Zur Dritten Frage: Ich weiß, ich muss es immer wieder sagen: Alltagsdominanz und Dominanz im Sinn von BDSM haben wirklich überhaupt nichts gemein. Es gibt auch keinen nachweisbaren Zusammenhang. Und wer das dennoch behauptet, hat die Grundzüge des Konzepts von BDSM einfach nicht gerafft oder hat sich niemals damit auseinandergesetzt sondern lebt halt seine eigene Variante einer Gewaltbeziehung, die nichts mit BDSM zu tun hat.
???
Alltagsdominanz scheint für die Gewalttätigkeit zu sein, anders kann ich deine Ausführung nicht verstehen.
Dieselben psychologischen Methoden in einer Session funktionieren auch in Führungspositionen. Man bringt Untergebene dazu, bitte ihre Aufgaben so zu erfüllen, wie ich es möchte. Genauso bringe ich meinen sub dazu, etwas in der Art und Weise zu tun, wie ich es möchte. Lediglich der Gegenstand und die Mittel, die zum Einsatz kommen, unterscheiden sich.
Im Alltag habe ich keine Peitsche dabei. Sage aber genauso freundlich Bitte wie zu meinem sub. Mein sub bekommt genauso Konsequenzen zu spüren, wenn er nicht folgt, genauso wie der untergebene itarbeiter eine schlechte Bewertung erhält oder eine Abmahnung, wenn er seine Pflichten als Arbeitnehmer verweigert.
Im Job, im Alltag, im SM gelten immer dieselben Grenzen: der Untergebene hat sein Safeword. Im Alltag sagt der einfach Nein und geht, der Angestellte geht zum Betriebsrat, verklagt dich oder kündigt, kommt echte Gewalt ins Spiel, kann der sub mich genauso vor Gericht bringen wie der Angestellte.
Der wesentliche Unterschied ist: im normalen Alltag geht es für gewöhnlich nicht um Sex. Sondern um andere Dinge. Für viele BDSMler endet ihr SM auch im Bett und greift nicht in den Alltag hinein. Bei manchen SMlern sogar das.
Eine normale Beziehung ist nicht SSC, wenn einer dem anderen etwas antut, was der nicht will und ein Nein ignoriert, da macht sich der Vanilla-Partner genauso strafbar wie der Dom im SM, wenn sub das Safeword sagt.
Die zweite Frage: Läßt sich ableiten, wie der Herr beruflich lebt ? Eher in Führungsposition im Team, angestellt / selbständig, studiert, eher rationaler Beruf (Technik, Mathematik, Naturwissenschaft) oder eher Geisteswissenschaft bzw. Religionen oder was auch immer ?
Sehr wahrscheinlich ist ein dominanter Mensch auch beruflich in einer führenden Position. Oder hat anderen Menschen gegenüber Verantwortung. Was nicht bedeutet, man kann implizit darauf schließen, dass devote Partner nur dienende Jobs haben. Meine Erfahrung ist, dass BDSMler eher intelligent sind, eher gut gebildet und eher in Führungspositionen anzutreffen sind. Dom und sub.
Die dritte Frage: Wenn ein Mann im job dominant und führend ist, ist er es dann auch im sexuellen Bereich oder ist es so, daß es da keinen Zusammenhang gibt oder wollen gerade die, die im job führen, im sexuellen Bereich als devote Person geführt werden ?
Nein, da Devotion für Männer auch heute noch mehr Selbstbewusstsein abfordert, ist es nur logisch, dass starke Persönlichkeien sich eher trauen, sich devot auszuleben. Ich kenne da viele Akademiker, Firmeninhaber, also erfolgreiche Männer, die sich einfach gerne im Bett fallen lassen. Die nicht immer Verantwortung für alles übernehmen wollen. Die gerne sexuell passiv sind.
Und es gibt dominant und dominant. Also Männer, die beruflich nicht erfolgreich sind, es gerne wären, aber es nicht können (warum auch immer) und die dann wenigstens Zuhause im Bett den Dom ausleben.
Sie