Ich denke, man muss da zwischen zwei Arten der Motivation unterscheiden, wenn jemand so etwas tatsächlich durchziehen wollte:
1) als echtes Training mit dem Anspruch, dass Sub Dinge lernt, die sie daheim hinterher können soll;
2) als einfaches Rollenspiel.
In Kategorie 2) fallen diverse Events à la Bunker, Camp, Knast, "Erziehung zur O" u. ä. – wo es meistens für den dazugehörigen Herrn die Möglichkeit gibt, sich parallel mit anderen Damen zu beschäftigen und ihnen "beizubringen", was ihnen nach Meinung der Bestimmenden beigebracht gehört. Das kann durchaus seinen Reiz haben, wenn man Fremdbespielung und Teamplay etwas abgewinnen kann.
Kategorie 1) wird hier tendenziell nicht ernst genommen, allerdings habe ich durchaus schon von realen Fällen gehört, wo Subs an andere Doms verliehen werden, um bestimmte Fähigkeiten zu erlernen oder bestimmte Erfahrungen zu machen, von denen sich ihr Herr etwas erhofft – wenn auch im privaten Bereich.
Das erinnert mich nun an Paare, die etwa die Geschichte der O für sich entdecken und wo dann die Frau beginnt, alle Regeln und noch mehr penibelst einhalten zu wollen; wo die Motivation zu dem D/s-Verhältnis eigentlich nicht beim Mann liegt, sondern bei der Frau, die sich unterwerfen (können) will; und wo vorgegebene Regeln die gefühlte Dominanz ersetzen, weil der Mann eigentlich nicht dominant ist. Da kommen dann Fragen wie "Was können wir noch für Regeln aufstellen?", und da hat der Gedankengang, die Frau müsse dann eben korrektes, regelkonformes, devotes Benehmen woanders lernen, um es dann bei ihrem Mann zeigen zu können, durchaus seine Berechtigung.
Entsprechend bieten sich ja manche Doms gern an, die Frau eines Paares "zu erziehen" und "auszubilden", um es ihr zu ermöglichen, das von ihr ersehnte Machtgefälle auch in ihrer Beziehung zu spüren und auszuleben. Die eigentliche Motivation des Herrn sei mal dahingestellt – aber für eine Frau, die gern Sub sein möchte, aber deren Mann nichts dazu beitragen kann/will, kann das durchaus verlockend sein.