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Der Film: Die 120 Tage von Sodom

@*******Welt

Meine intellektuelle Rettung! *idee* Danke! *pfeil* Wenigstens einer hat was kapiert! *ggg* Super! Passiert nicht soo häufig im joyclub... *hae*

Dein Stefano

----------------
heute ohne Motto, obwohl, ein hammer noch
: "joyclub - viel Schreiben - wenig F.."
helau!
ich...
habn vor 2 tagen laufen gehabt...

war besoffen, hab gereiert, mich dann ins bett geknallt, film angemacht, aber nix von mitbekommen *lol* *ggg*

ps: aber der, der mir beim kotzen die haare gehalten hat, hat sich ihn alleine reingezogen, weil ich ja besoffen neben lag, meinte, dass er net so gut war *ggg*

Gruß Bianca
Kenne ich aus dem Studium!
Habe mal in einem Seminar bei meinem ersten Studium (das ich dann abgebrochen habe und jetzt was anderes studiere) in einer Seminarreihe zur Vorlesungsreihe das Buich gelesen und den Film gesehen.

Alle Infos möchte ich hier jetzt nicht wiedergeben, weilo es zu lang ist.

Kann dazu nur diesen Link empfehlen, nach allem was ich gelesen habe deckt es sich mit dem Skript des Prof. (wer hat da von wen abgeschrieben oder hat der Prof. da im www veröffentlicht?)

Also der Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Die_120_Tage_von_Sodom_%28Buch%29

Meine interpretation (die sich nicht mit allen Fachmeinungen deckt) ist das es eine komplexe Geschichteüber ein Kastensystem ist, mit der abhängigkeit der vielen, mittellosen, nicht previligierten und der wenigen reichen, macht besitzenden, so wie den abgründen der Psyche bzw. ein Hinweis auf alles und noch mehr wo zu der Mensch möglich ist.
Und das ist jetzt keine Fachmeinung dazu sondern meine Interpretation.

Ansonsten einfach mal durchlesen was im wikipedia dazu steht oder das Buch lesen. Bücher lassen einen oft besser verstehen als Filme.

Mfg
Sabothie
@ sabotage

Genau!
Alles wozu der Mensch möglich sein tut und noch mehr
ist hingewiesen getan !
Habe das bei/im Wikipedia auch mit geschrieben, sollte
das aber nach obigem Diskurs nochmals mit mir voll
überdenken tun!

Grüßle,
S
Hallo.....
Habe den Film vor einigen Jahren ebenfalls gesehen.... ist wirklich mit dem Prädikat besonders wertvoll ausgezeichnet worden und war im "Stern" als einer der 100 besten Filme vorgestellt worden.

Die Szenen sind sicherlich extrem krass und nichts für schwache Gemüter.

Was ich interessant finde (und das paßt meiner Meinung nach zu dem Threat "Moral" oder auch "perverser Partner" hier in diesem Bereich), dass solche Auswüchse gerade in den Gesellschaften stattfinden, die nach außen hin alles an eine genormte Moral durch Gleichschaltung des Volkes anpassen.

Die Massen werden gezwungen sich nur noch uniform zu verhalten, nicht Passendes wird "augemerzt". Die Hüter einer solch verlogenen Moral, meinen aber ihre abstrusen Phantasien ausleben zu können, um ihren angeblich privillegierten Status zu unterstreichen.

Man findet diese Themen doch in den verschiedensten Epochen....

Seien es die Römer, die (zur Unterhaltung des Volkes) Menschen den Tieren zum Fraß vorwarfen, die katholische Kirche, die durch die Hexenverfolgung menschenverachtend durch ihre Zeit gegeistert ist oder auch die Kreuzritter, die im Nahmen ihrer "Moral" gemordet haben, sei es in der ehemaligen Sowjetunion, wo nicht passende Menschen aussortiert wurden oder sei es im dritten Reich wo es genauso gemacht wurde, die "Mächtiigen" aber ihre Dekadenz und Perversion (hier paßt das Wort "pervers" meines Erachtens, weil Dinge mit Menschen gegen ihren freien Willen) veranstaltet wurden).

Schaut man in die Staaten, sieht es doch zum Teil auch so aus, einige wenige Reiche und Mächtige prägen eine Norm, verurteilen alles was anders ist und leben sich selbst und ihre Neigungen jedoch aus (oder überfallen im Namen der Moral einfach andere Länder).

