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Wie habt Ihr eine schwere Trennung überwunden?

*******Top Mann
1.035 Beiträge
Ein Patentrezept habe ich auch nicht. Aus kürzlich erlebter vergleichbarer Situation heraus ein paar Gedanken dazu:
  • Ablenkung funktioniert nicht. Es wird Dich nicht loslassen, bevor Du es akzeptiert hast – und schließlich loslassen kannst.

    Ablenkung ist wie sich zu besaufen (oder alle anderen Arten, sich zu betäuben und "abzuschalten"): Man fühlt sich später nicht wirklich besser (eher noch besch...), weil zu der eh schon miesen Stimmung noch die Katerstimmung dazukommt.

  • Die Trennung zu verarbeiten braucht viel Kraft – und seine Zeit. Bis Du es bewältigt hast, wird es immer wieder hochkommen wie Sodbrennen.

    Sein Leben (weiter) zu leben und im Griff zu behalten ist eine Voraussetzung dafür, die Kraft zu schöpfen, sich damit auseinandersetzen zu können. Stück für Stück, Schritt für Schritt. Also lieber sich etwas gutes tun als sich hängen zu lassen (und vielleicht noch im eigenen Elend zu suhlen).

  • Eine Antwort auf die Frage nach dem warum wirst Du im Nachhinein nicht finden oder bekommen, wenn Ihr vor der Trennung nicht offen und genug miteinander geredet (und zugehört!) habt.

    Wer liebt, läßt nichts unversucht oder unausgesprochen. Wenn da keine ausreichende Resonanz und zu wenig Gleichklang sind, ist die Trennung unvermeidliche Folge (es sei denn, man ist Masochist).

  • Selbst wenn Ihr Euch beide geliebt habt und diese Liebe bei einem nicht erkaltet ist, heißt das nicht, daß Ihr miteinander leben könnt und in einer Beziehung glücklich seid.

    Es wird etwas gefehlt haben (oder zu viel geswesen sein), sonst geht keiner. Das können "große Dinge" oder eine Vielzahl von "Kleinigkeiten" sein.

  • Habt Ihr dieselbe Beziehung geführt? Dieselben Vorstellungen vom Leben, Wünsche und Träume, Ansichten in den für Euer Leben wichtigen Fragen gehabt? Habt Ihr dieselbe Beziehung gelebt?

    Selbst wenn es bei den Vorstellungen und der Einstellung gepaßt hat: Haben beide wirklich danach gelebt, sich entsprechend verhalten, entsprechend gehandelt? Wenn nein, ist das Festhalten an der Beziehung auf Dauer schmerzlicher als die Trennung – selbst wenn er die Liebe Deines Lebens war.

Vielleicht hilft Dir der Gedanke, daß sich einer um das Gemeinsam nicht so bemüht hat wie der andere. Wenn sich dann einer von beiden trennt, ist das "nur" konsequent. Gerade in Beziehungen gilt: Was ich will, das kann ich auch.
Geduld....
liebe carola,
ich habe zwei derartige trennungen erlebt und will dir schreiben, was m i r geholfen hat. vielleicht kann es dir nützen.

