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Mit dem Partner über alles reden können? - Part II

****ine Frau
4.669 Beiträge
Themenersteller 
Mit dem Partner über alles reden können? - Part II
Love4eva - ich hoffe Ihr nehmt es mir nicht übel *zwinker* - eröffneten im April 2008 dieses interessante Thema. Da die Kommunikation in der Partnerschaft von ganz besonderer Wichtigkeit ist, wäre es interessant, auch weiter Eure Meinungen zu lesen.

Hier noch einmal der Eröffnungsbeitrag von L4e:
Immer wieder kann man lesen - die Kommunikation ist das A und O in einer Beziehung.

Dennoch staune ich doch, wie oft hier darüber geklagt wird, dass die Kommunikation gestört oder evtl. gar nicht vorhanden ist. Viele Partner scheinen sich wenig zu trauen, über Themen rund um die Sexualität innerhalb der Partnerschaft zu reden.

Wie haltet ihr es? Redet ihr über Gott und die Welt und völlig frei über alles, was das Thema Sex betrifft - ohne Tabus oder Einschränkungen?

Oder gibt es persönliche Hemmschwellen, weil ihr glaubt, euer Partner würde euch evtl. ablehnen, wenn ihr offen zugebt, was euch beschäftigt?

Hallo!

Ich glaube, es liegt nicht so sehr an der Angst, vom Partner abgelehnt zu werden, dass einige sich nur bedingt öffnen können (bei einem offenen Gegenüber sollte diese Schranke fallen), sondern eher an den Hemmungen, sich selbst gegenüber Bedürfnisse einzugestehen.
Das kann daran liegen, dass man nie gelernt hat, diese als richtig und positiv zu bewerten. Viele setzen Wünsche/Bedürnisse = bedürftig = innerlich schwach. Vielleicht müssten sie dann zu tief in sich eintauchen und das macht ihnen Angst, weil dort einiges lauert, mit dem sie sich lieber nicht auseinandersetzen wollen. Nicht einmal sexueller Art, sondern allgemein, und deswegen ist es gefährlich, am Kern zu rühren.
Ich habe eigentlich die Beobachtung gemacht, dass es gar nicht mal daran liegt, mit wie vielen Partnern jemand bisher unbefangen reden konnte. Wer das Bedürfnis hat, sich auszutauschen, nimmt die Gelegenheit (mit der Zeit) wahr, wenn sie sich ihm bietet, er wurde im Grunde nur von außen gehemmt, aber nicht von innen. Wer von sich aus Hemmungen hat, weicht aus und öffnet sich vermutlich niemals richtig.

Bei meinem Freund ist zB letzteres der Fall, er weicht, wenn es ans Eingemachte geht, auf die witzige Schiene aus, im Grunde wie ein Teenager im Aufklärungsunterricht. Es ist ganz selten, dass man ernsthaft mit ihm darüber reden kann, geschweige denn, dass er bei mir genauer nachfragt (Vergangenheit, Erlebnisse, Gedanken). Für diese Dinge ziehe ich dann andere Freunde heran (sowohl weibliche als auch männliche), denn gottseidank habe ich im Freundeskreis zwar sehr unterschiedlich ausgerichtete, aber gleichzeitig sehr neugierige/tolerante Menschen, mit denen man wirklich bis in die Einzelheiten gehen kann. Vielleicht finden sich "gleich-offene" Menschen auch instinktiv, mein Freund könnte mit seinen Leuten zB nie über Beziehungen oder Sex reden, weder von ihnen noch von ihm aus.
Zum Glück entspricht seine Art, Sex zu praktizieren, sehr der meinen, deswegen ist diese Kommunikationsarmut nicht so folgenreich wie bei anderen. Schöner wäre es natürlich anders. *g*

taishar
****ite Frau
2.646 Beiträge
ich für meine teil habe immer mit meinen partner über sexuelle wünsche , vorstellung oder ähnliches gesprochen ... allerdings nur bis zu dem grad den sie dann auch zugelassen haben ... man kann ja schlecht die männer oder partner allgemein in schubladen stecken .....soll heissen es war nicht immer von erfolg gekrönt aber ich finde es sehr wichtig diese sachen offen zu legen um auch eine erfüllte offene sexualität zu er bzw zu leben .

in anderen sachen ganz allgemeine themen muss der partner nicht alles wissen *g
Nö...nix übelnehm
Vor allem ist die Entwicklung seit April 2008 sehr interessant. Das war so ein Monat, wo ich glaubte, wirklich über alles mit dem Partner reden zu können.

