'Was für eine blöde Frage', dachte ich zuerst ... (lang)
... 'weil es weh tut und mit Lust überhaupt nix zu tun hat natürlich.'
Dann las ich aber doch beide Threads zu dem Thema durch und kam ins Grübeln.
'Schlechte Erfahrungen mit unerfahrenen Partnern, die ihre Kenntnisse der weiblichen Anatomie aus schlechten Pornos haben' wurde von vielen erfahrenen AV-GenießerInnen als Grund genannt, einer an sich lustvollen Praxis zu einem schlechten Ruf zu verhelfen.
'Stimmt. Das kann ich so unterschreiben.' dachte ich wieder. Meine erste und zweite Erfahrung würde ich im Rückblick genauso bezeichnen: Extrem schmerzhaft. Zwischen meinem ersten und zweiten Versuch lagen mehr als 10 Jahre und viele überraschende, schöne erotische Erfahrungen und Horizonterweiterungen. Meine persönlichen Erfahrungen mit AV ermutigten mch nicht, diese häufiger zu wiederholen.
'Tabuisierung des Analbereichs als
Igitt-Igitt-Zone' wurde fast ebenso häufig vermutet.
Auch hier nickte ich beim Lesen zustimmend. Die meisten kleinen Mädchen bekommen aus gutem Grund schon sehr früh beigebracht, sich auf dem Klo Po
immer nur von vorn nach hinten abzuputzen, damit nur ja kein Schmutz aus dem Po in die Scheide geraten kann. Schon auf der Wöchnerinnenstation lernen Mütter von Töchtern, ihre Kleinen stets
richtigherum zu säubern, da eine Infektion der Scheide, Gebärmutter und Eileiter mit mit Darmbakterien nicht nur sehr schmerzhaft für das kleine Mädchen wäre, sondern auch zu Unfruchtbarkeit führen könne.
Fakt ist, dass dieses Tabu für die allermeisten normal erzogenen Mädchen und Frauen die ich persönlich kenne und auch für mich selbst sehr, sehr stark ist - aus den o. g. Gründen.
Fakt ist aber auch, dass ich persönlich als junges Mädchen bei den ersten Petting-Versuchen meine Po-Spalte als erogene Zone wahrgenommen habe - ebenso, wie meinen Nacken, meine Ohren und andere Bereiche, die man nicht unbedingt spontan dem Genitalbereich zuordnen würde. Wir waren sehr jung und haben einfach so herumprobiert und es machte Spaß, herauszufinden, wie wir miteinander noch mehr Spaß haben konnten. Das war bestimmt 2½ Jahre vor meinem ersten
richtigen d. h. vaginalen GV.
Eine Rückmeldung, die ich in dieser Phase bekam (ich muss so 13 oder 14 gewesen sein, der Junge war kaum älter), beschämte mich sehr und ließ mich jahrelang zögern, offen zu meiner Lust zu stehen: 'It's bizarr that you like me to touch you ass.
Normal women don't like it. It's disgusting.' erklärte mir ein junger Brite im Urlaub. 'Nicht normal' zu sein, ist ungefähr das Schlimmste, was man einem pubertierenden Mädchen, das kaum weiß, ob es noch Kind oder schon Frau ist, vorwerfen kann. Und ekelerregend bzw. abstoßend wollte ich schon gar nicht sein. Also verschwieg ich diese meine Vorliebe in Zukunft, verdrängte, dass ich sie je gehabt hatte und lernte 'normal' zu empfinden - wie die meisten Frauen.
Nun ist ja die Crux mit den Informationen, die
'normale' Frauen über andere
'normale' Frauen bekommen, dass sie grundsätzlich gefiltert sind durch männliche Wahrnemung und Wiedergabe. Eine Frau, die mit anderen Frauen sexuelle Themen bespricht, ist entweder Frauenärztin oder Psychotherapeutin oder eben 'nicht normal' im Sinne von 'der Norm entsprechend'.
Es dauerte reichlich 10 Jahre, bis ich den Mut fasste, mit einer anderen Frau, die zuvor ebenso wie ich selbst ausschließlich mit Männer sexuelle Erfahrungen gesammelt hatte, köstlich
'unnormale' Dinge zu tun, die weder ihre Ehe noch meine Partnerschaft zerstörten. Erst nachdem ich mich selbst als Bi erkannt hatte, wagte ich auch, mit anderen Frauen über intime Dinge zu sprechen.
'AV ist igitt-igitt' war absoluter Konsens unter den Frauen, mit denen ich mich bisher über intime Erfahrungen, Vorlieben und Abneigungen ausgetauscht habe.
Die Gründe waren fast immer die o. g. beiden Killer-Argumente, zu denen ich (Versuch macht kluch) wie gesagt, auch selbst unschöne Erfahrungen beisteuern konnte.