1.ich denke, das wichtigste, was du brauchst ist g e d u l d. geduld mit dir selbst und deinen so argen verletzungen, denn zurückweisung ist immer auch eine große verletzung.
2. geduld hat sehr viel mit z e i t zu tun ( die anderen schrieben es schon vielfach ). nimm dir also zeit und geduld - für dich. und zwar n u r für dich - nicht für ihn. eine beziehung, die auf diese art beeendet wird, war wohl reif dafür - vielleicht hast du es nur nicht gesehen, sehen können oder wollen?
3. versuche zuweilen, deine gefühle von den tatsachen zu trennen ( bitte frag mich nicht wie !!) und deine gefühle außen vor lassend, wirklich nur die tatsachen zu betrachten. du wirst zu erstaunlichen erkenntnissen gelangen. die wiederum werden dir weiter helfen, deine gefühle"heraus" lassen zu können ( das muß nicht schreien und weinen sein, das kann auch einfach " befreit" aufatmen bedeuten ) und mit ihnen umzugehen. auch, wenn diese tatsachen dir nicht gefallen, nimm´sie an - nichts im leben ist 100 % ig oder perfekt. und eine beziehung schon gar nicht. sie ist mehr oder weniger eine ständige baustelle.
4. ich kenne dich nicht und weiß nicht, was dir gut tun könnte - flucht in vergnügen und spaß oder anderes....m i r hat es sehr geholfen raus in die natur zu gehen. ich bin ein sehr naturverbundener mensch und habe mich beim wandern, beim zeichnen in der natur, beim fotografieren ( es gibt so viele schöne und tolle dinge zu entdecken, die einen einfach mal ab - lenken können ) er - holt ( also: wieder eingekriegt ).
5. lange konnte ich nichts tun ( oder auch nur dran denken) was wir gern gemeinsam taten, keine musik hören , die wir gern gemeinsam hörten, keine orte aufsuchen, wo wir gern gemeinsam waren......das gibt sich. aber es braucht zeit. gewähre sie dir!! geh durch tiefe täler - verdränge deinen kummer und deine tränen nicht, gewähre sie dir! nur dann wirst du- wie aus einem bade steigend - gestärkt aus der sache hervorgehen. aber rechne in monaten , und nicht nur in zwei drei....
6. das schönste, was dir passieren könnte, wäre natürlich eine neue liebe, die das alles überdeckt ( ob es das beste ist, weiß iuch nicht, das ist sicher von person zu person verschieden ) - aber darauf hoffe nicht. wenn dir derlei geschehen soll, sage dir, dann läuft er schon herum - ihr müßt euch nur noch begegnen!
aber denke daran:
Wenn wir an uns selbst zweifeln, dann können wir nicht glauben, dass ein anderer uns liebt.

Sachlich aufarbeiten und den Gefühlen Zeit lassen - das ist mein Tip.

Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute.
Moosmuzel
Wie habt Ihr eine schwere Trennung überwunden?
... lange Zeit überhaupt nicht! Ich war gestorben, bin irgend wann wieder auferstanden und habe lange Zeit als Zombi weitergelebt. Es war schlimm, es war die Hölle. Die Welt war für mich zusammengebrochen. Das Leben hatte keinen Sinn mehr. Es war eine tief schmerzende und nimmer heilen wollende Seelenwunde. Ich beteubte meine Sinne mit Unmengen von Alkohol. Ich lebte in völliger Leere, in einem nicht zu ertragenden Vakuum. Die Lebensfreude war dahin. Ich verschmähte alle neuen Kennenlern- und Beziehungsmöglichkeiten die sich mir boten - ich wollte keine Ersatzfrau ... ich wollte nur die eine zurückhaben.
Erst die Zeit (viele Jahre) brachte eine allmähliche Besserung und schließlich, lange Zeit danach, die völlige Genesung.
So wars bei mir!
Paco
made in italy
*****_by Frau
315 Beiträge
nimm
dir ein Blatt Papier und schreibe alles nieder was dir so weh tut.
Deine Gefühle, deine Ängste. Verfasse den Brief so, wie wenn der an deine Expartner gerichtet wäre. Danach nimm diesen Brief und verbrenne ihn (Abschiedsritual) und sage dir: "Ich bin bereit für einen neuen Lebensabschnitt".
Kopf hoch!!!
Ich glaube, dass es da kein Patentmittel gibt. Als ich nach 4 Jahren Beziehung inkl. 2 Jahre Ehe "vor die Tür gesetzt" worden bin habe ich auch gedacht das es nicht mehr weitergeht. Aber nach einem Hänger von ca. 3 Monaten habe ich mir selbst in den Hintern getreten und mir gesagt, dass das Leben weitergeht und es irgendwie seinen Sinn hat, dass es so gekommen ist. Und siehe da, nach einem Jahr zeigt sich warum...Ich habe einen sehr lieben Partner gefunden, der mir das gibt was ich suche und brauche und ohne die Trennung hätte ich ihn nie kennengelernt. Also nicht den Kopf in den Sand stecken. Jeder braucht ersteinmal seine Zeit darüber hinweg zu kommen. Versuche ab und zu unter Leute zu kommen um nicht den Kontakt nach Aussen abbrechen zu lassen. So lange du dich nicht versteckst und Dich Zuhause einigelst wird auch die Zeit des Trennungsschmerzes überwunden werden. Gib dir selbst die Zeit mit dem fertig zu werden, was gerade passiert ist.

