Pornosucht?
Vielleicht handelt es sich bei deinem Freund bereits um eine Pornosucht?
Hier sollte man sich dieselben Fragen stellen wie bei anderen Suchtmitteln auch:
• Wie lange konsumiert er schon Pornos? Schon viele Jahre?
• Wie oft? Täglich? Wieviele Stunden am Tag?
• Braucht er immer mehr davon, hat er einen Lieblingsfilm, den er gerne schaut, oder muss immer neuer Stoff her?
• Kann er das Schauen noch kontrollieren, sprich entscheiden, ach, heute hätte ich mal Lust was Geiles anzuschauen, eventuell auch zu zweit, oder kontrolliert es ihn? Zieht es ihn zwanghaft zum Computer hin? Klingt fast so, wenn der Film interessanter ist als die eigene Freundin nebenan im Schlafzimmer.
• Beeinflusst der Pornokonsum andere Lebensbereiche negativ - z.B. Beziehung, (ist bei euch ja so), oder auch Arbeit, Freizeit, Finanzen, andere Interessen?
Pornos können süchtig machen. Übermäßiger Pornokonsum verändert die Gehirnchemie genauso wie andere Suchtstoffe auch.
"Es sind vor allem Männer, die von der Sucht, ständig Sexfilme gucken zu müssen, gepackt werden. Denn sie reagieren stärker auf visuelle Reize als Frauen. "Der Körper schüttet bei neuen sexuellen Reizen Dopamin aus. Dieser Botenstoff löst das Empfinden von Lust, Verlangen und Glück aus, sagt dem männlichen Gehirn sozusagen immer wieder: "Das ist eine super Erfahrung, die lohnt sich für Dich!"
Dieser Mechanismus wird beschrieben in diesem interessanten Artikel
http://www.rp-online.de/lebe … rno-veraendern-aid-1.5802125
Das Problem bei häufigem, suchtartigem Pornokonsum ist das, dass sich das Belohnungszentrum im Gehirn an die hohe Dosen Dopamin gewöhnt hat, "durch die ständige Überstimulation mit sexuellen Reizen ist das Belohnungszentrum und damit auch das sexuelle Verlangen unempfindlicher geworden. Das Gehirn hat sich sozusagen auf das sexuelle Schlaraffenland eintrainiert".
Da kommt keine normale Frau mehr mit. Im Gegenteil, die stört nur mit ihren Bedürfnissen und Interaktionen wie von
https://www.joyclub.de/my/3755366.dermitdemseil.html schön beschrieben.
"In Folge dessen bleiben die Betroffenen bei normalen sexuellen Reizen kalt. Sie brauchen schnelle Reizfolgen, so wie sie nur vor dem Bildschirm zu haben sind. Der Partnerin gegenüber ist das Verlangen hingegen reduziert. Ist die Dopaminübertragung einmal gestört, kommt es dann bei realem Sex tatsächlich zu einem Lust-Verlust und Erektionsstörungen."
Du sagst, dein Freund ist zu faul für Sex. D.h. ihm fehlt der Antrieb. Wie ist es denn bei anderen Dingen, Arbeit, Sport, sonstige Interessen? Hat er überhaupt Interessen oder Leidenschaft für etwas oder ist er generell 'faul' und antriebslos. Dann könnte auch eine Depresssion zugrundeliegen, die ja auch meistens mit einer Störung des Dopaminhaushalts einhergeht.