Oft stammen die Kreaturen, die solche Dinge anzetteln ja selbst aus einer zutiefst unterdrückten Umgebung, haben nie gelernt zu reden und sich zu öffnen...

Nicht falsch verstehen.... ich habe keinerlei Mit-LEID mit diesen Leuten, aber wir alle können doch durch größtmögliche Toleranz und durch "mit""Gefühl" dazubeitragen, dass sich solche Dinge nicht wiederholen.

Gefahr entsteht doch schon dort, wo der Mensch zu richten beginnt...

Es ist doch schon beachtenswert, dass noch vor 30/40 Jahren Sexualität nur im "Dunklen" statt fand und jegliche Offenheit zu diesem Thema im Keim erstickt wurde und heute, so wie hier in diesem Forum jeder seiner Meinung freien Lauf lassen kann.


Ich glaube, dass überhaupt die Möglichkeit besteht solch einen Film zu drehen und auch noch veröffentlichen zu können ist doch schon als ein Symbol zu verstehen, gerade das in dem Film passierte zu verhindern.

Lebe frei/lasse frei leben
Salo oder Die 120 Tage von Sodom.
Toll das dieser Film auch heute noch so ein Thema sein kann oder ist.
Genau "das" wollte Pierre Paolo Passolini erreichen.
Ich sah den Film zum ersten Mal in den 70'ern mit 16 oder 17.
Das Kino war anfangs voll. Ende des Films waren noch 5 Zuschauer da.
Zugegeben: Harter Tobak.
In Deutschland mittlerweile brutal geschnitten.
Oder beschlagnamt?
Kunst ist halt Geschmacksache.
Passolini wurde übrigens nicht wegen diesem Film ermordet. *zwinker*
Wer den Film nicht, oder nur halb gesehen hat, kann eh nicht mitreden *sorry*
Ich hielt und halte diesen Film für große Kunst. *letzteswort*
Wer nicht begreift, was Passolini damit ausssagen wollte, (was einige hier durchaus begriffen haben) hat halt Pech gehabt.
KUNST muß man nicht begreifen, sondern VERSTEHEN.
*bitteschoen*
*****ehe Paar
93 Beiträge
gesehen
ich habe den film vor ettlichen jahren als er im kino erschienen ist gesehen. damals hat er mich angeekelt und ich habe ihn nicht bis zum schluss gesehen. ob ich mir das heute noch mal antuen würde weiss ich nicht.
vor 21 jahren
Ein voller Kinosaal mit ganz viel Intellektuellen Menschen, die es als Pflicht ansehen dieses Meisterwerk der Kritiker zu sehen. Bald waren wir fast alleine und keiner meiner Freunde wollte sich die Blöße geben vorher zu gehen. Er war damals sehr heftig, grausam und trotzdem hat der Film zu Nachdenken angeregt, eben durch die Grausamkeit und das faschistoide Element.

Wo kann man den Film bekommen oder sehen?

Mich würde interessieren wie ich den Film nach 21 Jahren beurteile.

Gruß Nick
********u_ti Mann
36 Beiträge
120 tage?
irgendwie stelle ich mir die frage, ob ich selbst an einen solchen film als schauspieler teilgenommen hätte.für einzelne szenen wäre ich dabei gewesen.der zusammenschnitt der szenenfolgen ergibt jedoch ein total neues denkschema und dies ist kunst.wen du das profiles . yahoo.com/ ernstaxel2002 betrachten möchtest,so könntest du nachvollziehen warum ich mir vorstellen könnte an einen solchen film mitzuwirken.
Hm...
Wenn man sich so umsieht, dann scheint Sodomie augenscheinlich beliebter zu werden - auf noch niedrigem Niveau. KV-Fans scheinen aber nach wie vor eine echte Minderheit darzustellen; insofern wäre mit einer Neuverfilmung mit Dir entweder Schokolade oder echte Fans notwendig.
Das müßte dann wohl in Holland stattfinden... *zwinker*

Grüßle,
Stefano
haben wir gesehen,
finden ihn aber nur abstossend! Sicher hat der Film eine gewisse Botschaft, aber je mehr sich der Film dem Ende nähert , um so widerlicher wird er! Leute die sich daran aufgeilen, wenn sie jemanden bis zum Tod quälen, gehören unserer Meinung nach für immer hinter Gitter, weil sie eine Bedrohung darstellen!