lg
Keine Wut?
Hallo,
du schreibst, du hast keine Wut, weil du geliebt hast.
Auch wenn das nun böse klingt, aber Wut ist in dieser Situation gut!
Du musst nicht hassen, aber in nicht allzuferner Zukunft, wird dich eine Wut überkommen, nämlich dann, wenn der Abstand groß genug ist, dass du seine Fehler und seine verletzende Art und Weist neutraler sehen kannst.
Und Wut ist nichts, wofür man sich schämen muss. Im Gegenteil, Wut ist das natürlichste, was man in solchen Situationen empfinden kann, denn nur dadurch kannst du für dich im inneren die Abkapselung von allem vornehmen, die du brauchst, damit dein Leben für dich weitergeht ohne ewig im alten festzustecken.
Wenn die Wut vorüber ist, wirst du feststellen, dass du viel neutraler und emotionsloser über alles denken kannst. Entscheidend ist dabei, dass dir all das lange nicht mehr so nahe kommen kann! Und wie alle anderen hier schon schrieben: Alles andere regelt die Zeit von alleine *troest* .
LG die Fraggle
****ine Frau
4.669 Beiträge
In dieser Situation ist der Grat zwischen Wut und Hass sehr schmal. Und in diesem Wissen will man sich das, was man geliebt hat, lieber bewahren, als dem Hass preiszugeben. Deshalb wird die Wut sicher (bewusst) verdrängt. Vielleicht vorerst - bis man in der Lage ist, seine Gefühle besser zu sortieren.
*******mut Mann
24 Beiträge
@VerletzteLiebe
...(vielleicht) nur ein schwacher Trost für Dich.
1.) Es gibt keine Patentrezepte, auch nicht auf Verordnung
2.) Einjeder muss (so verdammt weh wie es auch tut) sein eigenes, aufgewühltes und verletztes Seelenleid beruhigen, ja wieder in den Griff bekommen (der Versuch muss es wert)
3.) Versuche zu vermeiden, dass Du dich "gehen lässt", soll heissen:
• lächle in den Spiegel auch wenn dir zum weinen zumute ist
• lächle auch Dir begegnende Personen an, in Deinem Zustand wirst Du zwar (im Momment) keine neue Beziehung suchen, aber das zurücklächeln STÄRKT ENORM DEIN SELBSTWERTGEFÜHL.
Dein Selbstwertgefühl ist das persönlichste und wichtigste an Dir.
• gib Dich nicht zu allem und für alles her, Du bist wohl tiefst verletzt, aber hebe Dir deine Selbstachtung vor Dir selbst auf
• vermeide Trunksucht od. andere Rauschmittel

...was mir persönlich half:
• die Trennungsgeschichte niederzuschreiben (wie kam es dazu, Gründe, Entwicklung der Trennungsphase, Partnerverhalten, EIGENE Verhaltensschwächen und Fehler), Hoch&Tief-Punkte sowie Verfassungszustände nun zu benennen.
• Tagebuch zu führen, gerade auch mit Ernährung und Dürsten *zwinker*
• Gespräche, anonym übers Netz, am besten mit starken Persönlichkeiten (Selbstbetroffene könnten noch zu stark mit der eigenen Geschichte beschäftigt sein)
• Vertrauen in sich selbst aufzubauen

Tipp: ...es dauerte elendliche 19Monate und eisernste Disziplin nicht zu versacken - ultimativ zu lange. Ohne fremde Hilfe wärs passiert.

Ich drücke Dir beide Daumen !!
@Karline
Der Grat zwischen Wut und Hass ist wirklich verdammt schmal, da gebe ich dir recht.
Ich dachte eher in die Richtung, ausgelassen mit guten Freunden über den Ex zu lästern (ist in so einer Situation erlaubt), hart auf den Tisch zu hauen und "so ein Arschloch" zu schreien, einfach, die Wut auf eine recht humane Weise (Racheaktionen bringen meist für einen selber im Nachhinein große schlechte Gewissensbisse) rauszulassen. Denn durch nichts anderes (ist meine Erfahrung) kommt man so gut zu einem gesunden emotionalen Abstand. Und dann ist man in der Lage das Gesamtbild neutral und sachlich zu betrachten und zu verarbeiten. Wobei die "Wutphase" für mich ebenso zur Verarbeitung dazugehört. Denn wenn ich mir wie im Film immer und immer wieder die schönen Zeiten, schöne Erinnerungen und die alten Gefühle für meinen Ex-Partner an mir vorüberziehen lasse, komme ich nie vom Fleck und alles braucht viel viel länger, als nötig und tut richtig weh...
****ine Frau
4.669 Beiträge
@jules_mumm
Selbst Betroffene können sich sehr gut in die Situation des Anderen hineinfühlen, eben durch eigenes Erleben. Und nicht umsonst sagt man: "Geteiltes Leid ist halbes Leid". Wenn man merkt, man ist nicht allein mit seinen Problemen, kann das auch das Ego ein bisschen trösten. Man ist auch in der Lage, sich gegenseitig Halt zu geben.


