priusquam rideo, ludo - ehe ich lache, spiele ich

Der weiße König zwar auf dem Brette,
Doch einen Springer ich gern hätte,
Rochade einen Turm verlangt,
Für die Königin hätt's dennoch nicht gelangt,

Wahre Poesie im Mantel des Pathos' nicht immer glückt,
Allzu schnell wird Kunst von übertriebener Manieriertheit verhunzt.
Ist mir auch gleich, ich will Sex! Dame von G5 nach H6!
Endlich seh ich auf dem schwarzen Feld, dass mein Turm Befriedigung erhällt.

Schachmatt dem Dichter,
wie ich gern sag,
für Schmalz und Schund ich mich beklag.

(Ich - der Spieler)


Sehr gut Spieler,
denn wohl wahr - die lose Hose hat weniger mit tiefem Geist zu schaffen. Doch ist auch nicht immer des Schöpfers Ziel, den Turm zu besteigen, denn der Triumpf der Besteigung ruht mir lange schon inne.

Es ist nur schön, den Unhold der Seelen zu verfolgen - deren Kampfplätze noch unbefriedigt warten.

Ein weißer König auf Brette ....(-zwar-)

Jed(o)ch ein Springer ich d(o)ch hätte

Der Königin hätt´s nicht gelangt ....(-dennoch-)

Mit dem Begriff der "wahren" Poesie sollte man meines Erachtens nach sparsam umgehen.
Zeit wirkt auf jeden anders und ist es, insofern Poesie nur sehr bedingt für Alle greifbar erscheint.
Ich kann mich abbilden, werde jedoch nie das Stigma der Gesamtmeinung sein.
Ich vermag nicht jegliche philosophische Lehrmeinung teilen, trotzallem gab es in den Jahrtausendenden sehr weitsichtige und kluge Denker mit unterschiedlichen Absichten.

„Endlich seh ich auf dem schwarzen Feld, dass mein Turm Befriedigung erhällt.“
Evtl. ersetzt Du "schwarzen" gegen -meinem-, das erhöht den Textfluss und verhilft zur besseren Assonanz.