Wir finden den Film nicht toll, weil er eventuell solche perversen Spinner dazu verleiten könnte, Ihren kranken Neigungen nachzugeben!

LG Hannes u Heidi
*****_zh Mann
10 Beiträge
Fachismus
Meiner Meinung nach liegt dem Film die Gleichung Fachismus = Preversion zu grunde.
Der Film ist nicht als ein Mittel der sexuellen Erregung anzusehen, sondern als die Darstellung des wahren Grundgehalt des Fachismus.
Zum Beispiel denke ich da an die sexuell pervertierten Folterungen (kollektive Vergewaltigung) als Mittel der Machtpolitik im letzten Bürgerkrieg in Jugoslawien.
Perversion als Mittel der Politk.
Zwei wesentliche Bücher zum Thema sind:
Erich From: Die Anatonomie der menschlichen Desktrutivität.
Wilhelm Reich: Die sexuelle Revolution der Jugend.
Der Film zeigt in extremer Form die normale Pervertierung des Spiessbürgers.
Heftig
Der Film ist zwar überaus eklig aber er hat einen sehr politischen Hintergrund
*****_zh Mann
10 Beiträge
Unterdrückung
Ein Sichtwinkel des Filmes ist das die sexuelle Unterdrückung zur Perversion führt.
Katholizimus als religiöse Ideeologie des Faschismus. Der sexuelle Treib wird so stark unterdrückt das er sich als Perversion auslebt.
Auch die Verwandlung normaler Menschen die zu Folterer ist eine Sichtweise des Filmes.
Neuzeitlicher ist der Foltersakandal unserer Amerikanischen Freunde in Abu Ghraib. Dort gab (gibt) es sexuelle Folter ausgeführt von gesunden jungen Männer und Frauen die scheinbar auch noch Spass am ganzen haben.
Die 120 Tage spielen auch im Krieg. Der Film ist wiederwärtig aber trotzdem sehr gut den er stellt viele Fragen.
In meinen Augen....
...weder eine politische noch eine gesellschaftskritische geschweige denn eine künstlerische Aussage.

Den Film habe ich (nicht bis zu Ende) gesehen - das Buch von de Sade häppchenweise gelesen.

Hauptpersonen der Ereignisse sind vier Libertins im mittleren Alter zwischen 45 und 60 Jahren und deren Töchter, die gleichzeitig deren Ehefrauen oder Sexualgespielinnen sind. Insgesamt bedienen sich die Herren eines unterworfenen Personals einschließlich ihrer Ehefrauen bzw. Töchter von 46 Personen.

Ich weiß nicht, was daran geil sein soll, eine Schwangere aufzuschlitzen und sich dabei einen runter zu holen.

Insgesamt werden getötet:

vor dem 1. März......................... 10
nach dem 1. März...................... 20
zurück kehren............................ 16


Na ja - es gibt da auch noch das Kettensägenmonster und ähnliche Filme, die genau so gut in dieses Genre passen.

Viele Grüße
Angelika
******_hh Frau
65 Beiträge
120 days of sodom?
genialer film

geile kombination aus' total schock' *schock* und ' totlachen' *wiegeil*


payton [b]girl2[/b]
Sodom und Gomorha
Endlich habe ich es geschafft den Film zu bekommen, zwar nur gebrannt aber zumindest habe ich ihn (bald).

Damals sind im Kino fast alle raus gegangen, die Intelektuellen zuerst nur solche verkorksten Menschen wie ich sind geblieben *lach. Erst war der Ekel und dann blieb das auseinandersetzen mit dem gesehenen... ein Film der nachhaltig wirkt.
Ich habe mir eigentlich mehr von dem Film versprochen. Mag vll am Alter des Films liegen. Heute wäre er vll ein wirklicher Schocker.
Für die 70er insgesamt aber ein recht guter Film.

