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Erfahrungsaustausch: Liebesleben nach langer Isolation

*******rtig Mann
12 Beiträge
Themenersteller 
Erfahrungsaustausch: Liebesleben nach langer Isolation
Ein gesundes Liebes-/Sexleben nach langer sozialer Isolation

Die letzten 12 Jahre litt ich stark unter einer sozialen Phobie mit Panikattacken und dadurch auch teils schweren Depressionen, bis ich irgendwann fast völlig isoliert gelebt habe. Durch die vielen Medikamente und den Bewegungsmangel habe ich recht viel an Gewicht zugelegt, womit ich sehr hadere. (Obwohl ich vorher ziemlich untergewichtig war und durch die zugelegten Kilos für fremde Augen wohl maximal als kräftig oder "chubby" durchgehe.) Meine Libido war über mehrere Jahre gar nicht mehr vorhanden.

Seit letztem Jahr geht es zum Glück endlich steil bergauf, wodurch sich nun ein anderes Problem ergibt: Ich habe wieder eine Libido, bin dabei aber sehr auf mich allein gestellt, da es mir noch unfassbar schwer fällt, im wahren Leben zu daten. Ich schäme mich für meine Figur und habe in solchen Situationen natürlich besonders Angst, mich zu blamieren (z.B. durch vermehrtes Schwitzen), was sich dann schnell wieder hochschaukeln kann. Ist eben Teil der Erkrankung, dass man tendenziell eher schlecht von anderen Menschen und sich selbst denkt. Ein Teil, an dem ich dringend noch arbeiten muss, weshalb ich mich auch wieder hier angemeldet habe und generell sehr offen damit umgehe.

Dieses mangelnde Selbstbewusstsein ist dabei oft sogar von meinem Gegenüber abhängig. Wenn eine Frau mir das Gefühl gibt, dass sie echt völlig unkompliziert und locker ist und ich mich gar nicht blamieren kann, dann hätte ich absolut kein Problem damit, sie zu treffen. Ich hätte nicht mal ein Problem damit, den ganzen Abend nackt zu verbringen, obwohl man sich eigentlich nur unterhält und ein Gläschen Wein dazu trinkt. *ggg* Vermutlich gibt es zahlreiche Frauen, bei denen man völlig entspannt und selbstbewusst agieren könnte. Die einzigen, die ich kenne, leben aber eher am anderen Ende des Landes.

Auf irgendeine Weise will und muss ich die Sache nun aber angehen, damit ich irgendwann auch wieder so etwas wie Zweisamkeit, Sex, etc. genießen kann - Dinge, die vor meiner Erkrankung einen Großteil meines Lebens ausgemacht haben. Ich habe damals wirklich nichts anbrennen lassen.

Da ich Joyclub in einer früheren Phase schon als sehr tolerant erlebt habe, ist hier vielleicht ein guter Startpunkt, um sich zu überwinden, offener mit dem eigenen Körper umzugehen, mal spontan mit jemandem aus der Nähe einen Abend zu verbringen und durch die hoffentlich positiven Erfahrungen dann wieder ein gesünderes Verhältnis zu der gesamten Thematik zu bekommen.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass hier einige Mitglieder mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben/hatten und würde mich sehr über Erfahrungsberichte, Tipps und Ideen freuen - vor allem natürlich über ungewöhnliche und verrückte Vorschläge. Die Standardprozeduren der Verhaltenstherapie hat man ja schon in zahlreichen Therapien durchgekaut. Ich scheine da einfach anders zu ticken.

Und auch, wenn ihr nichts zu dem Thema sagen könnt, bedanke ich mich dafür, dass ihr überhaupt bis hierhin gelesen habt. Macht euch ein schönes Wochenende!
******nda Mann
22 Beiträge
Hallo grenzwertig,

sich mental zu öffnen ist der erste Weg zur Befreiung! Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Befreiungsweg!

