Suche nach dem Gesamtpaket - Sind wir zu wählerisch?

Wenn man gewisse Ansprüche hat, ist man schon "zu" wählerisch?

Ich denke, wählerisch darf man sein. Wer ist das nicht? Ich achte auf innere wie äußere Werte. Ich mag durchaus Menschen mit Ecken und Kanten, aber es muss stimmig zu meiner Person sein. Und die Summe im Leben gemachter Erfahrungen finde ich auch nicht unwesentlich.

Nein.
Muss passen.
Ganz.
Oder gar nicht.
Lauwarmes Schöndaten oder Zurechtbiegen von etwas, das nicht zur Gänze stimmig ist, klaut nur gegenseitige Lebenszeit.

Wenn ich mir angucke was die Suchenden für Ansprüche an ihren Wunschpartner haben habe ich meistens das Gefühl, als müsste eine Liste abgehakt und ein fetter Vertrag unterschrieben werden. In dem Sinne teile ich diese Ansicht. Und das trägt nur dazu bei, dass ich Beziehungen umso mehr als Gefangenschaft betrachte und es daher wie der Teufel das Weihwasser meide.

Manche sind aber wiederum so verzweifelt, dass sie nehmen was sie finden. Das ist auch nicht gerade toll und erst recht zum Scheitern verurteilt. Vielleicht läuft auch was schief, dass sie denken sie müssen für die Gesellschaft in einer Beziehung leben? Mir fehlt da jegliches Verständnis.
Wenn mir lange Essen fehlt greife ich zur Not auch zum Reis um zu überleben, aber eine Beziehung ist keine lebenserhaltende Maßnahme.

Menschen sind seltsam..

Also...........
bei der bewussten Auswahl mit unserem Verstand versuchen wir natürlich einen Partner zu bekommen, der möglichst alle von uns erdachten oder ermittelten Kriterien erfüllt.

Aber............................
da gibt es noch eine andere Seite in uns und in der Regel hat diese die Oberhand.
Denn plötzlich stehen wir einem Menschen gegenüber, der so gar nicht das erfüllt, was wir uns erhoffen und sind mächtig erstaunt............................. Ups, da sind ja Flugzeuge im Bauch.

Ja,

Den Begriff "Gesamtpaket", auf Menschen bezogen, halte ich für nichts weiter als eine schnell begreifbare Wortspielerei. Man kann sie - wie ich - als scherzhaft empfinden oder auch nicht. Letztlich weiß doch jeder, was gemeint ist: die Gesamtheit von Optik, Charakter, Temperament, Fähigkeiten, Kenntnissen, Hobbies u.v.a.m.
Um das schlüssig zu beantworten, müsste "Wählerischkeit" messbar sein.
Ob jemand anderes zu wählerisch ist, erlaube ich mir nur dann zu beurteilen, wenn ich bei dem Betreffenden durchs Raster falle.
Ich selbst werde mit zunehmendem Alter und zunehmender Lebenserfahrung tatsächlich wählerischer, in jeder Hinsicht.
Man kann's auch "altersschrullig" nennen.

..wie ich finde.

Ja, evtl. sind wir wählerischer geworden was aber vermutlich von Person zu Person anders ist. Im Grunde wird der Kreis der potenziellen Partnerinnen mit jedem Jahr und mit jeder Beziehung die mal war kleiner weil man einfach weiß was man nicht mehr möchte oder was man zwingend in einer Beziehung benötigt um glücklich zu sein. So war es jedenfalls die letzten Jahre bei mir.

Der andere Punkt ist die "Art" der Partnersuche die sich verändert hat, es ist durch die ganzen Datingportale so einfach geworden. Wenn man sich durch die Seiten der möglichen Personen klickt ähnelt es schon dem Einkauf im Supermarkt und unbewusst schaut man immer ob evtl. auf der nächsten Seite noch jemand "besseres" wartet. Vermutlich bleiben dabei oft Personen auf der Strecke die evtl. super zu einem passen würden die aber durch das "Raster" fallen.

Wählerisch bei der Partnersuche zu sein finde ich persönlich nicht schlimm, das bin ich auch. Am Ende ist es dabei halt nur wichtig die Person zu finden die zu einem passt, die einen glücklich macht und wo man mit den Ecken und Kanten ( die ich auch wichtig finde ) umgehen kann.

