Ich bin "so eine"
und kann den ersten Ausführungen von FelixBln nur zustimmen.
Sicherlich gibt es unter den Frauen, die sich prostituieren viele, die es unter welchem auch immer Zwang tun. Die in einem Club, einer Escort Agentur oder sonstwie in Abhängigkeit arbeiten und sich die Freier nicht (immer) aussuchen können. Doch auch in diesem Bereich gibt es große Unterschiede. Sicherlich gibt es Laufhäuser, wo jeder reinkommen und eines der anwesenden Damen vögeln kann, egal ob er gepflegt oder ungepflegt, nüchtern oder besoffen, höflich oder unhöflich ist . Es gibt aber auch Etablissements, in denen sehr viel Wert auf Niveau, Sauberkeit und Gesundheit gelegt wird.
Über den Begriff Hobbyhure kann man ebenfalls trefflich streiten. Es gibt Menschen die sagen, in dem Moment, wo die Frau Geld nimmt, ist es kein Hobby mehr und sie ist schlicht und ergreifend eine Hure. Andere benutzen diesen Begriff als Abgrenzung zwischen Frauen, die "es" nur gelegentlich und nebenher machen zu den Frauen, die das Gewerbe professionell und als Haupteinnahmequelle betreiben. Unter den sogenannten Hobbyhuren gibt es ebenfalls welche, die gelegentlich in einem Club arbeiten, andere arbeiten privat bei sich zuhause oder bieten Haus- und Hotelbesuche an.
Natürlich kann ich nur von mir sprechen, wie ich es handhabe.
Ich selber bezeichne mich wegen der oben angesprochenen Diskussion nicht als Hobby- sondern als Gelegenheits- oder Freizeithure. Auch bezeichne ich das Geld, das ich nehme nciht als Taschengeld (ein Euphemismus) sondern als Honorar.
Ich biete meine Dienste unabhängig von einer Agentur, einem Club oder einem Zuhälter an. Arbeite also privat. Und ich nehme nicht jeden Kunden an. Mit jedem potentiellen Kunden führe ich vor einem Date ein ausführliches Telefongespräch, um zu sehen, ob die Chemie stimmt, sowie um den Service und die Konditionen abzusprechen. Daß die Chemie stimmt, ist mir auch im Paysex Bereich wichtig, denn ohne macht es keinen Spaß.
Und ich biete sowohl Verkehr als auch französisch beim Mann immer nur mit Gummi an. Männer, die ungepflegt oder unsauber sind, eine gewisses Niveau unterschreiten und kein Benehmen haben, werden von mir nicht bedient. Ebenso biete ich nur Praktiken an, die ich selber als lustvoll empfinde und die meine Sicherheit nicht beeinträchtigen. D.h. ich mache einen Unterschied, was ich privat mache und was ich als Callgirl anbiete. Da ich devot, aber nicht masochistisch bin, fallen im Paysex Bereich Praktiken wie Fesselspiele aus Sicherheitsgründen weg.
Mir ist bewußt, daß dieses Gebaren ein Luxus ist, den sich nicht alle Frauen, ob Gelegenheitshure oder Professionelle, leisten können.
Ich möchte nicht verhehlen, daß der finanzielle Aspekt eine Rolle spielt. Er stellt aber auch einen gewissen Kick für mich dar. Dies mag man verstehen oder nicht. Akzeptieren und tolerieren sollte man es jedoch.Aber ohne Freude an Sex, auch daran, "es" mit verschiedenen Männern zu treiben, könnte ich diesem "Hobby" nicht nachgehen.
Und auch wenn ich mein Gewerbe nur gelegentlich, also als Nebenerwerb betreibe: mein Treiben ist dem Finanzamt bekannt und ich führe dafür Steuern ab, wie jeder normale Arbeitnehmer auch. Dafür und für meinen Hauptjob.
Abschließend möchte ich noch erwähnen, daß ich momentan Single bin, also nicht auf einen Partner Rücksicht nehmen muß. Ich kann mir vorstellen, daß es dann viel schwieriger würde. Auch für mich.
Wie Felix schon sagte: im Paysex Bereich ist der Gefühlshaushalt wesentlich besser unter Kontrolle, als wenn ich mich nur so mit einem Mann auf einen ONS oder eine Affäre einlasse. Ich hatte früher finanzinteressenlose Affären. Und ich muß sagen, daß ich mich in diesen Affären oftmals viel mehr als Hure behandelt gefühlt habe, als ich es nun empfinde. Und das liegt ganz klar an den Vorgaben. Die sind klar. Sex for Money. Keine Erwartungen, keine (enttäuschten) Gefühle. Nur guter, geiler Sex.
Ich hoffe, daß ich mit meinem Beitrag etwas zur Versachlichung der Diskussion und auch Erhellendes zum Alltag einer (Hobby-) Hure beitragen konnte.
Violetta