Mitlerweile denke, bei den Empfindlichkeiten, die hin und wieder hochpoppen, dass ic h doch nicht alles, was mir selber am Herzen liegt, mit ihm besprechen kann. Einfach, weil mir die Lust fehlt, hinterher Wogen zu glätten, die gar nicht erst hätten entstehen müssen.

Meine Gedanken sind frei, niemand kann sie erraten und ich werde mich hüten, manches preis zu geben.
****ine Frau
4.669 Beiträge
Themenersteller 
@Love4eva
Das sieht im ersten Moment wie ein Rückschritt aus. *roll* Du besprichst also, um Ärger zu vermeiden, nicht mehr alles mit Deinem Partner? Aber ich gehe davon aus, dass das nicht Eure Partnerschaft betrifft, sondern Dinge, die im Umfeld passieren? (siehe Motzbude?) Denn ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass Beziehungsprobleme eher durch Schweigen als durch Ansprechen entstehen.
****ite Frau
2.646 Beiträge
@ karline
naja das erscheint mir ja relativ .... wie ist es wenn du einen kritikpunkt an deinem partner hast den du bereits mehrfach besprochen hast ? ..... dann kann es auch schon mal dazu kommen das man mal ne faust inne tasche macht ....und es zumindest mal ne zeit ruhen lässt
*********orgen Paar
941 Beiträge
ich finde es sehr wichtig, wenn man in der partnerschaft über alles reden kann....
*******ted Paar
21 Beiträge
... nicht für jeden leicht...
.... die Offenheit......

Wir denken, dass es stark an der Qualität der Partnerschaft liegt, ob man sich öffnen kann.

Jemand der sehr offen ist, gibt vieles von sich preis und offenbart auch wunde Punkte, die später gegen einen verwendet werden könnten.

Ist man sich seiner Partnerschaft nicht sehr sicher, so überlegt man sich wahrscheinlich zweimal, ob man offen ist oder nicht.

Unimitated
@karline
Jawoll - Motzbudenprobleme werden nicht mehr mit dem Partner sooo besprochen - einfach weil ich es leid bin *muede* evtl. mißinterpretiert zu werden.

Manchmal läuft die Kommunikation unter Frauen wirklich besser - kann durchaus ein Irrtum sein. Es gibt aber auch Probleme z.B. mit oder über die Kinder, wo ich genau weiß: hier werde ich nicht verstanden bzw. man will es anders sehen....

Manchmal möchte ich eben lieber in meiner Realität bleiben, als dass ich mich hinterher ärger, überhaupt ein Gespräch über meine *my2cents* angefangen zu haben.
****06 Paar
426 Beiträge
Man sollte über alles reden und nichts heimlich machen, dann fangen die Proleme erst richtig an.
Wir sind seit fast 10 Jahren verheiratet und wir können mit Stolz sagen das bei uns das "über alles reden können" echt funzt!!
Wenn einer eine Fantasie hat reden wir offen drüber, ob es vom Partner akzeptiert wird oder nicht sei dahingestellt. Tut man es nicht, nagen beide daran. Der eine frisst es in sich rein und der andere weiss nicht warum der Partner auf einmal so komisch drauf ist. Diese Woche zum Beispiel: Ich, Holger, hatte ein Treffen ausgemacht, alleine mit einer netten Swingerdame , mit der wir beide schon lange Kontakt haben.
Einfach so, nur sie und ich, einfach was trinken gehen und sich unterhalten. Wir haben beide keine Probleme damit wenn sich der Partner mal alleine mit jemand trifft mit dem man auch schon intim war. Es beruht auf Vertrauen,und dieses Vertrauen kommt nur daher wenn man auch miteinander spricht, es dem Partner offen sagt was man will und was nicht.
Letztendlich ist es bei jedem anderes, wir vertrauen einander, aber Menschen die ihre Partner hintergehen, mögen wir einfach net. Gibt nur Stress!!!!!
Klares ja
Geheimnisse & Lügen machen eine Partnerschaft kaputt. Wenn ich meinem Partner nicht vertraue - wem dann???