In diesem Sinne,

guten Start in den Tag

Sayth

Dieses "da kommt bestimmt noch was besseres" ist der i.m.E. größte Pferdefuß bei allen Online-Dating-Seiten - ebenso wie bei JC hier.
Mal bewusster, mal unbewusster entscheidet man sich ja nicht wirklich und sogleich - beispielsweise wie beim Flirt in einer Bar. Da weiß man ja auch nicht, kommt die ins Auge gefasse Person morgen, kommende Woche, wann auch immer wieder - da hat man oft nur eben den einen Moment und den muss man nutzen, wenn einem an einem Kennenlernen gelegen ist.
So wägt man weiter ab, zögert, legt auf die lange Bank - gerade das aktiv werden.

Gleichzeitig kann man für sich sein eigenes Kleidchen stricken, philosophieren und an deinem Wunschmodell weiter feilen, Profile noch und nöcher anklicken und nach Haken suchen um es dann zu lassen - hat man ja gleich so gespürt.
Man hat ja Zeit.

Neulich schreib mich eine Frau erneut hier an...nach etwa drei Monaten Funkstille - zuvor ein sehr reger und tiefgehender Kontakt - wir schrieben nun wieder etwas hin und her und ich fragte schließlich nach, was der Grund war den Kontakt abrupt zu beenden - laue Erklärungen, Zeitmangel (dabei war sie stets und regelmäßig online), das übliche an untriftigen Argumenten halt.
Ich sagte darauf hin, dass ich mich wundere, dass sie nun erneut den Kontakt suche und dann fiel der Satz: naja... du hast mir ja doch schon "irgendwo" gefallen.
Ich schmunzelte innerlich.

Ich sprach direkt an was ich dachte und sie bestätigte es - passt in den Kontext zur Eingangsfrage.

Mein Interesse war nun allerdings erloschen und ich bedankte mich für ihre offenen Antworten - das wars dann.

Sie verstand meine Reaktion nicht - ich dagegen durchaus.

Manch einer verliebt sich halt in die Suche an sich... wobei für mich klar fest steht:
Solange man noch überlegt, ob noch etwas besseres kommt, passt es halt auch einfach nicht.
Das Weitersuchen finde ich in dem Fall nicht verwerflich, sondern im Gegenteil logisch.
Übel ist es, wenn man sich erstmal auf jemanden einlässt, auch wenn er nicht wirklich das ist, was man sich wünscht, nur weil er verfügbar ist und um nicht mehr allein zu sein - und trotzdem weiter sucht...

Die Chemie muss passen. Hirn und Herz müssen ja sagen zum anderen und wenn dann noch das Bauchgefühl zustimmt .... passt es. Und beide müssen im Gleichklang sein, - hinsichtlich grober Vorstellungen über Gott und die Welt und das eigene Leben.

Da schmeiss ich auch meine imaginäre Anforderungsliste an das Gegenüber in den Papierkorb.

Und ob die Chemie stimmt weiss ich spätestens beim ersten realen Date.

So einfach ist das für mich.


So kann man sich m. E. auf sein reales Gegenüber nicht wirklich einlassen.

Das trifft für mich insofern nicht zu, als dass ich jemanden, der nicht wirklich passt, gar nicht erst nehme.
Ich lehne es ab, jemanden nur als Übergangslösung zu nehmen, bis sich etwas besseres findet, was näher an meine 100 % herankommt.
Damit würde ich mich genauso unwohl und unzufrieden fühlen.


Wählerisch bin ich, ja das stimmt.
Ob ich ZU wählerisch bin, weiß ich nicht. Vielleicht. Sonst wäre ich vermutlich nicht schon seit 7 Jahren Single. obwohl, an mir alleine liegt es nicht. So viele Männer gab es in den 7 Jahren ja gar nicht, die mich wollten (weil ich für sie dann eben auch nicht passend und perfekt war).

Einen "Gegenstand", etwas unpersönliches suche ich allerdings nicht.
Ich suche schon nach einem Menschen mit Herz, Seele, Emotionen, Gefühl, Hingabe und ganz viel Liebe.