Ohne Termin

Der Regen hat ihn überrascht. Er freute sich trotzdem. Die Tür war noch offen. Schnell hinein! ... Was?! Keiner da? "Hatten Sie einen Termin?" Eine weibliche Stimme. Wer ist das? Wo ist der Friseur? "Nein. Ich hoffte Herr Lenz wäre..." Sie machte das Licht an. Mittleres Alter, warmes Lächeln. "Er ist im Feierabend. Ich wollte jetzt gehen..." Enttäuschung in seinem Gesicht. Ihre Augen blitzten. "Nehmen Sie Platz." Sie zog den Herbstmantel wieder aus.

Er nahm Platz, blickte in den Spiegel. Sie trug einen Wollpullover. Großzügiger Ausschnitt. Gut gefüllt. Voluminös, natürlich. Ihre Hände fuhren durch sein Haar. "Was darf's sein?" "Oben mit der Schere. Hinten und an den Seiten mit der Maschine, bitte." "Die Seiten... " Sie hielt ihre Handkante an seine Schläfe. "...So?" Sie stand neben ihm, ihre Hand ganau auf Brusthöhe. ... Er erwachte aus der Trance. "Ja, sieht gut aus." Nicht ihre Hand sah er an.

Sein Herz schlug schneller. Hat sie's gemerkt? Er sah in ihre Augen und die Herzlichkeit beruhigte ihn. Sie begann ihr Werk. War mal links, mal rechts. Zwischendurch beugte sie sich vor und sah ihn an. Sie offenbarte tiefe Einblicke. Er war verwirrt, hatte zu wenig Disziplin, um nicht hinzusehen. Sie betrachtete sein Haar, nicht sein Gesicht. Das erleichterte ihn... obwohl... Viel zu bald war sie fertig.

Ihre Hand sanft auf seiner Schulter: "Bleiben Sie kurz sitzen". Sie zeigte auf die Haare am Boden und grinste ihn kurz an. Mit dem kurz geratenen Besen in der Hand fegte sie gebeugt die Haare unter seinem Sessel hervor. Ihr Dekollete so nah am Spiegel. Darin ihre stattlichen Brüste. Sichtbar in voller Pracht pendelten sie ihn in ihren Bann. Er starrte unverschämt.

"Ich hab's nicht passend. Der Rest ist für Sie.", sagte er, als er das Geld auf den Tisch legte. Er fügte hinzu: "Danke, dass Sie das für mich getan haben. Früher schaffe ich es einfach nicht."

"Für nächstes Mal können wir gerne einen Extratermin ausmachen", sagte sie lächelnd, die Arme unter ihrer Brust verschränkt.