Reden ist nunmal sehr wichtig in einer Beziehung. Nur so weiß der andere was Sache ist.
Ich glaube nicht, dass es sich in den meisten Fällen um mangelndes Vertrauen handelt.
Eher darum, in den Augen des Partners Verständnislosigkeit und Ablehnung ob der geäußerten Wünsche zu sehen. Und sich dann abgewertet zu fühlen.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Taishar
Kurze, höfliche Frage:

Auch wenn der Partner meinen Wünschen ohne Verständnis oder sogar ablehnend begegnet - wieos bin ich da abgewertet? Ich bin doch noch genau so viel oder wenig wert wie vorher! Meine Wünsche und Bedürfnisse und Vorstellungen sowie mein gesamtes Wesen, meine Seele, mein Ich - das wird doch dadurch nicht weniger wert?

Der Partner kommt damit nicht zurecht, er mag meine Wünsche nicht - aber ich bin immer noch ich.

Vielleicht kannst Du mir bitte kurz erläutern, wieso ich mich in einer solchen Situation abgewertet fühlen sollte?

(Der Antaghar)
Gute Frage und
guter Denkanstoß:

wieso fühlt man sich abgewertet, wenn man auf Ablehnung stößt?

Vielleicht ist es die Art und Weise, wie die Ablehnung formuliert wird?
Nicht jeder beherrscht die Kunst "Ablehnung/gegenteilige Meinung" völlig wertfrei auszudrücken und benutzt unbewußt abwertende Rhetorik.

z.B. "bist du blöd?" "wie kannst du nur" "ich würde aber niemals..." " was sollen die Leute denken".

Angenommen jedoch, der Andersdenkende beherrscht die Kunst der Rhetorik und drückt sich wertfrei aus, kann es natürlich dennoch passieren, dass der Hörende für sich heraushört "er würde abgewertet" - das ist dann allerdings mal ein Thema, was bearbeitet werden sollte.
also wir können auch über alles reden, was uns auch wichtig ist.
auch merken wir gegenseitig wenn mit dem partner etwas nicht stimmt. dann wird sich ausgesprochen und eine lösung gefunden.
probleme, wünsche und neigungen oder was auch immer unter den tisch zu kehren bringt doch nichts.

lg um795
*******883 Mann
157 Beiträge
Also
ich finde reden auch sehr wichtig, gehört zu einem vertrauensverhältnis dazu.
Manche Frauen vergessen manchmal nur, dass das Hirn eines Mannes nach 10000 Worten einfach abschaltet und dann mindestens eine Stunde Ruhe braucht *g*
******ady Frau
620 Beiträge
Also ich habe das immer so gehalten das ich über alles gesprochen habe. Manches mal hatten meine Partner keine Lust zuzuhören, aber reden mit ihnen konnte ich über alles. Mir war das auch immer sehr wichtig, denn nur so kann man auch Probleme lösen und wissen was der Partner für Bedürfnisse hat.
Verschwiegen habe ich nur Gedanken, die nicht so wirklich von belang waren.
Aber auf jeden Fall ist das Kommunizieren das absoluta A und O in einer Beziehung.

Hila *sonne*
Offenheit und Ehrlichkeit sind Grundpfeiler
Die Möglichkeit über alles offen reden zu können ist für uns die Basis für absolutes Vertrauen. Es gibt sicher Vorstellungen, Träume, Wünsche – gerade auch im erotischen Bereich – die das Potential haben falsch verstanden zu werden und zu verletzen. Eine Beziehung muss für wirklich totale Offenheit schon eine sehr fundierte Basis an Vertrauen und Wohlwollen haben – man sollte irgendwann doch soweit sein erstmal grundsätzlich davon auszugehen, dass mein Partner mir bestimmt nicht seine Gedanken offenbart, um mir weh zu tun und das ich dieses Vertrauen verlieren werde, wenn ich einfach darauf los kritisiere.

Für uns ist die totale Offen- und Ehrlichkeit auch die Grundlage, um überhaupt ohne Eifersucht und Verlustangst sexuelle Erfahrungen mit anderen Beteiligten zu sammeln.

Wenn man Probleme in der Kommunikation hat und wie hier teilweise geschildert auf geäußerte Vorstellungen mit Vorwürfen und „beleidigt sein“ reagiert wird, sollte man das auch direkt ansprechen, dass man die Reaktion unfair findet und seinem Partner klar machen, dass er gerade die totale Offen- und Ehrlichkeit in der Beziehung (und damit die Beziehung an sich) mit seiner Reaktion aufs Spiel setzt.

