Public Disgrace - Was haltet ihr davon?

Woher nimmst Du die Gewissheit, dass die 20 Unfreiwilligen tatsächlich Subs sind? Bzw. von Dir als solche gesehen werden wollen?
Kann doch sein, die 20 Unfreiwillgen haben mit Deinem BDSM gar nichts im Sinn.
Kann ja sogar sein, die 20 Unfreiwilligen haben ganz und gar mit BDSM nichts im Sinn ...

Einigen wir uns einfach darauf, dass wir nicht den gleichen Humor haben, Landlady_BB.

In dem Moment in dem der Mann in Unterhose auf dem Bahnsteig steht, oder die Frau nackt über den Wochenmarkt läuft, werden ganz bewusst und mit Vorsatz andere mit einbezogen. Und selbstverständlich gilt das auch für die anwesenden Kinder.

In dem Fall aber eher die anwesenden Eltern. Kinder gehen, wenn sie nicht gar total verzogen wurden, mit Nacktheit sehr natürlich um. Die Erwachsenen haben damit aber sehr wohl ein Problem, weswegen ich auch da dann sehr vorsichtig wäre. Zumindest der Straftatbestand der "Erregung öffentlichen Ärgernisses" in nullkommanix erreicht ist.
Kritischer wird es dann noch mit damit zusammenhängenden Aktionen. Jegliche Art von Schlagen beispielsweise. Kinder können zwischen echter und gespielter Gewalt nicht gut unterscheiden.

Eine Ausnahmestellung bei dem allen hat dann wiederum Bondage, speziell die shibari-orientierte: Die lässt sich gut als Kunst interpretieren und darstellen und wird so auch schnell wahrgenommen. Eine gut geknüpfte Karada beispielsweise hat meines Wissens in der Öffentlichkeit noch nie Ärger gemacht. Sexualisiert in den Köpfen wird solcherlei in der Öffentlichkeit höchst selten.

halte ich davon. Wenn es jemanden kickt, bitte, aber nicht mit mir.

Ich finde die Idee eines public disgrace ja auch irgendwie prickelnd. Aber real erleben möchte ich es eigentlich auch nicht, wegen der unbeteiligten Leute. Bliebe ein Ort an dem einen keiner sieht, aber ich weis in dem Moment ja, dass es keiner sieht, also ist das prickelnde weg. Dieser Widerspruch ist für mich bis jetzt nicht mal ansatzweise gelöst. Ich hab keine Ahnung, wie man das für mich passend umsetzen kann.

Ich finds nicht gut, wenn man Unbeteiligte ohne ihr Einverständnis (das ich in der Öffentlichkeit nicht voraussetzen kann) für seinen eigenen Lustkick benutzt. Denn es ist ein benutzen, bzw. benutzt werden, eine absichtsvolle Provokation, in der ich als Statist herhalten soll fur den Reaktionsfetischismus irgendwelcher Leute, die mich kein bisschen interessieren.
Bin mal so einem bimbofizierten Pärchen (also sie war auf hypersexy Barbie gestylt) im Wald begegnet, allein für den aufmerksamkeitsgierigen Blick hätte ich dem "Dom" ins Vermächtnis treten können. Die geilen sich nämlich an meinem Huch-Moment auf, und beim nächsten Mal verlange ich ein Honorar dafür.

Woran sich wahrscheinlich viele stören: D/S-gestütztes Public Disgrace in der uneingeweihten Öffentlichkeit entbehrt jeder Grundlage, da der Konsens, den wir alle im BDSM voraussetzen, bei unbeteiligten Dritten nicht gegeben ist.

In einer Runde eingeweihter Mit-BDSMler sieht das Ganze schon anders aus. Aber davon ist ja im EP nicht die Rede gewesen. Daher halte ich Public Disgrace für die allerschlechteste Methode, BDSM dem Durchschnittsbürger näher zu bringen. Der Schuss dürfte wohl nach hinten losgehen, und hat ergo für mich das G'schmäckle eines Egotrips; und für sowas habe ich prinzipiell nichts übrig.

Lusthandwerker

Das ist so leicht dahin gesagt. In einer allgemeinen Öffentlichkeit bewegen sich auch Menschen mit Missbrauchserfahrung oder Menschen aus anderen Kulturkreisen. Ist es fair für alle diese Menschen zu entscheiden dass sie ja nicht das Haus verlassen müssen wenn sie damit nicht konfrontiert werden wollen?

Fast jeder regt sich über die zu Rücksichtslosigkeit anderer Mitmenschen auf - es sei den es geht um die eigenen Interessen.

Ich möchte in keiner Weise missioniert werden.

Weder beim Essen noch in meiner Religion noch in meiner Privatsphäre.

Gesetzlich ist genau definiert was geht und was nicht. Punkt.

Jemand, der mich öffentlich mit seiner Sexualität belästigt, erlebt mich dominant- allerdings vermutlich nicht so, wie er es möchte.

Orte, in denen man nicht wirklich damit rechnen kann, gesehen zu werden, nehm ich mal davon aus.

Ich möchte einfach nicht der gezwungene Statist bei einem Spiel sein, dass mich schlicht nix angeht.

Wobei wir ja jetzt wieder an dem Punkt sind....
Halte ich mich an die vorgeschriebenen Gesetze und Regeln, oder breche ich bewusst mal ein Tabu...

Wenn Du mit den Konsequenzen Deines Tabubrichs leben kannst - dann viel Spaß beim Brechen ...