Hier sind viele Tipps gegeben worden. Welche für einen selbst in Frage kommen, womit man den Schmerz am (relativ) einfachsten überwinden kann, muss tatsächlich jeder selbst herausfinden. Dazu sind wir Menschen zu verschieden, dass es ein Einheitsrezept gegen Trennungsschmerz geben könnte.
****gas Mann
77 Beiträge
@ jules_mumm
Das Aufschreiben meiner Gedanken hat mir auch sehr geholfen auszudrücken, was ich fühlte und diese Gefühle zu ordnen.

Bei dieser Lächel-Therapie stimme ich Dir allerdings nicht zu. Wenn es einem zum Heulen zumute ist soll man sich das auch mal erlauben. Der Schmerz muss raus (man sollte aber aufpassen, dass man sich nicht darin badet). Man braucht sich nicht mit angezogenen Mundwinkeln zu belügen. Manchmal ist es eben so... und wenn man es akzeptiert kann man es auch verarbeiten.
****ine Frau
4.669 Beiträge
@Fraggle_Baer
Das ist richtig. Man sollte sich bewusst machen, was zu der Trennung geführt hat und nicht nur in den positiven Erinnerungen verharren. Da kommt man tatsächlich keinen Schritt vorwärts.

Das Unverständnis über die zerbrochene Beziehung in Wut - nicht blinde Wut, versteht sich - umzuwandeln, kann sehr wichtig sein zum Abreagieren. Aber nicht jeder ist dazu in der Lage. Manchem hilft es schon, wenn er mal so richtig ins Kissen brüllt, andere brauchen tatsächlich Hilfe von außen, um wieder einen klaren Blick zu bekommen.
man überlebt halt irgendwie...
und jeder auf seine Weise.
Der eine lenkt sich ab, der andere igelt sich ein. Wieder ein anderer krempelt sein ganzes Leben um, und es gibt auch die, die so weitermachen als sei nichts gewesen.
Wenn du aber aus dem Scheitern lernen möchtest und persönlich an der Erfahrung reifen willst, wirst du um die Auseinandersetzung mit der Beziehung nicht herum kommen. Das braucht halt seine Zeit.
Haß (auch auf sich selbst) gehört übrigens zu fast jeder Trennungsbewältigung dazu, diese Phase kommt aber erst etwas später. Ich weiß, dass dieser Weg von unzähligen Rückschlägen, wieder aufkeimender Hoffnung und der totalen Leere geflastert ist. Oft wollte ich nur noch meinen Kopf an die Wand schlagen, weil ich das Gefühl hatte den Schmerz in mir nicht mehr aushalten zu können. Ich hab mich in Affären geflüchtet um mich danach auch nicht besser zu fühlen und an anderen Tagen habe ich nicht mal geschafft mein Bett zu verlassen. Irgendwann habe ich angefangen, mir selbst Gutes zu tun. Ein gutes Gefühl und Vertrauen in mir zu suchen und mir selbst genug zu sein.

Lass deine Gefühle und den Schmerz zu. Vielleicht schreibst du deine Gedanken einfach mal auf. Später, wenn du sie mal wieder liest, wirst du sehen, dass du langsam Fortschritte machst. Ich habe eine Art Tagebuch geführt und ihm viele Briefe geschrieben, die ich nicht abgeschickt habe. Heute kann ich sie lesen ohne gleich wieder in Tränen auszubrechen- manchmal durchströmt mich sogar ein schönes Gefühl, weil es eben mehr als nur als eine Trennung war.