Vielleicht hilft es sich auch auf eine der Grundregeln der konfliktfreien Kommunikation zu besinnen: Nur „Ich Botschaften“ sind erlaubt, niemals „Du Botschaften“.
Zum Beispiel sollte man nach einem geäußerten Wunsch des Partners nicht fragen „Wie kannst Du nur?“, sondern die eigene Gefühlswelt so ehrlich wie möglich erläutern und auch seine Befürchtungen z.B. „Bitte erläutere mir mal was genau Dich da reizt, denn ich finde diesen Wunsch auf den ersten Blick etwas befremdlich und befürchte ehrlich gesagt, dass es ein Anzeichen dafür ist, dass Du mit mir alleine nicht zufrieden bist.“
Nicht „Was sollen die Leute von uns denken?“, sondern „Ich glaube ich würde mich unwohl fühlen, wenn sich das herumspricht, mir wäre das peinlich.“
Niemand kann und muss für den anderen sprechen und Unterstellungen sind was für Staatsanwälte, jeder weiß nur was er selbst fühlt und denkt und genau das mitteilen.

Aussagen wie „Bist Du blöd?“ lassen ja eigentlich nur eine Antwort zu: „Wenn Du Dich das fragst, musst Du ja auch ganz schön blöd sein, mit so einer Bekloppten zusammen zu sein.“ – schon hat man einen Streit und tauscht wahrscheinlich nur noch Beleidigungen aus, die keinem von Beiden etwas bringen und jeder hinterher bereut.
Wenn sich der Partner plötzlich ereifert und unsachlich wird, bringt es manchmal auch etwas spontan richtig dolle mit der Faust auf den Tisch zu schlagen, die Miene augenblicklich auf todernst umstellen und mit einem lauten „HEY!“ erstmal für Aufmerksamkeit zu sorgen und den drohenden Streit beenden, bevor man direkt im Anschluss mit einem liebevollem Blick klarstellt: „Ich liebe Dich! Ich rede so offen mit Dir, weil ich unsere Beziehung und Liebe vertiefen will. Bitte geh doch erstmal davon aus, dass ich Dir das erzähle, weil ich hoffe, dass Du mich verstehen willst. Du tust mir weh, wenn Du immer erstmal davon ausgehst, dass ich Dich mit meiner Ehrlichkeit irgendwie kränken will. Du gibst mir mit Deinen Unterstellungen das Gefühl, dass Du an meiner Liebe zweifelst und Dich meine wahren Gedanken und Gefühle eigentlich nicht interessieren. Wenn Du nicht nachvollziehen kannst wieso ich etwas möchte oder sage, dann frag mich doch bitte erstmal nach dem wieso und warum.“

Es hilft auch eindeutig klarzustellen, dass man keinerlei Streit oder Diskussion zulässt über „zwischen den Zeilen gelesenen“ Vermutungen, dass man alles genauso ausspricht, wie man es auch meint und es keiner Interpretation bedarf. Bei Unklarheit hilft nachfragen, aber ich könnte nicht glauben, dass mich jemand liebt, der immer erstmal davon ausgeht, dass ich bekloppt bin oder die Partnerschaft mir schnurz ist.

Es ist manchmal schwierig, den Anderen wieder mit ins Boot zu holen, aber auf lange Sicht die einzige Möglichkeit sich auch richtig wohl und verstanden zu fühlen in einer Beziehung. Wenn ich mit meinen Freunden offener reden kann, als mit meinem Lebenspartner, dann kann etwas nicht stimmen und daran ist NIE nur einer „schuld“, das verbocken schon immer Beide gemeinsam, der eine durch eine übertriebene Reaktion und der andere dadurch, direkt auf beleidigte Leberwurst zu schalten, anstatt für Offenheit und Ehrlichkeit vehement zu kämpfen. Wirklich Sinn macht die Beziehung zumindest als Partnerschaft fürs Leben dann aber nicht, oder?

Vielleicht hilft es auch sich mal gemeinsam ein Buch über konstruktive Kommunikation zu holen und sich dann gemeinsam gegenseitig daraus vorzulesen und die vorgeschlagenen Methoden einfach mal auszuprobieren.