Meiner Meinung nach gibt es wirklich größere Schocker ( wenn Chinesen Affenhirn auslöffeln und es auch noch filmen) oder wirklich perversere Filme. Wobei pervers immer im Auge des Betrachters liegt. So ist es eben mit der Kunst.
einer der größten filme aller zeiten?
in einer edition hat das magazin "stern" soweit mir bekannt ist, vor 2 jahren auch diesen film von pier paolo pasolini in "die hundert größten filme aller zeiten" hinein geadelt.

ich habe in meiner studienzeit als "gefühlter" intellektueller, diesen film gesehen. damals war es in der szene pflicht, sich alles was in irgendeiner weise (lt. kritik) antifaschistisch war, reinzuziehen.
wenn ich mich recht erinnere, dann hieß es in der kritik:
"pasolini´s schonungslose abrechnung mit der fratze des faschismus".
so, oder jedenfalls so ähnlich.


ich erinnere mich, dass mir die art und weise wie eine sich ständig weiterentwickelnde und eskalierende dekadenz inszeniert und dargestellt wurde, gefiel.

zweifelsohne ist der film kunstvoll gemacht und erhebt, vielleicht auch mit recht, den anspruch auf seine art schonungslos zu sein.

das ende jedoch, habe ich nicht ausgehalten. eine solche folterorgie konnte ich nicht ertragen und kann es noch nicht.
deshalb werde ich nie erfahren was und wieviel ich ich von dem werk versäumt habe.

ich muß jedoch anerkennen, dass die schockierenden szenen gegen ende des films, bei aller gezeigten grausamkeit, letztlich nur die konsequente fortführung des einmal begonnenen, sind.

der film ist kunst; sehr erschreckende, abstoßende kunst.

sal
eine wie ich finde recht ausführliche dissortation über den inhalt des films...

In dem Jahr seines Todes wurde Pier Paolo Pasolinis finales Werk uraufgeführt: "Die 120 Tage von Sodom" - eines der umstrittensten Werke der Filmgeschichte, dass die Kinozuschauer zum Herausrennen, die Zensoren zum Verzweifeln und die Gerichte schließlich sogar zum Verbieten brachte. Zu Recht? Wir werden sehen.

Zunächst, die Geschichte. Was erzählt uns "Die 120 Tage von Sodom"? Vier dekadente Großbürger rekrutieren in der Zeit des diktatorischen Italiens je acht Jungen und acht Mädchen, die sie auf ihrem Sitz durch orgiastische Ausschweifungen erniedrigen und pervertieren wollen. Das durch Waffengewalt und Mord erzwungene Selektieren der Opfer geht schnell vorüber, schnell stellt sich der Film der Geschehnisse in dem Schloss - ein Schauplatz für jede nur erdenkliche Perversion ohne Rücksicht auf die Menschenwürde. Die Jungen und Mädchen müssen drei Tage des seelischen und körperlichen Terrors durchmachen, die Pasolini in ebenfalls drei, an Dante angelehnte Höllenkreise unterteilt: Die Höllenkreise der Leidenschaft, der Scheiße und des Blutes.

"Die 120 Tage von Sodom" basiert auf dem gleichnamigen Buch des Marquis de Sade. De Sade verfasste eingekerkert die von Pasolini verfilmte Bauanleitung für die sadistische Wollust, nach der man sein Opfer erst erniedrigen und unterordnen muss, um wahre Lust und Befriedigung zu verspüren. Und genau nach dieser Devise gestalten die vier großbourgeoisen Herren ihre Tage mit ihren Lustsklaven. Streng reglementiert und observiert geben die kindlichen Männer und Frauen sich ihren Herren in allen Lebenslagen geschlagen, und fügen sich fast ohne Protest, den Terror hinnehmend. So nehmen sie im Orgiensaal platz und müssen den ausschweifenden Erzählungen verschiedener gedienter Luxusprostituierten lauschen, deren Berichterstattung stimulierend wirken soll. Danach kommt es zu den geplanten Spielen der vier Herren: Es wird vergewaltigt, sodomiert, degradiert. Sämtliche Sexualpraktiken, auch wenn sie Fäkalien, Demütigung und Folter beinhalten, werden getrieben und lobpreist.

Was also ist "Die 120 Tage von Sodom"? Ist es wirklich verbietenswerte Exploitation, die sich darauf gefällt, das Verachtenswerte der menschlichen Animalie für viel Geld und Aufsehen auszuschlachten? Nein, denn Pasolini geht bei der Inszenierung seines Films einen recht eindeutigen Weg. Sein Film ist karg, ohne Vitalität, ohne Schönheit. Die Dekors innerhalb des Hauses sind leb-, farblos und flach. Tonino Delli Collis Kameraarbeit ist fast immer statisch, nie bewegt sich die Kamera auf eine ästhetisch ansprechende Weise, sondern scheint einfallslos, beziehungsweise dokumentarisch einfach dazustehen. Pasolinis Bilder sind einfach nicht schön. Auf glitzernde Opulenz oder subtile Erotik verzichtet er ganz, sondern zeigt uns nur die Perversionen und Gewalttätigkeiten in einer Direktheit und Klarheit, dass sich durchaus der Magen des Zuschauers umdrehen mag.

