Vielen Dank für die Antworten.
Danke für die rege Beteiligung an diesem Thema.
Ich habe den Eindruck, dass die Antworten in zwei Richtungen ausfransen.
Manche beantworten die Frage, wie das Wort "ausleben" für sie zu verstehen ist. So war die Frage von mir auch gemeint.
Andere beantworten die Frage dahingehend, was es für sie "bedeutet" Fantasien auszuleben. Das meinte ich nicht.
Es kommt mir auch nicht so sehr darauf an, ob es nun "Fantasien", "Wünsche" oder "Träume" sind, die da ausgelebt werden oder wurden. Auch welche Bedeutung das Ausleben hat, spielt bei meiner Frage keine große Rolle.
Ich wollte gar nicht zwischen diesen Begriffen differenzieren, sondern tatsächlich nur den Begriff "ausleben" genauer betrachten. Also, wenn jemand sagt, er oder sie wolle dieses oder jenes "ausleben", was heißt das dann? Bedeutet es, dass man es gerne "erledigen" möchte – so wie bei einer Bucket-List
(… einmal die Chinesische Mauer besuchen. Wurde gemacht, ist nun abgehakt) Oder eher so wie eine Verwirklichung
(… lieber wäre ich Opernsänger in Mailand als Werbekaufmann in Köln).
Ich vermute mal, dass das bei gewissen Lebensumständen klar ist: der heimlich schwule Mann träumt davon seine Sexualität offen und frei "ausleben" zu können. Wenn er sein Coming-Out hat, ist der Zustand erreicht. Das ist dann etwas, was einen das ganze Leben begleitet.
Aber dann gibt es noch die vielen kleinen Wünsche, Träume und Phantasien, die einem so im Kopf rumspuken. Was ist mit denen? Hat man irgendwann sein "Ding" gefunden und bleibt dabei, oder gebärt jeder erfüllte Wunsch bald wieder den nächsten? Wird diese eine "Sache", die man schon immer mal tun wollte und jetzt endlich auslebt, irgendwann langweilig und man wendet sich zwangsläufig etwas neuem zu?
Ganz blöd gefragt: Wenn ich immer schon mal Sex in Stiefeln und Cowboyhut haben wollte und dann die Gelegenheit dazu habe, bin ich dann …
a.) … endlich zufrieden und genieße mein Leben mit Sex in Stiefeln und Cowboyhut?
b.) … endlich zufrieden und brauche das jetzt nicht mehr?
c.) … endlich zufrieden, aber jetzt möchte ich Sex mit Schnuller und Windeln?
Mir hat mal eine Frau gesagt, erfüllte Phantasien ziehen weitere, neue nach sich. Ich jedoch habe bei mir das Gefühl, dass ich mit dem Erreichten ganz zufrieden bin, habe aber ein bisschen Angst, dass mir das irgendwann doch nicht mehr genügt.