Man findet auch im Internet dazu massig Material, einfach mal nach „Konfliktmanagement“ oder „Aktives Zuhören“ googeln und gemeinsam lesen.
@ Antaghar
Kurze, höfliche Frage:

Auch wenn der Partner meinen Wünschen ohne Verständnis oder sogar ablehnend begegnet - wieos bin ich da abgewertet? Ich bin doch noch genau so viel oder wenig wert wie vorher! Meine Wünsche und Bedürfnisse und Vorstellungen sowie mein gesamtes Wesen, meine Seele, mein Ich - das wird doch dadurch nicht weniger wert?

Der Partner kommt damit nicht zurecht, er mag meine Wünsche nicht - aber ich bin immer noch ich.

Vielleicht kannst Du mir bitte kurz erläutern, wieso ich mich in einer solchen Situation abgewertet fühlen sollte?

Berechtigte Frage, die habe ich mir in der Situation auch schon gestellt. Ich weiß selbst nicht, warum es mich so hart getroffen hat. Das, was du anführst, habe ich mir immer wieder vorgesagt und bin deswegen auch bei ihm geblieben. Trotzdem ging es mir weiterhin schlecht, mein Empfinden hat sich vom Kopf nicht überreden lassen können.

Vielleicht war es so, weil mein Drang, dem anderen ganz nah zu sein, sehr stark ist, wenn ich verliebt bin, das ist eine Art, ihm ganz nahe zu sein. Nicht einmal nur der Sex, aber das zusammenliegen, "die Schranken fallen lassen", sich dem anderen ohne Kontrolle anzuvertrauen.

Vielleicht lag es an der Häufigkeit der Ablehnung. Dass dadurch, dass die Ablehnungen die Zustimmungen bei weitem übertrafen, dem anderen das, was ich brauchte, nichts "wert war". Wenn man sich die ganze Zeit als Bittsteller fühlt und gleichzeitig dazwischen schwankt, seine Wünsche nicht zu verleugnen, den anderen aber andererseits nicht zu sehr unter Druck zu setzen, erzeugt das innerlich wohl ein Gefühl von unfreiwilliger Unterordnung/Unterlegenheit, das nicht guttut.

Oder vielleicht liegt es an etwas anderem, auf das ich noch nicht gekommen bin. *zwinker*

Das einzige Rezept, das etwas geholfen hat, war, dass ich mich auch emotional von meinen Partnern entfernt habe. Dadurch wurde der Wunsch, ihnen körperlich nah zu sein, ebenfalls weniger. Was, wie man sich vorstellen kann, den Beziehungen nicht gut getan hat.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Taishar
Danke für Deine interessante und offene Antwort!

Wenn der andere nicht so viel und so oft körperliche Nähe mag, muss das nicht bedeuten, dass er Dich ablehnt oder nicht liebt. Das dekst Du doch z. B. auch nicht, wenn Du gerne Volleyball spielst und er eben nicht. Und man kann sich auch wunderbar ohne körperliche Berührung nahe sein. Du doch sicher auch, oder nicht?

Und noch etwas: Man muss seine Gefühle und Wünsche doch nicht gleich verleugnen, nur weil sie nicht erfüllt werden. Sie zu unterdrücken, das hieße ja, dass Du Dich selbst verleugnen musst. Warum? Nur kannst Du nicht erwarten, dass der andere immer die gleichen Wünsche hat oder Dir Deine jederzeit und überall erfüllen mag. Oder meist Du, der andere ist dafür da, Dir Deine Bedürfnisse zu erfüllen?

Und sich enttäuscht zu fühlen (was bedeutet, dass man sich getäuscht hätte) und sich emotional zurückzuziehen, das wäre in meinen Augen vielleicht ein bisschen kindisch. Oder es wäre die Angst davor, wieder verletzt zu werden. Aber der andere verletzt Dich doch gar nicht (es ist nur so, dass Du Dich verletzt fühlst - mehr nicht), er funktioniert nur nicht immer so, wie Du es gerne hättest.

Vielleicht sind das ein paar Gedanken und Anstöße, die Dir weiter helfen können? Nur so als Anregung ...