Liebe Grüße
Dieter
****go Mann
944 Beiträge
12 Jahre streift man nicht so leicht ab. Versuche Dich erst mal viel mit Deinen Freunden in Kneipen oder Bars zu treffen. Ich würde auch die ersten Treffen zum Kennenlernen gar nicht so als Dates ansehen. Damit macht man sich nur viel zu viel Druck. Es hört sich vielleicht sogar blöd an, aber je mehr Du Dir klar machst, das Du das Recht hast das anstehende Date auch zu "vergeigen", umso lockerer wirst Du.
Solange Du Dein Gegenüber nichts böses willst, das sag ich mal einfach so, kann es auf jeden Fall ein schöner und lustiger Abend werden.
Alles Schritt für Schritt eben *zwinker*
*******rtig Mann
12 Beiträge
Themenersteller 
Hi Aceego,

genau das ist auch die Herangehensweise, der ich seit einem halben Jahr vermehrt nachgehe. Allein der Einstieg ins Berufsleben brachte bislang natürlich viele soziale Kontakte - zum Teil auch zu tollen Frauen - mit sich. Durch die aktuelle Situation kam das alles natürlich ein wenig ins Stocken, aber es ist absolut nicht auszuschließen, dass sich vielleicht auch mal auf dem Wege etwas ergibt. Es ist ja generell meist so, dass man nur etwas findet, wenn man gar nicht speziell danach sucht. Man darf gespannt sein, was die Zukunft noch mit sich bringt.
****go Mann
944 Beiträge
Zitat von *******rtig:
Hi Aceego,

genau das ist auch die Herangehensweise, der ich seit einem halben Jahr vermehrt nachgehe. Allein der Einstieg ins Berufsleben brachte bislang natürlich viele soziale Kontakte - zum Teil auch zu tollen Frauen - mit sich. Durch die aktuelle Situation kam das alles natürlich ein wenig ins Stocken, aber es ist absolut nicht auszuschließen, dass sich vielleicht auch mal auf dem Wege etwas ergibt. Es ist ja generell meist so, dass man nur etwas findet, wenn man gar nicht speziell danach sucht. Man darf gespannt sein, was die Zukunft noch mit sich bringt.

genau so *zwinker*
********ette Mann
2.301 Beiträge
Zitat von *******rtig:
Ich schäme mich für meine Figur und habe in solchen Situationen natürlich besonders Angst, mich zu blamieren (z.B. durch vermehrtes Schwitzen), was sich dann schnell wieder hochschaukeln kann.

Ich hatte zwar nie das Problem einer sozialen Phobie, aber vor ein paar Jahren war ich an einem ähnlichen Punkt. Ich kam aus einer langjährigen Beziehung die mir nicht gut tat. Ich war viel zu dick, schämte mich und hatte sehr wenig Selbstvertrauen.

Mein erster Schritt war, mich selbst wieder zu mögen - meinen Körper wieder zu mögen. Ich fing mit Sport an. Und weil ich mich so schämte, joggte ich nachts, da sah mich niemand. *augenzu*

Zusammen mit ein wenig besserer Ernährung sah ich bald meine Fortschritte auf der Waage und von da an begann ich erst wieder zu Daten.

Ich bin überzeugt, es hätte mir mehr geschadet, als geholfen, mich mit einem angeknacksten Selbstwertgefühl wieder "auf den Markt zu werfen". Aber mit dem messbaren Erfolg, kam das Selbstvertrauen zurück und mit dem Selbstvertrauen kam der Dating-Erfolg.

Ich schwitze übrigens auch recht schnell, auch noch, nachdem ich viele Kilo Fett abgenommen habe. Manche schwitzen eben mehr und andere weniger. Und es stören sich wirklich weniger Menschen daran, als man im ersten Moment vermuten würde.
*******581 Frau
1.032 Beiträge
Hey, erstmal finde ich es schön, dass es Dir besser geht und Du endlich wieder an Zweisamkeit bzw. Sex denken kannst.
Ich hab auch viel mit meinem Übergewicht gehadert, hab aber hier zum ersten Mal erlebt, wie viele Männer darauf stehen. Ich genieße das in vollen Zügen und sauge dieses Gefühl, so begehrt zu werden, wie ich bin, auf wie ein Schwamm.
Dieses Glück wünsche ich Dir auch. Geh auf die Mädels zu. Da findet sich mit Sicherheit die ein oder andere, die so locker und unkompliziert ist, wie Du es braucht.
Vielen Dank auch für Deinen Mut und Deine Offenheit!!!!
Zitat von *******rtig:
Vermutlich gibt es zahlreiche Frauen, bei denen man völlig entspannt und selbstbewusst agieren könnte. Die einzigen, die ich kenne, leben aber eher am anderen Ende des Landes.

es ist immer einfacher auf Distanz tolerant zu sein wissend, dass es zu realen Treffen kaum kommen wird...du solltest dem nicht allzu viel Gewicht beimessen, meine Meinung.

