"Schuld"
**********te007:
Von Schuld spreche ich mich jedoch frei, ich nenne es mal an manchen Stellen nicht immer die gute Entscheidung getroffen, dafür sind wir eben Mensch mit allen Risiken und all dem schönen.
Wenn Dir an einer gemeinsamen Zukunft gelegen ist, dann vergiss bitte die Frage, wer in der Vergangenheit "Schuld" hatte. Das kostet Kraft, es zerstört, und man endet nicht auf Augenhöhe.
Wichtig ist, was wer zukünftig anders machen kann (auch ohne sich zu verbiegen), damit Eure Beziehung nicht wieder in so eine Situation, kurz vor dem aus kommt.
Jeder hat eigene Erfahrungen, wie Du schriebst, auch eigene Erinnerungen aus früheren Beziehungen. Da gibt es dann Triggerpunkte, die lösen unerwartet andere Reaktionen aus, als vermutet.
Witzig fand ich hier einige Statements.
"Wer einmal fremd geht, den muss man verlassen." Klasse, hier im Joyclub so etwas zu lesen. Hm.
Ich hätte daraus gemacht " wer den anderen extrem verletzt, weil er bewusst etwas tut, was den anderen verletzt...". Ich glaube nicht, dass Dein Partner das Ziel hatte, Dich zu verletzen. Es ist Kleinkrämerei, darüber jetzt zu diskutieren, ob er es "billigend in Kauf genommen hat", wie Juristen wohl sagen würden. Eine Beziehung basiert zwar auf Regeln, aber bitte nicht auf "Jura".
Genau so schön war die Diskusion, die entbrannte, als jemand schrieb, dass er es als eine schöne Vorstellung empfindet, wenn seine Frau ihn in sexy Dessous überraschen würde. Da kam dann, was er denn machen würde, um seine Frau zu verwöhnen bzw. zu verführen. Darum ging es nicht. "Mal" ist etwas anderes als "überhaupt nicht" oder "immer". Die Mischung muss passen. Aber da sieht man das, worauf ich hinaus will. Die Diskussion lief darum, was der andere vielleicht mal machen könnte, nicht darum, dass jede Seite sich selbst fragt, was sie machen könnte.
Männer brauchen nach meiner Erfahrung etwas Zeit, um ein Kind, das geboren wurde, als eigenes zu erfühlen. Die emotionale Beziehung zu dem Kind entwickelt sich anders, als bei der Frau, kein Wunder, der Schwangerschaftsbauch beim Kerl ist Fett, da ist kein Kind dahinter. (He, die meisten Männer, die ich kenne, die Vater wurden, wurden während der Schwangerschaft der Partnerin dicker.)
Und es geht dann auch nicht allein darum, der Mutter mal etwas ab zu nehmen. Wichtig ist, dass auch das gemeinsame dabei nicht zu kurz kommt.
Ich weiß auch nicht, warum ihr beide zum Paartherapeuten, er aber zusätzlich zu einem Sexualtherapeuten müsste. Es ist keine Krankheit, wenn ein Männchen mit anderen Weibchen kopulieren will. Das passt nur eben nicht in unsere generellen Sitten- und Moralvorstellungen, wenn Menschen dass aus einer festen Beziehung heraus machen. Aber, hier im Joyclub gibt es den Beziehungsstatus "offene Beziehung". Das Problem dabei ist, dass das nicht alle leben können. Nur, das ist eben nicht "therapierbar".
Ich behaupte mal, dass zwei Individuen eines Paares nie zu 100% Deckungsgleich sind. Die Frage ist, wie groß sind ihre korrespondierenden Gemeinsamkeiten. Einige gibt es, wenn das nicht passt, ist der Rest egal. Beispiel? Mann und Frau stellen fest, dass sie beide auf Kerle stehen. Da wird eine Partnerbeziehung zwischen diesen beiden sehr, sehr schwierig.
Man muss sehen, was passt, was für den jeweiligen ein "No-Go" ist, und dann man sehen, ob der Rest ausreicht.
Liebe und Gefühle zueinander verändern sich in einer Beziehung. Das ist für die Erhaltung unserer Art unerlässlich. Zum kopulieren helfen andere Gefühle, das Feuer des frisch verliebt sein, zum groß ziehen eines Kindes, das nun mal in ganz anderen Zeiträumen abläuft, braucht man kein Strohfeuer. Auch damit kommen einige Menschen nicht klar.
Und in eine Beziehung müssen beide investieren. Deshalb, zurück zum Anfang meines Posts, nicht überlegen, wer Schuld hatte, sondern überlegen, wer was zukünftig anders machen kann.