Ich mag Narben bei anderen und ich mag meine eigenen Narben. Genau wie viele andere Vorredner fasziniert mich die Geschichte dahinter, es kommt mir so vor, als würden die Narben die Persönlichkeit verstärken. Außerdem erregt mich die Verletzlichkeit, die eine Narbe ausdrückt, das Gefühl, dass mein Gegenüber oder auch ich schmerzhafte Erfahrungen gemacht haben, die sichtbare Spuren hinterließen. Sogar das taktile Empfinden beim Streicheln einer Narbe finde ich aufregend und oft auch den reinen Anblick.
Dennoch kann ich die Bedenken der TE sehr gut nachvollziehen, da man sich selbst mit einer Narbe als "angreifbarer" oder eben "weniger perfekt" einschätzt. Rational ist da nichts dran, aber die Psyche und das Gefühl sind halt nicht immer der Vernunft zugänglich...
Ich persönlich würde auf ablehnende Äußerungen wegen meiner Narben immer äußerlich selbstbewusst reagieren und feststellen, dass der Kritiker eben unsensibel und ein Stück weit oberflächlich