Liebe VerletzteLiebe, egal wie dein Weg aussehen wird, ich wünsche dir ganz viel Kraft und schicke dir ein paar Sonnenstrahlen.
ich hatte das glück gute freunde zu haben , die mir zugehört haben , auch wenn ihnen das thema bestimmt schon auf den geist gingen .
doch durch reden verarbeitet man einiges und man merkt dann auch das sovieles garnicht mehr in ordnung war .

dazu hab ich versucht mich abzulenken , was mir sehr schwer fiel . doch mit der zeit wurd es immer leichter

die zeit der trauer braucht man , doch muß ich recht geben , das die zeit die wunden heilen lassen und man dann wieder anfängt das leben zu genießen

lg
Mir ging es nach der Trennung von meinem Ex auch hundeelend. Ich hatte auf einmal Platzangst, habs zu Hause über einen längeren Zeitraum nicht ausgehalten, hab kaum geschlafen.
Was mir geholfen hat, war damals zu meiner Mutter nach Südamerika zu gehen für 3 Wochen. Einfach ganz weit weg von allem was mich an ihn erinnert und was ganz anderes sehen. Dort hatte ich auch die Ruhe um drüber nachzudenken wie es weitergehen soll einfach mal auf mich zu konzentrieren.
Es dauert einfach seine Zeit um eine Trennung zu verarbeiten, man kann ih nicht einfach aus den Gedanken und Erinnerungen ausradieren.
Ich wünsche dir alles Gute und das du bald wieder obenauf bist.
****xe Mann
386 Beiträge
Aus seinem Unglück kein Schicksal machen
Wenn man ein Unglück erleidet, dann neigt man dazu, aus seinem Leiden einen Charakter zu machen. Das soll vor allem dazu dienen, das eigene gekränkte Ich zu beschwichtigen. Denn auch das ist verletzt worden. Sich als jemand zu sehen, der verlassen wird, ist weniger schön, als sich als jemand zu sehen, der geliebt wird.

Diese "Anpassung" des Selbstbildes an die erlittene Kränkung verhindert allerdings, wieder zu einem postiven Ich-Bild zu kommen. Besser wäre es also, die Kränkung, und die damit empfundene Niederlage, hinzunehmen, und dann zu sehen, was mit dem Bild des eigenen Ichs passiert.

Deshalb wäre mein Ratschlage an @******zte Liebe: Ändere Deinen Account- Namen. Das könnte Dir auch helfen, für andere Deutungen offen zu werden, als die, dass Du nur passives Objekt einer Verletzung geworden bist - und dass Du nur die Liebe verkörperst. Vermutlich wird in Dir auch viel Haß und Wut stecken - und hat auch schon früher in Dir gesteckt.

Daran knüpft auch mein zweiter Ratschlag an:

Es gibt den schönen, weisen Spruch (der leider nicht von mir ist): Man kann auch im Scheitern scheitern.

Was unterstellt: das Scheitern hat einen Grund, und das Scheitern macht diesem Grund offenbar.

Ich habe nichts gegen die Ratschläge, die auf Tröstungen oder Ablenkungen hinauslaufen. Beides solltest Du Dir unbedingt gönnen. Allerdings: wenn man sich nur auf die Minderung des unmittelbaren Schmerzes konzentriert, läuft man in Gefahr, auf diesen Grund garnicht zu stoßen, und damit vielleicht auch einen Irrtum über sich selbst ewig fortzutragen - und sich seiner eigenen Anteile über das Scheitern nicht bewusst zu werden, und damit die Chance zu verpassen, sein eigenen Lebens auf neuem Kurs bringen zu können.

Es ist ja ein leider oft gehörter Spruch von Profi-Bewältigern und Problem-Verdrängern: Der oder die ist es nicht gewesen, um sich dann auf der Suche nach einem geeigneteren Kanidaten seines Films im Kopf zu machen.

Mir hat nach dem Scheitern einer Beziehung auch der Umkehrsatz geholfen: Der andere mag es nicht gewesen sein, aber auch ich bin es nicht gewesen! Ich bin nicht derjenige gewesen, als den ich mich in den Augen des Anderen gesehen habe - und zwar völlig unabhängig davon, ob ich der bin, der verlassen worden ist, oder der verlässt (was oft nur das Resultalt einer internen Rollendynamik ist).

Der Erfolg im Scheitern liegt darin, einen Irrtum über sich zu erkennen, sich seiner eigenen Anteile bewusst zu werden, und eine Kursänderung vollziehen zu können - statt immer wieder auf denselben Grund zu laufen. Das Leben ist endlich!