Kontrastiert werden die schrecklichen Episoden, in denen die jugendlichen Opfer dazu gezwungen werden, sich inzestuös untereinander und innerhalb des eigenen Geschlechts zu paaren, und ihre eigenen Exkremente zu verspeisen, durch die hohe Kultiviertheit der "Bösen". Hochtrabend zitieren sie Nietzsche und Baudelaire und hängen sich Picasso-Gemälde in ihrem Schloss auf. Ihr Verhalten bleibt untereinander immer gesittet und gebildet, wenden sie sich ihren zu Objekten degradierten Opfern zu, werden sie zu reißenden Bestien, nur darauf aus, ihnen Schaden hinzuzufügen und zu ejakulieren. Pasolini zeigt und sagt: Das Böse schlummert überall. Auch der intelligenteste, hochgestellteste Mensch hat jene dunkle Seite in sich.

Ja, Pasolinis Werk muss, auch wenn man das Gezeigte verabscheut, eine respektable Wahrheit zuschreiben. Er zeigt den Horror, das Unmenschliche im Schöngeistigen und zeigt auch, wie konsequent das Böse ist. Am Ende des Films stehen Folter- und Tötungsszenen, die zwar oft nur angedeutet werden, aber wieder durch die gleichgültige Freude der vier Männer zu einer fürchterlichen, absurden Intensität geschaukelt werden. Da wird skalpiert, verbrannt und zerschnitten. Und die Politiker tanzen, onanieren und scherzen dazu. Pasolini zeigt ein ehrliches Sittenbild; er erfindet die Perversion nicht, er bildet nur die Realität ab, zeigt uns, in welche Abgründe der menschliche Geist, unabhängig des Bildungsgrades, fallen kann.

Der Film kümmert sich in seiner Erzählung nicht im Geringsten um seine Charaktere. Teilnahmslos und uninteressiert beobachtet er die Opfer. Zwar wird hin und wieder eine der Figuren gesondert betrachtet, jedoch wird nie das Leben und Leiden der Jungen und Mädchen außerhalb der obsessiven Spiele dramatisiert. Keine Fluchtpläne, keine stärkenden Freundschaften – nicht einmal die Beobachtung einer Träne bei Nacht. Nein, der Film folgt lediglich den vier Perversen, wie sie ihre Triebe an den bedauernswerten Kreaturen befriedigen. Nicht mehr, nicht weniger. Dadurch bewahrt sich "Die 120 Tage von Sodom" eine grässliche Distanz, die zu der kalten, emotionslosen Atmosphäre passt.

Ist der Film also nur eine Warnung? Ein ätzendes, hässliches Sittengemälde? Auch. Denn Pasolinis Werk ist auch eine Reflektion auf den Faschismus in seinem Land. Die Geschichte ist 1944 angesiedelt, kurz vor dem Ende Mussolinis, einer Zeit, in der sich das Volk dem diktatorischen Folterer untergeordnet hat, die Augen schließend und das Töten leugnend. Und so ist "Die 120 Tage von Sodom" eine wichtige Parabel auf eine Politik, die ihr Volk vergewaltigt, ohne dass dieses rebelliert.

Am Ende gibt es natürlich keinen Ausweg. Kein Superheld befreit die armen Kinder von ihrem Leidensweg. Nein, viel wahrscheinlicher ist, dass diese Geschehnisse sich wiederholen werden, so wie sich jene Verbrechen auch in unserer Historie immer wieder repetieren. "Die 120 Tage von Sodom" ist ein kolossaler Film - ohne triviale Übertreibung, nur durch realistische Abgründigkeit provozierend. Ein politisch verurteilender, und menschlich warnender Albtraum aus Blut, Kot und Sperma. Der Film ist weder ein Pin-up für Perverse, noch ein gewaltverherrlichender Comic. Es ist eine anstrengende, herausfordernde filmische Auseinandersetzung mit dem Bösen, mit dem Sadistischen.

@****le.de

$hAl€
Also ich muss sagen, ich empfande den Film als ein Ding zwischen langweilig und lustig.

