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Wie wir alle wissen, sind Männer in einer Partnerschaft nicht immer mit der Gabe gesegnet, ihren Partnerinnen jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Dabei müssen diese Wünsche noch nicht einmal groß sein: ein einfaches Beispiel wäre der Klassiker mit den Blumen, die er ihr regelmäßig schenkt. Oder dass er ihren Geburtstag nicht vergisst. [...] Ein Frühstück ans Bett usw. usw..
Nichts davon interessiert mich in einer Partnerschaft. Ich wünsche mir nicht, dass er mir "jeden Wunsch von den Augen abliest". Niemand kann Gedanken lesen und kein Mensch ist so vollkommen und perfekt, dass er all meine Bedürfnisse befriedigen kann. Solche Ansprüche an einen Menschen zu stellen ist nicht nur unrealistisch, es ist höchst unfair. Denn ein Mensch kann diese Bedingungen gar nicht erfüllen und seine Mühe wäre direkt zum Scheitern verurteilt. Fies, so etwas von einem anderen zu verlangen.
Ich habe nicht wirklich etwas übrig für den klassischen Strauß Blumen. Ich mag weiße Lilien sehr gerne, aber nur zum Gucken - der Geruch ist furchtbar. Mein Freund hat mir letztens zwei Kakteen gekauft, weil er weiß, dass ich total gerne Pflanzen in der Wohnung habe, diese aber immer verrecken lasse, weil ich vergesse, sie zu gießen. Kakteen verzeihen meinen nicht vorhandenen grünen Daumen besser. Das ist eine nette Geste, weil sie persönlich und individuell ist, besser als ein Strauß Blumen, der nach einer Woche tot ist.
Meinen Geburtstag vergesse ich selbst mit hübscher Regelmäßigkeit und auch die Geburtstage von anderen. Persönlich sind Geburtstage für mich nichts besonderes, ich brauche da nichts. Frühstück hab ich gern am Tisch oder auf dem Sofa im Wohnzimmer, nicht im Bett, wo es krümelt. Und ich mag es eher umgekehrt: Ich stehle mich morgens gerne mal aus dem Bett und gehe zum Bäcker und wenn er dann aufwacht, ist das Frühstück fertig.
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Ihr Aufmerksamkeit schenkt. Die Liebe zu ihr auch in der Öffentlichkeit zeigt.
Ich glaube das wünscht sich jeder in einer Partnerschaft. Ein Gefühl der Zugehörigkeit und dass man etwas Besonderes für diesen Menschen ist. Auch, dass man ihm selbst zeigen darf, wie besonders er ist, ohne dass er das unangenehm berührt oder mit einem Schulterzucken hinnimmt. Man will sich wertgeschätzt und angenommen fühlen.
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Natürlich hat eine Frau auch erotische Fantasien, die sich leider nur zu Beginn der Beziehung erfüllt hatten.
Ich kann nur von meiner Beziehung sprechen, aber meine erotischen Fantasien haben sich erst später im Laufe der Beziehung nach und nach erfüllt. Zwar nicht alle, aber doch einige und es werden immer mehr. Am Anfang war der Sex fürchterlich. Man kannte einander nicht gut, kannte die "Knöpfe" des anderen nicht und musste erst richtig hineinwachsen und Erfahrungen sammeln. Heute können wir einander viel besser lesen und vertrauen uns viel mehr. Das macht die Umsetzung von Fantasien viel einfacher, weil man sich durch das Vertrauen mehr aufeinander einlässt, und doofe Erlebnisse sind nicht so schlimm wie am Anfang, sondern werden fast immer weggelacht.
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Also, liebe Damen, verratet uns doch einmal eure Wünsche und Sehnsüchte, die ihr gerade etwas vermisst.
Wenn ich sagen soll, was ich aktuell in meiner Partnerschaft vermisse, dann wäre das die Anerkennung von Privateigentum und Autonomie. Und hier merke ich auch, wie wichtig mir diese zwei Punkte in einer Partnerschaft sind.
Obwohl man zusammen lebt und eine Beziehung führt, sind beide trotzdem noch Individuen mit eigenen Vorstellungen und eigenen Bedürfnissen und nur weil man zusammen ist, kann man sich zum Beispiel nicht einfach über Privatrechte hinwegsetzen. Im PC oder Handy des anderen herumwühlen, oder einfach annehmen, dass man jederzeit das Konto des anderen benutzen darf. Das will ich nicht. Es gibt Dinge, die immer noch mir gehören, mir allein, und die ich meinem Partner nicht selbstverständlich nach seinem eigenen Gutdünken zur Verfügung stelle, nur weil wir zusammen sind. Klar darf er an mein Konto, aber ich möchte, dass er vorher fragt, bevor er einfach meine Geldkarte aus dem Portmonee nimmt. Dass man das Eigentum des anderen respektiert, ist mir sehr wichtig.
Und dass man eben nicht selbstverständlich annimmt, der Partner "gehöre" einem und man hätte ein garantiertes Mitspracherecht in allen Entscheidungen, die er trifft. Manche Entscheidungen gehen auch meinen Partner nichts an, wenn sie ihn oder unsere Beziehung nicht direkt betreffen. Offen und ehrlich miteinander zu sein ist sehr wichtig, aber ich möchte, dass man einander als autonome Wesen anerkennt, mit eigenem Willen, eigener Entscheidungsfreiheit und eigenen Bedürfnissen. Es geht mir darum, dass für eigene Entscheidungen nicht das Wohlwollen des Partners vorausgesetzt wird oder man verlangt, dass beide immer dieselben Vorstellungen haben und überall derselben Meinung sein müssen. Jeder von uns ist ein freier Mensch, der eigenverantwortlich handeln und denken kann und auch sollte. Wir packen die Dinge gemeinsam an, weil wir es wollen, nicht weil sich das "so gehört".
Ansonsten wünsche ich mir in einer Partnerschaft vor allem, dass man redet - über die positiven Dinge, über die negativen Dinge. Ich halte mich weder mit Komplimenten, noch mit Problemen zurück. Ich wünsche mir, dass man gemeinsam an der Beziehung arbeitet, dass der Wille da ist, einen gemeinsamen Lebensweg zu pflastern. Partners in crime - das ist es, was ich mir wünsche.