Als weitere Gründe wurden häufig genannt: 'Männer die ihren Frauen AV verlangen, sind doch verkappte Schwule. Die
wollen in Wirklichkeit gar keine Frau.' sowie 'Frauen, die so etwas Ekelhaftes mitmachen, haben keine Selbstachtung und kennen das Wort
'Nein' im Bett nicht. Wirklich freiwillig macht das doch keine.' Diese Argumente brachten Männer und Frauen in offenen Gesprächen immer wieder.
Meine lustvollen Petting-Erlebnisse brachte ich mit den schmerzhaften, ungeschickten und hastigen Penetrationen, die ich selbst erfahren hatte, überhaupt nicht in Verbindung. 'AV ist nix für mich.' war meine feste Überzeugung - bis gestern.
Gestern abend lag ich also mit meinem GöGa schön keusch-kuschelig zusammen im Ehebett und bedauerte, dass der Wochenfluss (ja, Ihr dürft uns gratulieren, wir sind vor wenigen Wochen erneut Eltern geworden) uns noch daran hinderte, meine Vagina lustvoll in unser Eheleben einzubeziehen und bereitete mich innerlich auf eine weitere
'Handarbeitsstunde' vor, als die Argumente der AV-GenießerInnen in mir unerwartete
Wirkungen zeigten.
In Löffelchenstellung hinter mir liegend, drängte der Penis meines Mannes wie immer gegen meine Pospalte - wohin auch sonst, wenn wir so liegen. Sonst war das für mich immer ein Signal gewesen, mich meinem Eheliebsten zuzuwenden. Diesmal stand ich auf, verließ das Bett, reinigte meinen Anus besonders sorgfältig mit Öltüchern und ölte mich selbst hintenrum äußerlich großzügig mit Babyöl ein - von solchem Zeug steht hier derzeit genug rum. Dann kuschelte ich mich mit den nackten, öligen Hinterbacken wieder an meinen überraschten GöGa. Er zögerte nicht, selbst mit dem üppigen Ölfilm in Kontakt zu kommen und glitschte vergnügt zwischen meinen Pobacken hin und her.
Mir reichte das jedoch nicht, je länger er dort entlangfuhr, desto schärfer wurde ich - zu meiner eigenen Überrschung. Mein GöGa hatte meine Muschi noch gar nicht berührt, küsste nur meinen Nacken und glitt durch meine ölige Pospalte. Ich war nach fast 30 Jahren zum ersten mal wieder so richtig pogeil geworden (no longer keeping in mind, what a british teenager might think about this) und wandte mich meinem Eheliebsten nun doch zu, aber anders, als er es von mir gewohnt war
.
Mein Schatz kniete im Bett und ich lag auf dem Rücken vor ihm, meine gespreizten Oberschenkel lagen über seinen, sodass es ihm gar nicht möglich war, mit seinem Schwanz in meine klatschnasse Muschi zu dringen - was ich mir so kurz nach der Geburt unseres Jüngsten auch energisch verbeten hätte. Aber mein Po war in dieser Stellung sehr weit gespreizt und direkt vor seiner Eichel. Endlich verstand er, was ich
von ihm wollte ...
Nun kennt mein Liebster seit Jahren meine ausdrückliche Meinung zum Thema AV und hatte meine diesbezüglichen Grenzen nach einem einmaligen, für mich schmerzhaften, von ihm ungeschickt vorbereiteten und für uns beide frustrierenden Versuch stets respektiert. Er vergewisserte sich ausdrücklich (Hatte ich schon erwähnt, wie sehr ich diesen Mann liebe?), dass diesmal wirklich ich selbst zum AV bereit war, nahm selbst noch einmal reichlich Öl, um diesmal wirklich alle beweglichen Teile gut zu schmieren und drang dann ganz sanft und achtsam von hinten in mich ein.
Es war einfach nur wunderbar, schmerzte kein bisschen, meine Geilheit war so groß wie seit Monaten nicht mehr. Er stieß nur wenige Male ganz sachte in mich, das reichte, um ihn in der engen Höhle fast sofort kommen zu lassen. Ungeduldig führte ich seine eine Hand, (die, die er bisher noch nicht an meinem Po gehabt hatte - Coli-Bakterien im Wochenfluss können zu Komplikationen im Wochenbett führen, die ich mir nicht ausmalen mag, das o. g. Tabu hat ganz sicher gute Gründe), zu meiner harten Klit und meiner nassen Muschi - und dann kamen wir auch schon beide. Es war sensationell. Und es war ein reines Wunder, dass kein Kind aufgewacht ist, leise war ich ganz sicher nicht, obwohl ich mich bemühte. Die Überraschung war einfach zu groß.
Danke für deine Frage, lieber Cogan und für die vielen inspirierenden Antworten.
BIanca