Zugegeben: Einfach ist das nicht! Es macht den Schmerz erstmal nicht geringer, aber es verleiht ihn einen weiteren Sinn, statt ihn nur ertragen und dann zu verdrängen. Er führt zu einer wirklichen Auflösung. Der Schmerz ist soetwas wie ein Wachstumsschmerz zur weiteren Reifung - wenn man sich darauf einläßt.
**********yone2 Frau
75 Beiträge
Kein Patentrezept
Ich habe Vieles gelesen, was hier geschrieben wurde, und kann mich dem Meisten nur anschliessen.

Fakt ist: Jeder muss für sich seinen eigenen Weg finden, denn wir Menschen sind verschieden. Würde es ein Patentrezept geben, gäbe es all das Leid und den Schmerz in Trennungsphasen nicht.

Ich bin seit fast 4 Monaten allein. Die Zeit war geprägt von Trauer, von Wut, von Verzweiflung, von einem Kampf um die Liebe meines Lebens. Und es ist noch lange nicht überstanden, aber es wird besser, Tag für Tag.

Was mir geholfen hat und immer noch hilft:

Tränen:
Auch wenn ich sie oft unterdrückt habe und das auch grad wieder tu. Lass den Tränen freien Lauf, es befreit.

Reden:
Ich bin froh, dass es Menschen gibt, die für mich da sind - in guten und in schlechten Zeiten. Man muss nicht mit all seinen Freunden ständig darüber reden, wie es einem geht. Aber zumindest eine Vertrauensperson muss da sein. Man macht sich so gern was vor, Freunde helfen dabei, die Dinge mit anderen Augen zu sehen. Aber sie haben auch Verständnis und geben Halt, und genau das braucht man.

Veränderung:
Ich hab seit der Trennung so sehr den Drang nach Veränderung, weil ich glaube, das mir das sehr gut tun wird. Das können ganz kleine, aber auch grosse Veränderungen sein. Und die festigen sich grad in meinem Kopf und vorallem: sie beschäftigen mich, lenken mich ab...

Weg mit den Erinnerungen:
Es hat furchtbar weh getan, mich von einigen Dingen zu trennen, es war der schlimmste Schritt für mich, aber er hat mich einen entscheidenden Schritt vorwärts gebracht.

Kontaktabbruch:
Ich kämpfe jeden Tag gegen die "Sucht", mich bei ihm zu melden. Es ist verdammt hart, aber das Beste, was man tun kann.

Ich weiss, dass ich es schaffen kann, weil ich weil, weil ich muss.

Und auch Du kannst das!

Ich wünsche Dir auf Deinem Weg ganz viel Kraft.
Trennung verarbeiten
gar nicht so einfach. Kann dir auch nur sagen, dass die Zeit alle Wunden heilt, es wird von Tag zu Tag leichter.
Was mir auch sehr geholfen hat, war der Sport, das Alleinsein in den Bergen - zu mir selbst wieder zu finden und wirklich nur mal was für mich alleine zu machen, was Spaß macht (bei mir wars Sauna, Wellness, Lesen, viel weggehen, neue Leute kennenlernen uvm.)

eine zeitlang hab ich alles aufgeschrieben, um in meinem Kopf klarer zu werden...

mich für ein paar Tage bei einem guten Freund einquartiert und tagelang Playstation gezockt, was schönes gekocht, mir von ihm die Stadt zeigen lassen, obwohl ich sie schon kannte...

meinen Kummer in Alkohol ertränkt - wobeis da nicht immer besser wird...

die Sau rausgelassen:-)

eine neue Wohnung eingerichtet

im Endeffekt hatte alles auch seine positive Seite. Indem ich wieder Single bin, erleb ich viele Sachen für mich intensiver und genieße oft auch einfach die Zeit...

die nächste Beziehung kommt bestimmt:-)

lg
viel zeit
ich(weibliche teil) habe mir damals sehr viel zeit genommen..wir waren nicht so lange zusammen,aber ich war sehr verliebt.die beziehung ging sehr blöd zu ende und das hat mich wahnsinnig verletzt.n richtiges mittel gibt es eigentlich nicht.ich hab gute freunde gehabt,die meine heulkrämpfe ausgehalten haben..nach einem jahr war ich dann langsam über den berg.es dauert alles,aber es geht vorbei.spätestens,wenn dir ganz unverhofft n neuer mann über den weg läuft.

liebe grüße

BloodySunday
****ki Mann
1.003 Beiträge
ist nicht so
einfach ,tipps gibt man schnell aber helfen kann man sich nur selber indem man die gedanken verarbeitet und nach vorne schaut und nicht zurück, es gibt so viele sprüche die man dann von vielen hört doch das sind nur sprüche, ich wünsch Dir das Du Dich nicht wie ich damit plagst das alte zu vergessen und zu sehen wie man entäuscht und ausgenutzt wurde.

