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F[emale]G[enital]M[utilation] Ein kühler Morgen bei Mogadischu,
über dem Dorf noch friedliche Ruh.
In einer kleinen Hütte aus bräunlichem Lehm,
ein betteln, weinen und winselndes Fleh'n.
"Wir müssen das tun, sonst kriegst Du keinen Mann",
sie war erst sechs, als der Albtraum begann.
Sie führten sie auf eine Wiese,
vom Fluss her wehte eine sanfte Brise.
Eine alte Frau aus dem Dorf erschien,
die grausige Tat hat sie ihr niemals verziehn.
In ihrer Tasche eine rostige Klinge,
aus weiter Ferne hört sie ihre Stimme.
...
Zu dritt hielten die Frauen sie fest,
für sie ganz normal, doch das Mädchen entsetzt.
So setzte die Frau ihre Klinge an,
vor den Augen des Mädchens alles verschwamm.
Die Klitoris schnitten sie ihr weg,
auf dem Tuch unter ihr ein blutiger Fleck.
Auch ihre Schamlippen stutzten sie,
ignorierten, wie sie weinte und schrie.
Als die Prozedur vorrüber war und
sie am nächsten Morgen die Sonne sah,
lag sie fern vom Dorf unter einen Baum,
die Beine verschnürt, spürte sie kaum.
Ihr Unterleib wie Feuer brannte,
es war ein Schmerz, wie sie ihn nie kannte.
Eine Tortur, die ihr die Weiblichkeit stahl,
das urinieren eine Qual.
Sieben Jahre später die nächste Pein,
nein, sie wollte keine Frau mehr sein.
Blutig endete auch die Hochzeitsnacht,
ihr Ehemann hat sie ausgelacht.
Die Zeit verging, sie wurde schwanger,
vor der Geburt wurde ihr immer banger.
Wieder kam die rostige Klinge, wieder kam ein blutiger Schnitt,
sie ertrug es stumm, niemand sah, wie sie litt.
Ihrer Tochter gab sie ein stummes Versprechen,
sie würde kein Opfer werden, von diesem Verbrechen.
Eine sinnlose Tradition, millionenfach zerstörtes Leben,
es wird sie auch noch morgen geben...
...Mädchen, die beschnitten werden,
verstümmelt durch Klingen oder Scherben...
Täglich werden weltweit mehr als 6000 Mädchen an ihren Genitalien verstümmelt
© Sonnchen - Oktober 2008