Erfahrungsaustausch: Lipödem/Lymphödem und Sexualität

Das Problem ist, dass es keine Garantie gibt, dass du danach „geheilt“ bist. Mit 1 OPs ist es definitiv nicht getan und viele brauchen auch danach noch MLD und die flachstrick. Mögliche lymphschäden durch die op sollten einen auch bewusst sein. Alleine für die Beine braucht man meistens 2+ OPs. Je größer der Befund um so mehr OPs werden benötigt. Die wundfläche und Belastung für den Kreislauf wäre sonst zu groß...
Die OPs sind nicht ohne, das weiß ich aus Erfahrung, denn ich hatte 4 OPs innerhalb von einem Jahr. Und ich bin das krankhafte „Zeug“ nicht ganz los...
Ich weiß nicht, ob ich mich mit meinem jetzigen Wissen erneut für die OPs entscheiden würde.

Ja, aus Erfahrung wird man oft viel schlauer, aber wenn ich es nicht versuche, weiß ich auch nicht, wie es sein wird für mich persönlich.

Eine OP ist immer ein Eingriff in den Körper.

@******_42 vielleicht ein Thema für euch?

Ein Hallo in die Runde,

ich bin mitten im Prozess der Liposuktionen. Ich habe ein Lipödem + Lymphödem. Angefangen hat es in den Beinen etwa mit 16 Jahre. Hat sich dann Zug um Zug auf die Arme ausgeweitet und meiner Meinung erstreckt es sich auch auf den Rest des Körpers. ich habe allerdings noch das Glück, dass die Verteilung einigermaßen gleichmäßig ist. Wir bezahlen alles selbst und für die Kosten kann man locker einen Mittelklassewagen kaufen. Die erste OP war eine Mega-Liposuktion (Ober- und ein bisschen Unterschenkel, beide Oberarme + Straffung, ein bisschen Rücken). Versprochen habe ich mir davon, dass ich weniger Schmerzen habe, sich diese Knötchen unter der Haut nicht mehr bilden und auch die Druckempfindlichkeit deutlich reduziert wird. Außerdem hoffte ich zum einen noch um eine Entlastung von Venen und Knie. Insgesamt hat die OP schon etwas gebracht und ich fühle mich leichter und auch beschwingter. Inzwischen habe ich den Arzt für die nächste OP gewechselt, weil der erst anstatt ein Lipödem abzusaugen, rein ästhetisch operiert hat (andere Technik). Wer mehr wissen möchte, kann mich per Mail anschreiben.

Nun zur Frage an sich. Mein Lipödem beeinflusst mein Sexleben nicht, weil ich einen Mann habe, dem das völlig egal ist. Mir hat es früher einmal sehr viel ausgemacht, aber da hatte ich auch noch eine Bauchschürze. Die fand ich sogar noch schlimmer als mein Lipödem. Auch das haben wir operieren lassen, damals auf Kredit. Ich hätte das vermutlich nicht gemacht, sondern weiterhin jeden Spiegel gemieden, aber mein Mann hat dann ein Machtwort gesprochen. Er meinte: Entweder hörst du auf zu jammern oder du lässt dich operieren. Irgendwie bekommen wir das Geld schon zusammen." Da ich nicht aufhören konnte zu jammern, weil ich mich so eklig fand, habe ich mich für die OP entschieden und es war das beste, was ich gemacht habe. Danach konnte ich mit dem Lipödem leben, bis es halt immer schlimmer wurde und mit ziemlichen Schmerzen einherging. Jetzt ist es also weniger ästhetisch motiviert, sondern medizinisch. Da ich im BDSM unterwegs bin und hier auch in der sexuellen Fremdbenutzung habe ich gelernt, dass es doch recht viele Männer gibt, die trotz meines Lipödems gerne mich benutzen, einfach weil sie meine Reaktionen mögen und weil sie mich als Mensch mögen. Die anderen, die nur nach Äußerlichkeiten gehen, lasse ich ziehen, weil ich mit denen ohnehin nichts anfangen kann. Aber diese Einstellung ist mühsam erarbeitet und hat sehr vieler positiver Erfahrungen bedurft. BDSM hat hier der Swingerszene viel voraus, weil oft Reaktionen wichtiger sind als das Äußere, solange man sich pflegt.

Lieben Gruß
Shania

@******_42 wie wahr. Die Ausstrahlung lässt Menschen auf mich teilweise so schön wirken, dass andere sagen:"Ehm, ernsthaft? Wo?"

Aber das ist mir zum Glück vollkommen egal. Wenn jemand für mich schön ist, ist er schön. Punkt.

Die wirklich schönen Menschen im Sinne des Marketing sind oft ziemliche Hohlbirnen (Ausnahmen bestätigen hier die Regel).

Ich hab auch kein Problem damit, dass mich niemand wollen würde.

Aber da die Probleme halt über die Jahre immer schlimmer werden, möchte ich möglichst frühzeitig was dagegen tun.

Klar, ist ne OP keine Garantie, dass alles „weg“ ist. Das ist es nie, weil man nun mal nicht alles wegmachen kann. (Wie würde das dann auch aussehen.......)

Ich denke grad mit lipödem ist es extrem wichtig auf die Ernährung zu achten und man sollte nie mehr so viel zunehmen, denn wer weiß, ob es sich dann nicht wieder dort als ungesundes Fett ansammelt.

Naja, ich denke es ist es wert, Zeit und schmerzen und auch das Risiko in Kauf zu nehmen, wenn dafür die Lebensqualität steigt.

Meine Motivation ist aber auch nicht wirklich sexuell 😅 wobei mein psychisches drunter leiden schon auch ein großer Fakt ist.

Am 28.01. gehts los. 😅

Ich stand zwischen Stadium 1 und 2, durch meine Transition ist es aber total zurück gegangen. Mein Testosteron hat dafür gesorgt, dass ich meine Knie wieder ohne Wulst darüber sehen kann und ich habe zwar immer noch sehr dicke Beine, also ich glaube nicht, dass es im Alter nochmal schlimmer wird. Bei mir hat es auch mit Beginn Pupertät meine ich eingesetzt.