Public Disgrace ist eine nette Herausforderung für mich als Top. Da ich mir sicher bin, das meine Sub jeden Weg für mich gehen wird, muss es eine Aufgabe sein, die Ihr Scharmgefühl und Ihre Intelligenz anspricht. Leider schleifen sich solche Aufgaben schnell ab.

Für mich gibt es immer folgende Kulissen:

• Öffentliche Raum
• Semi-Öffentliche Raum
• Öffentlichkeit
• Semi-Öffentlichkeit

Der öffentliche Raum beinhaltet nicht zwangsläufig eine Öffentlichkeit. Durch geschickte Auswahl von Ort und Uhrzeit kann die Öffentlichkeit so gut wie es geht ausgeschlossen werden. Es beleibt der Reiz des „erwischt werden“.

Der Semi-Öffentliche Raum ist nur ein kleinen Teil der Öffentlichkeit zugänglich. Hier kann ich die Öffentlichkeit eingrenzen. Ein Parkhaus, im Kino, eine alte Fabriketage, eine Herrentoilette im Bahnhof usw.

Eine Herausforderung ist natürlich die Öffentlichkeit. Hier brauchtes schon einiges an Vorbereitung und am Timing. Hier muss Subbi schon mal selbstüberlegen.

Die Semi-Öffentlichkeit in der einfachsten Form ist ein BDSM-Club. Für eine Anfängerinnen, vielleicht der leichteste Einstig ins Public Disgrace, zumal es hier ein dankbares Publikum gibt. Einer Einsteigerin kostest es einiges an Überwindung, den versammelten Herren einen Einblick zwischen Ihre Beine bis hoch zu Mandeln zu gewähren oder einfach nur den ganzen Abend Nackt sein. Es gibt hier unzählige Möglichkeiten.

Man kann diese Kulissen natürlich noch variieren oder verschiede Schwierigkeiten einbauen. Eine erfahrende Sub wird aber auch das abliefern.

Damit fehlt der Reiz für mich und für mein Sub auch, die Aufgaben schlafen ein

Ich habe diese Aussage gerade allgemein gehalten... bitte lesen was geschrieben steht und nicht lesen was man lesen möchte.

Und was wären denn die Konsequenzen des Tabubrichs…? Entschuldige jetzt hab ich noch den Rechtschreibfehler übernommen...

Für mich ist das weniger eine Frage des Gesetzes sondern der persönlichen Moral. Es macht für mich einen Unterschied ob ich an meine eigenen Tabus herangehe oder ob ich die Tabus fremder Personen einfach so missachte. Letzteres steht mir meiner Ansicht nach nicht zu - unabhängig davon wie das rechtlich aussieht.

Nehmen wir mal die ansonsten was Öffentlichkeit angeht scheinbar so beliebten Kirchen und Friedhöfe als Beispiel - ich stelle mir das halt wenig hilfreich vor wenn ein Mensch, der gerade einen geliebten Angehörigen verloren hat und dort hinkommt um zu trauern erst mal ein f***** Pärchen von der Grabstelle vertreiben muss ...

Zu den Konsequenzen eines solchen Tabubrcolor=red]u chs (ich kann auch gelegentlich den richtigen Buchstaben erwischen) steht doch schon so allerhand Nettes in diesem Thread - vom Tritt in Doms bis zur Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses.

Hallo in die Runde,

es soll hier nicht darum gehen Grundsatzdiskussionen über Moral und Tabus zu führen oder andere Mitglieder abzuwerten, weil sie dieses Spiel mögen.

Der Themenersteller hat uns ganz klare und konstruktive Frage mitgegeben und daher interessiert uns hier:


Damit dieses Thema sich positiv entwickeln kann, bedarf es einer offenen und toleranten Haltung in alle Richtungen und von allen Seiten. Wir behalten uns vor, eine schnelle Schließung dieses Themas in Betracht zu ziehen, wenn der gewünschte Austausch nicht geführt wird.

Für private Auseinandersetzungen, Gedanken und weitere Ideen, benutzt bitte unsere Clubmail-Funktion.

Danke!

Liebe Grüße
Miss_Senseless
JOY-Team

Also nochmal: Ich finde solche Auftritte vor Nichteingeweihten unverschämt, ich würde nichts in dieser Art tun (lassen), meine Grenzen sind mein Respekt vor meinen Mitmenschen.

Wie gesagt, wenn mich nochmal jemand ungefragt für sein persönliches Spiel als Zuschauer benutzt, verlange ich ein Honorar für meine unfreiwillig erbrachte Dienstleistung. Oder der/die Dom/se bekommt sein persönliches PD. Dom kann ich auch.

Hast Du den Herrn den mal gefragt warum er da so steht, oder beruht alles auf Deinen Vermutungen?

Meine Frage zielt darauf hinaus... wir spekulieren ja hier über Public Disgrace, aber ich habe ja vorhin schon einmal den Begriff des öffentlichen Tabubruchs eingeworfen.

Zum Beispiel ist dieser gezielte öffentliche Tabubruch ein Stilmittel in der Kunst. Und dort wird er anscheinend eher hingenommen als im alltäglichen Leben wie mir scheint...

Das könnte mehrere Gründe haben. Zum einen ist Kunst immer etwas abstrakt. Mal mehr mal weniger. Es berührt mich weniger, wenn eine nackte Frau als Bild oder Statue gezeigt wird, als wenn sie vor mir steht. Das ist das eine... Und das, was heute als "Kunst" gehandelt und hochgelobt wird, ist für uns Kunstbanausen manchmal auch einfach nur unbegreiflich.