einiges an büchern hab ich gelesen aber das hilft einseitig nicht finde ich schade das die meisten menschen nicht bereit sind eine trennung gemeinsam zu verarbeiten und darüber zu reden.
*****411 Mann
2 Beiträge
trennungsängste
Hallo,
muss sagen, das das ein nicht allzuleichter Schritt ist.
bin selber jetzt fast 23 jahre verheiratet, aber bei uns kriselt es auch seit einiger zeit.
habe jedoch für mich festgestellt, das ich die ablenkung brauche und gehe öfter aus, um auf andere gedanken zu kommen.
ich glaube, das ist auch die einzige möglichkeit, um diesen punkt so schnell wie möglich zu überwinden. wichtig sind die freunde, die einem dann zur seite stehen. vor allen dingen ist es auch wichtig einen guten gesprächspartner zu haben.
habe mein problem leider noch nicht gelöst, aber weiss auch noch nicht wie ich damit klarkomme. hoffe das die ganze sache vernünftig zu ende geht. in welche richtung auch immer.
****ki Mann
1.003 Beiträge
@Matze411
Du hast recht und ich habe genau dabei gesehen welche freunde echte freunde sind und welche mich eher nur ausgenutzt haben ,wie einer ist und wie einer war beim trennen wird es klar passt auch genau zu meiner ex hier, nachdenken darf ich nicht darüber ,weil sonst ist die entäuschung noch großer wie viel zeit ich in meinem leben einfach vertan habe, jemand zum reden ist wie ein heilmittel wenn es die richtige person ist ,ich habe auch online ein paar freunde ,die mir echt geholfen haben weil sie einfach da waren und sind für mich.
*******mut Mann
24 Beiträge
@****ine
Zitat:
Selbst Betroffene können sich sehr gut in die Situation des Anderen hineinfühlen, eben durch eigenes Erleben. Und nicht umsonst sagt man: "Geteiltes Leid ist halbes Leid". Wenn man merkt, man ist nicht allein mit seinen Problemen, kann das auch das Ego ein bisschen trösten. Man ist auch in der Lage, sich gegenseitig Halt zu geben.
... *top*
Sorry, da hast Du natürlich recht <schäm>.
Wenn´s aber in gemeinsame Selbstbeweihräucherung ausläuft ist damit dann wohl nicht viel gewonnen..... Das meinte ich mit Starken Personen.

@****gas
Zitat:
Bei dieser Lächel-Therapie stimme ich Dir allerdings nicht zu. Wenn es einem zum Heulen zumute ist soll man sich das auch mal erlauben. Der Schmerz muss raus (man sollte aber aufpassen, dass man sich nicht darin badet). Man braucht sich nicht mit angezogenen Mundwinkeln zu belügen. Manchmal ist es eben so... und wenn man es akzeptiert kann man es auch verarbeiten.
..... *ja*
Auch du hast natürlich recht *zwinker*
Und es fällt verdammt schwer in solchen Situationen zu *lächeln*.
Der Grinsmuskel zieht u. drückt an der Hirnrinde, welche somit auf eine Drüse <shit aber auch, welche wars denn gleich nochmal ?>
drückt. Was von ihr ausgeschüttet wird, sind dann *Botenstoffe*, sog. *Glückshormone*.
Persönliches Doping ohne gefahrvolle Nebenwirkungen.....
...tja....
...mit den Trennungen ist das so eine Sache.
Habe, nach über 30jährigem Zusammensein, im beiderseitigen Einvernehmen das Haus verlassen. Wir hatten uns einfach auseinander gelebt.
Es tut unendlich weh (auch als Mann). Ich habe wochenlang nur geweint.
Geholfen hat mir ein sehr guter Freund.
Einfach raus, 1 Woche Urlaub und er hat nur zugehört.
Morgens raus aus dem Hotel zum wandern und wir haben unterwegs nur geredet, abends auf Piste und den Frust von der Seele getanzt.
Es hat fürs Erste geholfen.
Mein Tipp: Nur nicht verkriechen!!!!!
Es sagte mal jemand zu mir, die Anzahl der Jahre die man zusammen war, braucht man an Monaten um darüber hinweg zu kommen.
Dieser Mensch hatte recht.
Ich wünsche Dir die Kraft um all dies zu überstehen.
Staubi (m)
Hoffnung machen ...
... soll dieser Aufsatz von mir dir, bzw. allen, die derlei Erfahrungen zu ertragen haben. Ich habe ihn geschrieben, als ich selbst eine bittere Trennung durchlitten habe.


