Das Gefühl, "benutzt" worden zu sein?

Sie schreibt:


Nur zum Verständnis, ich gehe davon aus, dass wir über Sex außerhalb einer glücklichen Beziehung sprechen? Über Sex-Dates zum Beispiel?

Ja, dann habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich hab mich zwar nach sowas nie "benutzt" gefühlt, dennoch leer und unausgefüllt. Egal wie "technisch gut" der Sex war und ob er mich körperlich befriedigt hat im Sinne von Orgasmen. Mir persönlich ist das einfach zu "beliebig", ein Saxdate gewesen zu sein, es berührt mich nicht so tief, wie ich mir das für mich wirklich erfüllenden Sex wünschen würde.

Die "Schuld" der Jungs hab ich allerdings nie dabei gesehen, mich deshalb wohl auch nie "benutzt" gefühlt. Immerhin war man sich einig und nur auf den Sex bezogen mag´s ja auch gut gewesen sein, da konnte ich nie klagen. Mir persönlich reicht halt einfach "nur Sex" nicht, um mich damit wohlzufühlen .

💍Glam💍

kommst du auf diese These? Es klingt bei dir, als sei es ein Massenphänomen, dass sich Frauen
unabhängig von den Umständen nach gutem Sex benutzt fühlen.

Das widerspricht unserer Lebenserfahrung.

Wenn sich eine Frau oder auch ein Mann benutzt fühlt, wird es wohl in der Regel einfach so sein, dass sie oder er auch tatsächlich in irgendeiner Weise getäuscht wurde oder sich in den eigenen Erwartungen geirrt hat. Das kann jedem passieren und ist sicher keine schöne Erfahrung.

Aber bestimmt ist es nicht so, dass viele Frauen auf die von dir beschriebene Weise unfähig sind, guten Sex unter einvernehmlich klaren Rahmenbedingungen auch einfach zu genießen ohne hinterher in eine emotionale Krise zu stürzen.

LG, Fix & Foxy

Exakt so, Glam!

'Benutzt' habe ich mich schon gefühlt. Jedoch nur innerhalb von Beziehungen. Und das kam auch nur solange vor, bis ich erkannt habe, dass ich keinen Sex haben 'muss', wenn ich nicht will.

'Benutzen' geht nur gegen den Willen. Die Frage ist dabei immer, was war denn der Wille der sich 'benutzt' fühlenden Person? Wollten sie wirklich nur Sex oder im tiefsten Inneren eigentlich Liebe, Zuneigung und eine Beziehung?

Die Betroffenen wissen das manchmal selbst nicht so genau...

Aus wessen Sicht war die Nacht toll, voller Spaß, Erotik und Leidenschaft und Höhepunkten, wenn die Frau sich hinterher benutzt fühlt? Zumindest mal aus deiner! Über die tatsächliche Qualität der Nacht für die Frau sagt auch die vermeintliche Anzahl der Höhepunkte nichts aus.

Ich hatte vor Jahren einmal einen "Ausdauersportler" im Bett, bei dem ich das Gefühl hatte, nur ein Sportgerät zu sein, an dem er seine Kenntnisse der Vielfalt des Kamasutras ausprobieren wollte. Obwohl der Typ Kondition hatte und gut ausgestattet war, war das der schlechteste Sex aller Zeiten, völlig emotionslos und ohne dass sich nur ansatzweise Nähe aufgebaut hat. Heute würde ich so einen Kerl nach spätestens 10 Minuten rausschmeißen, damals habe ich ihm 2 Höhepunkte vorgespielt und gehofft, ihm geht endlich die Puste aus und er verschwindet.

Grundsätzlich ist das Gefühl, beim Sex benutzt zu werden, für mich übrigens gar nicht negativ belegt. Ich kann es total genießen, wenn mein Mann und Herr mich "benutzt" und seine Lust an mir stillt, denn dann spüre ich trotzdem eine tiefe, liebevolle Verbindung zu ihm.

Ganz einfach: Während der fraglichen sexuellen Begegnung ist es zu keiner Verbindung auf allen Ebenen gekommen, es ist wohl auf der körperlichen Ebene geblieben.

Alleine diese Aufzählung lässt mich vermuten, dass möglicherweise unterschiedliche Meinungen vorhanden sein könnten, was "Spass, Erotik und Leidenschaft" bedeuten... Orgasmen lassen sich eh vorspielen, wie bereits erwähnt wurde.

Einige Male in meinem Leben hatte ich das Gefühl, nicht als Frau begehrt zu werden, sondern als Trophäe, die es zu erlegen gilt. Ich fühlte mich manchmal auf mein Aussehen und meinen Körper reduziert (kommt auch heute noch vor, wenn ich aus heiterem Himmel angemacht werde). Auf einen solchen Verdacht hin habe ich genau 1 Mal im Leben versucht, meinen "Spasss" zu haben, danach nie wieder.

Pflichtprogramm (in technischer Hinsicht) erfüllt, wie sieht es mit dem Berühren der Seele und des Herzens aus? Sex ist mehr als nur ein Abspulen eines Programms, von dem man(n) glaubt, dass es zum "Erfolg" führt.

Ich denke mal das hat viel damit zu tun, wie sich der Mann nach diesem Sex-Date verhält. Ob er sich danach nie wieder meldet, oder der Frau einfach die kalte Schulter zeigt. Sie halt als ein Stück Fleisch behandelt, welches nach dem Sex ihr Mindesthaltbarkeitdatum überschritten hat (oder wenn Mann mal wieder Druck hat wieder frisch ist).

Genauso wäre es wohl für Männer mit Big Dick die zwar zu diversen Dates eingeladen werden, aber dann halt nur wegen ihres Schwanzes. "Du bist zwar langweilig und uninteressant, aber dein Schwanz ist geil" - so halt.

Hmm, bis vor 6 Jahren hatte ich keine "Sex-Dates", sondern nur Sex in Beziehungen. Von daher sind die Sex-Begegnungen von mir gewollt gewesen - wenn es mich befriedigt hat, fühlte ich mich nicht benutzt. Wenn er etwas anders machen soll, damit ich auf meine Kosten komme, dann habe ich ihm das gesagt und gezeigt.

Wenn's dann immer noch nicht geklappt hat, war das eben Pech - aber "benutzt" ? Ich habe es doch freiwillig mitgemacht und mit bestimmt.

Auch, dass ich keine emotionale besondere Beziehung zu ihm hatte, war meine Entscheidung gewesen und nie ein Problem.

Aber wir Frauen sollen ja angeblich für "einfach nur Sex" nicht geschaffen zu sein - dabei denke ich, dass es einfach bei jeder Frau anders ist. Und sie sollte auf ihre innere Stimme hören und nur tun, was ihr gut tut.

Nach 19 jähriger Ehe und anschliessender 2 jähriger Beziehung gab es für mich eine Zeit, in der ich absolut keinen Bedarf an emotionaler Bindung hatte. Ohne Sex wollte ich allerdings auch nicht sein, daher habe ich dann Männer "benutzt". Ich hatte allerdings den Eindruck, dass immer beide unseren Spaß hatten. Ich denke, wenn sich beide Beteiligten bevor sie im Bett landen, darüber klar sind, auf welcher Ebene das Ganze stattfindet, muss sich niemand benutzt fühlen. Wenn Frau keinen nur körperlichen Sex haben möchte, muss sie es einfach nur nicht mitmachen.