Ich denke auch, dass der Weg zuerst über deine Akzeptanz zu deinem Körper führt. Wer sich selber nicht attraktiv findet, spielgt dies nach Aussen und meist sind das dann Dinge die das Gegenüber eben nicht wirklich anzieht...Selbstzweifel, Unsicherheit, offensichtliche Baustellen an welchen gearbeitet wird..damit ist es nicht einfach einen Partner zu finden, besonders nicht online. Ich denke, das reale Leben wird dir dort mehr Möglichkeiten bieten, weil man dich als Mensch zuerst erfassen kann. Ich würde dir raten dich mehr in der Öffentlichkeit zu bewegen (Sportclubs, Nachtleben, Konzerte etc.) eben dort wo du dich wohl fühlst..geniesse dein Singleleben, bau dir einen Freundeskreis auf und arbeite solange an deinem Körperbild bis du dich selber "hot" findest..der Rest kommt von alleine, den du hast ein sehr sympatisches Gesicht, es muss einfach lachen und Freude ausstrahlen, dann wirkt es auch auf das Gegenüber.

(sie)
So ähnlich geht es mir auch. Ich habe (aus diversen Gründen) jahrelang keine Versuche unternommen, eine Beziehung aufzubauen bzw überhaupt soziale Kontakte in diese Richtung zu suchen. Erst mit Ende 20, nachdem es mir emotional und intellektuell immer besser geht, verspüre ich so langsam das Bedürfnis, diese "Tür zu öffnen". Joyclub hat mir das Gefühl gegeben, dass ich es langsam angehen kann, und ich ohne selbstauferlegte "Leistungsvorgaben" auf langfristiger Basis neue Erfahrungen sammeln & neue Menschen kennen lernen kann.

Ich sehe es aber (ganz pragmatisch) als langfristige "Investition" in meine psychische Gesundheit & als Meilenstein in meinem Leben, der ganz natürlich einige Zeit braucht, bis es anläuft. Aber das gehört meiner Meinung nach, bei so tiefgreifenden Erfahrungen einfach dazu. Einfacher ausgedrückt: es ist halt komplizierter, als sich eben mal dafür zu entscheiden, was man denn heute zu Mittag isst *zwinker*
Moin aus der Nachbarschaft (Bremerhaven) an den TE und alle Anderen hier im Thread. *g*

Was Du mitgemacht hast und teilweise sicher heute noch denkst und fühlst kann ich nur zu gut nachvollziehen. Ich war und bin zwar nicht sozial isoliert aber ich möchte mal sagen das ich es mehr als mag auch mal ein paar Tage einfach niemanden sehen zu müssen. Und meine Ruhe ist mir echt viel wert gewesen und ist es heute auch ncoh.

Schon als Kind war ich nicht Normalgewichtig. Um das unschöne Wort mal nicht zu netten. Um nicht meine ganze Story hier erzählen zu müssen kann ich dir nur sagen das ich auch durch die harte Schule gegangen bin und mich von ganz unten dahin gekämpft habe wo ich heute bin. Und wenn du sagst du schämst dich für dein Gewicht ist das für mich ein wohlbekanntes Gefühl. Aber was ich dir sagen kann ist, dass es viel mehr darauf ankommt wie DU zu dir selber stehst als das du 20 KG oder x KG weniger wiegst. Und das sagt ein Typ der noch 180 KG (202KG im Januar '20) wiegt. Klar, einfach gesagt. Schwer getan. Ich weiß.

Manchmal bin ich auch selber etwas von mir überrascht, einmal sage ich mir "die Frau kannst du unmöglich ansprechen" ein anderes mal ergibt sich das dann so oder so irgendwie und es geht ganz einfach. Sie einfach du. Setz dich niemals unter Zwang. Das ist ganz ganz wichtig! Der Rest kommt von alleine.

Ich wünsche dir alles nur erdenklich Gute auf deinem Weg den du so erfolgreich begonnen hast.
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