Vorfrühlingsgefühle
Das Licht ist ohne Wolken bei schon heftiger SonnenkraftStumm und vorsichtig erstes Grün
Schönheit beruht auf nichts, das für sich alleine wäre
Vielstimmig ist der materialisierte Chor der Hoffnung
Auch in mir
Bin innerlich auseinandergesprengt zwischen Schmerz und Wonne
Fürchte seine mögliche Flucht, nicht sein Erscheinen
Die Glut in seinen goldenen Augen schillert violett bis blau
Ich habe das Verlangen, meine Haut wie ein Kleid abzulegen
Um mich ihm ganz anverwandeln zu können
Die rosigen Seidelbastblüten aus seiner warmen Hand duften wie Hyazinthen
Mein Glück ist nur von der Verantwortung getrübt
Unbedarft erfrieren zu lassen, was noch zu schwach keimt in der kalten Welt
Taub und gleichgültig allem gegenüber sind wir, das sonst in der Dämmerung geschieht
So tauchen wir Hand in Hand in die Dunkelheit ein
Mein Rufen findet in ihm ein Echo
Die Rolle der Liebenden ist uns in diesem Moment wichtiger als das, was wir im anderen lieben
Übersteigert ist die Forderung unserer Herzen
Wahrer Leidenschaft unwürdig
Noch
Aber dunkelblau umschließt uns das kühle Abendlicht
Von Nebelstreifen sind wir belagert
Dennoch
Funken wirbeln hoch
Vergehen in weichem Schwarz der Nacht
Dass Sterne blass am Himmel werden
Ein gutes Zeichen
Wir haben den Frühling gemacht.