte ich mir wahrscheinlich auch nicht geglaubt…
Während sie am Baum wartet, gehe ich zum Auto und hole die Gurte. Oh Mann! Was zum Teufel machst du hier? Doch dieses Mal gewinnt Bauch gegen Kopf. Zu neugierig bin ich, zu prickelnd ist die Situation. „Ich kann ja immer noch abbrechen, wenn’s mit zu viel wird“, beruhige ich meinen Kopf und gehe zurück in den Wald.
„Hier sind die Gurte. Und was hast du nun vor?“ Noch bevor sie antworten kann, füge ich hinzu: „Ist es okay für dich, wenn wir- na ja – eine Regel vereinbaren?“. „Ich war mir sicher, dass du so tickst, darum traue ich mich gerade dir gegenüber so viel. Normaler Weise bin ich ebenfalls viel vorsichtiger.“, sagt sie sichtlich erleichtert.
Wir verabreden, dass jeder von uns jederzeit das Spiel beenden kann und der Andere dies ohne Nachfragen und ohne ‚Wenn und Aber‘ akzeptiert. Ein Motto gibt es auch noch: „Nur Gucken, nicht anfassen“, taufen wir es lachend.
Es gibt genau an dieser Stelle zwei Bäume, die in einem Abstand von rund 1,5m stehen. Jeder von uns stellt sich an einen der Bäume. „Machst du es mir nach?“, fragt sie mit einem unglaublich sinnlichen Ton in ihrer Stimme und beginnt damit, sich auszuziehen. Nach kurzer Zeit stehen wir uns beide nackt gegenüber. Ich nehme zwei Gurte, verstelle die Kombinationen und merke sie mir. Sie macht Gleiches mit zwei weiteren Gurten und wir tauschen sie anschließend aus. Mit leicht gespreizten Beinen fixieren wir unsere Beine auf Höhe der Knöchel, jeder an seinem Baum. Ich genieße den Anblick, als sie sich den zweiten Gurt direkt unterhalb ihrer Brüste umlegt, während auch ich meinen Oberkörper festschnalle. So gefesselt stehen wir uns nun gegenüber.
Blicke. Stille. Schweigen. Endlose Stille. Es gibt ein Schweigen, das einem mitunter unangenehm vorkommen kann, weil man glaubt, etwas sagen zu müssen. Dieses Schweigen ist das Gegenteil. Wir genießen es. Sehr lange. Immer wieder treffen sich unsere Blicke und immer wieder können wir einander dabei zusehen, wie jeder den Körper des Anderen mit den Augen erforscht. Blicke, so intensiv, dass sie einer sanften Berührung gleichkommen. Du streckst deinen Arm in meine Richtung aus. Ich versuche, deine Hand zu fassen, doch der Abstand lässt es lediglich zu, dass sich unsere Finger berühren. Es fühlt sich an, als würde ein Stromschlag durch uns fließen. Faszinierend und skurril zu gleich erscheint mir diese Situation – nackt, gefesselt, Hände halten im Wald…
Die Dämmerung bricht herein. Keine Ahnung mehr, wie lange wir hier nun schon so stehen. Aber es ist leider an der Zeit, das Spiel zu beenden. Damit es nicht allzu schlagartig enden muss, nennen wir uns nicht die Zahlenkombination des Anderen, sondern befreien uns durch Ausprobieren der Codes selber.
Gefühlt viel zu schnell haben wir unsere Fesseln gelöst und ziehen uns an. Wortlos schreiten wir gemeinsam durch den Wald zu unseren Autos.
„Nur gucken, nicht anfassen?“ fragst du mit gespielter Enttäuschung. Unsere Gesichter nähern sich wie in Zeitlupe einander an, wir sehen uns tief in die Augen und küssen uns.
Abschied.
Unausgesprochen sind wir uns einig, dass dies zwar ein Ende ist. Jedoch ein Anfang für mehr…
Auf dem Weg nach Hause fällt mir ein, dass der Koffergurt, den ich dort als Zeichen um den Baum geschlungen habe, noch immer dort hängt.

Phantasie. Wahrheit. Vergangenheit. Zukunft?
*****854 Paar
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schönes kopfkino
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