(Der Antaghar)
Ich kann Taishars Gedanken, Gefühle sehr gut nachvollziehen. Wird ein Wunsch (besonders ein intimer Wunsch) vom Partner abgelehnt, fühle ich mich selbst getroffen. Denn ich bin meine Wünsche, oder besser noch gesagt: Meine Bedürfnisse.
Ich könnte zb. ganz schlecht mit größeren Unterschieden in wichtigen Beziehungsdingen in einer Beziehung leben. Dh. z.b. will der eine etwas sehr viel weniger als ich (zb. Sex, oder auch Zärtlichkeit, oder Kommunikation), sehe ich in dem Punkt keine Übereinstimmung, und es würde zumindest der Beziehung schaden, bzw. wäre ihr schleichender Tod (sofern bei sehr unterschiedlichen Bedürfnissen, auch intimer Art, überhaupt eine solche entstehen würde).

Ich habe lange gebraucht, meine Bedürfnisse offen äussern zu können, ich tue es, jetzt, immer, und wenn ständig abgelehnt wird, das brauche ich nicht. Das ist Bremsen, Blockieren, das macht keine Lebensfreude, ich habe - natürlich wie jeder andere auch - Angst vor Ablehnung, trotzdem äussere ich mich, nur, wie gesagt: Bekomme ich öfter ein Nein, ziehe ich mich zurück.
Und das finde ich sehr legitim. Wer mag schon ständig zurückgewiesen werden.


Antaghar schreibt dazu:

Man muss seine Gefühle und Wünsche doch nicht gleich verleugnen, nur weil sie nicht erfüllt werden. Sie zu unterdrücken, das hieße ja, dass Du Dich selbst verleugnen musst. Warum? Nur kannst Du nicht erwarten, dass der andere immer die gleichen Wünsche hat oder Dir Deine jederzeit und überall erfüllen mag. Oder meist Du, der andere ist dafür da, Dir Deine Bedürfnisse zu erfüllen?

Ja, zu mindestens... 80 % (Zahl verhandelbar ;-)) ... sonst kann ich die Beziehung auch sein lassen.

Die logische Folge von geäußerten, und öfter abgelehnten Wünschen wäre ja Frust. Ständiges Auflaufen meiner Bedürfnisse. Sowas ist unschön. Verleugnen würde ich diese Bedürfnisse deshalb nicht, aber sie würden ständig "in der Luft hängen", und ich würde diese Bedürfnisse auch weiterhin äussern. Nicht quengeln, aber unmissverständlich äussern. Möglicherweise mehrmals. Dann aber wäre schluss mit lustig, und wenn öfter oder gar ständig Ablehnung käme, wäre Ende. Für solch eine Art der Ablehung führe ich keine Beziehung. Um gut Freund zu sein, reicht auch ein guter Freund, da ist Beziehung überflüssig. Beziehung beeinhaltet Erfüllung sexueller Wünsche, sonst ist es uninteressant für mich.

Gabriella
*******day Frau
14.247 Beiträge
es kommt wie immer im Leben aufs Detail an: der Ton macht die Musik

Mit "Schatz, wir müssen reden" jagt frau 99 % aller Männer in die Flucht.

Mit "Schatz, ich wollte nur mal erwähnen, dass" ... jagt man(n) 99% aller frauen in die flucht.

Grundsätzlich gilt: es macht wenig Sinn anzunehmen, dass der Partner intuitiv das "richtige" (das, was ich gerade brauche) tut.

Es macht ebenso wenig Sinn anzunehmen, dass der Partner absichtlich das "falsche" tut (das war ich gerade nicht brauche).

Je früher man sich daran gewöhnt, Wünsche, Hoffnungen, Erwartungen zu formulieren (also erst einmal: sich selber einzugestehen) desto besser.

Wie hat Nena gesungen? Liebe will nicht, Liebe ist ...
Was soll denn das Totschlagargument "Liebe" jetzt auf einmal?
Hat "man" dann nichts mehr zu wollen,wenn man liebt?

Natürlich macht der Ton die Musik, wie bei allem im Leben. Aber: Werden sehr viele der vorgebrachten Wünsche abgelehnt, passt es einfach nicht, dann ist die Beziehung nicht stimmig.

Gabriella
*******day Frau
14.247 Beiträge
Gabriella
genau dann funktioniert eine Beziehung nicht: wenn man eines gegen das andere aufrechnet.

Liebe ist: gar nicht auf die Idee zu kommen, rechnen zu müssen

Wenn du das als Totschlagargument bezeichnen willst: ich werde darüber nicht diskutieren. Mach du es auf deine Weise ...
Ja gut.
Dabei kommt nichts raus.

Wir sind hier beim Thema "Mit dem Partner über alles reden können".
Und nicht beim Thema: "Liebe macht alles gut".

Gabriella
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