Wie lasse ich eine Liebe sterben?

Es gibt ziemlich genau zwei Arten, wie eine Liebe stirbt. Die erste ist die am meisten verbreitete. Und auch, leider, die natürlichere.
Sie siecht langsam dahin. Sie stirbt an Kraftlosigkeit, Oberflächlichkeit, Unachtsamkeit, Egoismen.
Sie wird zerrieben zwischen den Mühlsteinen des Alltags.
Ganz langsam – ganz allmählich verliert sie an Farbe, Dynamik und Substanz.
Eines Tages ist sie schließlich fort.
Die wenigsten bemerken es.
Es tut ja nicht so weh, dieses Sterben auf Raten.

Anders ist es bei der anderen Art des Sterbens. Sie ist selten – und leider die schmerzhaftere.
Hier soll es schnell gehen, jetzt, in dieser Sekunde, in diesem Augenblick, unmittelbar und sofort.
So wie man ein Wort, mit Kreide an die Tafel geschrieben, wegwischt.

Aber – was ist das?
Die Feuchtigkeit trocknet ab, und das Wort ist immer noch zu sehen, zwar nicht mehr so deutlich, aber es ist noch da.
Na gut, dann wischen wir eben noch einmal darüber, danach ist es für immer in den Tiefen des Schwammes verschwunden.
So leicht geht das bei der Liebe allerdings nicht. Sie hat die unangenehme Eigenschaft, wesentlich hartnäckiger zu sein. Was also ist zu tun?

Musik! Ja, das ist gut! Man nehme sich seine Lieblings-Depressions-CDs, drehen die Anlage bis zum Anschlag auf und lasse die Töne in sich eindringen, bis jedes noch so winziges Restchen Gefühl aus Deinem Körper herausgepresst wird.

Aber ach – kaum ist die Musik vorbei, Du kannst Dir sicher sein, nach einer Weile spürst Du eine seltsames Echo in Dir – Du horchst nur einmal ganz kurz hin – und schwupps! – da ist sie wieder, die Liebe!
Dann eben Sport! Radfahren, hundertfünfzig Kilometer, oder Gewichte stemmen bis Dein ganzer Körper nur noch ein einziger, schmerzender Klumpen zu sein scheint und Du völlig erschöpft bist, nichts anderes mehr verspürst als die Vibration Deiner durchblu-teten Muskeln.

Nur zu dumm, dass Du hinterher, schon während die Erschöpfung nachlässt, wieder Gelegenheit hast, Deinen Kopf zu Wort kommen zu lassen. Und da wispert er schon wieder – wie war das noch? Sport, ja – schön und gut! Aber ich hätte jetzt gern ein paar nette Worte, Zärtlichkeit und eine Runde Sex!

Ups! Schon wieder über den Abgrund gestolpert!

Hm! Dann eben die harte Tour. Trauerarbeit. Heulen, bis der Doktor kommt. Der Körper von Krämpfen geschüttelt, die Augen wie Steine, Dein Bauch fühlt sich an wie ein heißes Backblech...
Selbstmitleid ergießt sich über Dir wie ein Wolkenbruch.
Das hilft schon ganz gut, wenigstens für ein paar Stunden, und jedes Mal ein bisschen länger.

Wenn da nicht die Träume wären!

Ungebeten fallen sie über Dich her und sind auch noch am nächsten Morgen so frisch in Deiner Erinnerung wie der Tau auf dem Gras.
Scheint so, als ob es kein Mittel geben würde, eine Liebe umzubringen.

Aber halt!

Wie wär’s mit Wut, Zorn und Hass?

Fotos zerreißen, Geschenke zertrampeln und wegschmeißen, Briefe verbrennen und was es sonst noch alles gibt. Wenn da nur nicht hinterher dieses leicht bittere Bedauern wäre...

Ganz schön hartnäckig, so eine Liebe.
Lassen wir sie sterben, wie sie möchte.
Sie kriegt das schon alleine hin.


Wie war das noch mit dem Phoenix aus der Asche?
Stirb und werde?
Hallo, schön Dich kennen zu lernen!
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