Die "schlimmen" Szenen sind einfach harmlos von der Kamera eingefangen und wenn die Hure die Treppen runterkommt breitet sich schon wieder gähnende langeweile aus. Oder wenn sie sich halt in ihrem Zimmer schminkt.

Ein Film der so lieblos gedreht wurde (andre nennen es Kunst *zwinker* ) taugt einfach zu nichts. Das einzige was ich an dem Film widerlich aber trotzdem selbst beim Essen eträglich finden würde, ist die Essensszene mit dem ganzen Kot und die Szene in der sie dem Typen das Auge rausschneiden. Es ist einfach derart distanziert von der Kamera eingefangen, dass es mich nicht sonderlich anwidern kann.

Aber auch für lacher sorgt der Film. Z.b. die stupiden Unterhaltungen der vier Freunde. Oder die Hochzeit zu der ich mal ein "sehenswertes" Bild angehangen habe *lol*
@sadsOr
darf ich dich fragen, mit welcher erwartungshaltung du den film angesehen hast?
als was wurde er dir empfohlen bzw. wie wurdest du auf ihn aufmerksam.

mich verwirrt deine distanz zu dem gesehenen schon ein wenig, das muß ich sagen.
du reduzierst dein statement im wesentlichen darauf, dass du sagst: naja, da waren so zwei szenen die empfand ich etwas krass, aber sogar dabei hätte ich noch essen können.

verstehe mich bitte nicht falsch. ich möchte dich deswegen gar nicht kritisieren, wenn du so empfindest ist das eben so.
nur, ich habe gesehen, du bist 18 jahre alt. ich versuche nicht in schubladen zu denken aber kann es sein, dass deine generation schon so desensibilisiert ist was die darstellung von gewalt und schmerz angeht?

wie siehst du den film als ganzes in bezug auf die von shale eingestellte rezension?

lg, sal
Ich hab mir den Film auf der Arbeit angesehen (Videothek) weil ich von andren Mitarbeitern gehört hab, dass es jedesmal ein Riesentheater um den Film gibt/gab.

Dementsprechend bin ich natürlich mit der Erwartung an den Film gegangen, etwas erschütterndes zu sehen.

Ein User vor mir hat ja schon eine Rezension geposted. Darin war glaube ich erwähnt, dass man sich in dem Film eigentlich mit keiner Figur identizifieren kann ( wenn es nicht darin steht, dann in andren Rezensionen die ich damals per Google gefunden habe ). Das ist der Grund warum der Film bei mir keine Emotionen auslöst - da ich nicht in den "Bann des Films" gezogen werde, sondern einfach nur dasitze und auf ein viereckiges Ding starre auf dem Bilder ablaufe.

Und da ich zugegebenerweise ein ziemlicher Ignorant bin, was künstlerische Filme angeht, sehe ich in dem Film rückblickend als 0815 Zuschauer nurnoch die Soldaten, die etwas krasseren Szenen und die Hochzeit vor mir.

Zum nachdenken konnte mich der Film wegen dieser Distanzierung jedenfalls nicht anregen.

Wenn du willst, dass ich auf etwas bestimmtes aus der Rezension eingehe, das ich verfehlt habe, kannst du es mich ja nochmal wissen lassen. Ich habe zur zeit ziemlich starke Kopfschmerzen und da kommt es schonmal vor, dass man manche Dinge überfliegt und dann vergisst oder übersieht *hae*
*****and Mann
1.511 Beiträge
Ich habe ihn mir mal in einem Kino angeschaut und das war echt eine Belastung für die Nerven. Hab's bis zum Ende durchgehalten. Das war, nachdem die unzensierte Version wieder freigegeben wurde. [b]brrr[/b] Mir schauerts heute noch. Um das unter künstlerischen Aspekten schauen zu können muss man schon ziemlich abgebrüht sein. Ansonsten saßen da nur 50jährige Männer mit Hornbrillen, ob das jetzt alles Intellektuelle waren, wage ich einfach mal zu bezweifeln. *fiesgrins*
absoluter Schrott
meinem Alter entsprechend habe ich den Film vor ca. 30 Jahre gesehen, kam frisch in die Kinos, unzensiert.

Fazit, absoluter Schrott, entwürdigend und unterste Stufe, auch in künstlerischer Hinsicht.

Hatte mich so geekelt, daß ich Herpes bekam und eine Woche Verstoffung hatte.

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