Moin, moin.
Nachdem ich ein lösungsorientierter Mensch bin, fehlen mir in der bisherigen Diskussion noch ein wenig die konkreten Handlungsempfehlungen, wie denn die "zu guten" Männer und Frauen aus der Helfersyndrom-Falle herauskommen (ja, ich oute mich hier auch als jahrzehntelang Betroffener
).
Nachdem ich auch immer so schöne, allgemeingültige Phrasen um die Ohren geworfen bekam ("Du musst halt härter werden."), habe ich mich gefragt, wie denn das konkret aussehen soll. Oder wirft man einem Nichtschwimmer auf die Frage "ich ertrinke, was muss ich tun" nur ein lapidares "Schwimmen, was sonst?!" hin?
Ich weiß nicht, ob man so einfach allgemeingültige Rezepte ausgeben kann, aber für manche Probleme sind doch schon ganz gute Lösungsansätze vorgestellt worden.
Problem (z.B. für Badener_83 und Carsten75):
Frauen stehen auf Arschlöcher und nicht auf die "guten" Männer.
Wie eingangs schon beschrieben wurde und,so sage auch ich es,stehen Frauen wohl auf Arschl..... wen wundert es wenn jemand versucht sich nach außen hin anders zu geben als er vielleicht ist?
Vielleicht um auch einmal Erfolg zu verzeichnen ?
Ich müsse manchmal einfach etwas mehr "A***loch" sein. [...]
Nur ich kann und will das einfach nicht! - Ich kann mich nicht auf Knopfdruck verstellen und etwas vorgeben, das ich nicht bin.
Ein paar Bemerkungen zu den Zitaten:
1. Verallgemeinerungen sind nie gut.
"Frauen" - in ihrer Allgemeinheit - stehen nicht auf Arschlöcher. Es ist ein bestimmer Typus Frau. (Bei einer sehr kleinen Untermenge davon steht man in schöner Regelmäßigkeit mit Polizei und Rettungsdienst vor der Tür, wenn sie mal wieder vom "Alten" verprügelt worden sind...)
2. Es ist tatsächlich kontraproduktiv, sich zu "verbiegen". Wenn ich vortäusche etwas zu sein, was ich nicht bin, bekomme ich auch das, was ich nicht will - nämlich wahrscheinlich die Art von Partner, der wahrscheinlich mit meinen wahren und ursprünglichen Charaktereigenschaften überhaupt nicht zusammenpasst. Denn er hat sich ja nicht auf
mich, sondern auf das
Bild von mir eingelassen, dass ich ihm vorspiele.
3. Wie ist der "Erfolg" definiert?
Ist Erfolg die jahrzehntelange Ehe, bis dass der Tod sie scheide, mit mindestens fünf Enkelkindern? Oder dass ich doch mal die langhaarige Blonde aus der Buchhaltung ins Bett bekomme, auf die ich schon seit zwei Jahren scharf bin?
Lösung:
1. Ein wunderschöner Lösungsansatz ist von
Brian_Lorenzo:
Als Arschloch würde deine Fühlen sich wieder wesentlich von Handeln unterscheiden, du würdest in Prinzip nichts ändern.
Erst wenn dass Fühlen, Denken, Sagen und Handeln stimmig ist und keine Beschwerden mehr über das eigene handeln kommen, dann klappt es auch mit den Frauen besser.
Wie in einem anderen Posting schon erwähnt wurde, heisst das Zauberwort "
Authentizität". Da sich die meisten Menschen überwiegend in andere Menschen mit ähnlichen Interessen, religiösen und politischen Ansichten, etc. verlieben müssen, in logischer Konsequenz mein Denken, Reden und Handeln eine Einheit bilden. Nur dann kann das Gegenüber sich ein authentisches Bild von mir machen - und sich in meine wahre Persönlichkeit verlieben.
2.
"Beuteschema" überdenken.
Stehe ich vielleicht auf die für mich falsche Art Mann / Frau - mit den falschen Charaktereigenschaften? (Als notorischer, übergewichtiger Stubenhocker werde ich mich schwer tun mit einer durchtrainierten Sportskanone an meiner Seite.) Oder habe ich vielleicht nur deshalb den Eindruck, dass Frauen auf "Arschlöcher" stehen, weil ich mir stets diese Art von Frau als potentielle Partnerin aussuche?
3.
Ein Ziel definieren - und beibehalten.
Wenn ich einen Mann oder Frau für eine Beziehung haben möchte, dann ist
das das Ziel. Nicht eine "gute Freundschaft". Die innere Einstellung ist der grundlegende Unterschied. Wer sich geistig schon auf die nachfolgende "gute Freundschaft" bei einem Korb einstellt, wird a) nicht mit vollem Einsatz "kämpfen" und b) unterbewusst dem Gegenüber vermitteln, dass es vollkommen egal sei, wie es sich entscheidet. Denn das Gegenüber gewinnt in dem Fall immer - entweder einen Partner oder einen guten Freund.
4.
Ein gesunder Egoismus ist nicht schlecht.
"Nein"-Sagen kann man lernen. Man muss nur ins kalte Wasser springen und damit anfangen. Es muss einem klar sein, dass sich dadurch die Reihen der bisherigen Freunde und Bekannten lichten werden, aber dafür hat man die Gelegenheit, seine Zeit zukünftig mit "wertvolleren" Menschen zu verbringen.
(Liste darf beliebig ergänzt werden.
)
Schattenkrieger
(bei dem in nächster Zeit auch drei Leute auf der Abschußliste stehen werden, die seine Hilfsbereitschaft und Vertrauen ausgenutzt haben. Hei,
das wird ein Spaß...
)
PS:
BlonderEngel007 hat einen tollen Text zu dem Thema in ihrem Profil stehen. Ich hätte fast darüber abgelacht - wenn's nicht so traurig wäre, nachdem ich mich darin wiedererkannt hatte.
(Nein, ich bekomme von ihr keine Provision für jeden zuätzlichen Klick auf ihr Profil.
)